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Welche Arten von Tätern gibt es?

Gefragt von: Leni Geisler  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Das Gesetz unterscheidet drei verschiedene Formen der Täterschaft: Unmittelbare, mittelbare und Mittäterschaft. Daneben gibt es auch noch den gesetzlich nicht geregelten Begriff der Nebentäterschaft.

Wer gilt als Täter einer Straftat?

Erklärung zum Begriff Täter

Das Strafgesetzbuch definiert als Täter denjenigen, der eine Straftat selbst begeht. Neben der unmittelbaren Täterschaft gibt es noch verschiedene andere Täterschaftsformen, darunter die mittelbare Täterschaft und die Mittäterschaft.

Welche 2 Arten von Folgen kann eine Tat für den Täter haben?

Bei den Strafen werden Hauptstrafen (Freiheits- und Geldstrafen, §§ 39, 40 StGB) sowie Nebenstrafen (Fahrverbot, § 44 StGB) und Nebenfolgen (Verlust von Amtsfähigkeit, Wählbarkeit und Stimmrecht, § 45 StGB) un- terschieden.

Wer oder was ist ein mittelbarer Täter?

Die mittelbare Täterschaft ist in § 25 I Alt. 2 StGB verortet und ist damit eine Form der Täterschaft. Dort heißt es, mittelbarer Täter ist, wer die Straftat „durch einen anderen begeht“. Der „andere“ wird als Werkzeug , Tatmittler oder schlicht als Vordermann bezeichnet.

Was versteht man unter Täter?

Das Wort "Täter" kommt von "Tat" oder "tun". Wenn man von "Täter" spricht, meint man aber nicht jemanden, der einfach etwas tut. Vielmehr wird damit meist eine Person bezeichnet, die eine Straftat oder zumindest etwas Ungesetzliches getan hat.

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Wann ist man ein Täter?

Im Strafrecht Deutschlands ist Täter, wer eine mit Strafe bedrohte Tat selbst oder durch einen anderen begeht (§ 25 StGB). An der Tat Beteiligte wie Anstifter oder Gehilfen sind keine Täter im strafrechtlichen Sinne.

Welche Teilnahme gibt es?

Im Gegensatz dazu sind die beiden Teilnahmeformen der Beihilfe und der Anstiftung zu nennen. Nach § 26 StGB wird als Anstifter bestraft, wer vorsätzlich einen anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.

Wo prüft man Täterschaft?

Zur Teilnahme gehören die Anstiftung (§ 26 StGB) und die Beihilfe (§ 27 I StGB). Geprüft wird die Abgrenzung bei dem Beteiligten, bei dem eine Täterschaft oder Teilnahme in Frage kommt, vorweg im objektiven Tatbestand.

Wann liegt mittelbare Täterschaft vor?

Mittelbare Täterschaft ist anzunehmen, wenn der Hintermann die Schuldunfähigkeit des Tatmittlers kennt und diese gezielt ausnutzt, um den Tatmittler als Werkzeug „in der Hand“ zu halten.

Wie wird der mittelbare Täter bestraft?

Voraussetzung für eine Bestrafung des mittelbaren Täters ist, dass er die Tatherrschaft inne hat (bzw. nach der eingeschränkten subjektiven Theorie, dass er Täterwille hat). Definition: Tatherrschaft ist das vom Vorsatz umfasste in-den-Händen-Halten des tatbestandlichen Geschehens.

Was sind die drei Elemente einer Straftat?

Rechtswidrigkeit: Kein Recht zum Handeln oder Unterlassen, kein Rechtfertigend vorhanden. Schuld: Vorwerfbarkeit der Tat, zum Zeitpunkt nach sittlicher und Geistiger Reife in der Lage sein, das Unrecht der Tat einzusehen.

Was sind schwere Delikte?

Unter dem Terminus „schwere Straftat“ sind Verbrechen zu verstehen, bei denen es sich um schwerwiegende Handlungen bzw. Missgriffe handelt, bei denen gegen die Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens oder aber gegen die Rechtsordnung der Gesellschaft verstoßen wurde.

Was gibt es alles für Straftaten?

Nachfolgend haben wir für schwere Straftaten einige Beispiele aus dem StGB zusammengefasst:
  • Raub (§ 249)
  • Körperverletzung mit Todesfolge (§ 227)
  • Mord (§ 211)
  • Schwere Brandstiftung (§ 306a)
  • Menschenraub (§ 234)
  • Kinderhandel (§ 236)
  • Geiselnahme (§ 239b)

Wie nennt man einen Mittäter?

"Mittäter" mit X Zeichen (alle Lösungen)

Laaange: Die Lösung Komplize hat 8 Zeichen.

Welche Strafe als Mittäter?

Laut Strafrecht droht für eine begangene gefährliche Körperverletzung dem Täter, Mittäter sowie Anstifter damit eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren (§ 224 Absatz 1 StGB).

Wird eine Straftat gemeinschaftlich begangen sind die Täter?

(1) Als Täter wird bestraft, wer die Straftat selbst oder durch einen anderen begeht. (2) Begehen mehrere die Straftat gemeinschaftlich, so wird jeder als Täter bestraft (Mittäter).

Kann man gleichzeitig Täter und Teilnehmer sein?

Bedenken Sie, dass Täterschaft und Teilnahme sowohl teilbar als auch kumulierbar sind. Dies bedeutet, dass zum einen sich innerhalb desselben strafrechtlichen Geschehens die jeweilige Rolle des Tatbeteiligten ändern kann. Zum anderen kann eine Person an demselben Delikt zugleich Täter und Teilnehmer sein.

Wie prüft man Mittäterschaft?

Sofern alle Mittäter in gleicher Weise handeln, sind sie zusammen zu prüfen. Die Voraussetzungen des § 25 II StGB sind dann am Ende des objektiven Tatbestands festzustellen. Sofern ein Mittäter (1) alleine alle Tatbestandsmerkmale erfüllt, ein anderer (2) hingegen nicht, ist zuerst die Strafbarkeit von (1) zu prüfen.

Wie wird Beihilfe bestraft?

Strafgesetzbuch (StGB) § 27 Beihilfe

(1) Als Gehilfe wird bestraft, wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat. (2) Die Strafe für den Gehilfen richtet sich nach der Strafdrohung für den Täter. Sie ist nach § 49 Abs. 1 zu mildern.

Was ist ein tauglicher Täter?

Jeder Mittäter muß - wie der Alleintäter - alle nach dem jeweiligen Delikt geforderten besonderen Merkmale erfüllen. Mittäter kann daher nur sein, war als tauglicher Täter der betreffenden Straftat in Frage kommt.

Wann muss man Täterschaft und Teilnahme abgrenzen?

Täter ist hiernach, wer mit Täterwillen (animus auctoris) handelt und damit die Tat als eigene will. Dagegen ist Teilnehmer, wer die Tat als fremde veranlassen oder fördern will und daher mit Teilnehmerwillen (animus socii) handelt.

Wann setzt der mittelbare Täter unmittelbar an?

Der mittelbare Täter setzt unmittelbar an, sobald er das Geschehen aus der Hand gegeben hat. Dies hat er, wenn er das Werkzeug aus seinem Herrschaftsbereich entlassen hat und dieses auf dem Weg zur Tatbegehung ist.

Was ist Teilnahme Strafrecht?

Als Teilnahme werden im deutschen Strafrecht die Begehungsformen der Anstiftung (§ 26 StGB) und der Beihilfe (§ 27 StGB) an der Haupttat bezeichnet. Im Gegensatz zum Mittäter macht sich der Teilnehmer strafbar, weil er an einer für ihn fremden Tat mitwirkt.

Wann beginnt eine Tat?

Die Tatzeit erstreckt sich auf die gesamte Zeit des vorwerfbaren und zurechenbaren Tätigwerdens, sie reicht bei Dauerdelikten (Freiheitsberaubung: § 239 StGB, Gefährdung des Straßenverkehrs: § 315c StGB, Trunkenheit im Verkehr: § 316 StGB) bis zum Abschluss des vorwerfbaren Dauerverhaltens.

Was heißt Paragraph 51?

Der alte Paragraph 51: Symbol für Unzurechnungsfähigkeit

In der Umgangssprache ist noch immer der Ausspruch „Paragraph 51“ ist für „unzurechnungsfähig“ immer noch eine Floskel, mit der die Schuldunfähigkeit wegen Alkohol gemeint ist.

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