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Welche Antidepressiva sind bei Herzrhythmusstörungen geeignet?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Marta Baumgartner B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Die Ein- nahme von Fluoxetin ging mit einem signifikant verringerten Risiko von Herzrhythmusstörungen einher (AHR: 0,74 95%-KI: 0,59–0,92).

Welche Antidepressiva bei Herzrhythmusstörungen?

Mit dem SSRI Fluoxetin hingegen verringerte sich das Risiko, innerhalb des Untersuchungszeitraums Herzrhythmusstörungen zu entwickeln, signifikant (adj. HR 0,74, 95%-KI 0,59-0,92).

Welche Antidepressiva bei Herzerkrankungen?

Trotz der noch eingeschränkten Datenlage können Empfehlungen für die SSRI-Therapie bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen ausgesprochen werden: Für KHK-Patienten bieten sich Paroxetin oder Sertralin an, für Infarktpatienten Fluoxetin oder Sertralin, wobei Letzteres ein günstigeres Nebenwirkungsprofil aufweist.

Kann man von Mirtazapin Herzrhythmusstörungen bekommen?

6: 60-1). Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dokumentiert insgesamt 13 Verdachtsberichte zu kardialen Effekten von Mirtazapin, vorwiegend Herzrhythmusstörungen.

Kann Sertralin Herzrhythmusstörungen machen?

Medikamente können Arrhythmien als unerwünschte Wirkung hervorrufen. Dazu gehören Antidepressiva wie Amitriptylin, Desipramin und Maprotilin sowie Mittel aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin oder Sertralin (alle bei Depressionen); des Weiteren Antihistaminika (z.

Antidepressiva: Welche Risiken & Langzeitfolgen sind zu beachten? Warum Aufklärung sooo wichtig ist!

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Sind Antidepressiva schlecht für das Herz?

Ein Antidepressivum hat in einer randomisierten Studie bei depressiven Herzinfarkt-Patienten eine erstaunliche Wirkung gezeigt: Eine 24-wöchige Behandlung mit dem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Escitalopram reduzierte die Rate an schweren kardiovaskulären Ereignissen (MACE) im Vergleich zu Placebo um relative 31%.

Können Antidepressiva das Herz schädigen?

Für Patienten ohne oder mit nur leichten Depressionen ist das Gegenteil gültig: Antidepressiva erhöhen bei ihnen das Risiko für schwere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems («Mace», Major Adverse Cardiac Events).

Welche Antidepressiva hat die wenigsten Nebenwirkungen?

In mehreren Studien, die Sertralin mit trizyklischen Antidepressiva und die SSRI untereinander verglichen, zeigte Sertralin einen schnelleren Wirkungseintritt und weniger Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen.

Was ist besser Sertralin oder Mirtazapin?

RAPID-I-Studie bescheinigt Mirtazapin schnelle Wirksamkeit

Dies ist das Ergebnis der prospektiven, multinationalen RAPID-I-Studie, die Mirtazapin als Schmelztablette mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Sertralin bei 345 Patienten mit Major Depression verglich.

Welches Medikament statt Mirtazapin?

Antidepressiva und Off-Label-Use

Antidepressiva, die gelegentlich bei Schlafstörungen eingesetzt werden, sind neben Doxepin zum Beispiel Agomelatin, Amitriptylin, Mirtazapin und Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Welches Antidepressivum nach Herzinfarkt?

Die Studie zeigt erstmals, dass ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz (etwa einen Monat) nach einem Herzinfarkt oder instabiler Angina pectoris verabreicht, sicher ist. Sie weist außerdem darauf hin, dass Sertralin bei herzkranken Patienten mit wiederholter Depression wirksam ist.

Kann eine Depression Herzrhythmusstörungen auslösen?

Vorhofflimmern geht häufig mit Depressionen, Schlafstörungen und körperlicher Inaktivität einher. Dabei verstärken Depressionen die körperlichen Symptome. Das hat eine Studie des Kompetenznetzes Vorhofflimmern (AFNET) herausgefunden. Sie wurde im Fachblatt Europace veröffentlicht.

Kann man Betablocker mit Antidepressiva einnehmen?

Die gleichzeitige Gabe anderer Substrate von CYP2D6 wie Betablocker könne zu Wechselwirkungen führen. Bei der Kombination von Antidepressiva und kardiovaskulär aktiven Substanzen sei besondere Vorsicht geboten.

Welche Medikamente helfen bei Herzrhythmusstörungen?

Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen

Dies sind beispielsweise Betablocker oder Rhythmusmedikamente (Antiarrhythmika). Bei einem Anfall von Vorhofflimmern können Rhythmusmedikamente wie Flecainid oder Propafenon das Flimmern beenden.

Welcher Betablocker ist der beste bei Herzrhythmusstörungen?

Der Betablocker Metoprolol wird auch nach einem Herzinfarkt, zur Vorbeugung von erneuten Herzinfarkten, zur Behandlung von tachykarden Herzrhythmusstörungen (Herzrasen), einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder einer koronaren Herzkrankheit eingesetzt.

Wie kann ich mein Herz wieder beruhigen?

„Betroffene können zum Beispiel mit Mittel- und Zeigefinger eine Stelle am Hals leicht massieren, an der man den Pulsschlag spürt. Das stimuliert den Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Dadurch lässt sich die Herzschlagfrequenz möglicherweise absenken und so der Anfall stoppen.

Welches ist das meist verschriebene Antidepressiva?

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verordneten Antidepressiva in Europa. In einer europaweiten Beobachtungsstudie gab es jedoch beträchtliche Unterschiede in der Verschreibung verschiedener Antidepressiva-Gruppen.

Ist Mirtazapin ein starkes Antidepressiva?

In der Hitliste der verordnungsstärksten Arzneistoffe in Deutschland rangieren Antidepressiva relativ weit hinten. Spitzenreiter der Indikationsgruppe ist das tetrazyklische Antidepressivum Mirtazapin – womöglich auch, weil es recht häufig off Label bei Schlafstörungen verordnet wird.

Was ist besser Citalopram oder Sertralin?

* Es wurde nicht auf multiples Testen adjustiert. Bei den Abbruchraten ergab sich bei diesem direkten Vergleich ein Vorteil von Citalopram über Sertralin (Odds-Ratio 0,67; 95%-KI: 0,46–0,98) und von Fluoxetin über Reboxetin (Odds-Ratio: 0,68; 95%-KI: 0,49–0,94).

Welche Antidepressiva sind im Alter geeignet?

Als Mittel der Wahl gelten daher moderne selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI), wie beispielsweise Citalopram, Escitalopram und Sertralin, selektiv noradrenerg und serotonerg wirksame Antidepressiva (SSNRI) wie Venlafaxin und Duloxetin oder falls Schlaf und Appetit gefördert werden sollen Mirtazapin.

Können Antidepressiva den Puls erhöhen?

Tachykardie, Bradykardie

Über eine anticholinerge Wirksamkeit können tri- und tetrazyklische Antidepressiva (u.a. Amitriptylin, Clomipramin, Imipramin), aber auch Antipsychotika (u.a. Chlorprothixen, Clozapin, Promethazin) zu einer Tachykardie beim Patienten führen.

Was ist ein leichtes Antidepressiva?

Kombinationen von Johanniskraut mit anderen Pflanzenextrakten wie eine Mischung aus Baldrian + Johanniskraut oder die Mischung aus Baldrian + Johanniskraut + Passionsblume sollen bei leichten, vorübergehenden depressiven Verstimmungszuständen eingesetzt werden.

Was kann man statt Citalopram nehmen?

Alternativen
  • Escitalopram.
  • Fluoxetin.
  • Fluvoxamin.
  • Paroxetin.
  • Sertralin.

Warum EKG bei Antidepressiva?

Von vielen Arzneistoffen ist bekannt, dass sie die Repolarisation des Ventrikels verlängern, was sich in einem verlängerten QT-Intervall im EKG zeigt. Hierdurch kann das Auftreten von schwerwiegenden, teilweise tödlichen Herzrhythmusstörungen wie Torsade de pointes begünstigt werden.

Was sind die besten Antidepressiva?

Als am wirksamsten erwiesen sich Agomelatin, Amitriptylin, Escitalopram, Mirtazapin, Paroxetin, Venlafaxin und Vortioxetin. Als die am wenigsten wirksamsten Substanzen kristallisierten sich Fluoxetin, Fluvoxamin, Reboxetin und Trazodon heraus.