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Welche gesetzlichen Grundlagen in einem Dienstplan verankert sind?

Gefragt von: Edelgard Meier B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Erstellt der Arbeitgeber einen Dienstplan, übt er sein Weisungsrecht aus. Allerdings darf er dabei nicht schalten und walten wie er will und Mitarbeiter willkürlich Diensten und Schichten zuteilen, sondern muss sich an das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) halten.

Welchen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt der Dienstplan?

Gesetzliche Regelungen Dienstplan

Der Arbeitgeber muss beim Dienstplan rechtliche Grundlagen einhalten. Dazu gehören öffentlich-rechtliche Regelungen wie das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und privatrechtliche Bestimmungen, zum Beispiel Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen und individuelle Arbeitsverträge.

Was muss ein Dienstplan beinhalten?

Der Dienstplan muss in seiner Darstellung nachvollziehbar sein und muss geplante und tatsächliche Arbeitszeiten der Mitarbeiter als auch allfällige Differenzen deutlich erkennbar machen. Nachträgliche Änderungen müssen als solche ausgewiesen sein, um jegliche Missverständnisse zu verhindern.

Welche Artikel hat Dienstplan?

Deklination Dienstplan
  • Singular: der Dienstplan, des Dienstplan(e)s, dem Dienstplan(e), den Dienstplan.
  • Plural: die Dienstpläne, der Dienstpläne, den Dienstplänen, die Dienstpläne.

Was steht im Mittelpunkt der dienstplangestaltung?

Mittelpunkt und Ziel ist immer der Dienst am Menschen. Das DRK hat sieben Grundsätze: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.

Dienstplan schreiben: meine 4 Tipps

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Kann man zum Einspringen verpflichtet werden?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Wie lange vorher muss ein Dienstplan erstellt werden?

Wann muss ein Dienstplan spätestens aushängen? Hier hat der Arbeitgeber viel Spielraum, denn der Gesetzgeber gibt keine genaue Regelung vor, wann ein Dienstplan aushängen muss. Lediglich § 12 Abs. 2 TzBfG gibt einen Anhaltspunkt, dass Dienstplanänderungen mindestens 4 Tage im voraus geplant werden müssen.

Wie bindend sind Dienstpläne?

Ist ein Dienstplan verbindlich? Grundsätzlich ist ein Dienstplan rechtlich verpflichtend – und zwar ab dem Moment, in dem er ausgehängt oder an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Dennoch darf ein Arbeitgeber nicht einfach die Mitarbeiter einteilen, wie er möchte.

Wie bindend ist ein Dienstplan?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Kann Dienstplan einfach geändert werden?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.

Wie sieht ein guter Dienstplan aus?

- Bei der Dienstplanung muss mehr als eine Schicht pro Tag besetzt werden. - Bei der Planung werden Teilzeit- und Vollzeitkräfte eingesetzt. - An Wochenenden oder Feiertagen muss gearbeitet werden. - Unterschiedliche Qualifikationen oder Aufgaben sind bei der Planung zu berücksichtigen.

Welche dienstplanmodelle gibt es?

Welche Dienstplanmodelle gibt es?
  • Vollkonti Schichtmodell für Produktion.
  • Dienstmodell 24 Stunden und Tagdienst für Feuerwehr.
  • Zwei Schichtdienstmodell für Bädebetrieb.
  • 4-Schicht Vollkonti 21-Schichtmodell für Krankenhaus.

Wer erstellt den Schichtplan?

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber zur Erstellung der Dienstpläne befugt. Dadurch übt er sein Weisungsrecht (auch Direktionsrecht) nach § 106 Satz 1 GewO aus. Allerdings haben sowohl der Betriebsrat als auch bestimmte betriebliche Arbeitnehmervertreterorgane Mitbestimmungsrechte, die es vom Arbeitgeber zu beachten gilt.

Wer überprüft Dienstpläne?

1 Nr. 2 Betriebsverfassungsgesetz hat der Betriebsrat über die Festlegung der Arbeitszeiten mitzubestimmen. Das umfasst nach der ständigen Rechtsprechung - auch des Bundesarbeitsgerichtes - ausnahmslos alle mit der Verteilung der Arbeitszeit verbundenen Fragen und somit auch die Erstellung der Dienstpläne bzw.

Wo muss der Dienstplan aushängen?

Der Dienstplan muss den Beginn und das Ende der Arbeitszeit unter Angabe der Uhrzeit enthalten. Er muss an einer Stelle ausgehängt sein, wo er für die betroffenen Arbeitnehmer allgemein zugänglich ist. In mitbestimmten Betrieben ist das Thema ein klassischer Fall für eine Betriebsvereinbarung.

Wie erstelle ich einen Dienstplan in der Pflege?

  1. Tipp 1: Dienstplan rechtzeitig erstellen. ...
  2. Tipp 2: Engpässe frühzeitig erkennen. ...
  3. Tipp 3: Urlaubsspitzen reduzieren. ...
  4. Tipp 4: Für ausreichend Personal sorgen. ...
  5. Tipp 5: Freizeit verbindlich zusagen. ...
  6. Tipp 6: Gesetzliche Vorgaben zu Höchstarbeits- und Ruhezeiten beachten. ...
  7. Tipp 7: Ungünstige Schichtwechsel vermeiden.

Kann der Arbeitgeber die Arbeitszeiten ändern wie er will?

Arbeitgeber können kraft Direktionsrecht die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten ändern. Dabei müssen sie deren Interessen angemessen berücksichtigen. Ob sie dabei auch Rücksicht auf Haustiere nehmen müssen, hatte das Arbeitsgericht Hagen zu entscheiden und im konkreten Fall bestätigt.

Kann mein Arbeitgeber mich zum Dienst verpflichten?

Eine Dienstverpflichtung ist eine staatliche Verpflichtung von Menschen, bestimmte Dienste zu verrichten. Ein Arbeitgeber kann das niemals.

Kann der Arbeitgeber den freien Tag streichen?

Generell ist die Anweisung, an freien Tagen zu arbeiten, nach dem Weisungsrecht des Arbeitgebers jedoch möglich (vergl. Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 15.09.2009 – 9 AZR 757/08).

Was ist ein klassischer Dienstplan?

Der klassische Dienstplan ist der für die Tag- und Nachtschichten, wobei sich der Tag in der Regel noch einmal in Früh- und Spätschicht untergliedert. Gemeinsam mit der Nachtschicht kann man als Pflegekraft also in drei verschiedene Schichten eingeteilt werden.

Welche Ziele hat ein Dienstplan?

Der Dienstplan ist ein Instrument der Personaleinsatzplanung in Betrieben und Unternehmen. Er soll sicherstellen, dass der mittels des Einsatzes von Arbeitskräften verfolgte Zweck erreicht wird und die Zweckerreichung den Qualitätsanforderungen entspricht.

Wer muss den Dienstplan schreiben?

Dienstplan erstellen - Rechtslage

Beim Aufstellen eines Dienstplans übt der Arbeitgeber das ihm obliegende Weisungsrecht gegenüber dem Arbeitnehmer aus. Dies bedeutet, dass er normalerweise bestimmen kann, wann der Arbeitnehmer arbeiten muss. Allerdings dürfen Arbeitgeber hier nicht alles tun, was sie möchten.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Ist Personalmangel ein Notfall?

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) bei 320 Akut-Kliniken zeigt alarmierende Ergebnisse: 98 Prozent der Notfallzentren leiden unter Personalmangel, 66 Prozent berichten über eine gefährliche Überbelegung.

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt?

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt? Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.