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Welche Antidepressiva haben die wenigsten Nebenwirkungen?

Gefragt von: Ernestine Gebhardt  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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In mehreren Studien, die Sertralin mit trizyklischen Antidepressiva und die SSRI untereinander verglichen, zeigte Sertralin einen schnelleren Wirkungseintritt und weniger Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen.

Welches Antidepressiva ist das beste?

Am besten vertrugen die Patienten Agomelatin, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Sertralin und Vortioxetin. Amitriptylin, Clomipramin, Duloxetin, Fluvoxamin, Reboxetin, Trazodon und Venlafaxine waren am wenigsten verträglich.

Welches Antidepressiva wird am häufigsten verschrieben?

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verordneten Antidepressiva in Europa. In einer europaweiten Beobachtungsstudie gab es jedoch beträchtliche Unterschiede in der Verschreibung verschiedener Antidepressiva-Gruppen.

Welches Antidepressiva hat die meisten Nebenwirkungen?

SSRI führen häufiger als trizyklische Antidepressiva zu Durchfall, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Übelkeit. Trizyklische Antidepressiva führen häufiger als SSRI zu Sehstörungen, Verstopfung, Schwindel, trockenem Mund, Zittern und Problemen beim Wasserlassen.

Welche Antidepressiva sind im Alter geeignet?

Erste Wahl bei Depressionen im Alter sind selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Die konventionellen tri- und tetrazyklischen Antidepressiva (TZA) sind auch im Alter gut wirksam. Anticholinerge Nebenwirkungen beschränken aber ihre Anwendung.

Antidepressiva: Welche Risiken & Langzeitfolgen sind zu beachten? Warum Aufklärung sooo wichtig ist!

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Welches Antidepressivum bei Altersdepression?

Als Mittel der Wahl gelten daher moderne selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI), wie beispielsweise Citalopram, Escitalopram und Sertralin, selektiv noradrenerg und serotonerg wirksame Antidepressiva (SSNRI) wie Venlafaxin und Duloxetin oder falls Schlaf und Appetit gefördert werden sollen Mirtazapin.

In welchem Alter sind die meisten depressiven?

die höchsten Anteile derjenigen, die eine Depression berichten, in der Gruppe der 45- bis 64-Jährigen. Bei Frauen beträgt in die- ser Altersgruppe die 12-Monats-Prävalenz 12 %, bei Männern 8 %. Der niedrigste Anteil von Menschen mit Depression findet sich in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Was tun gegen Nebenwirkungen von Antidepressiva?

Sollte man unter Nebenwirkungen leiden und darüber nachdenken die Einnahme zu beenden, sollte man stattdessen erst ein mal einen Termin mit dem Arzt vereinbaren, der die Antidepressiva verschrieben hat.

Wann verschwinden die Nebenwirkungen bei der Einnahme von Antidepressiva?

Die gute Nachricht: Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach ca. zwei bis drei Wochen, da sich der Körper auf den regelmäßig verabreichten Wirkstoff einstellt. Nicht selten beginnt die Pharmakotherapie sehr belastend, denn die Wirkung tritt erst verzögert ein, aber die Nebenwirkungen zeigen sich rasch.

Welche Antidepressiva gehen nicht aufs Herz?

SSRI sind für Menschen mit Herzproblemen geeignet, einige andere Antidepressiva wie trizyklische Antidepressiva und Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) jedoch nicht.

Was ist ein leichtes Antidepressiva?

Kombinationen von Johanniskraut mit anderen Pflanzenextrakten wie eine Mischung aus Baldrian + Johanniskraut oder die Mischung aus Baldrian + Johanniskraut + Passionsblume sollen bei leichten, vorübergehenden depressiven Verstimmungszuständen eingesetzt werden.

Was sind die besten stimmungsaufheller?

Zu den pflanzlichen Stimmungsaufhellern, die häufig bei psychischen Beschwerden eingesetzt werden, zählen unter anderem:
  • Baldrian.
  • Hopfen.
  • Johanniskraut.
  • Lavendel.
  • Melisse.
  • Passionsblume.
  • Safran.

Welches Antidepressivum wirkt stimmungsaufhellend?

Vortioxetin (Brintellix der Firma Lundbeck) ist seit Mai 2015 zur Behandlung von Major Depressionen bei Erwachsenen erhältlich. Das multimodal wirkende Antidepressivum soll neben der stimmungsaufhellenden Wirkung auch die kognitiven Einschränkungen bei depressiven Patienten verbessern.

Was ist besser Sertralin oder Mirtazapin?

RAPID-I-Studie bescheinigt Mirtazapin schnelle Wirksamkeit

Dies ist das Ergebnis der prospektiven, multinationalen RAPID-I-Studie, die Mirtazapin als Schmelztablette mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Sertralin bei 345 Patienten mit Major Depression verglich.

Was ist besser Citalopram oder Sertralin?

Das Wirkungsprofil ist erweitert um in klinischen Studien belegte Besserungen im Bereich Zwang (Citalopram und Sertralin) sowie Angst und Sucht (Citalopram). Eine Vergleichsstudie zur Wirksamkeit der beiden Substanzen liegt derzeit nicht vor, so daß eine vergleichende Beurteilung nicht möglich ist.

Was ist besser als Citalopram?

Selektive Rezeptoraffinität

Escitalopram ist ein etwa doppelt so potenter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Citalopram und mehr als 100fach stärker wirksam als das R-Enantiomer.

Sind Antidepressiva schädlich für den Körper?

Hinzu kommen Symptome, die nach plötzlichem Absetzen der Antidepressiva auftreten, wie innere Unruhe und Spannung, Reizbarkeit, Angstzustände, Appetitverlust. Die Medikamente müssen deshalb mit langsam reduzierten Dosierungen "ausgeschlichen" werden.

Wie verändert man sich mit Antidepressiva?

Anders als viele Schlaf- und Beruhigungsmittel machen Antidepressiva aber nicht körperlich abhängig oder süchtig. Dennoch kann es zu vorübergehenden Beschwerden wie Schlaflosigkeit und Unruhe kommen, wenn man die Medikamente absetzt.

Kann man ein Leben lang Antidepressiva nehmen?

Die empfohlene Dauer der Therapie mit Antidepressiva hängt von der Grund- erkrankung und vom Verlauf der Erkrankung ab. Es gibt die Empfehlung, dass Antidepressiva mindestens 4–9 Monate über das Verschwinden von depressiven Krankheitssymptomen (=Remission) hinaus eingenommen werden sollten.

Bei welchem Antidepressivum nimmt man nicht zu?

Agomelatin, Sertralin und Fluoxetin erhöhen das Körpergewicht nicht. Fluoxetin führt häufig sogar zu einem Gewichtsverlust.

Können Antidepressiva das Herz schädigen?

Für Patienten ohne oder mit nur leichten Depressionen ist das Gegenteil gültig: Antidepressiva erhöhen bei ihnen das Risiko für schwere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems («Mace», Major Adverse Cardiac Events).

Sollten depressive alleine wohnen?

Wer alleine lebt, entwickelt einer Studie zufolge häufiger psychische Erkrankungen wie Depressionen und Ängste. Das gilt allerdings besonders für Menschen, die sich dabei auch einsam fühlen. Kommt man nach Hause, ist die Wohnung dunkel, leer – und niemand da, der auf einen wartet.

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Was macht ein depressiver den ganzen Tag?

Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen.

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