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Was will uns Goethe mit Faust sagen?

Gefragt von: Joachim Schuler-Krüger  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 4.7/5 (21 sternebewertungen)

Mit der Figur des Faust hat Goethe den Entwurf eines modernen Menschen geschaffen. Und dieser moderne Mensch will immer mehr: mehr Wissen, mehr Geld, mehr Sex. Der Kick kann nicht groß genug sein. Grenzen akzeptiert er nicht.

Was wollte Goethe mit Faust erreichen?

Die Tragödie “Faust 1” ´wurde 1808 von Johann Wolfgang Goethe veröffentlicht und gehört zu den wohl bekanntesten Werken der Weltliteratur. Das Drama thematisiert die Suche des Gelehrten Faust nach überirdischer Erkenntnis und ganzheitlicher Erfahrung.

Was ist die Kernaussage von Faust?

Goethe schildert das rastlose Streben nach Wissen und die nie gesättigte Begierde eines Menschen, der mit seinem Leben unzufrieden ist. Um sein Verlangen nach Erkenntnis und Lust zu stillen, verschreibt sich Faust dem Teufel und zerstört das Leben eines unschuldigen Mädchens.

Was inspirierte Goethe Faust zu schreiben?

Goethe beginnt die Arbeit an seinem Faust zwischen 1772 und 1775, angeregt von dem Prozess gegen die Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt (deren Hinrichtung Goethe wahrscheinlich 1772 miterlebt hat). In dieser ersten, "Urfaust" genannten Fassung, steht die Liebestragödie um Gretchen im Vordergrund.

Was kritisiert Goethe in Faust?

Goethes Kritik an dieser christlich-mythologischen Sichtweise wird jedoch in seiner ironischen Darstellungsweise deutlich: Goethe nimmt weder Gott noch den Teufel so ernst, wie es bei seinem damaligen Publikum der Fall gewesen sein dürfte.

3 Fragen zu Goethes Faust

41 verwandte Fragen gefunden

Welches Menschenbild hat Faust?

Der Herr ist der Ansicht, dass der Mensch durch ständiges Streben, aufgrund der Teilhabe am „Himmelslicht“ (Z. 284), seine Anlagen und sein Wesen verwirklicht. Verwirrung und Irrtum sind Teil des Strebens und führen zur Klarheit (=positives Menschenbild).

Warum glaubt Faust nicht an Gott?

Faust ist sich klar darüber, dass er nicht gläubig ist: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" (745) Seine Kindheit war jedoch von Religion geprägt und er würde sich gerne zurückbesinnen und daran glauben, weil das seinen ständigen Zwiespalt auflösen würde, aber er kann es nicht, weil das ihm sein ...

Was will Faust?

Er hat die vier Disziplinen Philosophie, Jura, Medizin und Theologie studiert, er weiß mehr als jeder andere Mensch. Und doch blieb ihm das, was er suchte, versagt. Er will wissen, ,,was die Welt im innersten zusammenhält". Faust will allwissend und wie sich später zeigt, Gott gleich werden.

Warum will sich Faust das Leben nehmen?

Nacht – Faust, Erdgeist, Wagner

Er kann ihm in dieser Situation nicht helfen. Faust ist so verzweifelt, dass er beschließt, sich das Leben zu nehmen. Das Geläut der Osterglocken – und damit Erinnerungen an eine glückliche Kindheit – hält ihn davon ab, den vorbereiteten Giftbecher auszutrinken.

Warum lässt sich Faust auf den Teufel ein?

In der Hoffnung, wieder neue Lebensfreude zu entdecken, lässt er sich auf einen Pakt/eine Wette mit dem Teufel Mephisto ein. Im Zuge dieser Wette ist es Mephistos Ziel, Faust zu „versuchen“ und ihn vom rechten Weg abzubringen.

Was kann man von Faust lernen?

Nach Ansicht des Goethe-Forschers Michael Jaeger lässt sich Faust als Parabel lesen. Als Parabel auf die globalisierte und beschleunigte Welt, in der die Umwelt ausgebeutet wird, die Menschen ihr ganzes Glück im Konsum suchen, immer schneller unzufrieden sind und unaufhörlich auf die Zukunft spekulieren.

Warum trinkt Faust das Gift nicht?

Der Geist erinnert Faust jedoch nur höhnisch an seine Sterblichkeit als Mensch und zieht ab. Als Mensch aber fühlt er sich unfähig, Glück aus den Freuden des Lebens zu ziehen. Er will sich mit Gift das Leben nehmen, doch trinkt es nicht, als er vom Glockenläuten zum Ostersonntag an seine Kindheitstage erinnert wird.

Was muss man alles über Faust Wissen?

Das Faust-Drama ist das Hauptwerk Goethes und zugleich der Gipfelpunkt der Weimarer Klassik. Faust ist ein Gelehrter, der mit seinem Leben und Wissen unzufrieden ist und darum einen Pakt mit dem Teufel (Mephisto) schließt.

Warum schließt Faust den Pakt mit dem Teufel?

Die Tragödie handelt von dem zur Reformationszeit lebenden Gelehrten Faust, der sich von einem Pakt mit dem Teufel eine Lösung aus seiner Wissens- und Identitätskrise verspricht. Wie es zu dem Pakt kommt, wird im nächsten Kapitel dargestellt.

Was passiert mit Faust am Ende?

Mit Gretchens Hinrichtung und der Errettung ihrer Seele endet der erste Teil des Faust; die Gelehrtentragödie findet ihre Fortsetzung und Erfüllung im zweiten Teil. Die Szenen Auerbachs Keller in Leipzig und Walpurgisnacht treiben die Handlung eigentlich nicht voran.

Was ist die Gretchenfrage in Faust?

Darin stellt die Figur Margarete, genannt Gretchen, der Hauptfigur Heinrich Faust die Frage: „Nun sag', wie hast du's mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub', du hältst nicht viel davon.

Warum ist Faust egoistisch?

Faust ist ein egoistischer Wissenschaftler. Er will selbst besser werden, auch wenn andere darunter leiden müssen. Er geht selbst zu Grunde und nimmt Gretchen mit, aber sie kann noch gerettet werden.

Was denkt Faust über sich selbst?

Fausts Streben nach Wissen

Diese beschreibt die Grundeinstellung Fausts, der er seine ganze Kraft widmet. Seine rastlose Tätigkeit ist verbunden mit nie gesättigter Begierde, mit ewigem Unbefriedigtsein. Begriffe wie Sättigung, Befriedigung, Beruhigung oder Faulheit kommen in Fausts Denken nicht vor.

Was will Faust Was bietet Mephisto?

Faust wendet ich hier also vollkommen von seinem alten Leben ab; und prompt bietet Mephisto ihm den Pakt an, welcher besagt, dass die beiden sozusagen „einander“ dienen; Mephisto dient Faust, indem er ihn auf der Erde glücklich macht, während, Faust Mephisto dann im Gegenzug im Jenseits dienen soll.

Welchen inneren Konflikt hat Faust?

Ein zentrales Hauptmotiv ist die innere Zerrissenheit. Faust fühlt sich zerrissen zwischen den beiden Mächten seiner inneren Gedanken- und Gefühlswelt, zwischen seinem Verlangen nach Rationalität und seinem Drang zu körperlichen Freuden und Sinnlichkeit.

Warum hat Goethe so lange für Faust gebraucht?

Ausblick. 60 Jahre hat Goethe am „Faust“ gearbeitet, länger als irgendein anderer Dichter der Weltliteratur am selben Werk. Diese lange Zeitspanne erklärt es, dass der Stil des Werkes nicht einheitlich ist, sondern die verschiedensten Stilelemente nebeneinander stehen.

Warum ist Faust unglücklich?

Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass Faust in einer tiefen Existenzkrise steckt: als Gelehrter, der stets nach Wissen strebt, dass unstillbar scheint, stürzt er sich in tiefe Unzufriedenheit.

Was hält Faust von Religion?

Faust hat eine sehr moderne Einstellung zum Thema Religion. Er hält sie für eine Sache der Gefühle. Außerdem ist er der Ansicht, man müsse die Religion der anderen achten, auch wenn man selbst keine haben sollte.

Wo steht die Gretchenfrage?

Die Herkunft der Gretchenfrage liegt in der Tragödie Faust I von Johann Wolfgang von Goethe. Darin stellt Gretchen der Hauptfigur Heinrich Faust die Frage: "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" (V. 3415). Im Allgemeinen steht die Gretchenfrage für die Frage nach der Religiosität der gefragten Person.

Was schätzt Gott an Faust?

Gottes Auftrag an die „echten Göttersöhne" sorgt, dass Faust, wenn ihm die Verführung nahetritt, auch auf „Liebe" trifft, die ihm hilft und ihn erlöst- (Dieser Prolog ist angeregt durch das 2. Kap. des Buches Job, dem der Dichter in wesentlichen Zügen folgt.)

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