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Welche Konflikte um Wasser gibt es?

Gefragt von: Frau Prof. Nathalie Rothe  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Es gibt zwar internationale Konflikte um Wasser, aber diese werden selten mit Gewalt gelöst. So ringen Indien und Pakistan zum Beispiel am Indus um Wasserrechte. Irak und Türkei streiten um das Wasser von Tigris und Euphrat. Wir haben Ägypten und Äthiopien, die im Becken des Blauen Nils um Wasser ringen.

Welche Probleme gibt es mit Wasser?

Weit über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies hat schlimme Folgen für die betroffenen Kinder und Erwachsenen. Nach Schätzungen sterben pro Jahr durch Wassermangel und verseuchtes Trinkwasser etwa 2,2 Millionen Menschen, darunter sind größtenteils Kinder unter fünf Jahren.

Warum gibt es Konflikte um Wasser?

Besonders Konflikte im Zusammenhang mit Wasser nehmen zu. Kontrolle über Wasserquellen oder Wasserknappheit ist ein Konflikt-Auslöser. Aber auch die gezielte Zerstörung von Wassersystemen oder beiläufig zerstörte Wasserressourcen führen dazu, dass Menschen keinen Zugang mehr zu ausreichender Wasserversorgung haben.

Was ist ein Wasserkonflikt?

Als Konflikte um Wasser gelten rechtliche oder kriegerische Auseinandersetzungen um die Wasserversorgung. Konfliktpotenzial besteht in der Verteilung, Verwendung, Verfügbarkeit und der Verschmutzung trinkbaren Süßwassers.

Wo gibt es Kriege um Wasser?

Flussabwärts im Sudan kommt bereits weniger Nil-Wasser an als bisher. Kriege um Wasser sind bereits angekündigt, nicht nur zwischen Ägypten und Äthiopien. In Nordchina herrscht bereits seit Jahrzehnten ein dramatischer Wassernotstand für über 300 Millionen Menschen.

Süßwasser - Vorkommen, Verteilung, Konflikt, Probleme (Klimawandel/Knappheit) & Nutzung - Geografie

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Wie lange wird es noch Wasser geben?

Bis 2030 könnte jeder zweite Mensch keinen ausreichenden Zugang zu Wasser haben. Der Bedarf würde die Reserven um 40 Prozent übersteigen. So drastisch hat es Ban Ki Moon, Generalsekretär der Vereinen Nationen, ausgedrückt.

Wird es bald kein Wasser mehr geben?

Die UN schätzt, bis zum Jahr 2040 wird die Weltbevölkerung auf etwa neun Milliarden Menschen angewachsen sein. Dann würden die Süßwasservorkommen der Erde nur noch 70 Prozent des Bedarfs decken.

Welche Konflikte um Wasser gibt es und wo?

Es gibt zwar internationale Konflikte um Wasser, aber diese werden selten mit Gewalt gelöst. So ringen Indien und Pakistan zum Beispiel am Indus um Wasserrechte. Irak und Türkei streiten um das Wasser von Tigris und Euphrat. Wir haben Ägypten und Äthiopien, die im Becken des Blauen Nils um Wasser ringen.

Warum werden Konflikte um Wasser im 21 Jahrhundert zunehmen?

Experten sagen voraus, dass die Kriege im 21. Jahrhundert nicht mehr um Öl geführt werden, sondern um Wasser. Denn in den trockenen Regionen der Welt sorgen die Flüsse für die Wasserversorgung der Bevölkerung.

Werden Kriege um Wasser geführt?

Bis heute gibt es keinen einzigen „Krieg um Wasser“ – aber zahlreiche Konflikte, bei denen der Kampf ums Wasser eine zentrale Rolle spielt. Kriege der Zukunft werden um Wasser geführt. Nur knapp 3 Prozent des gesamten Wassers der Erde ist Süßwasser.

Wo wird in Deutschland das Wasser knapp?

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unser Wasser nicht immer für alle reicht. Klimawandel, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum und ein verändertes Konsumverhalten befeuern Wasserkonflikte auch bei uns. Besonders betroffen sind die Regionen Nord- und Ostdeutschland sowie Bayern.

Wie steht es in der Welt um die Ressource Wasser?

Von den weltweiten Wasserreserven sind nur knapp 3 % Süßwasser. Ein Großteil des Süßwassers ist in Eis, Schnee und Permafrostböden gebunden. Nur ein geringer Teil des verbleibenden Süßwassers ist tatsächlich nutzbar, ein Großteil ist nicht zugänglich. Zudem sind die Süßwasservorräte global ungleich verteilt.

Haben wir genug Wasser in Deutschland?

Aktuell ist in Deutschland ausreichend Wasser vorhanden. Damit das "auch in 30 Jahren noch so ist", hat das Bundesumweltministerium 2021 eine Nationale Wasserstrategie entwickelt.

Welche 2 Probleme gibt es bei der Wasserversorgung?

Die Folgen sind bekannt: Viele Grundwasserreserven sind bereits übernutzt, immer mehr Gebiete leiden unter Wassermangel, und die Verschmutzung natürlicher Wasserressourcen verursacht erhebliche Risiken für Gesundheit und Umwelt. Auch soziale Konflikte um das knappe Gut deuten sich an.

Wie kann es zur Wasserknappheit kommen?

Wo es zu Wasserknappheit kommt, spielen häufig viele verschiedene Faktoren zusammen – und der Mensch ist für einige davon verantwortlich: Im weltweiten Durchschnitt verursacht die Landwirtschaft 70 Prozent des Wasserverbrauchs, die Industrie 20 Prozent und der kommunale Verbrauch liegt bei zehn Prozent.

Warum ist Wasserknappheit ein Problem?

Die Welt ist durstig und verbraucht mehr Trinkwasser als vielerorts zur Verfügung steht. Häufigere und längere Dürren durch den menschengemachten Klimawandel und schlechtes Wassermanagement verstärken das Problem.

In welchen Regionen weltweit Wasser das Öl als Konfliktursache ablösen könnte?

Nicht zuletzt sind es Staudammprojekte in der Türkei, Syrien und dem Irak, die aus dem knapper werdenden Wasser eine Konfliktursache machen. In den 1960er Jahren wollten die drei Länder zunächst das Wasser anstauen, um Dürren und Überschwemmungen zu kontrollieren.

Ist virtuelles Wasser?

Der Begriff "virtuelles Wasser" beschreibt, welche Menge Wasser zur Herstellung eines Produktes – egal ob industriell oder landwirtschaftlich – verbraucht wurde. Das Konzept des virtuellen Wassers entwickelte der britische Wissenschaftler John Anthony Allan (1937–2021) in den 1990er-Jahren.

Warum Wasserknappheit in Italien?

Wassermangel in Italien: 40 bis 70 Prozent des Wassers geht wegen kaputter Leitungen verloren. Der Wassermangel in Italien habe sich bereits im Winter vorgezeichnet, meint der italienische Reisbauer Gianluigi Tacchini, der rund 40 Kilometer südlich von Mailand im Ort Santa Cristina e Bissone seinen Betrieb hat.

Was hat Wasser mit der Globalisierung zu tun?

Immer mehr Menschen verbrauchen immer mehr Wasser: Die wachsende Weltbevölkerung, ihr verändertes Konsumverhalten und der damit einhergehende, steigende Wasserverbrauch zur Produktion von Konsumgütern verschärfen die Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt zunehmend. Dazu kommt der Klimawandel.

Was bedeutet nachhaltige Wassernutzung?

Wasserwirtschaftliche Nachhaltigkeitskonzepte dienen dem Schutz der Wasserressourcen und der integrierten Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten und Meeren. Dazu gehören Konzepte, wie der sorgsame Umgang mit Wasser in privaten Haushalten oder die Wasserwiederverwendung in Industrie und Landwirtschaft.

Wer mit dem Nilwasser spielt erklärt uns den Krieg?

Streit um Nilwasser Mursi droht Äthiopiens Dammbauern. Äthiopien will den Nil mit einem Mega-Damm aufstauen - und sorgt damit für Empörung in Kairo. Ägyptens Präsident Mursi fürchtet für sein Land Wasserknappheit. Schon spricht er von einem Krieg.

Haben wir unendlich Wasser?

Dem Wasser hat die Erde alles Leben und den Namen "blauer Planet" zu verdanken. 71 % Prozent unserer Erdoberfläche besteht aus Wasser und dieses scheinbare Übergewicht fördert den Trugschluss, dass Wasser unendlich vorhanden ist ... Wasser bedeckt zu 71 % unseren Planeten. 97 % davon ist Salzwasser.

Hat Deutschland zu wenig Wasser?

Grace-Satelliten haben über einen Zeitraum von 20 Jahren herausgefunden, dass der Wasserrückgang in Deutschland etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr beträgt. Damit gehören wir zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit.

Wie viel Wasser haben wir noch?

Alle Wasservorräte der Welt fassen insgesamt etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer* Wasser. Der Großteil davon besteht aus Salzwasser (97,5 Prozent) und fließt in unseren Meeren und Ozeanen. Süßwasser dagegen macht mit etwa 35 Millionen Kubikkilometern Wasser gerade einmal 2,5 Prozent der weltweiten Wasserreserven aus.