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Welche Personen dürfen bei Gericht nicht als Zeugen vernommen werden?

Gefragt von: Albin Keller B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Zeugnisverweigerungsrecht bei Angehörigen
Wenn Zeuginnen oder Zeugen mit der beschuldigten Person verheiratet sind oder waren oder mit dieser Person verlobt sind, müssen sie überhaupt nicht aussagen. Das Gleiche gilt, wenn sie mit der beschuldigten Person nahe verwandt oder verschwägert sind.

Wer darf nicht als Zeuge aussagen?

Als eng verwandt gelten beispielsweise Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister, Onkel oder Tante. Zudem gibt es gegenüber dem Stiefvater oder der Stiefmutter ein Zeugnisverweigerungsrecht, jedoch gilt dies nicht zwischen Stiefgeschwistern. In diesen Fällen kann die Zeugenaussage verweigert werden.

Können Familienangehörige als Zeugen vor Gericht?

Angehörige dürfen durchaus als Zeugen aussagen, auch wenn sie dabei den Beschuldigten belasten würden. Wenn sie aber aussagen, müssen sie die Wahrheit sagen. Übrigens: Das Zeugnisverweigerungsrecht gilt zu jedem Verfahrenszeitpunkt, nicht erst in der Hauptverhandlung.

Wer kann alles Zeuge sein?

Zeuge kann jede Person sein, die etwas wahrgenommen hat, was in einem gerichtlichen Verfahren von Bedeutung sein kann. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Anlass die Person die Wahrnehmungen gemacht hat. So kann es sogar auch ausreichen, wenn der Zeuge Schilderungen anderer Personen darstellen kann.

Wann muss ein Zeuge nicht erscheinen?

Antwort: Ja, ein Zeuge muss in jedem Fall erscheinen. Sie können vorher nicht beurteilen, was man von Ihnen wissen will. Auch wenn Sie glauben, zur Sache gar nichts sagen oder sich nicht mehr daran erinnern zu können, muss der Richter dies von Ihnen in der Verhandlung erfahren.

Die Zeugenaussage vor Gericht

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Kann man gezwungen werden als Zeuge auszusagen?

Pflicht zur Wahrheit

Wenn Zeuginnen oder Zeugen bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder vor Gericht aussagen, müssen sie die Wahrheit sagen und dürfen auch nichts weglassen. In bestimmten Fällen ist es Zeuginnen und Zeugen aber erlaubt, die Aussage zu verweigern; sie müssen dann also gar nichts sagen.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Wann bin ich als Zeuge befangen?

Gleiches gilt in Sachen, in denen er als Prozessbevollmächtigter oder Beistand einer Partei bestellt oder als gesetzlicher Vertreter einer Partei aufzutreten berechtigt ist oder gewesen ist. Auch in Sachen, in denen er als Zeuge oder Sachverständiger vernommen ist, gilt der Richter als befangen.

Kann Ehepartner Zeuge sein?

In der Bevölkerung ist die Meinung weit verbreitet, Ehegatten oder Verwandte dürfen in einem Prozess nicht als Zeugen aussagen, weil sie befangen seien. Diese Meinung ist unrichtig. Nach der Zivilprozessordnung und der Strafprozessordnung ist Zeuge eine Person, die über ihre Wahrnehmungen Aussagen machen kann.

Kann man einfach als Zeuge benannt werden?

Zeugen für Prozess benennen - vorher die Person fragen, informieren? Man muss einen Zeugen nicht fragen, ob man ihn in einem Prozess als Zeugen benennen darf - Sie brauchen also keinesfalls die Erlaubnis des Zeugen - Zeugenpflicht ist Bürgerpflicht.

Können Verwandte Zeugen sein?

Grundsätzlich sind auch Ehepartner, Eltern, Kinder oder sonstige nahe Verwandte zulässige Zeugen im Zivilprozess. Das gleiche gilt für Mitarbeiter eines Unternehmens, wenn das Unternehmen Kläger oder Beklagter eines Prozesses ist.

Kann man vor Gericht schweigen?

Der Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren hat das Recht zu schweigen. Niemand ist verpflichtet, sich durch eine Aussage selbst zu belasten. Der Grundsatz, dass niemand verpflichtet ist, sich selbst zu belasten, ist zwar in der Strafprozessordnung nicht ausdrücklich geregelt.

Kann mein Anwalt vor Gericht für mich sprechen?

Eine Beantwortung der Fragen des Richters kann der Mandant auch verweigern oder seinen Anwalt für sich sprechen lassen. Es ist auch nicht verboten, wenn der Anwalt das Wort ergreift. Das kann zwar unhöflich sein, aber den Mandanten auch vor unbedachten Äußerungen schützen.

Habe Angst als Zeuge auszusagen?

Zeuginnen oder Zeugen, die belastende Einzelheiten nicht öffentlich aussagen wollen oder die Angst haben, sich mit einer Aussage in Gefahr zu bringen, können darüber offen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder einer eigenen Anwältin bzw. einem eigenen Anwalt sprechen.

Können Kinder als Zeugen vernommen werden?

Kinder können in einem Strafprozess als Zeuginnen und Zeugen auftreten, wenn sie Opfer einer Straftat geworden sind oder wichtige Informationen zu einer Straftat geben können. Ein festes Alter, ab welchem Kinder als Zeuginnen oder Zeugen an einem Prozess teilnehmen dürfen, gibt es nicht.

Was tun wenn Zeugen lügen?

Falschaussage ist die falsche Aussage des Zeugen vor Gericht. Zum Meineid wird die Falschaussage, wenn der Zeuge vereidigt wird. Die Vereidigung erfolgt nur sehr selten, geschätzt in 1 % aller Zeugenvernehmungen. Die Strafe für Meineid ist hoch: Mindesstrafe: Ein Jahr Freiheitsstrafe.

Wie begrüßt man einen Richter?

Wie redet man eine Richterin oder einen Richter eigentlich an? Am besten sagen Sie: "Frau Richterin", "Herr Richter", oder "Frau Vorsitzende" oder "Herr Vorsitzender".

Ist es möglich einen Richter zu sprechen?

Hinweise können außerhalb der mündlichen Verhandlung schriftlich, aber auch telefonisch gegeben werden“, betonte das Gericht. Es bestünden daher keine Bedenken, wenn der abgelehnte Richter – wie hier – noch vor dem Termin die Parteivertreter auf seine Rechtsauffassung hinweise und einen Vergleichsvorschlag unterbreite.

Wann kann ich einen Richter ablehnen?

(1) Ein Richter kann sowohl in den Fällen, in denen er von der Ausübung des Richteramts kraft Gesetzes ausgeschlossen ist, als auch wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt werden.

Wie lange dauert ein Gericht als Zeuge?

Sie kann von 15 Minuten bis zu einem ganzen Tag andauern. Das gesamte Strafverfahren kann sich über mehreren Monate ziehen und kann mehrere Hauptverhandlungstage beinhalten.

Was sagt der Richter am Ende?

Wenn ein Richter fertig ist, erklärt er, was man gegen das Urteil tun kann. Zum Beispiel hat man 1 Woche Zeit, um ,,Nein“ zum Urteil zu sagen. Das kann der Anwalt oder der Angeklagte selber mit einem Brief machen.

Wie kleide ich mich bei Gericht?

Ein nettes Oberhemd und eine schöne Pantalon, sind die Kleidungsstücke, die am besten zur Etikette passen. Ist es nicht üblich, dass Sie einen Anzug tragen oder fühlen Sie sich nicht komfortabel darin? Dann ist eine nette Hose mit einem Oberhemd auch gut.

Ist man verpflichtet als Zeuge eine Aussage zu machen?

Die Vorschrift lautet wörtlich: „Zeugen sind verpflichtet, auf Ladung vor Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft zu erscheinen und zur Sache auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt.

Kann mein Anwalt ohne mich vor Gericht?

Überraschende Erkenntnis: in den meisten Fällen nein! Im Zivilrecht (also bei Ansprüchen aus einem Unfallgeschehen) kann sich der Beteiligte als Partei durch einen Rechtsanwalt vertreten lassen. Anders nur, wenn er als Zeuge geladen wird, dann muss er erscheinen. Gleiches gilt, wenn er als Partei angehört werden soll.

Wie teuer ist eine Klage vor Gericht?

Bis zum erstinstanzlichen Urteil entstehen Kosten von insgesamt 4.500 Euro – rund 700 Euro Gerichtskosten plus 3.800 Euro Anwaltsgebühren. Die im Prozess unterlegene Partei muss meist auch die Kosten der gegnerischen Partei zahlen.

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