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Welche Arten der Aufklärung gibt es?

Gefragt von: Herr Dr. Hans Peter Kolb B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Arten der Aufklärung
  • Therapeutische Aufklärung. Sie haben auch ein Recht darauf, über alle nicht völlig außerhalb der Wahrscheinlichkeit liegenden Risiken aufgeklärt zu werden (Risikoaufklärung). ...
  • Wirtschaftliche Aufklärung. ...
  • Versicherungsrechtliche Aufklärung.

Was gehört zur Aufklärung?

Emanzipation, Bildung, Bürgerrechte, der Kampf gegen Vorurteile und allgemeine Menschenrechte – all das waren die Themen dieser Zeit. Die Vernunft war dabei das Instrument, mit dem sich die Menschen von starren und überholten Vorstellungen und Ideologien befreien sollten.

Was ist eine therapeutische Aufklärung?

Im Rahmen der therapeutischen Aufklärung gibt der Arzt dem Patienten Verhaltensmaßregeln an die Hand, um den Therapieerfolg zu sichern. Im Streitfall hat der Patient die fehlende ärztliche Unterrichtung über die Verhaltensmaßregeln zu beweisen.

Wie muss aufgeklärt werden?

Die Aufklärung muss stets durch den behandelnden Arzt, bei arbeitsteiligen Abläufen durch den jeweiligen Facharzt, einzelfallbezogen in einem Arzt-Patienten-Gespräch, also mündlich durchgeführt werden. Nur so kann sich der Arzt davon überzeugen, dass der Patient alles Wesentliche verstanden hat.

Wie alt darf eine Aufklärung sein?

Denn es muss nach diesseitiger Auffassung stets auf die Umstände im konkreten Einzelfall ankommen. Hierbei ist auf den jeweiligen Empfängerhorizont abzustellen, d. h. wie der jeweilige Patient den Gültigkeitsbereich der Aufklärung verstehen durfte. Eine allgemeingültige zeitliche Grenze verbietet sich deshalb.

Die Aufklärung I Das Zeitalter der Vernunft I musstewissen Geschichte

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Wer muss aufklären?

Die rechtzeitige und umfassende Aufklärung des Patienten über Art, Umfang, Verlauf, Risiko, Alternativen und Prognose eines Eingriffs ist Berufspflicht des Arztes. Die Aufklärung des Patienten über medizinische Behandlungsschritte durch nichtärztliches Personal ist unzulässig.

Welche Art von Aufklärung muss vor der OP erfolgen?

Trotz aller Hektik und Zeitdruck im Krankenhaus sollte jeder auf eine ordentliche Aufklärung vor einer OP bestehen, den Aufklärungsbogen mit nach Hause nehmen und dort in Ruhe durchlesen. Falls das nicht automatisch von der Klinik angeboten wird, sollten Patientinnen und Patienten nachfragen.

Was ist ein aufklärungsfehler?

Ein Aufklärungsfehler liegt vor, wenn der Arzt den Patienten nicht oder falsch über besondere Risiken und Behandlungsmaßnahmen aufgeklärt hat. Der Patient muss dabei nicht exakt oder in allen möglichen Erscheinungsformen über alle denkbaren medizinischen Risiken aufgeklärt werden.

Wie viel Zeit zwischen Aufklärung und OP?

Zur Frage der Rechtzeitigkeit verwies das Gericht auf den in der Rechtsprechung anerkannten Grundsatz, dass die Aufklärung eines Patienten über einen operativen Eingriff im Rahmen stationärer Behandlung mindestens einen Tag, also 24 Stunden, vor dem Eingriff erfolgen müsse.

Was ist ein Aufklärungsgespräch?

Definition Ein Aufklärungsgespräch ist ein Gespräch zwischen Arzt und Patient, in dem der Arzt den Patienten über Anlass, Art, Umfang, Dringlichkeit, Folgen, mögliche Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen einer Untersuchung oder einer Behandlung aufklären muss.

Was muss ein Arzt aufklären?

Die Ärztliche Aufklärung umfasst die Unterrichtung eines Patienten über die Art, den Umfang und die Schwere seiner Erkrankung, die Diagnostik und die möglichen therapeutischen Maßnahmen und deren jeweilige Nutzen und Risiken im Rahmen einer Heilbehandlung.

Wo ist die Aufklärung gesetzlich geregelt?

Die Aufklärung hat in der Regel in einem individuellen Gespräch zwischen dem Arzt und dem Patienten zu erfolgen, § 630e Abs. 2 S. 1 Nr. 1 BGB.

Wann Aufklärungsgespräch vor OP?

Sofortige Entscheidung nur im Notfall

Ein stationär aufgenommener Patient müsse regelmäßig mindestens einen Tag vor der Operation aufgeklärt werden, wenn der Eingriff nicht medizinisch dringlich sei. Die streitige OP sei zwar alsbald und spätestens innerhalb von 24 Stunden nach dem Unfall geboten gewesen.

Wie nennt man die Aufklärung noch?

Die Aufklärung setzte gegen Ende des 17. Jahrhunderts in England ein und breitete sich im 18. Jahrhundert in Europa und Nordamerika aus. In anderen Sprachen wird diese Zeit beispielsweise „lumières“ oder „illuminismo“ oder „enlightment“ genannt.

Was ist das Ziel der Aufklärung?

Das Ziel der Aufklärer im 17. und 18. Jahrhundert war es, den Menschen aus seiner Unmündigkeit herauszuführen und mit Hilfe der Vernunft das „Glück auf Erden“ zu erlangen. In ihren Augen sollte der Zustand von Mündigkeit und Glück der Idealzustand des Menschen sein.

Was sind die Merkmale der Aufklärung?

Die wichtigsten Merkmale der Aufklärung
  • Kritik an der Kirche und Religion.
  • Kritik an staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen.
  • Unbedingter Fortschrittsglaube.
  • Toleranz in Gesellschaft, Politik und Religion.
  • Individualismus.
  • Das Gute und das Vernünftige werden gleich gesetzt.

Warum muss ein Patient aufgeklärt werden?

Dabei dürfen dem Patienten aber nicht nur der Eingriff und seine Ri- siken beschrieben werden. Vielmehr muss ihm durch die Art und Weise der Aufklärung verdeutlicht wer- den, dass ihm die Aufklärung die ei- genständige Entscheidung ermögli- chen soll, ob er den Eingriff durch- führen lassen will oder nicht.

Was ist eine chirurgische Aufklärung?

Die chirurgische Aufklärung hat den Sinn, dem Patienten die Tragweite seiner Entscheidung vor Augen zu führen, daher muss diese alle Informationen beinhalten, die für die Entschei- dung des Patienten für oder gegen die Operation wesentlich sind.

Was passiert bei einem OP Vorgespräch?

Der Arzt wird dem Patienten im Vorgespräch erklären, wie er sich in den Stunden vor der Operation verhalten soll, um einen reibungslosen Ablauf des Eingriffs zu ermöglichen. Dazu gehört, dass der Patient beispielsweise einen leeren Magen haben sollte.

Was geschieht bei Verletzung der Aufklärungspflicht?

Zivilrechtlich stellt eine Verletzung der Aufklärungspflicht eine Verletzung des Behandlungsvertrages und eine unerlaubte Handlung dar, die zu einem Schadensersatz- und Schmerzensgeldanspruch führen kann, wenn der Patient belegt, dass er bei ordnungsgemäßer Aufklärung in den Eingriff nicht eingewilligt hätte.

Wann ist es ein Behandlungsfehler?

Allgemein lässt sich sagen, dass ein Behandlungsfehler dann vorliegt, wenn die Behandlung nicht dem allgemein anerkannten fachlichen Standard entspricht, der im Zeitpunkt ihrer Durchführung besteht.

Warum darf man bei einer OP keinen Nagellack tragen?

Wiederholt konnten künstliche Nägel als Quelle für nosokomiale Infektionen bei immunsupprimierten Patienten und für Ausbrüche postoperativer Wundinfektionen identifiziert werden [117 – 123]." In Kapitel 11 der Empfehlung heißt es weiter: "Nagellack ist nicht zulässig [Kat. II].

Wie lange vor der OP darf man nicht rauchen?

Die Wundheilung verbessert sich bereits dann, wenn der Rauchstopp mindestens vier Wochen vor der Operation durchgeführt wurde. Auch ein Rauchstopp kurz vor einer Operation hat wegen der Verminderung von Kohlenmonoxid und Nikotin im Blut bereits einen positiven Effekt.

Wann kann man nicht operiert werden?

Die Menstruation. Allgemein ist die Menstruation keine Kontraindikation für Operationen. Eine Ausnahme ist natürlich die Operationen in Intimbereich, Fettabsaugung im Leiste- Bereich des Oberschenkels. Es gibt natürlich auch Möglichkeit dank Medikamenten die Periode zu verschieben.

Was ist eine Sicherungsaufklärung?

Unter der Sicherungsaufklärung (therapeutische Aufklärung) versteht man die Aufklärung über das therapiegerechte eigene Verhalten des Patienten.

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