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Welche Antidepressiva erhöhen die Leberwerte?

Gefragt von: Frau Prof. Annelies Martin  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Bei zahlreichen Antidepressiva sind Leberwertanstiege als mögliche Nebenwirkung angegeben, insbesondere bei den tri- und tetrazyklischen Antidepressiva und der neuesten zugelassenen Substanz Agomelatin. Hier sollte ein engmaschiges Monitoring der Leberwerte erfolgen.

Welche Medikamente können die Leberwerte erhöhen?

Häufig verwendete Medikamente, die zu einer Erhöhung der Leberwerte führen sind Antibiotika, Antiepileptika, NSAR, Statine, Tuberkulostatika, Methyldopa, antiretrovirale Medikamente zur Behandlung von HIV, einige Biologika und Chemotherapeutika sowie Methotrexat.

Welche Medikamente verschlechtern Leberwerte?

Auch zahlreiche Medikamente können eine Leberverfettung verursachen, etwa Glucocorticoide, Methotrexat, Tamoxifen, Valproinsäure, Tetracycline, Nukleosidanaloga oder Amiodaron.

Welche Medikamente schaden der Leber am meisten?

Der Klassiker unter Arzneimitteln mit direkter Hepatotoxizität ist Paracetamol. Eine Überdosierung von Paracetamol ist derzeit die häufigste Ursache für einen akuten Leberschaden in den USA und Europa. Ebenfalls mit Vorsicht zu genießen sind Acetylsalicylsäure (ASS) und Amiodaron.

Kann Citalopram die Leberwerte erhöhen?

Bei Aufnahme (5.2.) zeigte sich unter einer länger bestehenden Olanzapin-Therapie (2,5 mg/Tag) eine leichte Erhöhung der Leberwerte, die nach Dosiserhöhung von Olanzapin auf 5 mg/Tag und Zugabe von Citalopram bis 40 mg/Tag deutlich progredient war (z.B. GLDH ca.

Wichtige Leberwerte erhöht: GOT, GPT, Gamma GT verbessern & senken ⏩ Bedeutung & Ursachen verstehen

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Welche Antidepressiva gehen auf die Leber?

Die meisten Publikationen bei Lebererkrankungen und insbesondere der chronischen Hepatitis C liegen zu Citalopram, Escitalopram und Paroxetin vor (Übersicht bei8). Paroxetin hat gegenüber den beiden anderen Substanzen ein etwas erhöhtes Interaktionsrisiko.

Ist Citalopram Leberschädigend?

Da Citalopram über die Leber abgebaut wird, muss die Behandlung bei eingeschränkter Leberfunktion mit einer niedrigen Dosis begonnen werden. Anschließend folgt eine langsame Dosissteigerung unter Beobachtung der Leberwerte bis auf die individuell verträgliche Enddosis von Citalopram.

Welche Medikamente erhöhen den Gamma GT wert?

Neben Krankheiten kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente über einen längeren Zeitraum bewirken, dass sich die Gamma-GT erhöht. Dazu gehören zum Beispiel Antikonvulsiva, die in der Therapie von Epilepsie eingesetzt werden (Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und andere).

Können erhöhte Leberwerte auch harmlos sein?

Leberwerterhöhungen können vergleichsweise harmlose Ursachen, wie einen grippalen Infekt, haben oder aber Zeichen einer chronischen Störung sein, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben könnte. Daher sollten längerfristig erhöhte Leberwerte unbedingt abgeklärt werden.

Was schadet der Leber am meisten?

Diese Gifte schädigen die Leber

Alkohol und Nikotin. Süßigkeiten und gesüßte Lebensmittel. ungesunde Fette (zum Beispiel Transfette) Bewegungsmangel.

Was kann der Grund für erhöhte Leberwerte sein?

Häufige Ursachen für Lebererkrankungen sind: Alkohol, Überernährung und Fettleibigkeit, Dia- betes mellitus, Bewegungsmangel, Medikamente und Hepatitis-Viren. Veränderte Leberwerte im Blut können auf Leber- erkrankungen wie Fettleber, Fettleberentzündung, Virusinfektion oder Leberzirrhose hindeuten.

Wie merkt man dass man Probleme mit der Leber hat?

Die Symptome von Lebererkrankungen sind häufig unspezifisch. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Juckreiz, Appetitverlust, Gewichtsveränderungen, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, lehmfarbener Stuhl und bierbrauner Urin sowie die typische Gelbfärbung der Haut oder Augen können Hinweise sein.

Was kann die Leberwerte erhöhen?

Die häufigsten Ursachen sind Alkohol, Überernährung und Fettleibigkeit (Adipositas), Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Medikamente.

Kann Vitamin D die Leberwerte erhöhen?

In Untersuchungen hatten Menschen mit Fettleber häufig einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Außerdem neigten Betroffene mit ausgeprägtem Vitamin-D-Mangel eher zu Komplikationen wie einer Fettleberentzündung oder Fibrose.

Können Blutdrucktabletten die Leberwerte erhöhen?

Auch Cholesterinhemmer wie die Statine, oder einige Blutdrucksenker wie ACE-Hemmer und Betablocker sowie Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen können die Leber schädigen.

Kann Stress zu erhöhten Leberwerten führen?

Ist das Stresshormon Cortisol dauerhaft erhöht, wird mehr Fett in die Leber eingelagert – langfristig kann Stress somit die Entwicklung einer Fettleber fördern. Grund dafür sind gestörte Stoffwechselprozesse und eine Drosselung des Fettabbaus. Erhöhte Leberwerte durch Stress können also auf diese Entwicklung hindeuten.

Wie lange dauert es bis Leberwerte wieder normal sind?

Wie schnell ändern sich die Leberwerte? Das ist von Ihrem körperlichen Zustand abhängig. Achten Sie auf Ihre Ernährung und treiben regelmäßig Sport, kann die Normalisierung Ihrer Leberwerte einen Zeitraum zwischen drei Wochen und sechs Monaten beanspruchen.

Können erhöhte Leberwerte wieder sinken?

Die gute Nachricht für Menschen mit erhöhten Leberwerten: Die Leber kann sich selbst reparieren. Über eine gesunde Ernährung lassen sich die Leberwerte senken und unter Kontrolle halten. Es gibt zwar keine spezielle Leber-Diät.

Wie lange dauert es bis der Gamma-GT sinkt?

Nach etwa drei Wochen sinkt der GGT-Wert um die Hälfte, nach zwei bis drei Monaten liegt er wieder im Normalbereich. Da das Enzym auch in anderen Geweben vorkommt, kann ein Anstieg des GGT-Wertes auch andere Ursachen wie eine Nierenerkrankung, einen Herzinfarkt, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck haben.

Welche Antidepressiva haben die wenigsten Nebenwirkungen?

In mehreren Studien, die Sertralin mit trizyklischen Antidepressiva und die SSRI untereinander verglichen, zeigte Sertralin einen schnelleren Wirkungseintritt und weniger Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen.

Was kann man statt Citalopram nehmen?

Citalopram ist ein Antidepressivum aus der Klasse der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI).
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Alternativen
  • Escitalopram.
  • Fluoxetin.
  • Fluvoxamin.
  • Paroxetin.
  • Sertralin.

Was ist besser als Citalopram?

Selektive Rezeptoraffinität

Escitalopram ist ein etwa doppelt so potenter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Citalopram und mehr als 100fach stärker wirksam als das R-Enantiomer.

Ist Sertralin schädlich für die Leber?

Auch bei schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung, erhöhter Krampfbereitschaft oder akuter Vergiftung mit Alkohol oder Medikamenten (Schlaf-, Schmerzmittel, Psychopharmaka) darf Sertralin nicht eingenommen werden. Besondere Vorsicht geboten ist generell bei Patienten mit Epilepsie.

Was sind leicht erhöhte Leberwerte?

Leicht erhöhte Leberwerte sind ein häufiger Laborbefund und nicht immer Zeichen einer schweren Krankheit. Oft sind schlechte Leberwerte Begleiterscheinung von Alkoholkonsum oder regelmäßiger Einnahme bestimmter Medikamente. Stark erhöhte Leberwerte aber müssen dringend abgeklärt werden.

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