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Was würde ohne den Golfstrom passieren?

Gefragt von: Frau Prof. Inka Pfeifer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Das warme Wasser des Golfstroms ist nämlich dafür verantwortlich, dass es in Nordeuropa ungewöhnlich warm ist. Ohne den Golfstrom wären die Elbmündung und die Nordsee wohl monatelang vereist - wie Orte auf ähnlichen Breitengraden, beispielsweise die Hudson Bay in Kanada.

Was würde passieren wenn der Golfstrom versiegt?

Sollte der unbekannte Kipppunkt doch erreicht werden und die Golfstromzirkulation versiegen, sind die Folgen kaum abzuschätzen: Der Wasserspiegel würde steigen, besonders stark in Nordamerika, und die marinen Ökosysteme unter dem wohl geringer werdenden Sauerstoffgehalt leiden.

Wie wäre das Klima ohne Golfstrom?

Ohne Golfstrom drohen sibirische Winter

Dabei beschert er Nord- und Nordwesteuropa ein mildes Klima, ohne ihn wäre es dort durchschnittlich fünf bis zehn Grad kälter. Statt grüner Wiesen, Wälder und Landwirtschaft gäbe es karge, eisbedeckte Landschaften, die Winter wären so hart und kalt wie in Sibirien.

Wie kalt wäre es in Deutschland ohne Golfstrom?

Der Golfstrom sorgt in Nord- und Nordwesteuropa für ein mildes Klima. Ohne ihn wäre es dort im Schnitt fünf bis zehn Grad* kälter. Ein Ausfall wäre also katastrophal für das Wetter - sibirische Temperaturen in Teilen von Deutschland die Folge.

Was passiert wenn sich der Golfstrom abgeschwächt?

Seine Begründung ist grundsätzlicher Art: Die Eisschmelze in Grönland geht weiter, dadurch sinkt der Salzgehalt des Wassers im Nordatlantik, und dadurch wird der Pumpmechanismus geschwächt, der im Polarmeer warmes Oberflächenwasser in die Tiefsee drückt und damit auch eine globale Zirkulation in den Weltmeeren ...

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Warum ist der Golfstrom wichtig für uns?

Für Europa ist der Golfstrom sehr wichtig: Er wirkt wie eine Zentralheizung auf unser Klima. Ohne seine Wärme wären die Winter in West- und Mitteleuropa wesentlich härter. Nur seinetwegen sind auch Häfen in Nordeuropa das ganze Jahr über eisfrei – außer an der Ostsee, wohin die Strömung nicht gelangt.

Was ist wenn der Golfstrom kollabiert?

In Europa könnte es eisig werden, in vielen Regionen auf der Südhalbkugel sorgt die Strömung für den Monsun – der könnte sich bspw. verschieben oder ausbleiben. Die Landwirtschaft weltweit wäre gefährdet, Ernährungs-, Energie- und Ökosysteme könnten zusammenbrechen, Regionen unbewohnbar werden.

Wann wird es die nächste Eiszeit geben?

Nach dem jetzigen Kenntnisstand spricht nichts für eine kommende Eiszeit; nach den Milankovich-Zyklen ist erst in ca. 30,000-50,000 Jahren mit einer neuen Vereisung zu rechnen.

Wie wäre Europa ohne Golfstrom?

Das warme Wasser des Golfstroms ist nämlich dafür verantwortlich, dass es in Nordeuropa ungewöhnlich warm ist. Ohne den Golfstrom wären die Elbmündung und die Nordsee wohl monatelang vereist - wie Orte auf ähnlichen Breitengraden, beispielsweise die Hudson Bay in Kanada.

Wird es kälter in Europa?

Ob es trotz globaler Erwärmung dann in Europa kühler wird oder sich die beiden Effekte gegenseitig aufheben, ist nur schwer vorhersagbar. Manche Szenarien lassen vermuten, dass die Temperaturen in Europa zunächst leicht ansteigen, um dann dauerhaft um bis zu 5 Grad Celsius unter die heutigen Werte abzufallen.

Welche Länder profitieren vom Golfstrom?

Der Golfstrom: Lebenselixier für Nord- und Mitteleuropa

Die Strömung fördert gigantische Mengen des warmen Wassers aus dem Golf von Mexiko nach Nordosten quer über den Atlantik, vorbei an den Küsten Großbritanniens und Irlands bis hinauf nach Nordnorwegen.

Was passiert mit dem Klima in Europa Wenn der Golfstrom versiegt?

Schwerwiegende Folgen für das Klima in Europa

Wann das passiert, weiß noch niemand. Aber wenn der kritische Schwellwert, der Kipppunkt erreicht wird, dauert es nur wenige Jahrzehnte, bis der Golfstrom versiegt und sich das Klima in Mitteleuropa deutlich ändert: Es wäre wechselhafter und im Schnitt kühler.

Wie kalt wird es in der Eiszeit?

Das Ergebnis ihrer Studie, die im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht wurde: Zum Höhepunkt der letzten Eiszeit - korrekterweise eigentlich die letzte Kaltzeit - betrug die durchschnittliche Temperatur auf der Erde etwa 7,8 Grad Celsius. Es war damit weltweit im Schnitt rund 6 Grad kälter als heute.

Welchen Einfluss hat der Golfstrom auf das Klima?

Denn steigt die globale Temperatur, wird auch das Wasser wärmer. Dadurch wird das Wasser leichter, der Antrieb im Strömungssystem verringert sich, und eine geringere Menge warmen Wassers gelangt nach Nordeuropa. Einfluss auf den Golfstrom hat auch das Abschmelzen der Pole und des Grönlandeises.

Wie lange hält der Golfstrom?

Eine 2021 veröffentlichte Studie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung weist inzwischen nach, dass die atlantische Umwälzströmung, zu der auch der Golfstrom gehört, in den vergangenen 100 Jahren sehr wahrscheinlich an Stabilität verloren hat.

Wird der Golfstrom langsamer?

Der Golfstrom - die Meereströmung, die Europa wärmt - fließt langsamer. Der Atlantik wird deshalb südlich von Grönland kälter und vor der US-Küste wärmer. Ursache der Verlangsamung ist möglicherweise die Erderwärmung.

Wie tief ist der Golfstrom?

Während der anschließenden etwa 1500 km langen Strecke beginnt der Golfstrom zu mäandrieren, und es lösen sich von ihm einzelne große Wirbel ab. Der Golfstrom ist 50-150 km breit und einige hundert Meter tief.

Sind wir gerade in einer Eiszeit?

Die letzte Kaltzeit endete vor 11 000 Jahren und es begann eine neue Warmzeit. Sie wird von Geologen als Holozän bezeichnet. In dieser Zeit leben wir heute.

Wann war die letzte Warmzeit auf der Erde?

Die Eem-Warmzeit (Synonym Eem-Interglazial), oft kurz als Eem bezeichnet, war die letzte Warmzeit vor der heutigen, dem Holozän. Sie begann vor etwa 126.000 Jahren, endete vor 115.000 Jahren und ist nach dem Fluss Eem in den Niederlanden benannt.

Wie warm war es vor der Eiszeit?

Insgesamt wurde die Erde nach dem Ende der Eiszeit vor 280 Millionen Jahre stetig wärmer, in der Kreidezeit vor 140 bis 65 Millionen Jahren war das Erdklima tropisch warm. Danach kam es zu einer Abkühlung, die letztlich zu den Eiszeiten führte, die vor 2,6 Millionen Jahren begannen.

Wie oft kommt eine Eiszeit?

Dabei kann die Temperatur innerhalb von 40 Jahren um zehn Grad fallen. Wissenschaftler vermuten, dass Zyklen verstärkter beziehungsweise zurückgehender Sonnenaktivität dafür verantwortlich sind. Diese Zyklen wiederholen sich nach heutigem Kenntnisstand etwa alle 1500 Jahre.

Wie lange ist die letzte Eiszeit her?

Die letzte Kaltzeit, auch das letzte Glazial (oder, etwas mehrdeutig, die letzte Eiszeit) genannt, folgte im Jungpleistozän im Anschluss an die letzte Warmzeit vor der heutigen. Sie setzte vor etwa 115.000 Jahren ein und endete mit dem Beginn des Holozäns vor etwa 11.700 Jahren.

Ist der Golfstrom warm oder kalt?

Auf seinem Weg nach Norden transportiert der Golfstrom normalerweise erhebliche Mengen an warmem Wasser aus subtropischen Breiten Richtung Westeuropa. In der Karibik ist das Wasser durchschnittlich bis zu 30 °C warm, am Nordende des Golfstroms vor Neufundland immerhin noch 20 °C.

Wie schnell ist der Golfstrom?

Der Golfstrom befördert etwa 30 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde (30 Sv) am Floridastrom bei einer Geschwindigkeit von 1,8 Meter pro Sekunde (ca. 6,5 km/h) und maximal 150 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde (150 Sv) bei 55° West.

War Europa schon mal komplett vereist?

Die Forscher haben herausgefunden, dass die erste Vereisung im Quartär, die weite Teile Europas mit Eis bedeckte, bereits vor 450.000 Jahren stattgefunden hat und nicht – wie bisher angenommen – vor etwa 350.000 Jahren.