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Was weiß das Finanzamt von mir?

Gefragt von: Emil Runge  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Dein Arbeitgeber meldet die Höhe deines Einkommens, die Krankenkasse gibt Auskunft über die gezahlten Beiträge und auch über an dich ausgezahlte Dividenden, deine Bank informiert über Kontoeröffnungen und -schließungen. Auch kann die Finanzbehörde bei allen inländischen Banken deine Konten erfragen.

Was weiß das Finanzamt über mich?

Beispielsweise erfährt das Finanzamt von deinem Arbeitgeber, welches Gehalt du beziehst oder von deiner Bank, in welcher Höhe deine Kapitalerträge lagen und über wie viele Konten du verfügst. Das Finanzamt will dadurch die Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung weitestgehend einschränken.

Was kann das Finanzamt einsehen?

Automatisch und ohne Kenntnis der Bank kann das Finanzamt zunächst nur Basisdaten von Konten und Depots erfragen, die ab 1. April 2003 eröffnet oder aufgelöst wurden: Das sind lediglich Name, Geburtsdatum, Adresse, Verfügungsberechtigte, Kontonummer, Tag der Eröffnung beziehungsweise Auflösung.

Welche Daten hat das Finanzamt von mir?

Folgende Daten liegen dem Finanzamt in der Regel elektronisch vor: Daten der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung, gemeldet vom Arbeitgeber. Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld oder Krankengeld, gemeldet von der Agentur für Arbeit bzw. von den Krankenkassen.

Wie findet das Finanzamt Steuerhinterzieher?

Um Steuerhinterzieher zu entlarven, greift das Finanzamt auf Datenbestände unter anderem von Banken, Sozialversicherungen, Behörden und anderen Steuerzahlern zurück. Dabei erhält der Fiskus auch Informationen aus dem Ausland, zum Beispiel durch die bei Steuersündern besonders gefürchteten „Daten-CDs“.

Konto im Ausland - Was weiß das Finanzamt? Lederer erklärt!

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Kann man aus Versehen Steuern hinterziehen?

Steuerpflichtige Personen müssen in Deutschland ihrer Abgabepflicht nachkommen und Steuern zahlen. Sie hinterziehen Steuern, wenn Sie Einkünfte verschweigen, falsche Angaben in der Steuererklärung machen oder schwarz arbeiten. Bei Steuerhinterziehung drohen Geldstrafen oder Haft von 5 bis 10 Jahren.

Wie erfährt das Finanzamt von Einnahmen?

Dein Arbeitgeber meldet die Höhe deines Einkommens, die Krankenkasse gibt Auskunft über die gezahlten Beiträge und auch über an dich ausgezahlte Dividenden, deine Bank informiert über Kontoeröffnungen und -schließungen. Auch kann die Finanzbehörde bei allen inländischen Banken deine Konten erfragen.

Kann das Finanzamt meine Kontoauszüge sehen?

Wurde das Finanzamt fündig und stellt der Steuerpflichtige die Kontoinformationen nicht zur Verfügung, darf das Finanzamt bei der Bank sogar die Kontoauszüge mit den Kontoständen und -bewegungen anfordern.

Welche Kontobewegungen werden dem Finanzamt gemeldet?

Stirbt ein Bankkunde, so hat das Kreditinstitut Konto- oder Depotbestände im Gesamtwert von über 5.000,00 Euro dem Finanzamt anzuzeigen. Gleiches gilt für ein bei der Bank unterhaltenes Schließfach. Die Anzeige ist binnen eines Monats nach Kenntnisnahme des Todesfalls zu erstatten.

Was speichert das Finanzamt?

Das Finanzamt speichert Familienstand, Zahl und Geburtsdaten der Kinder, Steuerklasse.

Wann macht Finanzamt Kontenabruf?

Wann darf ein Finanzamt Kontenabrufe veranlassen? Die Finanzbehörden können im Besteuerungsverfahren einen Kontenabruf durchführen, wenn dies zur Festsetzung oder Erhebung von Steuern erforderlich ist und. ein Auskunftsersuchen an den Steuerpflichtigen nicht zum Ziele geführt hat oder keinen Erfolg verspricht.

Wie erfährt das Finanzamt von Bankkonto?

Über den Kontenabruf erfährt das Finanzamt, bei welchen Kreditinstituten Sie Konten und Wertpapierdepots unterhalten, und kann dann die Konto- und Depotnummer, das Datum der Eröffnung und Auflösung des Kontos und Wertpapierdepots sowie Name und Geburtsdatum des Inhabers und sonstiger Verfügungsberechtigter in Erfahrung ...

Kann das Finanzamt sehen wie oft man krank war?

Theoretisch können zwar auch dann noch einmal ein Nachweis angefordert oder die Kilometer gekürzt werden. Doch in der Regel schauen die Beamten nur in das Vorjahr und haken unveränderte Angaben ab. Diese Vorgehensweise gilt grundsätzlich auch bei Erstangaben in Bezug auf Krankheitstage oder Kilometer.

Wie viel Geld kann man überweisen ohne eine Meldung an das Finanzamt?

Denn ab 10.000 Euro besteht eine Nachweispflicht, woher das Geld stammt. Seit 2017 gilt das neue Geldwäschegesetz. In erster Linie sind davon Banken, Notare und Gewerbetreibende, die mit großen Geldsummen hantieren, betroffen - doch auch Privatpersonen sollten aufpassen.

Wie viel Geld kann man ohne Probleme überweisen?

Sie können, sofern möglich, den Betrag stückchenweise überweisen. Achten Sie dabei darauf, nicht mehrere Male den gleichen Betrag zu überweisen, hier bekommen Sie oft Probleme mit der Bank. Bei den meisten Banken ist es möglich, das Limit online auf maximal 10.000 Euro zu setzen.

Werden Geldeingänge dem Finanzamt gemeldet?

Ungeklärte Geldeingänge können höhere Bareinzahlungen oder Überweisungen aus dem Ausland sein. Oft werden diese Vorgänge dem Finanzamt durch eine Anzeige der Bank nach dem Geldwäschegesetz bekannt.

Wann verlangt das Finanzamt Kontoauszüge?

Oft verlangt das Finanzamt Kontoauszüge als Beleg für bestimmte Zahlungen. Viele Bankkunden nutzen allerdings Online-Banking und beziehen ihre Kontoauszüge nur noch auf dem elektronischen Weg. Das Finanzamt akzeptiert auch selbst ausgedruckte Belege.

Hat der Staat Zugriff auf mein Konto?

Unter Voraussetzungen haben Finanzämter, Arbeitsagenturen, Sozialämter und Bafög-Stellen Zugriff auf Daten aller Konten und Depots bei Banken und Sparkassen. Es geht also nicht nur um Steuerhinterziehung, sondern auch Betrug bei staatlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Bafög oder Wohngeld.

Hat das Finanzamt Zugriff auf mein PayPal Konto?

Finanzamt kann Kontoabruf für PayPal und Co.

Bei einem Abruf durch das Finanzamt werden jedoch keine Informationen über Kontostände oder Geldbewegungen preisgegeben – weder über das Bankkonto, noch Dienste wie PayPal oder Klarna.

Wer muss Steuerhinterziehung beweisen?

Der BFH hat erneut betont, dass das Finanzamt den Tatbestand der Steuerhinterziehung nach den Verfahrensvorschriften der AO und FGO prüfen und feststellen muss (BFH v. 15.11.2017 - I B 27/17, BFH/NV 2018, 542).

Was passiert bei 1000 € Steuerhinterziehung?

Geldstrafen bei Steuerhinterziehung in Tagessätzen:

1.000 Euro unterschlagene Steuer wird mit etwa 10 Tagessätzen bestraft. 5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet. 10.000 Euro schlagen mit 50 – 80 Tagessätzen zu Buche.

Wie schlimm ist Steuerhinterziehung?

Gesetzlicher Strafrahmen bei Steuerhinterziehung

Das Gesetz sieht für Steuerhinterzieher eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu 10 Jahren vor. Für das konkrete Strafmaß spielt insbesondere die Höhe der hinterzogenen Steuern eine entscheidende Rolle.

Wie teuer ist Steuerhinterziehung?

10.000 Euro schlagen mit 50 - 80 Tagessätzen zu Buche. 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 - 220 Tagessätzen belegt. 50.000 Euro ziehen circa 200 - 360 Tagessätze nach sich. 100.000 Euro dem Fiskus entzogene Steuer kosten 360 Tagessätze.

Was darf das Finanzamt und was nicht?

Wichtig zu wissen: die Behörde darf nur die sogenannten Stammdaten, aber keine Kontenbewegungen oder Kontenstände abfragen (§ 93 Abs. 7 AO). Erfolgt die Abfrage im Rahmen eines Steuerstrafverfahrens ist die Informationspflicht der Steuerbehörden so nicht gegeben (§ 24c Abs. 3 Nr.

Kann das Finanzamt beim Arbeitgeber nachfragen?

Der Bundesfinanzhof hat in der Entscheidung vom 29.07.2015, Aktenzeichen X R 4/14 dazu wichtige Grundsätze erörtert: Das Gesetz eröffnet den Finanzbehörden zwar die Möglichkeit, Auskünfte bei Dritten einzuholen. Ermittlungen „ins Blaue hinein“ sind jedoch unzulässig.