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Welche Nebenwirkung hat eine Hormontherapie?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Ulf Brinkmann  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Östrogen-Gestagen-Präparate lösen häufig Blutungen aus, die einer Regelblutung ähneln können. Einige Frauen finden die erneuten Blutungen so lästig, dass sie die Hormonbehandlung wieder absetzen. Die Hormoneinnahme kann zudem zu Spannungsgefühlen in der Brust führen.

Wie gefährlich ist eine Hormontherapie?

Eine Behandlung über längere Zeit hat aber viele ernsthafte Risiken. Sie kann zwar das Risiko für Knochenbrüche senken, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs. In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt.

Wie verändert sich der Körper bei einer Hormontherapie?

Durch das Hormon verändert sich die Haut; sie wird weicher. Die Gesichtszüge werden gleichfalls sanfter, oftmals aber nicht genügend, um klar als Frau erkannt zu werden. Muskelmasse und Kraft nehmen ab, die Fettverteilung wird weiblicher. Die Körperbehaarung kann sich etwas reduzieren, der Bart bleibt aber sichtbar.

Was sind die Nebenwirkungen von Hormonen?

Eine gängige Nebenwirkung der Hormonersatztherapie ist eine Gewichtszunahme, häufig sind Wassereinlagerungen im Gewebe der Grund dafür. Auch Brustspannen und Blutungsstörungen sind oft unerwünschte Nebeneffekte einer Hormongabe.

Wie lange leben mit Hormontherapie?

Daraus ergab sich eine Mortalität (Sterblichkeit) über 5 Jahre bei kurzer Behandlung von 19,0% gesamt und 4,7% an Prostatakrebs sowie bei langer Behandlung von 15,2% gesamt und 3,2% an Prostatakrebs.

"Nebenwirkungen der Antihormontherapie" - Neues aus der Brustkrebs-Forschung

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Wann braucht man eine Hormontherapie?

Die (Anti-)Hormontherapie ist neben Operation, Chemotherapie und Bestrahlung eine wichtige Behandlung bei Brustkrebs. Sie soll die Bildung oder Wirkung von Östrogenen blockieren. Das Wachstum hormonempfindlicher Tumorzellen wird verhindert.

Wann bekommt man eine Hormontherapie?

Die hormonelle Stimulation wird in den meisten Fällen mit Tabletten durchgeführt, die helfen, schwanger zu werden. Der älteste und am häufigsten verwendete Wirkstoff ist Clomifen. Die Tabletten werden für einige Tage am Zyklusanfang eingenommen und stimulieren das Wachstum der Eibläschen.

Kann man mit 60 noch Hormone nehmen?

Nach ein bis vier Anwendungsjahren ist es bereits deutlich erhöht. Überraschend: Wird die Hormontherapie erst ab einem Alter von 60 Jahren begonnen, scheint sich das Risiko für Brustkrebs abzuschwächen. Bisher war vermutet worden, dass Hormone weniger schaden, wenn sie frühzeitig nach der Menopause angewendet werden.

Wie wirken Hormone auf die Psyche?

„Östrogen wirkt sich auf die Stimmung aus, weil es den Serotoninspiegel im Gehirn beeinflusst. Serotonin ist ein Hormon, das die Stimmung stabilisiert und Glück und Wohlbefinden fördert“, erklärt Dr. Rosén.

Was passiert wenn man als Frau Hormone nimmt?

Die Studien zeigten auch, dass eine Hormonbehandlung andere Beschwerden wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen lindern kann. Die Hormone, ob eingenommen oder in der Scheide angewendet, schützten zudem vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Kann man mit 70 noch Hormone nehmen?

Nicht jede Frau profitiert von einer Hormontherapie

Lebensjahrzehnt durchgeführten Hormontherapie hinsichtlich der Erkrankung Osteoporose profitiert, die meist erst im Alter über 70 Bedeutung beginnt, sei aber nicht belegt und eher fraglich.

Welche Hormone sind gefährlich?

Risiko Brustkrebs: Experten gehen davon aus, dass eine Hormontherapie mit Östrogen alleine oder mit Östrogen und Gestagen das Brustkrebsrisiko, wenn überhaupt, nur geringfügig erhöht. Die Krebsgefahr steigt vor allem, wenn man die Hormone in Kombination, lange und über die natürlichen Wechseljahre hinaus einsetzt.

Was bewirkt eine Hormontherapie in den Wechseljahren?

Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und viele weitere Symptome gehören oft zu den Wechseljahren. Eine Hormonersatztherapie mit Östrogen und Gestagen bietet Abhilfe bei starken Beschwerden, doch sie kann auch das Krebsrisiko steigern.

Können Hormone die Persönlichkeit verändern?

Stress, die Pille und das Alter beeinflussen unseren Hormonhaushalt. Die Psychologin Ulrike Ehlert von der Universität Zürich erläutert im Interview mit »Spektrum.de«, wie Hormone zu Depressionen, Sucht und anderen seelischen Leiden beitragen.

Welches Hormon löst Depressionen aus?

Es ist schon länger bekannt, dass ein Mangel der Hormone/Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin im Gehirn Depressionen verursacht. Doch „bei Serotonin waren das eher depressive Verstimmung, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit; bei Noradrenalin eher Antriebsmangel, Konzentrationsschwächen und Ängstlichkeit.

Können Hormone Panikattacken auslösen?

Östrogen wirkt allerdings aktivierend und hemmt gleichzeitig Botenstoffe, die müde machen und angstlösend wirken. So kann es zu innerer Unruhe, Ängsten oder sogar Panikattacken kommen. Später in den Wechseljahren ist es dann der sinkende Östrogenspiegel, der das psychische Befinden beeinträchtigt.

Welche Hormone lassen einen jünger aussehen?

Glückshormone wie Serotonin und Endorphine aber auch Oxytocin, Östrogen, Testosteron, Prolaktin, Adrenalin und Somatotropin.

Was passiert wenn man keine Hormone mehr nimmt?

Der Körper befindet sich ohne die künstlich zugeführten Hormone in einem „hormonellen Tief“. Deshalb kann es gut sein, dass deine Periode in den ersten Monaten unregelmäßig kommt (tendenziell wird der Zyklus länger) oder sogar ausbleibt. Auch Zwischen- und Schmierblutungen können auftreten.

Welches Hormon lässt uns altern?

Die Gerontoendokrinologie widmet sich dem Zusammenhang zwischen Endokrinium und Altern. Bisher ist gesichert, dass mit zunehmendem Lebensalter bei vielen Menschen die Produktion von Dehydroepiandrosteron (DHEA), Melatonin und Wachstumshormon (GH) nachlässt.

Wie lange darf man Hormone in den Wechseljahren nehmen?

Eine Hormonersatztherapie über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahre gilt als weitestgehend risikofrei. Nach 3–5 Jahren kann ein langsames „Ausschleichen“ der Medikamente in Erwägung gezogen werden. Dafür wird die Dosis beispielsweise über einen Zeitraum von etwa 2–3 Monaten langsam gesenkt.

Sollte man in den Wechseljahren Hormone nehmen?

Estrogene in den Wechseljahren – ja oder nein? Prinzipiell sollte jeder Frau mit Wechseljahresbeschwerden eine Hormonersatztherapie angeboten werden – sofern keine Kontraindikation vorliegt, die einer Estrogengabe im Wege steht. Das kann beispielsweise ein Tumor sein, der hormonabhängig wächst.

In welcher Phase sind die Wechseljahre am schlimmsten?

Hitzewallungen und Schweissausbrüche

Mehr als 80 Prozent aller Frauen im Alter von 45 bis 70 Jahren leiden während der Wechseljahre unter Hitzewallungen. Am schlimmsten sind die Hitzewallungen meist etwas ein Jahr nach der Menopause.

Was passiert wenn ich die Hormonersatztherapie beende?

Was passiert, wenn man die Hormone absetzt? Bislang ist noch unklar, was passiert, wenn Frauen die Hormonersatztherapie beenden. Denkbar ist, dass eine längere Hormonanwendung die „kritische“ Phase überbrückt, sodass nach Ende der Therapie keine Wechseljahresbeschwerden mehr auftreten.

Ist Bier gut in den Wechseljahren?

Hopfen, d.h. auch Bier, und die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) haben ebenfalls eine östrogenartige Wirkung. Pflanzliches Progesteron (Gestagen) kommt aus der Yamswurzel und dem Mönchspfeffer (Agnus castus). Es ist chemisch mit dem menschlichen Progesteron identisch - und nicht nur ähnlich.

Wie wichtig sind Hormone im Alter?

Hormone sind an den verschiedensten Prozessen in unserem Körper beteiligt und sind ein wichtiger Faktor für die Gesundheit und körperliche Fitness. Sinkt der Hormonspiegel im Laufe der Jahre, hat dies nachhaltige Auswirkungen und setzt einen unaufhaltsamen Alterungsprozess in Gang.

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