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Welche Bedeutung hat der Flächennutzungsplan?

Gefragt von: Henny Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Beim Flächennutzungsplan handelt es sich um eine grafische Darstellung des Gemeindesgebiets, bei der die gesamte Bodennutzung der jeweiligen Gemeinde zu erkennen ist. Dabei werden zum Beispiel Wohngebiete, Gewerbegebiete und Ackerflächen dargestellt.

Warum ist ein Flächennutzungsplan wichtig?

Der Flächennutzungsplan ist ein Instrument der gemeindlichen Bauleitplanung. Er dient als Grundmuster für Bebauungspläne und gibt in grober Form die Grundzüge der städtebaulichen Planung vor. Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden von § 5 Baugesetzbuch (BauGB) vorgegeben.

Wie bindend ist ein Flächennutzungsplan?

Der Flächennutzungsplan ist im Vergleich zum Bebauungsplan nicht verbindlich sondern lediglich vorbereitend. Der Flächennutzungsplan ist für Bürger nicht rechtswirksam, sondern gilt als verwaltungsinternes Planwerk.

Welche Ziele verfolgt ein Flächennutzungsplan?

Ein Flächennutzungsplan ist gem. § 1 Absatz 2 BauGB [Baugesetzbuch] ein vorbereitender Bauleitplan eines Stadtgebiets, dessen Regelung sich nach den §§ 5 ff. BauGB richtet. Er ordnet den vorhandenen und voraussichtlichen Flächenbedarf für die einzelnen Nutzugsmöglichkeiten, wie Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr.

Kann aus dem Flächennutzungsplan Baurecht abgeleitet werden?

Das heißt, man kann man aus einem Flächennutzungsplan z. B. nicht ein Recht zum Bauen ableiten. Der Flächennutzungsplan besitzt für die komplette Kommune Gültigkeit, während der Bebauungsplan nur für einen gewissen Teil einer Gemeinde gilt.

Der Flächennutzungsplan - Was ist das / Wissenswertes / Inhalt - KOMPAKT ERKLÄRT

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Welche Rechtsfolgen hat ein Flächennutzungsplan?

Flächennutzungsplan und Bebauungsplan

Da der Bebauungsplan ohne behördlichen Bescheid unmittelbare Rechtsfolgen hat, ist er ein verbindlicher Bauleitplan. Seine Verbindlichkeit besteht darin, dass er unmittelbar Baurecht schaffen oder ausschließen kann. Ein Flächennutzungsplan kann dies nicht.

Wer darf den Flächennutzungsplan einsehen?

Wo kann man den Bebauungsplan einsehen? Wer darf das? Wer den Grundstückskauf plant, sollte unbedingt Einsicht in den entsprechenden Bebauungsplan nehmen. Dies ist – anders als beim Grundbuch – für jedermann möglich.

Was bedeutet Grünfläche im Flächennutzungsplan?

Die Grünfläche hat als Darstellung im Flächennutzungsplan städtebauliche Bedeutung und dient in erster Linie der Naherholung der Bewohner, der Verbesserung des Kleinklimas und der Auflockerung der Bebauung.

Wann ist ein Flächennutzungsplan rechtskräftig?

d. R. keine unmittelbare Rechtskraft oder unmittelbare Konsequenzen entfaltet. Der Flächennutzungsplan entfaltet erst über einen verbindlichen Bauleitplan (Bebauungsplan), eine Baugenehmigung oder über eine Planfeststellung Rechtswirkung für den Bürger.

Wer kann Flächennutzungsplan ändern?

Die Gemeinde kann auch andere Darstellungen treffen, solange sie sich an den thematischen Rahmen des Flächennutzungsplans hält. Das Aufstellen und Ändern von Flächennutzungsplänen ist Aufgabe der Gemeinden im Rahmen der ihnen verfassungsrechtlich garantierten Planungshoheit.

Was ist der Unterschied zwischen Bebauungsplan und Flächennutzungsplan?

Der Bebauungsplan ist dabei anders als der Flächennutzungsplan, der sich auf die Darstellung der Grundzüge beschränkt, parzellengenau und enthält für die einzelnen Grundstücke die rechtsverbindlichen planerischen Festsetzungen, die es in einem Genehmigungsverfahren zu beachten gilt.

Wann muss ein Flächennutzungsplan geändert werden?

Dies ist z.B. der Fall, wenn zu erarbeitende Bebauungspläne nicht den übergeordneten Zielen des Flächennutzungsplans entsprechen. Bebauungspläne müssen aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden bzw. dessen grundsätzlichen Aussagen entsprechen.

Wie oft wird ein Flächennutzungsplan geändert?

Kontinuierliche Anpassung an die Erfordernisse der Stadtentwicklung Wann wird der Flächennutzungsplan geändert oder berichtigt? Der Flächennutzungsplan wurde erstmals 1973 aufgestellt und wird seitdem fortgeschrieben. Er wird geändert, wenn es aufgrund neuer Zielvorstellungen der Stadtentwicklung erforderlich wird.

Wo kann man einen Flächennutzungsplan einsehen?

Wer den Flächennutzungsplan einsehen möchte, kann dies im örtlichen Rathaus oder Bürgerbüro der Gemeinde tun. Mitunter ist auch die Baubehörde die richtige Anlaufstelle. Oftmals kann der Flächennutzungsplan mittlerweile aber auch online abgerufen werden.

Was bedeutet GR im Flächennutzungsplan?

Beispiel: Eine GRZ von 0,5 bedeutet, dass die Hälfte der Grundstücksfläche bebaut werden darf. Die Geschossflächenzahl gibt an, wie viel Quadratmeter Geschossfläche insgesamt gebaut werden dürfen.

Ist ein Flächennutzungsplan eine Satzung?

§ ist keine Satzung, sondern wird als „hoheitliche Maßnahme eigener Art“ bezeichnet. Er tritt nicht in Kraft wie der Bebauungsplan (B-Plan), sondern wird mit Bekanntmachung wirksam (s. Vergleich FNP und B-Plan).

Ist der Flächennutzungsplan für ein konkretes Bauvorhaben rechtsverbindlich?

Bedeutung der Darstellungen des Flächennutzungsplans für Bauvorhaben von Grundstückseigentümern. Als vorbereitender Plan setzt der Flächennutzungsplan noch nicht rechtsverbindlich fest, welche städtebaulich relevanten Maßnahmen auf einem Grundstück zulässig sind.

Welche Flächen gibt es im Flächennutzungsplan?

Was kann in einem Flächennutzungsplan dargestellt werden? Dargestellt werden können beispielsweise: Flächen die zur Bebauung vorgesehen sind. Sie werden durch die Nutzung gekennzeichnet: Wohnbauflächen (W), gemischte Gebiete (M), gewerbliche Bauflächen (G), Sonderbauflächen (S)

Was kostet ein Flächennutzungsplan?

Für einen Bebauungsplan selbst fallen für Sie als Bauherr keine Kosten an, diese sind von der Kommune zu tragen und können nicht auf Bürger umgelegt werden.

Was darf man auf einer Grünfläche?

Im deutschen Bau- und Planungsrecht (Stadt- und Landesplanung) beinhaltet der Begriff „Grünfläche“ nicht nur Parkanlagen, sondern auch Dauerkleingärten, Zeltplätze, Badeplätze oder Freibäder, Sportplätze, Spielplätze oder Friedhöfe, die in größerem Umfang mit Gebäuden, Wegen und Stellplätzen überbaut sein können.

Was ist auf einer privaten Grünfläche zulässig?

Private Grünflächen sind als Gartenflächen anzulegen. Sie müssen gepflegt und entwickelt werden. Es kann hier auch geregelt werden, was in welchem Umfang anzubauen ist. Häufig werden Bebauungspläne aufgestellt, um in diesem Bereich einen langwierigen Rechtsstreit zu verhindern.

Wie viel Grünfläche muss ein Grundstück haben?

Bei einer Hausbreite von 10 m (Mindestmaß) macht der Garten rund 200 qm bis 300 qm aus. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus sollte man daher mindestens 700 qm, besser 800 qm bis 900 qm Grundstücksfläche einplanen. Mehr Freiraum bietet ein Grundstück von 1.000 qm.

Wie bekomme ich einen Flächennutzungsplan?

Das bestehende Planrecht ist in Hamburg flächendeckend digital erfasst. Sie können es über "Bebauungspläne online einsehen" in der rechten Spalte mit Planzeichnung und Verordnung einsehen und/oder herunterladen. Darüber hinaus finden Sie dort auch die Bebauungspläne, die sich gerade im Verfahren befinden.

Wen bindet der Flächennutzungsplan?

Der Flächennutzungsplan hat lediglich verwaltungsinterne Wirkung, d.h. er bindet nur die erlassende Gemeinde (vgl. § 8 II BauGB) und andere Planungsträger. Deshalb wird er überwiegend als eine hoheitliche Äußerung sui generis ohne Rechtsnormqualität angesehen.

Wann ist ein B Plan unwirksam?

Die Unwirksamkeit kann jedoch auch den Bebauungsplan im Ganzen erfassen, nämlich dann, wenn sich die bauliche Entwicklung in jeder Hinsicht völlig abweichend vom Planinhalt vollzogen hat. Brenner Öffentliches Baurecht Rn. 326.