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Welche Personen sind durch das AGG geschützt?

Gefragt von: Valerie Fuchs-Voigt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das AGG ist nach § 6 I AGG anwendbar für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Auszubildende, Personen, die wegen ihrer wirtschaftlichen Unselbstständigkeit als arbeitnehmerähnliche Personen anzusehen sind und Bewerberinnen und Bewerber für ein Beschäftigungsverhältnis sowie für Personen, deren Beschäftigungsverhältnis ...

Welche Personen schützt das AGG?

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt alle Menschen vor Diskriminierung – zum Beispiel bei der Wohnungssuche.

In welchen Lebensbereichen schützt das AGG?

Der Schutz des AGG erstreckt sich auf das Arbeitsleben und auf Alltagsgeschäfte. Zu Alltagsgeschäften zählen Geschäfte des täglichen Lebens wie Einkäufe, Restaurant-, Diskotheken- und Friseurbesuche, Bahn- und Busfahrten.

Für wen gilt AGG nicht?

Wo gilt das AGG für einen Arbeitnehmer? Geschützt werden alle Beschäftigten im Betrieb. Eine Diskriminierung ist im gesamten Bereich des Arbeitsrechts unzulässig. Also sowohl im Bewerbungsverfahren, als auch beim beruflichen Aufstieg.

Welche Fälle von Benachteiligung fallen nicht unter das AGG?

Benachteiligungsverbot. Nach § 7 AGG dürfen Beschäftigte wegen Geschlechts, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexueller Identität nicht benachteiligt werden.

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Wann schützt mich das AGG?

Das AGG schützt Menschen, die wegen ihres migrantischen Hintergrunds oder ihres damit verknüpften Aussehens, ihres Geschlechts, ihrer Religion bzw. ihrer Weltanschauung, ihrer Behinderung, ihrer Alters oder ihrer sexuellen Identität benachteiligt werden.

Was sind geschützte Merkmale?

Im Antidiskriminierungsrecht – bestehend aus föderalen Gesetzen, Dekrete und Ordonnanzen - ist von 20 sogenannte‚geschützte Merkmale' die Rede. Dies bedeutet, dass jede Diskriminierung aufgrund eines solchen Merkmals verboten und strafbar ist.

In welchen Bereichen gilt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz?

Allgemein. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt in seinem arbeitsrechtlichen Teil (§§ 6–18) für Arbeitnehmer und Auszubildende unabhängig von der Rechtsform des Arbeitgebers, also primär in der Privatwirtschaft. Es schließt auch Stellenbewerber ein.

Welche Nachteile hat das AGG?

Der große Run auf Entschädigungen wegen fingierter Diskriminierungen blieb zwar aus, dennoch habe das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) Folgen, die nicht im Sinne der Initiatoren seien: Rechtsunsicherheit und ein hoher Verwaltungsaufwand bei den Unternehmen, aber auch weniger Transparenz für abgelehnte Bewerber.

Was beinhaltet das AGG?

Das AGG umfasst dabei folgende vier Benachteiligungsformen: Die mittelbare und die unmittelbare Benachteiligung, die Belästigung und als stärkste Form die sexuelle Belästigung.

Wann darf man diskriminieren?

Im allgemeinen ist danach eine altersbedingte Benachteiligung erlaubt, wenn sie „objektiv und angemessen durch ein legitimes Ziel gerechtfertigt ist“ (§ 10 Satz 1 AGG). Außerdem müssen die Mittel zur Erreichung dieses Ziels „angemessen und erforderlich“ sein (§ 10 Satz 2 AGG).

Was ist keine Diskriminierung?

Keine Diskriminierung liegt unter folgenden Umständen vor: Die unterschiedliche Behandlung erfolgt aufgrund der Staatsangehörigkeit. Diese Ungleichbehandlung darf aber nicht den Vorschriften der EU über die Gleichstellung von EU -Bürgerinnen und -Bürgern sowie von Drittstaatsangehörigen entgegenstehen.

Welche beide Formen der Benachteiligung unterscheidet das AGG?

Das AGG unterscheidet unmittelbare und mittelbare Benachteiligungen (§ 3 Abs. 1 und 2 AGG). Eine unmittelbare Benachteiligung liegt vor, wenn der Betroffene wegen eines Diskriminierungsmerkmals ungünstiger behandelt wird.

Was verstößt gegen das AGG?

Gemäß § 15 Abs. 6 AGG führt ein Verstoß des Arbeitgebers gegen das gesetzliche Benachteiligungsverbot nicht zu einem Anspruch des Betroffenen auf Begründung eines Beschäftigungsverhältnisses, Berufsausbildungsverhältnisses oder auf einen beruflichen Aufstieg.

Welche Bereiche des Arbeitsrechts sind betroffen sachliche Geltung?

Kündigungsschutz, Aufhebungsverträge. Vorstands- und Geschäftsführerverträge. Verfahren vor der Einigungsstelle, Sozialplanverhandlungen. Betriebsübergänge, Betriebsschließungen, Insolvenzen.

Wie oft muss AGG geschult werden?

Wie häufig soll man zum AGG schulen? Bzgl. der Wiederholung und Häufigkeit gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Ein zeitlicher Abstand der Schulungen zwischen drei bis fünf Jahren erscheint ausreichend.

Was ist diskriminierendes Verhalten?

Der Begriff der Diskriminierung stellt sich diesem Eindruck entgegen und markiert das diskriminierende Verhalten als unzulässige Ungerechtigkeit, gegen die sich Betroffene wehren sollten, da ihnen eine gleichwertige Behandlung zusteht. Nicht die Diskriminierten sind das Problem, sondern Diskriminierung.

Was ist eine AGG Beschwerdestelle?

Sie nimmt Beschwerden wegen Diskriminierung aufgrund eines oder mehrerer schützenswerter Merkmale nach dem AGG entgegen, prüft diese und gibt, im Falle eines nach dem AGG als Diskriminierung eingestuften Falls, Empfehlungen zu Sanktionen und Maßnahmen an verantwortliche Stellen weiter.

Was ist laut AGG verboten?

Der Grund: in der Praxis handelt es sich bei Teilzeitkräften in vielen Branchen und Unternehmen überwiegend um Frauen. Das AGG gilt auch für Kleinbetriebe. Es verbietet Diskriminierung durch den Arbeitgeber, Kollegen, Lieferanten und Kunden. Als Arbeitgeber müssen Sie darauf achten, dass keiner diskriminiert wird.

Wo ist das AGG verankert?

Dieser Grundsatz ist bereits im Art. 3 Abs. 2 des Grundgesetzes verankert. Im August 2006 wurde dann das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz AGG verkündet und ist in Kraft getreten.

Welche Konsequenzen hat eine Ungleichbehandlung?

Bei vermuteter Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz oder im Bewerbungsverfahren haben Mitarbeiter und Bewerber das Recht, Schadensersatz bzw. eine finanzielle Entschädigung einzufordern.

Was ist eine unmittelbare Diskriminierung?

Unmittelbare Diskriminierung liegt vor, wenn jemand aufgrund eines oder mehrerer Diskriminierungsgründe in einer vergleichbaren Situation eine weniger günstige Behandlung erfährt, als eine andere Person erfährt, erfahren hat oder erfahren würde.

Ist Altersdiskriminierung strafbar?

Diese Schlechterstellung jüngerer Arbeitnehmer wegen des Lebensalters ist eine Altersdiskriminierung, die nach den Vorschriften des AGG unzulässig ist.

Was ist das Gegenteil von Diskriminierung?

Im europäischen Gemeinschaftsrecht stellt Diskriminierung wegen enumerativ aufgeführter Merkmale das Gegenteil von Gleichbehandlung dar. Es wird zwischen unmittelbarer und mittelbarer Diskriminierung unterschieden.

Was kann ich tun wenn ich diskriminiert werde?

Zu erreichen ist die Antidiskriminierungsstelle über eine Hotline 030/18-555-1855 oder über ein elektronisches Kontaktformular.

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