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Was zählt alles zum Kindeswohl?

Gefragt von: Katharina Simon  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Kriterien für Kindeswohl
  • Kontinuität.
  • Förderung.
  • Bindung des Kindes.
  • Erziehungsfähigkeit der Eltern.
  • Kindeswille.

Was gehört alles zum Kindeswohl?

Mit Kindeswohl wird ein Rechtsgut aus dem deutschen Familienrecht und aus der EU-Grundrechtscharta bezeichnet, welches das gesamte Wohlergehen eines Kindes oder Jugendlichen sowie seine gesunde Entwicklung umfasst.

Was entspricht nicht dem Kindeswohl?

FAQ: Kindeswohl

Es gibt keine rechtliche Definition für das Kindeswohl, jedoch Beurteilungskriterien, die entscheiden, ob das Kindeswohl gewahrt wird oder nicht: Bindungs-, Förderungs- und Kontinuitäts Kriterien sowie der Wille des Kindes. Allgemein geht es um den Schutz des Wohlergehens und der Entwicklung des Kindes.

Was widerspricht dem Kindeswohl?

Nach einem Beschluss des OLG Hamm widerspricht eine gemeinsame elterliche Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern dann dem Kindeswohl, wenn eine Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit beider Eltern nicht (mehr) gegeben ist und diese auch nicht mehr mittels Inanspruchnahme professioneller Hilfe wiederhergestellt ...

Wie wird das Kindeswohl bestimmt?

Bedeutung von Kindeswohl

Um das Wohlergehen eines Kindes bestimmen zu können, wird das Kindeswohl anhand folgender Kriterien beurteilt: Haltung des Kindes sowie dessen Eltern zur Gestaltung ihrer Beziehungen im Falle einer Trennung/Scheidung. Innere Bindungen des Kindes. Kindeswille.

Überlastung: Jugendamt ruiniert Familien | PANORAMA | DAS ERSTE | NDR

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Was schadet dem Kindeswohl?

Dabei kann nicht nur ein aktives Handeln der Eltern zu Kindeswohlgefährdung führen – zum Beispiel durch Gewalteinwirkung – sondern auch elterliches Unterlassen, zum Beispiel bei Vernachlässigung des Kindes oder wenn diesem ärztliche Behandlung verweigert wird.

Wann ist das Wohl des Kindes gefährdet?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt gemäß § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dann vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes unmittelbar beeinträchtigt oder bedroht ist und die Erziehungsberechtigten diesen Zustand nicht abstellen können oder wollen.

Was bedeutet negative Kindeswohlprüfung?

795). Das Familiengericht hat also nicht zu prüfen, ob die gemeinsame elterliche Sorge dem Kindeswohl entspricht (sog. positive Kindeswohlprüfung), sondern, ob es dem Kindeswohl nicht widerspricht (sog. negative Kindeswohlprüfung).

Was ist eine negative Kindeswohlprüfung?

Auch bei der „negativen“ Kindeswohlprüfung nach § 1626 a Abs. 2 Satz 1 BGB ist vorrangiger Maßstab für die Entscheidung das Kindeswohl. Notwendig ist die umfassende Abwägung aller für und gegen die gemeinsame Sorge sprechenden Umstände. Dafür gelten die zur Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge nach § 1671 Abs.

Was fragt ein verfahrensbeistand die Eltern?

4 S. 6 FamFG. Der Verfahrensbeistand hat das Interesse des Kindes festzustellen und im gerichtlichen Verfahren zur Geltung zu bringen. Er hat das Kind über Gegenstand, Ablauf und möglichen Ausgang des Verfahrens in geeigneter Weise zu informieren.

Was fragt die Richterin die Kinder?

Der Richter will mit seinen Fragen zum Beispiel den Entwicklungsstand des Kindes herausfinden oder auch, ob das Kind von seiner Mutter oder seinem Vater beeinflusst ist. Natürlich geht es vor allem darum, zu erfahren, was dem Wohl des Kindes dient.

Was sind Gründe für eine Kindeswohlgefährdung?

Ursachen für eine Kindeswohlgefährdung
  • Verletzungen des kindlichen Körpers oder seiner Gesundheit. Jede Straftat, die einem Kind angetan wird, gilt als Gefährdung des Kindeswohls. ...
  • Verweigerung ärztlicher Behandlungen. ...
  • Erziehungsfehler und -defizite der Eltern. ...
  • Elterliche Fehler bzgl. ...
  • Vernachlässigung des Kindes.

Was ist psychische Gewalt bei Kindern?

Psychische Misshandlung: Erniedrigungen durch Worte, Diskriminierung, Anschreien, Liebesentzug bis hin zu Bedrohungen und offener Verachtung. Körperliche Misshandlung: Physische Gewalt gegen Kinder, wie beispielsweise das Schlagen mit Händen und Gegenständen sowie Schütteln, Beißen, Verbrühen und Vergiften.

Was ist Kindeswohlgefährdung einfach erklärt?

Bei der Kindeswohlgefährdung geht es um die erhebliche seelische oder körperliche Gefährdung eines Kindes oder Jugendlichen durch die Vernachlässigung des Minderjährigen oder durch das schädliche Verhalten der Sorgeberechtigten oder Dritter gegenüber dem Minderjährigen.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Erziehungspersonen, wie Eltern oder Dritte, dem Kind körperlichen, geistigen oder seelischen Schaden zufügen bzw. zulassen. Dabei muss die Gefährdung gegenwärtig und erheblich sein. Es kommt im Einzelfall immer auf die Schwere der Schädigung beim Kind an.

Wo fängt Vernachlässigung an?

‌Vernachlässigung bedeutet, dass Eltern oder andere Sorgeverantwortliche die notwendigen fürsorglichen Handlungen gegenüber ihrem Kind ständig oder wiederholt unterlassen. Das körperliche und geistige Wohl des Kindes wird dadurch gefährdet (durch Unterernährung, langes Alleinlassen oder anderes Fehlverhalten).

Was bedeutet Übertragung der elterlichen Sorge?

(red/dpa). Leben Eltern getrennt und hat ein Elternteil das alleinige Sorgerecht, kann der andere beantragen, ihm die elterliche Sorge ganz oder teilweise zu übertragen. Dabei muss das Gericht zwei Prüfungen vornehmen.

Was ist Kindeswohlgefährdung Beispiel?

Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.

Wann kann man der Mütter das Kind wegnehmen?

Das Kindeswohl steht im Zentrum jeder Sorgerechtsentscheidung. Das Familiengericht wird nur dann tätig, wenn es das Kind vor Gefahr für sein körperliches, geistiges oder seelisches Wohl oder wegen Gefahr für sein Vermögen schützen muss.

Wie verhalten sich manipulierte Kinder?

Woran erkenne ich dass mein Kind manipuliert wird?
  1. ‌1) Reden und Tun des Kindes ist widersprüchlich oder unstimmig.
  2. ‌2) Bestimmte Trigger lösen negative Reaktion beim Kind aus.
  3. ‌3) Kind hat plötzlich Bindungsprobleme zu einem Elternteil.
  4. ‌4) Kind benutzt Erwachsenensprache und „geborgte Szenarien“

Was tun wenn ein Elternteil das Kind manipuliert?

Helfen Sie Kindern in solchen Situationen! Achten Sie auf Anzeichen und informieren Sie sich. Sehen Sie hinter die Fassaden und hinterfragen Sie Handlungen und Aussagen der Kinder. Manipulation IST Misshandlung!

Was für Fragen stellt das Jugendamt?

Das Wichtigste in Kürze

Eine Beratung durch das Jugendamt richtet sich an (alleinerziehende) Mütter und/oder Väter sowie an Kinder, Jugendliche und junge Volljährige. Inhalte der Beratung können z.B. partnerschaftliches Zusammenleben, Trennung oder Fragen zu Unterhaltsansprüchen sein.

Wie erkennt man psychische Gewalt an Kindern?

Psychische Gewalt ist ...
  1. wenn Kindern mutwillig Angst gemacht wird.
  2. wenn Kinder eingeschüchtert, ausgegrenzt, isoliert werden.
  3. wenn Kinder verspottet werden oder der Verspottung Preis gegeben werden.
  4. wenn Kinder missachtet und entwertet werden.
  5. wenn Kinder klein gemacht, klein gehalten und abgewertet werden.

Was passiert im Gehirn wenn Eltern schimpfen?

Verbale Gewalt erzeugt Stress im Gehirn

Verbale Gewalt erzeugt also Stress im kindlichen Gehirn und Körper. Kinder erleben verbale Attacken genauso bedrohlich wie körperliche Gewalt. Das dürfen wir niemals vergessen. Wenn ein Kind angeschrien, beschämt oder erpresst wird, ist das Gewalt.

Was zählt unter seelische Grausamkeit?

Psychische (auch: seelische oder emotionale) Gewalt ist „unsichtbar“: Man kann von außen meist weder die Gewalttat noch ihre Folgen sehen. Die psychische Gewalt hat viele Formen, vom Beschimpfen, Verspotten und Bloßstellen bis zu Drohung und Erpressung. Auch Stalking und Mobbing zählen zur psychischen Gewalt.