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Welche Probleme haben Scheidungskinder?

Gefragt von: Hansjörg Bach  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Viele erwachsene Scheidungskinder kommen deshalb in einer späteren Lebensphase nicht oder schlechter zurecht, weil ihre Ressourcen bereits von den inneren Konflikten erschöpft sind. Mögliche Folgen: Depressionen, Anpassungs- oder Abgrenzungstörungen, Ängste, Panik oder auch körperliche Beschwerden.

Warum Scheidungskinder ein Leben lang leiden?

In Deutschland gibt es jährlich etwa 100.000 Scheidungskinder. Irrationale Wut- und Schuldgefühle können sie ein Leben lang begleiten. Erste Langzeitstudien haben ergeben, dass die Trennung der Eltern die betroffenen Kinder anfälliger für bestimmte Krankheiten macht. Berlin.

Wie Verhalten sich Scheidungskinder?

Viele Kinder sind nach der Trennung ihrer Eltern aggressiv und zerstörerisch, während andere mit Rückzug, Depressivität, Verlust an Interessen und Apathie reagieren. Sie entwickeln leicht Schuldgefühle, weil sie sich - grundlos - für die Trennung ihrer Eltern verantwortlich halten.

Wie sehr leiden Scheidungskinder?

Jährlich sind 200 000 Kinder in Deutschland von Trennungen betroffen. 90 Prozent leben anschließend bei der Mutter, jedes dritte Trennungskind verliert den Kontakt zum Vater. Dass Kinder unter Trennungen psychisch, gesundheitlich und sozial leiden, haben diverse Studien belegt.

Was fühlen Scheidungskinder?

Manche Kinder werden aggressiv und verlangen nach besonderer Aufmerksamkeit. Andere teilen ihre Sorgen und Ängste überhaupt nicht mit. Und wenn Eltern in der Trennungsphase mit ihren eigenen Emotionen beschäftigt sind, können sich Kinder überfordert und vernachlässigt fühlen.

Scheidungskinder: Wenn die Trennung zum Krieg wird | WDR Doku

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Kann die Trennung der Eltern ein Trauma auslösen?

Normale und unvermeidliche Reaktionen von Scheidungskindern sind Trauer, Wut, Beschämung gegenüber Dritten und auch Schuldgefühle. Meist kommen Ängste hinzu, den ausgezogenen Elternteil zu verlieren und eines Tages vielleicht auch noch den anderen Elternteil.

Sind Scheidungskinder Beziehungsunfähig?

Trotzdem belegen Langzeit-Studien, dass Ehen von Scheidungskindern überdurchschnittlich oft scheitern. Besonders hoch ist das Risiko, wenn sie in einer Patchworkfamilie aufgewachsen sind: Laut einer Studie aus den USA lassen sich 40 Prozent der Trennungskinder scheiden.

Sind Scheidungskinder unglücklicher?

Scheidungskinder müssen früh im Leben mit einer großen Herausforderung zurecht kommen, das stimmt. Aber automatisch und dauerhaft unglücklich sind sie deswegen nicht, vor allem nicht wenn ihre Eltern sich beide weiterhin gut um sie kümmern. Das belegen auch diverse Studien zum Thema.

Was Scheidungskinder brauchen?

Scheidungskinder brauchen die Nähe zu beiden Elternteilen, sie brauchen sichere Bindungen. Gerade jetzt benötigen sie Zuwendung und dass du für sie auch emotional da bist. Deshalb ist es wichtig, die Trennung selbst gut zu verarbeiten. Helfen können dabei klärende Gespräche und Hilfe von außen.

In welchem Alter verkraften Kinder die Trennung der Eltern am besten?

Wenn du dich trennst, bevor euer Kind eine tiefe Bindung zu beiden Elternteilen entwickelt hat (frühestens mit dem 5./6. Lebensjahr), dann gibt es viele Möglichkeiten, wie du dein Kind unterstützen kannst nach der Trennung. Das ist ganz individuell, und ebenfalls abhängig von der Reife des Kindes.

Wie Verhalten sich manipulierte Kinder?

Sie sind verschlossen, zappelig oder leiden an unbeherrschten Wutausbrüchen. Betroffene Kinder treffen widersprüchliche Aussagen und verhalten sich anders, je nachdem, welches Elternteil dabei ist. Die Kinder werden zudem genötigt manipulierte Aussagen zu verbreiten, um das Umfeld (Nachbarn, Schule, Kindergarten, …)

Können Scheidungskinder auch glücklich sein?

„Wenn die Kinder sich aber frei fühlen können, Mutter und Vater zu lieben, wenn sie ihre Gefühle zeigen und verarbeiten dürfen, können sie glückliche Scheidungskinder sein, die später glückliche Beziehungen eingehen können.

Haben Scheidungskinder verlustängste?

Der häufigste Grund: Trennungserfahrungen in früher Kindheit. Dort hat das Kind die Trennung so erfahren, dass es nicht liebenswert genug war, dass Vater oder Mutter bei ihm blieben, sondern es verlassen haben. Die Folge: Verlustängste, mangelndes Selbstwertgefühl und Kontrollzwang.

Sollte man nur wegen einem Kind zusammen bleiben?

Dem Wunsch, eine Beziehung nicht wegen des Kindes weiterzuführen, ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen. Wichtig ist dabei jedoch, den Kontakt mit dem Ex-Partner aufrecht zu erhalten – zumindest für das Kind.

Ist es schlimm geschieden zu sein?

Eines vorweg: Eine Scheidung ist immer ein Schock. Sie bedeutet Trennung Verlust, Angst, Ungewissheit und meistens leider das dramatische Aus einer einst intakten Familie. Scheidung ist schlimm. Da gibt es überhaupt nichts dran zu beschönigen.

Wie schlimm ist eine Trennung für die Kinder?

Manche Kinder zeigen während der elterlichen Trennung psychische Reaktionen wie: Schlafstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen. Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten. mangelndes Selbstwertgefühl und Unsicherheit.

Wie Scheidungskinder wieder glücklich werden?

Deswegen sollte man, wenn irgendwie möglich, Gerichten aus dem Weg gehen. Kinder wollen beide Eltern behalten, auch wenn sie sich getrennt haben. Gelingt es Eltern weiterhin gemeinsam für ihre Kinder da zu sein, können sie darauf stolz sein. Dann können auch ihre „Trennungskinder“ wieder glücklich werden.

Wie ticken trennungskinder?

Kinder zeigen nach der Trennung ihrer Eltern Symptome wie Allgemeine Unruhe, Unausgeglichenheit, Unkonzentriertheit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Lustlosigkeit. Kinder wirken „verwirrt“, „verträumt“, „abwesend“ Viele beginnen wieder, nachts einzunässen.

Wie leiden Kinder unter der Trennung der Eltern?

Damit Kinder eine Trennung gut verkraften, sollten Eltern ihnen unbedingt die Gründe dafür darlegen. Außerdem hilft es, wenn Mutter und Vater sich in Erziehungsfragen weiterhin einig sind und eine Beziehung zu ihrem Nachwuchs aufrechterhalten.

Wann sollte man sich trennen mit Kindern?

Natürlich sollte man sich nicht leichtfertig trennen, aber Kinder sollten niemals ein Grund sein, in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben. Eine Trennung ist immer schwierig, besonders eine Trennung mit Kind. Am besten ist es auch, wenn Du Deinem Kind gemeinsam mit Deinem Partner von der Trennung erzählst.

Sind Scheidungskinder benachteiligt?

Eine wirkliche gesetzliche Benachteiligung erleiden die Männer aber im Falle nichtehelicher Kinder. Wird das Kind nämlich nicht in eine Ehe hineingeboren, haben die Väter zunächst kein Sorgerecht für das Kind. Das bedeutet, dass sie kein Mitbestimmungsrecht hinsichtlich der Belange der Kinder haben.

Wie reagieren Kinder auf neuen Partner?

Im Idealfall reagiert ein Kind verständnisvoll und akzeptiert einen neuen Partner an der Seite seiner Mutter oder seines Vaters. Je nach Alter können Sie die Situation erklären und über seine Gefühle sprechen. Aber auch bei kleinen Kindern können Sie zu einem entspannten Miteinander beitragen.

Sind Scheidungskinder erfolgreicher?

Erfolgreicher im Job

Allerdings zeigen die Studien auch, dass die Scheidungskinder in der beruflichen Entwicklung oft erfolgreicher sind, als Kinder, deren Eltern sich nicht getrennt haben. Nach zwanzig Jahren waren etwa 70 Prozent ehemaliger Scheidungskinder zufriedene und im Leben zurechtkommende Erwachsene.

Wie fühlt es sich an geschieden zu sein?

“ Einige wissen das Leben ohne Partner nach der Scheidung zu schätzen. Man muss keine Rücksicht nehmen, ist flexibler, hat mehr Zeit für Hobbies, kann alleine Entscheidungen treffen und muss keine Kompromisse eingehen. Sie sehen die Trennung als wiedergewonnene Freiheit.

Wie kommt man mit einer Scheidung klar?

TIPP 1: Verlangen Sie nicht von sich, dass die Trennung oder Scheidung spurlos an Ihnen vorübergeht. Treffen Sie jetzt keine großen Entscheidungen. Geben Sie sich eine Art Schonzeit, in der Sie nur das Nötigste tun. TIPP 2: Sammeln Sie alle Gegenstände in der Wohnung ein, die Sie an den Ex erinnern.