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Welche Fragen werden beim BEM Gespräch gestellt?

Gefragt von: Harald Jakob  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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BEM-Gespräch: die häufigsten Fragen
  • Liegen bei dem Beschäftigten generelle Leistungseinschränkungen vor?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten und dem Arbeitsplatz? ...
  • Wie kann der Arbeitsplatz umgestaltet werden? ...
  • Was erhofft sich der Beschäftigte vom BEM?

Was muss ich beim BEM-Gespräch sagen?

Erwähnen Sie im BEM-Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber nicht die Ursachen für Ihre Erkrankung, außer es handelt sich um Ursachen, die sich direkt auf den Arbeitgeber zurückführen lassen, beispielsweise: Mobbing, Arbeitsüberlastung, schlechte Büromöbel, etc.

Wer muss alles beim BEM-Gespräch dabei sein?

Zwingend sind nur die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber und die BEM -berechtigte Person am BEM -Verfahren beteiligt.

Kann man nach einem BEM Gespräch gekündigt werden?

Die Nichtdurchführung eines bEM führt damit zu einer erhöhten prozessualen Hürde für den Arbeitgeber. Gelingt dem Arbeitgeber in diesem Fall die Darlegung der Aussichtslosigkeit eines bEM nicht, kann bereits dies zum Unterliegen im Kündigungsschutzprozess führen.

Wie oft BEM vor Kündigung?

Für Arbeitgeber bedeutet diese Entscheidung bzw. die aktuell herrschende Meinung der Landesarbeitsgerichte, dass sie wiederholt sechs Wochen lang arbeitsunfähigen und auch langzeiterkrankten Arbeitnehmern alle sechs Wochen erneut das Durchführen des bEM anbieten müssen.

BEM Gespräch: Mit welchen Fragen muss man rechnen? | Betriebliches Eingliederungsmanagement

23 verwandte Fragen gefunden

Kann mich mein Arbeitgeber wegen Depressionen kündigen?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

Sollte man ein BEM-Gespräch annehmen?

Muss der Betroffene das BEM-Gespräch annehmen? Nein. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist freiwillig. Dies bedeutet, in jeder Phase des Verfahrens kann der Mitarbeiter seine Zustimmung verweigern, widerrufen oder Maßnahmen ablehnen.

Wann kann krankheitsbedingt gekündigt werden?

Voraussetzungen für eine krankheitsbedingte Kündigung sind: Negative Gesundheitsprognose. Erhebliche betriebliche Beeinträchtigung, z.B. Betriebsablaufstörungen oder Entgeltfortzahlungskosten. Eine Interessensabwägung ergibt eine unzumutbare Belastung für den Arbeitgeber durch die betrieblichen Beeinträchtigungen.

Wann ist man zu oft krank?

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Wann gilt man als Langzeitkrank?

Dauer der Krankheit länger als 78 Wochen

Ist absehbar, dass eine Erkrankung auch nach 78 Wochen weiter anhält, fordert die Krankenkasse oder die Agentur für Arbeit den Betroffenen oder die Betroffene auf, einen Antrag auf Reha-Maßnahmen und / oder Erwerbsminderungsrente zu stellen.

Wann liegt eine negative Gesundheitsprognose vor?

Eine negative Gesundheitsprognose liegt hier vor, wenn der Arbeitnehmer schon längere Zeit arbeitsunfähig krank gewesen und das Ende der Arbeitsunfähigkeit nicht abzusehen oder mit einer langfristigen Fortdauer der Arbeitsunfähigkeit zu rechnen ist. ...

Wann ist BEM abgelehnt?

Ein bEM gilt u.a. dann als gescheitert, wenn der Arbeitnehmer trotz des Hinweises auf eine drohende Kündigung das bEM insgesamt oder die darin vorgeschlagene Maßnahmen ablehnt, die Wiedereingliederung also nicht durchgeführt werden kann.

Was wird bei BEM besprochen?

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) soll die Betroffenen bei der Wiederherstellung ihrer Arbeitsfähigkeit und dem Erhalt ihres Arbeitsplatzes unterstützen. Darüber hinaus können oft auch immer wichtige Punkte erfasst werden, welche für die Leistungsfähigkeit der anderen Mitarbeiter günstig sind.

Kann ich gekündigt werden wenn ich beim ablehnt?

Lehnt ein betroffener Arbeitnehmer die im BEM vorgeschlagenen Maßnahmen ab, obwohl ihm im BEM-Gespräch mit einer Kündigung gedroht wurde, gilt das Verfahren als gescheitert. Ein Kündigung ist ebenso möglich, wenn kein BEM stattfindet, weil der Arbeitnehmer die Teilnahme ablehnt.

Wie lange kann ein Hausarzt auf Psyche Krankschreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was sage ich meinem Chef bei Depressionen?

Sie sind nicht verpflichtet, Ihren Arbeitgeber über Ihre Diagnose zu informieren. Diese Entscheidung liegt bei Ihnen. Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch für Psychotherapeut:innen und auch auf Ihrer Krankschreibung für den Arbeitgeber (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) ist die Krankheit nicht vermerkt.

Was dem Arbeitgeber sagen bei psychischen Problemen?

Viele Arbeitnehmer stehen dann vor der Frage: Sage ich meinem Chef die Wahrheit? „Ich bin auf keinen Fall verpflichtet, etwas zur Art meiner Erkrankung zu sagen“, erklärt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin.

Wie führe ich ein BEM durch?

Folgende Schritte sollten jedoch beachtet werden:
  1. BEM-Verfahren einleiten: ...
  2. Über die Ziele des BEM informieren: ...
  3. Zustimmung des Betroffenen zum BEM: ...
  4. BEM-Gespräch durchführen: ...
  5. BEM-Ziele erörtern und festlegen: ...
  6. Ende des BEM:

Wie lange dauert das BEM?

Die Dauer der Wiedereingliederung beträgt in der Regel zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Krankenkasse muss dem Wiedereingliederungsplan zustimmen.

Wie zeitnah muss ein BEM Gespräch sein?

AW: Frist Einladung BEM Gespräch

es gibt grundsätzlich keine Pflicht im Gesetz. Allerdings ist die Sinnhaftigkeit eines Gesprächs nach fast einem halben Jahr nach Rückkehr natürlich etwas in Zweifel zu ziehen.

Ist BEM eine Kündigung?

Das betriebliche Eingliederungsmanagement, kurz BEM, ist regelmäßig eine der Voraussetzungen für eine Kündigung wegen Krankheit des Arbeitnehmers.

Ist ein BEM Arbeitszeit?

Der Arbeitnehmer ist arbeitsunfähig und der Arbeitgeber will ein gutes BEM machen und die Rückkehr an den Arbeitsplatz gut vorbereiten und bietet daher eine BEM Gespräch während der AU an. Hierbei wird keine Arbeitszeit angerechnet.

Ist man beim BEM noch arbeitsunfähig?

Ja, das BEM-Gespräch darf während der Krankheit (AU) stattfinden. Ein Ziel des BEM ist es, die Arbeitsunfähigkeit möglichst zu überwinden (§ 167 Absatz 2 SGB 9). Das Ziel ist nur so zu erreichen. Doch der Arbeitgeber darf das nicht fordern.

Kann man wegen psychischer Erkrankung gekündigt werden?

Neben körperlichen können auch psychische Erkrankungen Grund für eine Kündigung sein. Bei krankheitsbedingten Kündigungen sind in Deutschland die Voraussetzungen jedoch sehr strengt. So müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, damit eine Kündigung wegen einer psychischen Erkrankung wirksam ist.

Was tun bei krankheitsbedingter Kündigung?

Gegen eine krankheitsbedingte Kündigung können Sie Kündigungsschutzklage einreichen. Hierfür gilt eine Frist von drei Wochen. Sie haben nach Erhalt der Kündigung also drei Wochen Zeit, um einen Rechtsanwalt aufzusuchen und diesen mit einer Kündigungsschutzklage zu beauftragen.

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