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Welche Lautleseverfahren gibt es?

Gefragt von: Herr Prof. Karl Heinz Bittner B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Lautleseverfahren lassen sich grob zwei Grundformen zuordnen, dem wiederholten Lautlesen (auch: repeated reading) und dem chorischen Lesen (auch: assisted reading; begleitendes Lesen) (Nix, 2011). Beim wiederholten Lautlesen liegt der Fokus auf dem Training durch Wiederholung.

Wie geht Tandemlesen?

Konkret läuft das Lesen im Tandem wie folgt ab: Auf ein verabredetes Zeichen hin beginnen die beiden, einen kurzen Text im Chor (halb-)laut zu lesen. Der Trainer führt dabei zur Orientierung den Finger in der Zeile mit. Bei einem Lesefehler wird das Lesen unterbrochen.

Was gehört zur Leseförderung?

Leseförderung
  • Definition. ...
  • Vorläuferfähigkeiten fördern: reimen, Silben klatschen, Laute identifizieren. ...
  • Leseflüssigkeit fördern: Lautlesetandems, wiederholendes Lesen, Echolesen, Lückenlesen. ...
  • Lesestrategien fördern: unterstreichen, Texte zusammenfassen, schwierige Passagen wiederholen und langsamer lesen. ...
  • Autorin.

Was ist ein Lautlesetandem?

Beim Tool Lautlesetandem handelt es sich um ein Instrument zur Förderung der Leseflüssigkeit insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, deren Leseflüssigkeit nicht ausreichend ausgebildet ist.

Was sind basale lesefertigkeiten?

Zu den basalen Lesefertigkeiten zählen vier Dimensionen, die oft unter dem Begriff Leseflüssigkeit zusam-‐ mengefasst werden (Rosebrock, Gold, Nix & Rieckmann, 2011; Rosebrock & Nix, 2006): 1. genaues und fehlerfreies Dekodieren, 2. automatisiertes Dekodieren, 3.

Lesetandem, Ich-Du-Wir-Würfel & Co. - Lautleseverfahren im Überblick

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Warum Lautleseverfahren?

Lautleseverfahren empfehlen sich auch für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, da sie im Rahmen dieser Methode die Aussprache, Betonung und Bedeutung neuer Wörter kennen lernen und die adäquate Intonation von Sätzen üben können.

Was heißt synthetisieren beim lesen?

Synthese bedeutet aber nicht nur eine reine Aneinanderreihung von Lauten zu Silben und dann zu Wörtern, sondern es entsteht eine neue artikulatorische Einheit, da sich der Klang der Laute durch das Zusammenschleifen verändert und abhängig ist von dem vorherigen und dem nach- folgenden Laut (Koartikulation).

Was ist Blitzlesen?

Blitzlesen, auch "Eine-Minute-Lesen" genannt, macht Spaß - so die Rückmeldungen von Kindern, aber auch von Lesepaten, -patinnen und erwachsenen Lesementorinnen und -mentoren. Der Anreiz, alle Wörter oder Sätze eine Karte innerhalb einer Minute lesen zu können, spornt an.

Was ist Partnerlesen?

In der Literatur ist das Partnerlesen bekannt als Tandemlesen. Hier übernimmt das lesestärkere Kind die Rolle des Trainers und das leseschwächere die Rolle des Sportlers. Je nach Situation und Sozialgefüge in der Klasse lässt sich das Tandemlesen gut so durchführen.

Was versteht man unter Leseflüssigkeit?

Definition. Leseflüssigkeit ist die Fertigkeit, Texte leise, laut, akkurat, automatisiert, schnell und Sinn gestaltend zu lesen. Sie ermöglicht es Lesenden, die Bedeutung eines Textabschnittes gedanklich nachzuvollziehen und zu verstehen.

Was ist ein Leseförderkonzept?

Ein selbsterarbeitetes, mit Einbezug der Ler- nenden gestaltetes schulinternes Leseförderkonzept verankert die Leseförderung dauerhaft und institutionalisiert gewisse Aktivitäten. In einer «Leseschule» nimmt sich eine verantwortliche Lehrperson oder Gruppe dem Lesen an.

Was gehört alles zur Lesekompetenz?

Die OECD definiert „Lesekompetenz“ als die Fähigkeit „geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Warum ist Leseförderung wichtig?

Lesekompetenz führt zu besseren Schulnoten, besseren Bildungsabschlüssen, der Chance auf bessere Arbeitsplätze (Blümke, Malte), denn sie erschließt den Weg zum Wissen: Lesen ist die „Schlüsselqualifikation für jede Art des Wissenserwerbs“ (Garbe, Christine 2006a).

Was ist Reziprokes lesen?

Das reziproke Lesen basiert auf einer Kombination aus (a) kooperativem Lernen, da in Kleingruppen gemeinsam Texte erschlossen werden und es zu einem wechselseitigen Lehren und Lernen kommt, sowie (b) strategischem Lesen, da eine gleichbleibende Sequenz von Lesestrategien eingeübt wird.

Wie muss ein 2 Klässler lesen können?

Grob gesagt sollte ein Kind am Ende der 1. Klasse mindestens 35 WPM lesen können, am Ende der 2. Klasse 70-80 und am Ende der 3. Klasse über 115.

Was ist Vielleseverfahren?

Im Gegensatz zu den Lautleseverfahren basieren die Vielleseverfahren auf der Idee, dass allein das Lesen — unabhängig von der Qualität der Texte — einen positiven Einfluss auf das Lesen hat.

Wie geht Blitzlesen?

Wie geht Blitzlesen? Die Kinder setzen sich gegenüber an einen Tisch. Die Sanduhr wird umgedreht. Ein Kind zeigt nacheinander die Wortkarten, das andere Kind liest blitzschnell so viele Wörter wie möglich.

Was ist ein Leseteppich?

Ein Silbenteppich ist eine Tabelle mit Silben, wobei sich in einer Spalte der Vokal nicht ändert und in einer Zeile der Konsonant. Diese „Beständigkeit“ erleichtert das Lesen: der Lesende muss sich nur auf ein verändertes Merkmal einstellen. Man kann sowohl spalten, als auch zeilenweise lesen.

Welche Leselernmethoden gibt es?

Historische Leselernmethoden
  • Buchstabier-Methode.
  • Lautiermethode.
  • Anlautmethode.
  • Naturlautverfahren.
  • Synthetische Methode.
  • Analytische Methode.
  • Analytisch-synthetische Methoden.

Was ist Lautierendes Lesen?

Sie umfaßt zu Beginn des Lesenlernens nur sehr wenige Wörter, wird aber mit der Zeit immer größer, so daß später nur noch wenige Worte lautierend gelesen werden müssen. Lautieren Lesen bedeutet, daß die Buchstaben einzeln in Laut umgewandelt werden müsse um so das Wort zu erfassen.

Was ist die Lautsynthese?

Salopp gesagt handelt es sich dabei um die Fähigkeit, gesprochene Laute den einzelnen Buchstaben zuzuordnen (Lautanalyse) und ihren Platz im Wort zu erkennen. Und auch der umgekehrte Vorgang gehört dazu: Einzelne Laute zu Buchstaben zusammenzufügen (Lautsynthese).

Wie schnell sollte man Lesen können?

Ein langsamer Leser liest 120 bis 200 Worte, ein durchschnittlicher Leser 200 bis 250 Worte und ein guter Leser 250 bis 350 Worte pro Minute. Ein geübter Schnell-Leser liest dagegen zwischen 350 und 1200 Worte pro Minute.

Was ist eine Lesetechnik?

Lesetechniken sind die konkreten Werkzeuge für den Umgang mit Texten (z. B. Textstellen markieren, Textabschnitt zusammenfassen). Werden sie in einer bestimmten Situation zur Erreichung eines bestimmten Leseziels eingesetzt, werden sie dadurch gleichsam zu Le- sestrategien.

Wie kann man LRS fördern?

Förderung der Schreibfähigkeit und des orthographischen Regelwissens bei Schwächen im lautgetreuen Schreiben. Geeignete Übungen: Stärkung der Silben- und Lautbewusstheit sowie der Lautwahrnehmung. Identifizieren, Kategorisieren, Segmentieren, Streichen oder Diskriminieren von Silben und Lauten in Wörtern.