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Welche Häuser haben noch bleileitungen?

Gefragt von: Frau Dr. Ludmilla Frey MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 13. April 2023
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Wer sich nun fragt, ob er in einem Haus mit Bleileitungen lebt, der schaue auf das Baujahr seiner Trinkwasser-Installation: vor 1945 wurden häufig Bleirohre verbaut, bis 1973 nicht mehr ganz so oft, bei einem Baujahr nach 1973 sollten keine Bleirohre mehr eingebaut worden sein.

In welchen Häusern sind bleirohre?

Besonders Gebäude in Nord- und Ostdeutschland sind betroffen, da die Verlegung von Bleirohren für die Trinkwasserinstallation in ganz Deutschland erst seit 1973 verboten ist. Häuser in Süddeutschland sind wesentlich seltener betroffen, da hier ein solches Verbot bereits seit 1878 besteht.

Bis wann sind bleirohre verbaut?

Seit 1973 ist der Einbau von Bleirohren in Deutschland verboten, doch in Häusern, die vor 1973 gebaut wurden, können Hausanschluss und Trinkwasserinstallation noch aus solchen bestehen.

Sind in meiner Wohnung bleirohre?

“ Sind in einem Wohnhaus noch bleihaltige Rohre im Einsatz, müssen Vermieter die Mieter im Haus schriftlich darüber informieren. Das gilt auch dann, wenn die Grenzwerte nicht überschritten sind. Verstoßen Vermieter gegen diese Informationspflicht, ist das eine Ordnungswidrigkeit.

Wie häufig sind bleileitungen?

Rapp: Es sind vor allem Gebäude, die Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurden, häufig größere Gebäude wie Mietshäuser und öffentliche Gebäude. Spätestens seit den Siebzigerjahren sind in Deutschland keine Bleileitungen mehr verbaut worden.

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Wie schmeckt bleihaltiges Wasser?

Das geruch- und geschmacklose Schwermetall schädigt auf Dauer das Nervensystem und kann so beispielsweise die Intelligenz beeinträchtigen. Blei macht dumm, besonders wenn sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet. Daher sind Ungeborene, Babys und Kinder sowie Schwangere besonders gefährdet.

Welche Wasserrohre wurden 1980 verbaut?

Bis etwa 1973 wurden häufig Bleileitungen in Trinkwasserinstallationen verbaut. Selbstverständlich gilt das nicht ausnahmslos für jedes vor 1973 erbaute Haus, jedoch waren Bleirohre zur damaligen Zeit sehr weit verbreitet.

Wie äußert sich eine Bleivergiftung durch Trinkwasser?

Symptome einer chronischen Bleivergiftung können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Verstopfung sein. Zudem kann die Haut des Betroffenen grau-gelblich scheinen. Sehr gefährdet sind vor allem ungeborene Kinder, Kleinkinder und Schwangere.

Wie erkennt man alte Wasserleitungen?

Woran erkenne ich alte Wasserleitungen? Sind alte Wasserleitungen in der eigenen Hausinstallation verbaut, handelt es sich in den meisten Fällen um Bleirohre. Diese sind recht leicht von modernen Materialien zu unterscheiden. Sowohl die Optik als auch die Materialkonsistenz alter Bleileitungen sind sehr prägnant.

Was passiert wenn man bleihaltiges Wasser trinkt?

Auswirkungen von Blei im Trinkwasser

Chronische Bleivergiftungen üben toxische Wirkungen insbesondere auf das Nervensystem, die Blutbildung und wahrscheinlich auf die Nieren aus Die entstehende Blutarmut führt zum Beispiel zu erhöhter Müdigkeit und Leistungsabfall.

Kann man im Altbau Leitungswasser trinken?

Leitungswasser im Altbau – einfach trinken oder lieber testen? Leitungswasser in Altbauten, die vor den 1970er Jahren errichtet wurden, sollte generell kontrolliert werden, bevor es getrunken wird. Grund hierfür sind verschiedene Verunreinigungen, die besonders in veralteten Rohren auftreten können.

Wann müssen Rohre im Haus erneuert werden?

Moderne Leitungen bestehen größtenteils aus Kunststoff und halten im Schnitt ganze 50 Jahre. Bei bereits vorhandenen oder neu auftretenden Schäden ist eine vorzeitige Erneuerung jedoch in jedem Fall Pflicht. Auch Bleirohre sollten Sie definitiv austauschen.

Was kostet der Austausch von Bleirohren?

Für einen Komplettaustausch bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können Sie auf jeden Fall von Kosten im Bereich von rund 3.000 EUR bis 4.000 EUR ausgehen – als Richtwert kann man etwa 30 EUR pro m² bis 35 EUR pro m² Wohnfläche bei einer Neuinstallation rechnen.

Sollte man Wasser aus der Leitung trinken?

Leitungswasser ist ein idealer Durstlöscher. Es ist in Deutschland überall von guter bis sehr guter Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden, sofern keine Bleileitungen im Haus sind. Leitungswasser ist circa 100-mal preiswerter als Mineralwasser aus Flaschen.

Kann man Blei aus dem Wasser filtern?

Kann man Blei aus dem Wasser filtern? Ja, mit einem geeigneten Wasserfilter können Sie Blei aus dem Trinkwasser filtern. Für eine dauerhafte Lösung wäre es allerdings ratsam, mögliche alte Bleileitungen auszutauschen und somit das Risiko von Blei im Trinkwasser um ein Vielfaches zu reduzieren.

Kann man Blei abkochen?

Entfernt kochendes Wasser Blei? Das Kochen Ihres Wassers wird Blei nicht entfernen, kann es aber tatsächlich Zunahme die Bleikonzentration in Ihrem Wasser. Da während des Kochvorgangs Wasser verdunstet, ist das Verhältnis von Blei zu Wasser größer als zu Beginn.

Sind bleileitungen noch erlaubt?

Dezember 2013 beträgt der Grenzwert für Blei im Trinkwasser nur noch 10 µg/l. Diesen Wert können alte Wasserleitungen aus Blei kaum einhalten und somit besteht seit 2013 für alte Leitungen in der Regel automatisch die Pflicht zum Austausch. Zuvor war ein Grenzwert für Blei von 0,25 µg/l erlaubt.

Wie oft muss man Wasserrohre erneuern?

Bei modernen Wasserleitungen wird von einer durchschnittlichen Lebensdauer von circa 30 Jahren ausgegangen. Verzinkte Stahlleitungen sowie moderne Verbundrohre können sogar 50 Jahre lang ihren Zweck erfüllen.

Sind verzinkte Wasserleitungen schädlich?

Die Zinkschicht der feuerverzinkten Stahlrohre ist herstellungsbedingt mit Blei verunreinigt. Dadurch kann es zur Verunreinigung des Trinkwassers mit Blei kommen. Die Rohrverbindungen erfolgen bei verzinkten Stahlrohren mit Gewinden, bei denen oft Hanf als Dichtmaterial verwendet wird.

Wie kann ich testen ob Blei im Trinkwasser ist?

Wie kann ich feststellen, ob mein Trinkwasser mit Blei belastet ist? Das Trinkwasser kann im Labor auf Blei untersucht werden. Schnelltests für zu Hause gibt es nicht. Sie können ein für Wasseruntersuchungen ausgerichtetes Labor mit der Untersuchung beauftragen.

Wie macht sich Blei im Körper bemerkbar?

Zu den typischen Symptomen einer Bleivergiftung zählen Persönlichkeitsveränderungen, Kopfschmerzen, Gefühllosigkeit, Schwäche, ein metallischer Geschmack im Mund, unkoordiniertes Gehen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Darmverstopfung, krampfartige Bauchschmerzen, Knochen- oder Gelenkschmerzen, Bluthochdruck und Anämie .

Wie merkt man das man vergiftet wurde?

Folgende Symptome sind für eine Vergiftung typisch:

Unwohlsein, Erregungszustände, Rauschzustände, Schocksymptome. Müdigkeit, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Atemprobleme bis zum möglichen Atemstillstand. Im Extremfall kann es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommen.

Können alte Wasserleitungen in der Wand bleiben?

Selbst wenn Bad oder Küche erneuert werden, bleiben die alten Leitungen in der Wand. Dabei sind sie entscheidend für die Wasserqualität.

Warum darf man kein verzinkt Rohr bei Warmwasser nehmen?

Ein dritter Risikofaktor für eine chemische Kontamination des Trinkwassers geht von verzinktem Stahlrohr in der Warmwasserverteilung aus. Denn schon ab Wassertemperaturen von 35 °C kommt es im Innern von verzinkten Stahlrohren häufig zur Blasenbildung und damit zur Lochkorrosion (vergl. DIN EN 12502-3).

Sind Wasserleitungen aus Blei verboten?

Seit 1973 ist in ganz Deutschland der Einbau von Bleirohren als Trinkwasserleitung verboten. Süddeutschland ging diesen Weg sogar schon vor über 130 Jahren. Schrittweise verschärfte der Gesetzgeber in den letzten 15 Jahren die Grenzwerte für Bleikonzentration im Trinkwasser.