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Was wurde in der DDR verboten?

Gefragt von: Julia Franz  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Was durften die DDR-Bürger nicht?

In der DDR herrschte keine Reisefreiheit. Zwar durften DDR-Bürger Urlaub in einigen Ostblockländern machen (auf Antrag, ohne Pass und Visum nur in die Tschechoslowakei), hatten aber keine Möglichkeit in den Westen (ins "nichtsozialistische Ausland") zu reisen.

Was durfte man in der DDR nicht sagen?

Man musste diese Staatstreue immer heucheln, weil man sonst seinen Beruf nicht hätte ausüben können. Als DDR-Bürger durfte man nichts dagegen sagen, obwohl man anderer Meinung war. Der Staat hat uns völlig bevormundet und ausgetrickst, weil sie uns belogen haben.

Welche Rechte wurden in der DDR verletzt?

Mit den Verfassungen von 1949 und 1968/1974 wollte sich die DDR zwar den Anschein eines Rechts- und Verfassungsstaates geben, doch die Realität sah anders aus: Die Verletzung von Menschenrechten wie Rede-, Ver- sammlungs- und Pressefreiheit war an der Tagesordnung.

Welche Lieder wurden in der DDR verboten?

Das "Yeah, yeah, yeah" der Rockmusik in den 1960er-Jahren klingt gefährlich in den Ohren der DDR-Obrigkeit. Mit Jugendtanzmusik, "Lipsi" und Verboten will sie gegensteuern.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Welche Band wurde in der DDR verboten?

Musikverbot in der DDR Wasserwerfer gegen Pilzköpfe. Als die Stasi 1965 die Leipziger Band The Butlers verbot, liefen die Fans Sturm. Die Volkspolizei knüppelte den Protest nieder, die Musiker flohen aufs Land.

Welche Musiker waren in der DDR verboten?

Beispiel: „Es war einmal ein Luftballon“ von Udo Jürgens landete auf dem Index wegen der Zeile „Sie kennen keine Grenzen, die Luftballons der Welt“. Die DDR verhängte sogar ein Auftrittsverbot für Udo Jürgens, das erst 1987 aufgehoben wurde. Auch Udo Lindenberg scheiterte an der Zensur der DDR.

Hatte die DDR Grundrechte?

DDR-Verfassung bot Grundrechte nur auf dem Papier

So waren zum Beispiel umfassende Grund- und Bürgerrechte festgeschrieben. Sie garantierten den Bürgerinnen und Bürgern der DDR zumindest formal Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Meinungsfreiheit, das Postgeheimnis und das Recht auf Unverletzbarkeit der Wohnung.

Welche Menschenrechte gab es in der DDR?

Darunter fielen etwa das Recht auf Würde und Freiheit der Persönlichkeit, die Gewissensfreiheit, das Recht auf politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Mitgestaltung. Auch ein Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit sah die zweite Verfassung der DDR vor.

Warum Würde in der DDR die Republikflucht bestraft?

"Republikflucht"

Auch die Vorbereitung und der Versuch einer Flucht aus der DDR werden verfolgt und bestraft. Personen, welche die DDR vor dem 11. Dezember 1957 „illegal“ verlassen hatten, wurden aufgrund einer Direktive über die Anwendung des novellierten Passgesetzes strafrechtlich nicht verfolgt.

Was ist ein SED?

SED steht als Abkürzung für: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, Staatspartei der DDR. Sozialistische Einheitspartei Westberlins, von 1962 bis 1969 SED Westberlin, dann SEW.

Warum ist die DDR gescheitert?

Das Scheitern des zentralstaatlich geplanten Wirtschaftssystems der DDR war 1989 offensichtlich. In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke.

Wem gehörte die DDR?

Von der Sowjetischen Besatzungszone zur DDR. Viereinhalb Monate nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wird die Sowjetische Besatzungszone am 7. Oktober 1949 zur DDR.

Wie viele Tage Urlaub gab es in der DDR?

Die Freizeit, Sache wie Begriff, entstand in der DDR ziemlich parallel zur BRD. Der DDR-Werktätige hatte Anspruch auf mindestens 15 Tage Urlaub, von 1965 an galt die Fünf-Tage-Woche.

Wie war das Familienleben in der DDR?

Dass so viele Frauen in der DDR ganztags im Beruf waren, lag an der familienverträglichen Politik. Mütter bekamen nach der Geburt bis zu ein Jahr lang Geld vom Staat. Ab dem ersten Lebensjahr stand jedem Kind ein Betreuungsplatz zu. War das Kind krank, wurde eine Mutter umgehend von der Arbeit freigestellt.

Wie wurde in der DDR erzogen?

Die frühe Sozialisation in der DDR wurde für den größten Teil der Kinder durch eine öffentliche Früherziehung geprägt, in der „Planerfüllung“ vor Beziehungsgestaltung stand. Das hatte zur Folge, dass emotionales Lernen erschwert wurde. Zu wenig Beachtung fanden Trennung und Verlust.

Wie nannte man Weihnachten in der DDR?

Umgehen ließ sich dieser urdeutsche Brauch allerdings auch nicht, daher deutete die DDR-Führung Heiligabend und Weihnachten einfach um in ein Fest des Friedens. Am liebsten wurden diese Feiertage einfach neutral als „das Fest“ bezeichnet.

War das Leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Warum waren die Menschen in der DDR so unzufrieden?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten.

Hatte die DDR Gewaltenteilung?

Die DDR war eine Diktatur. In dem totalitären Staat lag die Macht bei der Führungspartei SED und es gab keine Gewaltenteilung.

Ist die Verfassung der DDR noch gültig?

Artikel 146 im Grundgesetz seit 1990

Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Was steht in der Verfassung der DDR?

Laut Verfassung ist die DDR ein föderaler Rechtsstaat, eine parlamentarische Demokratie, in der die Volkskammer das oberste Organ ist. Für die Staatspraxis bleiben diese Bestimmungen allerdings ohne Bedeutung. Die reale Herrschaft übt die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) aus.

Was für Musik hörte man in der DDR?

Am Ende der 60er-Jahre entwickelt sich in der DDR die Rockmusik. Vorbilder für ostdeutsche Bands sind englische Künstler, unter anderem "Uriah Heep", "Deep Purple" und "Led Zeppelin". Nach der Ära von Walter Ulbricht wird Erich Honecker 1971 Regierungschef der DDR.

Welche Musik gab es in der DDR?

Doch parallel dazu entwickelte die Rockmusik in der DDR ihre Eigenheiten. Während im Westen nur wenige Musiker deutschsprachige Texte sangen, entstand im Osten eine große Vielfalt von deutschsprachiger Rock- und artverwandter Musik wie Soul, Blues und Jazz. Viele Bands spielten „liedhaften Rock“.

Warum wurden die Rolling Stones in der DDR verboten?

Die Rolling Stones und ihre Fans in der DDR

Die Rolling Stones galten den DDR-Machthabern als Inkarnation des Bösen. 1965 verboten sie deren Musik im Land. Die Stones-Fans der DDR schnitten die Musik im Westradio mit und spielten sie bei halblegalen Tanzabenden.

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