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Welche Entgeltbestandteile sind nicht sozialversicherungspflichtig?

Gefragt von: Marlis Pfeiffer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Steuerfreie Entgeltbestandteile reduzieren sozialversicherungspflichtiges Brutto. Bei zusätzlich zu Löhnen und Gehältern gewährten lohnsteuerfreien einmaligen Einnahmen, laufenden Zulagen, Zuschlägen, Zuschüssen oder ähnlichen Einnahmen, handelt es sich nicht um Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung.

Welche Entgelte sind Sozialversicherungsfrei?

Zusätzlich zu Löhnen oder Gehältern gewährte Beträge zählen nicht zum sozialversicherungsrechtlichen Arbeitsentgelt, wenn sie lohnsteuerfrei sind. Dies gilt allerdings nicht für Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge, soweit das Arbeitsentgelt, aus dem sie berechnet werden, pro Arbeitsstunde 25 EUR übersteigt.

Wann ist man nicht sozialversicherungspflichtig?

Versicherungsfrei sind Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG 2022: 64.350 EUR, 2021: 64.350 EUR) bzw. die besondere JAEG (2022: 58.050 EUR, 2021: 58.050 EUR) überschreitet.

Was ist eine sozialversicherungsfreie Tätigkeit?

Wenn eine Beschäftigung sozialversicherungsfrei (sv-frei) ist, müssen betreffende Personen keine Beiträge für die Sozialversicherungen zahlen.

Was gehört alles zum Entgelt?

In aller Regel wird das Arbeitsentgelt für eine bestimmte Dauer der Arbeitsleistung gezahlt (Zeitentgelt oder Zeitvergütung). Hierzu zählen das Jahresgehalt, der Monatslohn, der Wochenlohn, der Stundenlohn, der Schichtlohn sowie das monatliche Grundgehalt (Fixum).

Sozialversicherungspflicht von Geschäftsführern

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Was gehört nicht zum Arbeitsentgelt?

Hierzu gehört also jeder Verdienst (Lohn oder Gehalt), aber auch jede weitere Einnahme und Vorteil. In der Praxis werden die vom Arbeitgeber dem Beschäftigten zufließenden Bezüge im Regelfall nicht als Arbeitsentgelt bezeichnet. Die Bezeichnung „Arbeitsentgelt“ ist vielmehr ein Begriff der Sozialversicherung.

Was gehört nicht zu den Abzügen vom Arbeitsentgelt?

Als Bruttogehalt bezeichnet man das Arbeitsentgelt, das Arbeitnehmer:innen auf Basis des Arbeitsvertrags zusteht. Es ist das Entgelt vor jeglicher Form von Abzügen, zu denen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer:innen zählen.

Was ist alles sozialversicherungspflichtig?

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte umfassen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung ( SGB III ) sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung oder nach dem Recht der ...

Welche Personen sind nicht versicherungspflichtig?

Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen Beamtinnen und Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, Berufs- und Zeitsoldaten; desgleichen die ausschließlich geringfügig Beschäftigten.

Ist steuerfrei auch Sozialversicherungsfrei?

Grundsätzlich geht die Sozialversicherungsentgeltverordnung davon aus, dass steuerfreie Zuwendungen auch beitragsfrei in der Sozialversicherung sind. Nicht zu verwechseln ist der Begriff der steuerfreien Zuwendung mit dem Begriff "kein Arbeitslohn".

Welche Lohnarten sind steuerfrei?

Was sind steuerfreie Lohnarten?
  • Aufmerksamkeiten.
  • Warengutscheine (innerhalb der 44-Euro-Freigrenze)
  • Auslagenersatz.
  • Mutterschaftsgeld (AG-Zuschuss)

Für welche Sozialversicherung muss der Arbeitnehmer keine Beiträge zahlen?

Für die Berechnung müssen Sie das Arbeitsentgelt, also Lohn oder Gehalt, nur bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze (BBG) ansetzen. Für Entgelt, das darüber liegt, brauchen Sie und Ihr Arbeitnehmer keine Beiträge zu zahlen. Diese Grenze gibt es für die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Was ist Lohnsteuer und Sozialversicherungsfrei?

Der oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegende Teil des Einkommens ist sozialabgabenfrei. Den Sozialversicherungsbeitrag hat der Arbeitgeber zu ermitteln und muss diesen auch abführen – hierzu ist er gesetzlich verpflichtet. Der Arbeitgeber ist alleiniger Beitragsschuldner.

Welches Entgelt ist beitragspflichtig?

Das unfallversicherungspflichtige Arbeitsentgelt umfasst das Gesamtbruttoentgelt (Bruttobetrag vor Abzug der Steuern und Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung). Auch die Entgelte kurzfristig Beschäftigter und geringfügig Entlohnter (§ 8 Abs. 1 SGB IV) sind zu melden.

Was kann mir der Arbeitgeber steuerfrei zahlen?

Der beträgt 1.080 Euro im Jahr (§ 8 Abs. 3 EStG). Bis dahin fällt weder Lohnsteuer noch Sozialversicherung an. Für jeden Mitarbeiter sind bis Ende 2021 in Form von Gutscheinen und Geldkarten 44 Euro monatlich steuer- und abgabenfrei drin; seit 2022 ist die Freigrenze für Sachbezüge auf 50 Euro erhöht worden.

Welche Beiträge sind steuerfrei?

Beitragsfrei sind Zahlungen bis zu vier Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung West. Für 2022 entspricht das dem Betrag von 3.384 Euro jährlich bzw. 282 Euro monatlich (4% von 84.600 Euro). Für Zahlungen, die darüber hinausgehen, fallen die üblichen Beitragssätze an.

Was sind Versicherungsfreie Mitarbeiter?

Ohne Antrag versicherungsfrei sind alle Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 64.350 € für das Jahr 2022 übersteigt.

Wer ist von der Sozialversicherungspflicht ausgenommen?

Versicherungsfreie Personengruppen in der Sozialversicherung. Neben JAE-Überschreitern und Minijobbern sind weitere Personengruppen von der Versicherungspflicht in der Sozialversicherung ausgenommen. Dazu zählen unter anderem Studenten, Praktikanten, Schüler, Beamte und beschäftigte Rentner.

Ist ein 450 Euro Job sozialversicherungspflichtig?

Wenn Sie Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen umwandeln, muss Ihr Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen weniger Sozialabgaben zahlen. Minijobberinnen und Minijobber dürfen pro Monat höchstens 450 Euro verdienen oder maximal 70 Tage im Jahr arbeiten.

Welche Tätigkeiten sind versicherungspflichtig?

Versicherungspflichtig (§ 5 SGB V) in der Krankenversicherung sind unter anderen:
  • Arbeitnehmer, die gegen Arbeitsentgelt beschäftigt werden (mehr als geringfügige Beschäftigung)
  • Auszubildende, die gegen Arbeitsentgelt beschäftigt werden.
  • Bezieher von Arbeitslosengeld.
  • Landwirte.
  • Künstler und Publizisten.

Was ist der Unterschied zwischen Gehalt und Entgelt?

Als Gehalt wird ein festes monatliches Entgelt bezeichnet, welches unabhängig von Überstunden sowie Arbeits- / Feiertagen ausgezahlt wird. Gleiches gilt in der Regel auch für die Vereinbarung eines Jahresgehalts, z.B. für leitende Angestellte.

Wie setzt sich das Arbeitsentgelt zusammen?

In den Lohn- und Gehaltstarifverträgen werden sogenannte Lohngruppen festgelegt. Zwischen diesen Gruppen wird eine Entgeltdifferenzierung vorgenommen, also ein jeweiliges Arbeitsentgelt festgelegt. Das Arbeitsentgelt besteht dabei aus zwei Komponenten: einem Grundentgelt und dem leistungsbezogenen Entgelt.

Was muss man vom Brutto abziehen?

Unter dem Begriff Abzüge versteht man alle gesetzlichen und steuerlichen Abgaben, die vom Bruttogehalt einbehalten werden. Dazu gehören unter anderem die Einkommensteuer, Sozialabgaben, die Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag.

Ist ein Bonus sozialversicherungspflichtig?

Einmalzahlungen sind einmalig gezahltes Arbeitsentgelt. Sind sie steuerpflichtig, fallen grundsätzlich auch Beiträge zur Sozialversicherung an.

Ist Provision sozialversicherungspflichtig?

Provisionen, die im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses gezahlt werden, gehören zum Arbeitsentgelt. Sie sind beitragspflichtig in der Sozialversicherung.

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