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Welche Entscheidungen dürfen Pflegeeltern treffen?

Gefragt von: Edward Lutz-Funke  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Was dürfen Pflegeeltern für ihr Pflegekind entscheiden?
  • Aufenthaltsbestimmung – wo lebt das Kind.
  • gesundheitliche Entscheidungen.
  • Entscheidungen zu Kita, Schule, Ausbildung.
  • Antragstellung auf öffentliche Hilfen.
  • religiöse Erziehung.

Was dürfen Pflegeeltern nicht?

Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. § 1632.4 BGB Pflegeeltern, deren Pflegekinder seit längerer Zeit in Familienpflege leben, können ei- nen Antrag auf Verbleiben stellen, wenn die Eltern die Kinder „zur Unzeit“ herausholen wollen.

Was dürfen Pflegeeltern unterschreiben?

Gesundheitsfürsorge
  • Einwilligung in medizinische Eingriffe nach Aufklärung der medizinischen Risiken,
  • Zustimmung zum Drogentest,
  • Zustimmung zum Aidstest,
  • Zustimmung zur Blutentnahme, die nicht im Rahmen routinemäßiger ärztlicher Untersuchungen durchgeführt werden,

Welche Rechte haben Eltern deren Kinder in Pflegefamilien untergebracht sind?

Das Kind hat ein Recht auf Umgang mit jedem Elternteil, jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt. 2. Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert.

Sind Pflegeeltern Erziehungsberechtigte?

Sind Pflegeeltern Erziehungsberechtigte? ‌Pflegeeltern haben ebenfalls ein Erziehungsrecht. Sie müssen die ihnen zur Pflege übergebenen Kinder angemessen erziehen, betreuen und versorgen, bis sich die Situation in der Herkunftsfamilie entspannt hat und eine Rückführung möglich ist.

Pflegeeltern und Recht 1 Grundlagen

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Welche Rechte hat man als Pflegekind?

Das Pflegekind hat daher ein Recht auf eine besonders sorgfältige Vermittlung in eine klar überprüfte und passende Pflegefamilie, die mit seinen speziellen Verhaltensproblemen auch leben kann. Im Recht des Kindes ist daher auch inbegriffen die notwendige Betreuung seiner individuellen Pflegefamilie.

Wie viele Pflegekinder werden zurückgeführt?

Insgesamt wurden 88 Pflegekinder zu ihren Herkunftsfamilien zurückgeführt, 18 davon sogar nach einer Pflegedauer von über 3 Jahren (vgl.

Wie oft darf ich mein Kind sehen wenn es in der Pflegefamilie ist?

OLG Hamm: Wie häufig darf ein Vater sein Kind sehen, wenn es in einer Pflegefamilie lebt? Die Häufigkeit der gewährten Umgangstermine darf nicht zum faktischen Umgangsausschluss führen. Dies gilt gerade auch bei Kindern, die in Pflegefamilien leben.

Was sind die Pflichten einer Pflegefamilie?

Verantwortung für das Pflegekind

Als Pflegeeltern haben Sie die Aufgabe, das Pflegekind zu versorgen, zu betreuen und zu erziehen. Gemeinsam mit dem Jugendamt stehen Sie in der Verantwortung für die Entwicklung des Kindes.

Welche Pflichten sind mit der Pflege eines Kindes verbunden?

Welche Pflichten sind mit der Pflege eines Kindes verbunden? Die Pflege eines Kindes beinhaltet die notwendige Grundversorgung eines Kindes. Hierzu zählen Ernährung, Hygiene und Förderung der Gesundheit. Die Ernährung des Kindes muss regelmäßig, ausreichend und altersentsprechend ausgewogen sein.

Haben Pflegeeltern das aufenthaltsbestimmungsrecht?

Es beinhaltet das Recht, den gewöhnlichen Aufenthalt des Kindes zu bestimmen, d.h. der Aufenthaltsbestimmungsberechtigte legt fest, wo das Kind leben und sich aufhalten soll. Sind die leiblichen Eltern eines Pflegekindes noch Inhaber der kompletten elterlichen Sorge, üben sie auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht aus.

Was ist ein besuchskontakt?

Welches Ziel haben Besuchskontakte? Je nach Unterbringungsform des Kindes werden durch die Besuchskontakte unterschiedliche Ziele verfolgt. Ist innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes die Rückkehr zu den leiblichen Eltern geplant, dienen die Besuchskontakte der Erhaltung und Festigung der Bindung.

Was fällt unter Alltagssorge?

Alltagssorge

Die Alltagssorge umfasst alle Angelegenheiten des täglichen Lebens, d.h. die Entscheidungen die täglich und häufig vorkommen und keine irreversiblen oder schwer abzuändernden Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben (§ 1687 Abs. 1 BGB).

Wie läuft eine Rückführung ab?

Leibliche Eltern, deren Kind rückgeführt wird, erhalten in der Regel „nicht das gleiche Kind wie vor der Inobhutnahme“ zurück. Das Kind ist nicht nur älter geworden, es ist in der Pflegefamilie auch Bindungen eingegangen, hat dort Rituale erlebt und liebgewonnen, befindet sich in Fördermaßnahmen u.

Wie lange darf man ein Pflegekind behalten?

Die Dauerpflege ist darauf ausgelegt, dass das Pflegekind bis zu seiner Verselbstständigung in der Pflegefamilie bleibt. In der Regel also bis zur Volljährigkeit. Wird ein Kind in Dauerpflege vermittelt, ist ausgeschlossen, dass die leiblichen Eltern sich in absehbarer Zeit wieder angemessen um das Kind kümmern können.

Was passiert mit pflegekindern wenn die Pflegeeltern sich trennen?

Nach der Trennung sind Ihre Adoptivkinder also genauso zu behandeln wie Ihre leiblichen Kinder. Auf die bereits abgeschlossene Adoption selber hat die Trennung keine Auswirkung. Beide Elternteile haben weiterhin das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder.

Was bedeutet vollzeitpflege bei Kindern?

Wird ein Kind in Vollzeitpflege (Dauerpflege) bei Pflegeeltern untergebracht, bedeutet dies einen dauerhaften Aufenthalt mit langfristiger Lebensperspektive. Pflegeeltern übernehmen Verantwortung für ein Kind. Sie geben ihm Halt, Zuwendung und Stabilität in vielen Fällen bis zur Volljährigkeit und darüber hinaus.

Wie bekomme ich mein Kind wieder zurück?

Das Jugendamt kann nicht nur mit dem Entzug des Sorgerechts drohen, sondern diesen auch beim Familiengericht beantragen, wobei die Familiengericht hierbei oftmals dem Jugendamt Glauben schenken, so dass Ihnen als Eltern geraten werden muss, vorsichtig vorzugehen und sich anwaltliche Hilfe zu holen.

Was bedeutet es ein Pflegekind aufzunehmen?

Ein Pflegekind aufzunehmen heißt:

- zum Wohle des Kindes bereit zu sein, mit den leiblichen Eltern und dem Jugendamt zusammenzuarbeiten, - Besuchskontakte, je nach Vereinbarungen zwischen den Eltern, den Pflegeeltern und dem Jugendamt zu ermöglichen.

Wie lange müssen Pflegekinder zurückzahlen?

Pflegekinder, die einem Nebenjob nachgehen, um ihr Taschengeld aufzubessern, müssen nach jetziger Regelung 75% ihrer Einkünfte an das Jugendamt abgeben. Dieser Zustand sei nicht länger tragbar, meint die größte Interessenvertretung von Pflegefamilien, der PFAD Bundesverband.

Was tun wenn ich mit meinem Kind überfordert bin?

In Deutschland gibt es viele Angebote, die stark überforderte Eltern unterstützen: die Frühen Hilfen, Pflegefamilien, Frühförderung, Eltern-Kind-Kuren, Adoption, vertrauliche Geburt oder auch die Babyklappe. Hauptansprechpartner ist stets das Jugendamt.

Warum kommt man in eine Pflegefamilie?

Das Kind kommt in die Pflegefamilie

Üblicherweise wird ein Kind, nachdem es seine Familie verlassen musste, erst einmal in einer Familiären Bereitschaftsbetreuung oder einer entsprechenden Heimgruppe untergebracht um zu klären, wie seine Zukunftsperspektive aussehen wird.

Wie alt dürfen Pflegeeltern höchstens sein?

Wenn das Kind dauerhaft bei den Pflegeeltern untergebracht ist, sollten Eltern und Kind einen Familien-entsprechenden Altersabstand haben. Deshalb sollten Sie bei der Volljährigkeit Ihres Pflegekindes nicht älter als 63 Jahre alt sein. Aber auch mit 45 Jahren kann man noch Säuglinge und Kleinkinder bei sich aufnehmen.

Wie viele pflegeverhältnisse werden abgebrochen?

46 % der Pflegeverhältnisse beendet. Bei der Gruppe der 3- bis unter 6-jährigen Kinder wurden bis zum maximal 13. Lebensjahr 40 % und bis zum maximal 16. Lebensjahr 49 % der Pflegeverhältnisse beendet.

Kann man ein Pflegekind wieder abgeben?

„Lebt das Kind seit längerer Zeit in Familienpflege und wollen die Eltern das Kind von der Pflegeperson wegnehmen, so kann das Familiengericht von Amts wegen oder auf Antrag der Pflegeperson anordnen, dass das Kind bei der Pflegeperson verbleibt, wenn und solange das Kindeswohl durch die Wegnahme gefährdet würde. “

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