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Welche Patientendaten unterliegen der Schweigepflicht?

Gefragt von: Frau Rose Schubert B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Sämtliche personenbezogene Daten einschließlich der Patientendaten unterliegen dem Datenschutz und der ärztlichen Schweigepflicht. Wer eigenmächtig und unbefugt Patientendaten preisgibt, begeht nicht nur einen Datenschutzverstoß, sondern macht sich auch noch strafbar.

Welche Daten fallen unter die Schweigepflicht?

Der Umstand, dass der Betroffene überhaupt bei dem Arzt in Behandlung war oder ist. Der Name des Patienten. Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören. Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.

Welche Daten darf ein Arzt weitergeben?

Patientendaten dürfen nur dann preisgegeben werden, wenn gesetzliche Vorschriften dem Arzt eine Pflicht bzw. ein Recht zur Offenbarung einräumen oder der Patient seine Einwilligung ausdrücklich oder stillschweigend erteilt hat.

Was gehört alles zu Patientendaten?

Typische Datenfelder sind:
  • 3.1 Stammdaten. Eindeutige Patientennummer (arztabhängig) Nachname, Vor- und Zuname. Geburtsdatum. Geschlecht. Telefonnummer. Anschrift. Versicherungsstatus. Krankenkasse. Versicherungsnummer.
  • 3.2 Behandlungsdaten. Diagnose(n) Untersuchungsergebnisse. Therapiemaßnahmen. siehe auch: Patientenidentifikation.

Was fällt unter die Schweigepflicht in der Pflege?

Dort heißt es in § 3 Nr. 1: „Professionell Pflegende sind gemäß § 203 Strafgesetzbuch gegenüber Dritten zur Verschwiegenheit über alle ihnen in Ausübung ihres Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Geheimnisse über die Leistungsempfänger und deren Bezugspersonen verpflichtet.

Schweigepflicht - Was? Wie? Wofür?

29 verwandte Fragen gefunden

Welche Ausnahmen von der Schweigepflicht gibt es?

Ein Patient kann eine Einwilligung unterzeichnen, die den Arzt von der Schweigepflicht befreit.
...
Ausnahmen: Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht
  • Einwilligung des Patienten.
  • Mutmaßliche Einwilligung des Patienten.
  • Gesundheitspolitische Gründe wie eine meldepflichtige Krankheit.

Wann darf die Schweigepflicht gebrochen werden Pflege?

Wie mit Privatgeheimnissen umzugehen ist, regelt § 204 StGB. Dieses Gesetz gilt nicht für Personal, das nicht aktiv an der Pflege und Behandlung beteiligt ist. Dazu zählen zum Beispiel Personenkreise wie Handwerker, Küchenpersonal und Reinigungskräfte.

Welche Patientendaten unterliegen dem Datenschutz?

Sämtliche personenbezogene Daten einschließlich der Patientendaten unterliegen dem Datenschutz und der ärztlichen Schweigepflicht. Wer eigenmächtig und unbefugt Patientendaten preisgibt, begeht nicht nur einen Datenschutzverstoß, sondern macht sich auch noch strafbar.

Kann jeder Ärztin Akte einsehen?

Dürfen Dritte meine Patientenakte einsehen? Egal, ob Ehepartner, Mutter, Sohn, Schwester, Freund oder gar Rechtsanwalt: Andere Personen haben kein Recht, Ihre Patientenakte einzusehen. Der Arzt darf ihnen den Einblick in die Akte nur gewähren, wenn Sie als Patient Ihre Einwilligung dazu geben.

Wer hat Zugriff auf Patientendaten?

Auf die elektronische Patientenakte haben ausschließlich die Versicherten selbst Zugriff. Niemand außer dem Nutzer hat Einblick in die Daten. Alle Aktionen innerhalb der Akte funktionieren nur, wenn die Versicherten ihre Zustimmung gegeben haben.

Was fällt unter Gesundheitsdaten?

Zu den personenbezogenen Gesundheitsdaten sollten alle Daten zählen, die sich auf den Gesundheitszustand einer betroffenen Person beziehen und aus denen Informationen über den früheren, gegenwärtigen und künftigen körperlichen oder geistigen Gesundheitszustand der betroffenen Person hervorgehen.

Wann ist die Schweigepflicht aufgehoben?

Wie lange gilt die ärztliche Schweigepflicht? Die ärztliche Schweigepflicht reicht bis über den Tod des Patienten hinaus.

Haben Ärzte untereinander auch Schweigepflicht?

Auch für Ärzte untereinander besteht die Schweigepflicht. Sie entfällt nicht deswegen, weil der Empfänger ebenfalls der Schweigepflicht unterfällt. Bei einer Anschluss- oder Konsiliarbehandlung ist aber im Regelfall von einer vermuteten Einwilligung des Patienten auszugehen.

Welche Informationen werden von der Schweigepflicht erfasst?

5. Welche Informationen werden von der Schweigepflicht erfasst? Die Schweigepflicht umfasst alle Daten und Informationen, die Gesundheitsfachpersonen und ihre Hilfs- personen im Rahmen ihrer Tätigkeiten über Patientinnen und Patienten erfahren.

In welchen drei grundsätzlichen Fällen kann die Schweigepflicht aufgehoben werden?

Es gibt jedoch Ausnahmen von der Schweigepflicht – beispielsweise, wenn der Arzt zur Meldung von Krankheiten gegenüber Behörden verpflichtet ist.
  • Ärztliche Schweigepflicht muss gewahrt werden. ...
  • Anzeigepflicht schwerer Straftaten. ...
  • Rechtfertigender Notstand. ...
  • Meldepflichtige Krankheiten.

Kann man auf der krankenkassenkarte sehen bei welchem Arzt man war?

Ministerium: Patienten entscheiden über Einblick

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Hat die Krankenkasse alle Diagnosen?

Im Gegensatz zu Kliniken, Apotheken, Optikern und Orthopädiemechanikern, die alle direkt mit den Krankenkassen abrechnen. Dadurch ist der exakte Umfang einer Behandlung bekannt und oftmals auch das entsprechende Krankheitsbild. Patienten können bei der Krankenkasse auch die gespeicherten Diagnosen erfragen.

Kann ein Arzt die Herausgabe der Patientenakte verweigern?

Besteht ein Anspruch auf Herausgabe des Originals der Patientenakte an den Patienten? Nein, grundsätzlich nicht. Ein Arzt ist verpflichtet, im Interesse der Beweissicherung eine Dokumentation der ärztlichen Behandlung seiner Patienten zu führen und diese zumindest 10 Jahre aufzubewahren.

Welche personenbezogenen Daten werden in einer Arztpraxis gesammelt?

Die Gesundheitsinformation, welche im Rahmen der Tätigkeiten in Arztpraxen ermittelt werden, gehören nämlich zu den besonderen Arten personenbezogener Daten und sind daher besonders schützenswert. Außerdem kommt ein weiterer besonderer Aspekt hinzu. Dieser umfasst die Schweigepflicht der Ärzte und deren Mitarbeiter.

Für welche Informationen gilt der gesetzliche Datenschutz?

Die Datenschutz-Grundverordnung gilt grundsätzlich für jegliche Verarbeitung personenbezogener Daten.

Was bedeutet Datenschutz und Schweigepflicht?

Die Schweigepflicht dient dem Schutz der Privatsphäre des Patienten und basiert auf dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und auf dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Sowohl nach § 203 StGB als auch § 8 Abs. 1 der Berufsordnung der PKN verpflichtet Psychotherapeuten zur Verschwiegenheit.

Was darf man trotz Schweigepflicht sagen?

Trotz auferlegter Verschwiegenheit dürfen Sie natürlich über Ihren Job sprechen. Sofern nicht explizit anders geregelt, dürfen Sie über Ihre Tätigkeit, Aufgaben oder auch Ihr Gehalt erzählen. Entscheidend ist, dass Sie keine der oben genannten persönlichen Daten oder schützenswerten Informationen ausplaudern.

Wie weit geht die Schweigepflicht?

Der Arzt hat über das, was ihm in seiner Eigenschaft als Arzt anvertraut oder bekannt geworden ist – auch über den Tod des Patienten hinaus – zu schweigen. Dazu gehören auch schriftliche Mitteilungen des Patienten, Aufzeichnungen über Patienten, Röntgenaufnahmen und sonstige Untersuchungsbefunde.

Welche Schweigepflichten gibt es?

Die gesetzliche Verschwiegenheitspflicht für Steuerberater ist in § 57 Abs. 1 StBerG festgeschrieben. Die ärztliche Verschwiegenheitspflicht (auch: ärztliche Schweigepflicht oder Arztgeheimnis) endet nach § 203 Abs. 4 StGB nicht mit dem Tod des Patienten (Geheimnisherr).

Was ist der Unterschied zwischen Schweigepflicht und Verschwiegenheitspflicht?

Erklärung zum Begriff Schweigepflicht

Die Schweigepflicht wird auch als Verschwiegenheitspflicht oder, nach dem StGB, als Verbot der Offenbarung von Privatgeheimnissen genannt. Sie definiert sich als rechtliche Verpflichtung für gewisse Berufsgruppen, keine Geheimnisse an Dritte weiterzureichen.

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