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Welche Konsequenzen hat eine Ungleichbehandlung?

Gefragt von: Maja Sander  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Liegen ungerechtfertigte Ungleichbehandlungen vor, hat der Mitarbeiter ein Beschwerderecht (§ 13 AGG). Der Arbeitgeber muss dann gegen die Beschäftigten, die gegen das Benachteiligungsverbot verstoßen, die geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen zur Unterbindung der Benachteiligung ergreifen, z.

Wann ist eine Ungleichbehandlung erlaubt?

I.

Gem. § 8 Abs. 1 AGG kann eine Ungleichbehandlung wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes zulässig sein, wenn das betreffende Merkmal wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingung ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt.

Was ist eine Ungleichbehandlung?

Der allgemeine Gleichheitssatz ist einschlägig in Fällen der Gleich- oder Ungleichbehandlung von Sachverhalten oder von Personen(gruppen). Ungleichbehandlung liegt vor, wenn die öffentliche Gewalt miteinander vergleichbare Fälle in dem Bereich, in dem die Fälle gleich sind, ungleich behandelt.

Was passiert wenn man gegen das AGG verstößt?

Bei einem Verstoß gegen das Benachteiligungsverbot kann der Benachteiligte die Beseitigung der Beeinträchtigung verlangen. Sind weitere Beeinträchtigungen zu besorgen, kann er auf Unterlassung klagen. Ferner kann der Benachteiligte grundsätzlich Ersatz des durch die Benachteiligung entstandenen Schadens verlangen.

Welche Rechte haben die von einer Diskriminierung Betroffenen?

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gibt den von Diskriminierungen betroffenen Arbeitnehmern eine Reihe von Rechten, nämlich ein Beschwerderecht (§ 13 AGG), ein Recht zur Leistungsverweigerung (§ 14 AGG) und schließlich einen Rechtsanspruch auf Schadensersatz und auf Entschädigung (§ 15 AGG).

Ungleichbehandlung bei THC und Alkohol im Straßenverkehr

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Wo sind die zulässige Ungleichbehandlungen im Gesetz geregelt?

Nähere Informationen zu den nach dem AGG erlaubten Ungleichbehandlungen finden Sie in dem Handbuchartikel "Diskriminierung - Erlaubte Benachteiligungen".

In welchen Fällen ist eine unterschiedliche Behandlung nach dem AGG erlaubt?

Wann ist eine Benachteiligung wegen beruflicher Anforderungen zulässig? Eine unterschiedliche Behandlung wegen des Geschlechts, einer Behinderung etc. ist gemäß § 8 AGG ausnahmsweise erlaubt, wenn eine bestimmte Ausprägung dieser Merkmale (sprich: Mann-Sein, Frau-Sein, Nichtbehindert-Sein etc.)

Welche Rechte haben Sie als benachteiligte Person?

Benachteiligte haben das Recht, sich zu beschweren (§ 13 Abs. 1 AGG, § 84 BetrVG). Dies können sie tun, wenn sie sich einem der im AGG genannten Gründe benachteiligt fühlen. Die Benachteiligung muss im Zusammenhang mit ihrem Beschäftigungsverhältnis stehen.

Wie oft muss AGG geschult werden?

Wie häufig soll man zum AGG schulen? Bzgl. der Wiederholung und Häufigkeit gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Ein zeitlicher Abstand der Schulungen zwischen drei bis fünf Jahren erscheint ausreichend.

Welche Rechte gewährt das AGG benachteiligten Personen?

Er stellt eine komplett eigenständige Anspruchsgrundlage im Vergleich zu § 15 I AGG dar und gewährt dem Benachteiligten einen Anspruch auf eine angemessene Entschädigung in Geld für den Schaden, der nicht Vermögensschaden ist.

Wieso sollte jeder gleich behandelt werden?

Wenn alle Menschen gleich behandelt werden, wird man niemandem mehr gerecht. Diese Gleichmacherei ist so unmenschlich, wie etwas nur unmenschlich sein kann, denn sie verkennt, dass Menschen nicht gleich sind. Wir haben unterschiedliche Talente, Wünsche, Bedürfnisse, Neigungen, Lebensvoraussetzungen, Entwicklungen.

Was tun bei ungerechter Behandlung am Arbeitsplatz?

Umgang mit Kränkungen am Arbeitsplatz
  1. Zuhören. Das Wichtigste: Lernen Sie zuzuhören. ...
  2. Nachfragen. Wenn Sie, nachdem Ihr Gegenüber zu Ende geredet hat, Fragen haben, formulieren Sie sie so: Ich habe diesen und jenen Punkt (ausführen) nicht verstanden. ...
  3. Reflektieren. ...
  4. Distanzieren. ...
  5. Feststellen.

Welche fünf Rechtfertigungsgründe für eine zulässige unterschiedliche Behandlung gibt es?

Nach § 1 des neuen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sollen Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindert oder beseitigt werden.

Was tun wenn Chef diskriminiert?

Relevant sind das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG), das Personalvertretungsgesetz und das AGG. Liegt ein Fall von Mobbing oder Diskriminierung vor, steht dem Betroffenen zunächst ein Recht auf Beschwerde zu: Jeder Betrieb ist verpflichtet, eine Beschwerdestelle einzurichten und diese bekannt zu machen.

Was ist Diskriminierung AGG?

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskriminierung im Zusammenhang mit sechs verschiedenen Merkmalen: Ethnische Herkunft und Rassismus - Niemand darf wegen der Hautfarbe, der Sprache oder wegen der Herkunft diskriminiert werden. Geschlecht – Frauen und Männer müssen gleichbehandelt werden.

Welche Nachteile hat das AGG?

Der große Run auf Entschädigungen wegen fingierter Diskriminierungen blieb zwar aus, dennoch habe das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) Folgen, die nicht im Sinne der Initiatoren seien: Rechtsunsicherheit und ein hoher Verwaltungsaufwand bei den Unternehmen, aber auch weniger Transparenz für abgelehnte Bewerber.

Welche Rechte haben Beschäftigte nach dem AGG?

Benachteiligungsverbot. Nach § 7 AGG dürfen Beschäftigte wegen Geschlechts, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexueller Identität nicht benachteiligt werden.

Was ist eine AGG Beschwerdestelle?

Sie nimmt Beschwerden wegen Diskriminierung aufgrund eines oder mehrerer schützenswerter Merkmale nach dem AGG entgegen, prüft diese und gibt, im Falle eines nach dem AGG als Diskriminierung eingestuften Falls, Empfehlungen zu Sanktionen und Maßnahmen an verantwortliche Stellen weiter.

Was ist im AGG einer Benachteiligung gleichgestellt?

Erfolgt eine Benachteiligung wegen mehrerer der genannten Gründe, so kann die Rechtfertigung nur in Betracht kommen, wenn sie sich auf sämtliche Gründe erstreckt, derentwegen die unterschiedliche Behandlung erfolgt. Die Anweisung zu einer systematischen Benachteiligung wird diesen Verboten gleichgestellt.

Wie mit Diskriminierung umgehen?

Nehmen Sie ernst, was Ihnen berichtet wird. Ermöglichen Sie es Betroffenen, über Diskriminierung zu sprechen. Stellen Sie die Erfahrung nicht in Frage, sondern erkennen Sie diese als solche an. Signalisieren Sie, dass für Sie die Situationseinschätzung der Betroffenen im Fokus steht.

Wie kann man rechtlich gegen Diskriminierung vorgehen?

Zu erreichen ist die Antidiskriminierungsstelle über eine Hotline 030/18-555-1855 oder über ein elektronisches Kontaktformular.

Welche Frist gilt für Schadensersatz und Entschädigungsansprüche?

diskriminiert wird, kann Schadensersatz und/oder Geldentschädigung verlangen. Dieses Recht müssen Betroffene allerdings gemäß § 15 Abs. 4 AGG innerhalb von zwei Monaten schriftlich geltend machen.

Welche Folgen könnten Verstöße gegen das Gleichbehandlungsgesetz für den Täter haben?

‌Je nach Art des Verstoßes haben Beschäftigte verschiedene Rechte, die sie umsetzen können. Dazu zählen das Beschwerderecht, das Leistungsverweigerungsrecht und das Recht auf Schadensersatz oder Entschädigungszahlung.

Welche Folgen können Verstöße gegen das Benachteiligungsverbot für den Täter haben?

Verstoßen Beschäftigte gegen das Benachteiligungsverbot, so hat der Arbeitgeber die im Einzelfall geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen zur Unterbindung der Benachteiligung wie Abmahnung, Umsetzung, Versetzung oder Kündigung zu ergreifen.

Wann gilt das AGG nicht?

Nach § 2 Abs 4 AGG gilt das AGG bei Kündigungen nicht. Hier gelten ausschließlich die Regelungen aus dem allgemeinen und dem besonderen Kündigungsschutz, insbesondere dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG).

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