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Was wird beim BEM Gespräch besprochen?

Gefragt von: Ottmar Menzel  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Im Rahmen des BEM-Gesprächs wird erörtert, was für den betroffenen Mitarbeitenden mit dem betrieblichen Eingliederungsmanagement erreicht werden soll. Es werden entsprechende BEM-Ziele festgelegt.

Was sollte man beim BEM nicht sagen?

Wer keine arbeitgeberbezogenen Krankheitsursachen nennen kann, und sich unsicher ist, ob er sich im BEM-Gespräch nicht um Kopf und Kragen redet, sollte: schweigen. Beim BEM muss man sich nicht zu Krankheitsursachen äußern! Niemand kann einem vorwerfen, im BEM dazu geschwiegen zu haben.

Was wird im BEM gefragt?

BEM-Gespräch: die häufigsten Fragen

Bei der Fallbesprechung sollten die Gesprächsparteien insbesondere folgende Fragen klären: Liegen bei dem Beschäftigten generelle Leistungseinschränkungen vor? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten und dem Arbeitsplatz?

Wie verhalte ich mich bei einem BEM-Gespräch?

Wirken Sie im Gespräch mit, seien Sie freundlich und kooperativ. Aber: Wägen Sie Ihre Worte sehr vorsichtig ab, falls man Sie nach Krankheitsursachen fragt. Erfährt der Arbeitgeber, dass keine Besserung in Sicht ist, gibt ihm das eine Steilvorlage für die krankheitsbedingte Kündigung.

Kann dir beim BEM-Gespräch gekündigt werden?

Die Durchführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) ist keine formelle Wirksamkeitsvoraussetzung für eine Kündigung. Dennoch ist ein solches vor einer krankheitsbedingten Kündigung durchzuführen, da ein BEM den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz konkretisiert.

BEM Gespräch: Mit welchen Fragen muss man rechnen? | Betriebliches Eingliederungsmanagement

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Wie viele BEM vor Kündigung?

Die Entscheidung des BAG ist von hoher praktischer Relevanz: Arbeitgeber müssen sich künftig darauf einstellen, nicht mehr wie bisher üblicherweise einmal pro Jahr ein bEM anzubieten, sondern ein solches immer wieder einzuleiten, sobald der Mitarbeitende mehr als sechs Wochen seit dem letzten abgeschlossenen bEM ...

Wann ist BEM abgelehnt?

Ein bEM gilt u.a. dann als gescheitert, wenn der Arbeitnehmer trotz des Hinweises auf eine drohende Kündigung das bEM insgesamt oder die darin vorgeschlagene Maßnahmen ablehnt, die Wiedereingliederung also nicht durchgeführt werden kann.

Was sage ich beim BEM?

1 Ziele festlegen

Ziel dieses Gesprächs ist es herauszufinden, welche Gründe es für diese Fehlzeiten gibt und ob diese Krankenzeiten ursächlich mit den Arbeitsbedingungen in Zusammenhang stehen. Gesucht wird dabei nach den Auslösern für diese Erkrankung. Wichtig ist, während des Gespräches konstruktiv zu sein.

Wer sollte bei einem BEM Gespräch dabei sein?

Zwingend sind nur die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber und die BEM -berechtigte Person am BEM -Verfahren beteiligt.

Sollte man ein BEM Gespräch annehmen?

Muss der Betroffene das BEM-Gespräch annehmen? Nein. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist freiwillig. Dies bedeutet, in jeder Phase des Verfahrens kann der Mitarbeiter seine Zustimmung verweigern, widerrufen oder Maßnahmen ablehnen.

Kann mich mein Arbeitgeber wegen Depressionen kündigen?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

Wann kann krankheitsbedingt gekündigt werden?

Voraussetzungen für eine krankheitsbedingte Kündigung sind: Negative Gesundheitsprognose. Erhebliche betriebliche Beeinträchtigung, z.B. Betriebsablaufstörungen oder Entgeltfortzahlungskosten. Eine Interessensabwägung ergibt eine unzumutbare Belastung für den Arbeitgeber durch die betrieblichen Beeinträchtigungen.

Kann ich gekündigt werden wenn ich beim ablehnt?

Lehnt ein betroffener Arbeitnehmer die im BEM vorgeschlagenen Maßnahmen ab, obwohl ihm im BEM-Gespräch mit einer Kündigung gedroht wurde, gilt das Verfahren als gescheitert. Ein Kündigung ist ebenso möglich, wenn kein BEM stattfindet, weil der Arbeitnehmer die Teilnahme ablehnt.

Ist ein BEM Gespräch schlimm?

Das BEM ist nicht Voraussetzung für eine krankheitsbedingte Kündigung. Das bedeutet, es schützt nicht immer vor einer krankheitsbedingten Kündigung. Macht der Arbeitgeber aber kein wirksames Angebot zu einem BEM, trägt er später im Kündigungsschutzprozess die Darlegungslast.

Ist man beim BEM noch arbeitsunfähig?

Ja, das BEM-Gespräch darf während der Krankheit (AU) stattfinden. Ein Ziel des BEM ist es, die Arbeitsunfähigkeit möglichst zu überwinden (§ 167 Absatz 2 SGB 9). Das Ziel ist nur so zu erreichen. Doch der Arbeitgeber darf das nicht fordern.

Wie lange dauert eine BEM?

Die Dauer der Wiedereingliederung beträgt in der Regel zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Krankenkasse muss dem Wiedereingliederungsplan zustimmen.

Ist ein BEM Arbeitszeit?

Der Arbeitnehmer ist arbeitsunfähig und der Arbeitgeber will ein gutes BEM machen und die Rückkehr an den Arbeitsplatz gut vorbereiten und bietet daher eine BEM Gespräch während der AU an. Hierbei wird keine Arbeitszeit angerechnet.

Was ist eine krankheitsbedingte Kündigung?

Als „krankheitsbedingte Kündigung“ bezeichnet man eine vom Arbeitgeber ausgesprochene Kündigung, mit der einem Arbeitnehmer, der durch das KSchG geschützt ist, (trotzdem) ordentlich gekündigt werden kann, falls der Arbeitnehmer aufgrund von Krankheit den Arbeitsvertrag künftig nicht mehr erfüllen kann.

Wie lange muss ein Arbeitsplatz freigehalten werden?

Nach der Rechtsprechung des BAG genügt es insoweit, dass die krankheitsbedingten Fehlzeiten in den zurückliegenden 12 Monaten insgesamt - ggfs. auch in mehreren Abschnitten - mehr als sechs Wochen betragen (BAG 24.3.2011, 2 AZR 170/10).

Wie führe ich ein BEM durch?

Folgende Schritte sollten jedoch beachtet werden:
  1. BEM-Verfahren einleiten: ...
  2. Über die Ziele des BEM informieren: ...
  3. Zustimmung des Betroffenen zum BEM: ...
  4. BEM-Gespräch durchführen: ...
  5. BEM-Ziele erörtern und festlegen: ...
  6. Ende des BEM:

Wie läuft ein BEM?

Wenn Beschäftigte länger als sechs Wochen in den vergangenen zwölf Monaten arbeitsunfähig gemeldet waren, erhalten Sie ein Angebot zu einem Gespräch im Rahmen des BEM. BEM-Berechtigte entscheiden selbst, ob sie die Einladung zum BEM-Gespräch annehmen.

Was muss in einer BEM Einladung stehen?

Zu den Mindestanforderungen an ein BEM-Verfahren zählt ferner eine Aufklärung des Arbeitnehmers in der Einladung oder auch alternativ in einem Informationsgespräch dazu, dass der Arbeitnehmer über den denkbaren Teilnehmerkreis am BEM-Verfahren und über seine Möglichkeit, über diesen Teilnehmerkreis mitzubestimmen, ...

Was ist wenn eine BEM scheitert?

Sofern das BEM fehlgeschlagen ist, kann sich der Arbeitgeber vor Gericht auf die Durchführung und das Ergebnis berufen. Der Arbeitnehmer wird dagegen mit seinem möglichen Vortrag weiterer Beschäftigungsmöglichkeiten nicht mehr gehört, weil er diese bereits während des BEM hätte vorbringen müssen (vgl. BAG, Urteil v.

Was ist der Unterschied zwischen BEM und eine Wiedereingliederung?

So unterscheiden sich die Wiedereingliederung und BEM:

Arbeitgeber sind zu einem BEM-Prozess verpflichtet, wenn ein:e Mitarbeiter:in mehr als sechs Wochen krank war. Die Wiedereingliederung ist eine freiwillige Maßnahme, zu der der Arbeitgeber gesetzlich nicht verpflichtet ist.

Wie werden Krankheitstage gezählt BEM?

Die 6-Wochenfrist, nach der ein BEM-Verfahren einzuleiten ist, wird wie folgt berechnet: Bei durchgehender Arbeitsunfähigkeit ist die "Auslöseschwelle" nach 42 Tagen erreicht. Bei mehreren Erkrankungen geht man, je nach Arbeitsvertrag, von 30 (bei einer 5-Tage-Woche) oder 36 (bei einer 6-Tage-Woche) AU-Tagen aus.