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Welche Medikamente machen Atemdepression?

Gefragt von: Ingrid Vogt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel: Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung.

Welche Medikamente lösen eine Atemdepression aus?

Die gleichzeitige Einnahme von Opioiden und Benzodiazepinen erhöht das Risiko für Atemdepression, Koma und Tod. Aus diesem Grund werden die Produktinformationen Benzodiazepin-haltiger bzw. -ähnlicher (z.B. Z-Substanzen) Arzneimittel europaweit mit neuen Warnhinweisen ergänzt und harmonisiert.

Wie bekommt man eine Atemdepression?

Die zentrale Atemdepression entsteht durch eine Beeinträchtigung des Atemzentrums im Gehirn.
  1. Medikamente. Opioide. Barbiturate. Sedativa. Anästhetika.
  2. Schlaf-Apnoe-Syndrom.
  3. Schädel-Hirn-Trauma.
  4. Erhöhter Hirndruck.
  5. Intoxikation (z.B. Alkohol)
  6. zerebrale Ischämie.

Wann tritt eine Atemdepression auf?

Diagnose: Eine Atemdepression wird diagnostiziert, wenn es zu seltenen (weniger als 8 Atemzüge pro Minute) und tiefen Atemzügen in Rahmen einer Opioidtherapie kommt. Als milde Form tritt eine Hypoventilation mit wenigen Atemzügen pro Minute (AF < 10/min) auf.

Was macht man gegen Atemdepression?

Als nichtmedikamentöse Ansätze bewähren sich nach aktueller Studienlage neben den bekannten atemerleichternden Körperhaltungen und Atemtechniken etwa kleine Handventilatoren, deren kühler Luftzug das Atmen positiv beeinflussen kann.

Über die Gefahren von Benzodiazepinen

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Welche Medikamente können Atemnot auslösen?

Dabei gibt es rund 350 Medikamente, die Nebenwirkungen auf die Lunge haben können: Beispiele sind Antibiotika mit dem Wirkstoff Nitrofurantoin, die zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten eingesetzt werden, oder der Wirkstoff Amiodaron gegen Herzrhythmusstörungen.

Welches Medikament bei psychischer Atemnot?

Das Antidepressivum Mirtazapin könnte also gegen Atemnot bei COPD helfen. Neue medikamentöse Alternativen für die Therapie sind laut Bausewein wichtig, weil bislang nur Opioide die Symptome der Atemnot nachweislich lindern.

Warum Atemdepression bei Opiaten?

Atemdepression durch Opiate

Opioide setzen die Empfindlichkeit des medullären Atemzentrum gegenüber dem CO²-Partialdruck im Blut herab und unterdrücken auch medulläre Zentren, die an der Regulation des Atemrhythmus beteiligt sind. Die Atemhemmung tritt bei gesunden Menschen bereits bei einer Normaldosierung auf.

Warum lösen Opioide eine Atemdepression aus?

Generell muss beachtet werden, dass durch eine verminderte CO2-Empfindlichkeit von zentralen Blutgas-Rezeptoren und den Wegfall des Schmerzes, der als starker Atemantrieb gilt, bei allen Opioid-Agonisten die Atemdepression zu tödlichen Folgen führen kann.

Wie viel Morphin macht Atemdepression?

Um die Atmung zu beeinträchtigen, brauchte es dreimal so viel Morphin wie zur Schmerzstillung.

Kann Atemnot von der Psyche kommen?

Welcher Teufelskreis kann bei Atemnot entstehen? Atemnot verursacht Angst. Angst wiederum verursacht eine krankhafte oder falsche Atmung. Diese falsche Atmung fördert wiederum zu wenig Sauerstoff und dadurch auch wiederum das Gefühl der Atemnot, und diese Atemnot wiederum die Psyche.

Kann die Psyche die Atmung beeinflussen?

Atmung reagiert auf unsere Stimmung

So reagiere der Atem sehr sensibel auf Stimmungen. Bei Angst etwa wird er flach und oft auch schneller. Bei Wut hingegen kann er sich einerseits vertiefen und zum bekannten Wutschnauben steigern, andererseits aber auch so unterdrückt werden, dass im wahrsten Sinne der Atem stockt.

Wie fühlt sich psychische Atemnot an?

Betroffene haben das Gefühl selbst bei geringer Belastung beim atmen keine bzw. nicht genügend Luft bekommen. Zusätzlich dazu können auch Symptome wie Husten, Herzrasen, Schmerzen in der Brust oder Schwindelgefühle auftreten. Dadurch können schnell Erstickungs- und Todesängste entstehen.

Welche Blutdrucksenker lösen Atemnot aus?

So können die bei Herzkranzgefäßerkrankungen und Bluthochdruck sowie Herzmuskelschwäche eingesetzten Betablocker zu einer Enge der Atemwege führen. Bei Patienten mit Asthma bronchiale kann als Folge der Betablocker-Therapie ein lebensbedrohlicher Asthmaanfall hervorgerufen werden.

Warum hat man das Gefühl keine Luft zu bekommen?

Eine akut auftretende Atemnot ist zum Beispiel durch einen Asthma-Anfall, eine Lungenembolie, einen Herzinfarkt oder eine Panikattacke bedingt. Eine chronische Dyspnoe beobachtet man beispielsweise bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz), COPD oder Lungenfibrose.

Kann Ibuprofen depressiv machen?

Auch das nicht steroidale Antirheumatikum Ibuprofen kann in seltenen Fällen depressive Verstimmungen auslösen.

Was ist das stärkste Opiat?

Sufentanil ist ein synthetisches Opioid, das als stärkstes in Deutschland in der Humanmedizin zugelassene Schmerzmittel vor allem in der Anästhesie angewendet wird und mit Fentanyl strukturell verwandt ist.

Wie wirken Opiate auf die Psyche?

Neben der starken schmerzstillenden Wirkung können Opiate und Opioide auch Ängste, Anspannung und negative Gefühle dämpfen und ein Gefühl von Zufriedenheit oder Euphorie auslösen. Diese Wirkungen sind vermutlich für das starke Suchtpotential verantwortlich.

Welche Opiate haben die wenigsten Nebenwirkungen?

Im Modellversuch konnten die Forscher nachweisen, dass ihr neuer Wirkstoff PZM21, der keinerlei chemische Ähnlichkeit mit den bisherigen Opiaten besitzt, genauso effektiv wie Morphin Schmerzen lindert. Atemdepression, also eine Verlangsamung der Atmung, sowie Abhängigkeit konnten hingegen nicht nachgewiesen werden.

Ist Tilidin ein Opiat?

Tilidin ist ein synthetisches Opioid, das in der Medizin als Schmerzmittel eingesetzt wird. Es hat allerdings eine im Vergleich zu Morphin 5-mal schwächere schmerzstillende Wirkung.

Wann darf man Tilidin nicht nehmen?

Tilidin ist nicht geeignet für Menschen, die bereits von Opiaten/Opioiden abhängig sind (oder waren). Die seltene Stoffwechselerkrankung Porphyrie zählt ebenfalls zu den Gegenanzeigen. Zudem dürfen Kinder unter zwei Jahren Tilidin nicht einnehmen.

Was ist Atemdepressiv?

Atemdepression w, E respiratory depression, durch eine Dämpfung des Atemzentrums im verlängerten Mark bedingte Abflachung der Atemzüge und/oder Verringerung der Atemfrequenz bis hin zum Atemstillstand.

Habe immer das Gefühl tief Luft holen zu müssen?

Eine Seufzeratmung ist eine vor allem seelisch bedingte Dyspnoe. Sie macht sich durch (evtl. anfallsweise) auftretendes tiefes Atemholen bemerkbar. Dabei verspürt der Patient das Gefühl, zwangsweise tief durchatmen zu müssen.

Was kann Kurzatmigkeit bedeuten?

Kurzatmigkeit ist auch unter den Begriffen Atemnot oder Luftnot bekannt. Eine Person hat zeitweise oder ständig das Gefühl, zu wenig Luft beim Atmen zu bekommen. Bei starker Luftnot haben Menschen ein beklemmendes Gefühl oder sogar die Angst, zu ersticken. Sie atmen angestrengt, das Durchatmen fällt ihnen schwer.

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