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Welche Igelleistungen werden von der Krankenkasse bezahlt?

Gefragt von: Klaus-Dieter Martin  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Leistungen, die Patient:innen grundsätzlich selbst bezahlen müssen, weil sie nicht zum festgeschriebenen Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen gehören. Erfahren Sie mehr über IGeL-Leistungen.

Wann übernimmt Krankenkasse IGeL-Leistungen?

Wenn Ärztinnen oder Ärzte eine Untersuchung oder eine Behandlung vorschlagen, die nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen erfasst ist, müssen die gesetzlich Versicherten selbst dafür zahlen. Solche Leistungen werden als Individuelle Gesundheitsleistungen – IGeL – bezeichnet.

Was gehört zu den IGeL-Leistungen?

Welche IGeL-Leistungen gibt es?
  • Augeninnendruckmessung zur Glaukom-Früherkennung.
  • Ultraschall der Eierstöcke zur Krebsfrüherkennung.
  • Ultraschall der Brust zur Krebsfrüherkennung.
  • PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs.
  • Großes Blutbild zur Gesundheitsvorsorge.
  • Akkupunktur bei Kreuzschmerzen.

Welche IGeL-Leistungen sind nicht sinnvoll?

Ein besonders negatives Beispiel für fragwürdige IGel-Leistungen seien Ultraschall-Untersuchungen zur Früherkennung von Eierstockkrebs. Diese hätten oftmals falsch positive Befunde zum Ergebnis, die weitere unnötige Untersuchungen und Eingriffe erforderten.

Welche Kosten erstattet die Krankenkasse?

Generell gilt: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt alle Kosten für die gesamte Behandlung von Krankheiten, einschließlich der notwendigen diagnostischen Maßnahmen, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, Vorsorge, Nachsorge, Krankengeldzahlungen und anderes mehr.

Abzocke mit IGeL-Leistungen: Kasse machen statt Kassenleistung? | Marktcheck SWR

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Bin ich als Rentner von der Zuzahlung befreit?

Wichtig: Seit der Gesundheitsreform von 2004 ist eine komplette Zuzahlungsbefreiung für Rentner nicht mehr möglich. Einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten die Möglichkeit eine Zuzahlungsbefreiung direkt zu Jahresbeginn auszustellen. Diese gilt dann unter Vorbehalt des Widerrufs.

Ist man bei Pflegegrad 3 von Zuzahlungen befreit?

Sie sind schwerwiegend chronisch krank oder haben Pflegegrad 3 bis 5? Dann liegt Ihre Belastungsgrenze bei einem Prozent des Regelsatzes, also bei 53,88 Euro. Wenn Sie keine chronische Erkrankung oder Pflegegrad 3 bis 5 haben, liegt Ihre Belastungsgrenze bei zwei Prozent des Regelsatzes, also bei 107,76 Euro.

Ist die professionelle Zahnreinigung eine IGeL Leistung?

Professionelle Zahnreinigung ist eine der häufigsten IGeL. Sie soll das Gebiss länger gesund erhalten, indem sie die Zähne vor Karies sowie Zahnfleisch und Halteapparat vor Entzündungen schützt. Unter professioneller Zahnreinigung können eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen verstanden werden.

Welche Augenuntersuchungen ab 60?

Unsere Vorsorge-Untersuchungen für altersbedingte Augenkrankheiten:
  • Früherkennung des Grünen Stars (Glaukom) – Augeninnendruck-Messung unter Berücksichtigung der Hornhautdicke. – Sehnerv-Untersuchung. – Gesichtsfelduntersuchung.
  • Früherkennung der Altersbedingten Makuladegeneration (AMD)
  • Früherkennung des Grauen Stars.

Was ist keine IGeL Leistung?

Zu IGeL-Angeboten gehören z.B. individuelle Serviceleistungen (Beratung und Impfung vor Fernreisen). Sie werden deshalb nicht von den Krankenkassen übernommen, weil sie keiner Früherkennung und Behandlung von Krankheiten dienen.

Welche IGeL Leistungen gibt es beim Hausarzt?

Ihre Gesundheit ist uns wichtig
  • 1) Herz- Gefäß Check-up. ...
  • 2) Erweiterter Männer-Check. ...
  • 3) Erweiterter Frauen-Check. ...
  • 4) Labor-Checkup. ...
  • 5) Vitamin D Laborcheck. ...
  • 6) Blasenkrebs Urincheck. ...
  • 7) Akupunktur (TCM) ...
  • 8) Patientenverfügung.

Welche Blutwerte muss man selber zahlen?

Ordnet dein Arzt im Rahmen einer Untersuchung oder eines begründeten Verdachts ein Blutbild an, trägt die Kosten hierfür deine Krankenkasse. Hast du jedoch keinerlei Beschwerden, ist eine Blutuntersuchung aus medizinischer Sicht nicht notwendig und du trägst die Kosten dafür selbst.

Welche IGeL Leistung sollte man beim Augenarzt nehmen?

Viele Ärzte bieten Leistungen an, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden - die sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL).
...
Dabei werden beispielsweise untersucht:
  • Sehschärfe bei Tageslicht.
  • Gesichtsfeld.
  • Sehen bei Dämmerung.
  • Farb- und Kontrastsehen.
  • Blendungsempfindlichkeit.

Was sind IGeL Rechnungen?

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Angebote beim Arzt, die Du als Patient selbst bezahlen musst, weil sie nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zählen. Dazu gehören häufig Untersuchungen und Behandlungen, deren Nutzen wissenschaftlich (noch) nicht ausreichend nachgewiesen ist.

Wie viel Kosten Igelleistungen?

Manche Selbstzahlerleistungen kosten 20, 30 oder 50 Euro, etwa eine Hautkrebsfrüherkennung oder ein PSA-Test. Manche kosten rund 100 Euro, etwa eine Stoßwellentherapie. Teilweise können IGeL-Angebote aber auch vier- oder fünfstellige Summen kosten, zum Beispiel im Bereich der Schönheitschirurgie.

Was muss ich beim Frauenarzt selber zahlen?

Bei welchen IGeL -Leistungen muss ich zuzahlen?
  • Ultraschalluntersuchung und Mammografie-Screening der Brust. ...
  • Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke. ...
  • ThinPrep-Test (Dünnschichtzytologie) ...
  • HPV- Test. ...
  • Chlamydientest. ...
  • Test auf sexuell übertragbare Infektionen. ...
  • Hormon-sowie Vitaminanalysen.

Wie oft zum Augenarzt ab 60?

Lebensjahr alle 2 bis 3 Jahre, ab dem 60. Lebensjahr häufiger. Bei bestimmten Erkranungen wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck sind augenärztliche AMD-Kontrolluntersuchungen auch wesentlich früher und häufiger notwendig.

Wie oft sollte man den Augeninnendruck messen lassen?

Der Berufsverband der Augenärzte empfiehlt Menschen ab 40 Jahren eine Glaukom-Früherkennung alle zwei Jahre und ab 60 Jahren alle ein bis zwei Jahre. Sie kostet 15 bis 40 Euro, die Patienten in der Regel selbst zahlen müssen.

Wie oft sollte man als Brillenträger zum Augenarzt gehen?

Auch für Brillenträger empfiehlt es sich, die Augen möglichst alle zwei Jahre überprüfen zu lassen.

Warum die professionelle Zahnreinigung umstritten ist?

Verbraucherschützer warnen, dass eine nicht richtig ausgeführte professionelle Zahnreinigung die Zähne schädigen kann, wenn zu viel Zahnschmelz abgeschliffen wird. Wichtiger als das Entfernen jedes Stückchen Zahnsteins sei es, zahnschädigende Risikofaktoren wie Rauchen und zuckerreiche Ernährung zu reduzieren.

Wie oft sollte man eine professionelle Zahnreinigung machen lassen?

Wie häufig ist die Professionelle Zahnreinigung sinnvoll? Grundsätzlich sagen wir: Mindestens ein- bis zweimal pro Kalenderjahr ist es sinnvoll, die Zähne in der Prophylaxesitzung professionell reinigen zu lassen. Das gilt für einen Mund, in dem die Zähne frei von Karies sind und das Zahnfleisch gesund ist.

Warum zahlt die Krankenkasse keine professionelle Zahnreinigung?

Die professionelle Zahnreinigung gehört nicht zu den gesetzlichen Regelleistungen der Krankenkassen. Um Kassenleistung zu werden, müssten die Zahnärzte oder die Krankenkassen einen Antrag beim obersten Beschlussgremium, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), stellen.

Wann gilt man als chronisch krank?

Hiernach gilt als schwerwiegend chronisch krank, wer mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit wenigstens ein Jahr lang nachweisen kann und zusätzlich eines der folgenden Kriterien erfüllt: entweder Pflegebedürftigkeit des Pflegegrades 3, 4 oder 5 oder aber ein Grad der Behinderung ...

Wer bekommt die 125 Euro bei Pflegegrad 1?

Pflegebedürftige in häuslicher Pflege haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich (also insgesamt bis zu 1.500 Euro im Jahr). Das gilt auch für Pflegebedürftige des Pflegegrades 1.

Wer bescheinigt chronisch krank?

Um als chronisch krank eingestuft werden zu können, müssen Versicherte der Krankenkasse eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, in der der Arzt die Krankheit angeben und dem Patienten therapiegerechtes Verhalten bestätigen muss.

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