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Was waren Wochenkrippen?

Gefragt von: Hertha Schulte  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Mindestens einhunderttausend Kinder waren zwischen 1950 und dem Ende der DDR in sogenannten Wochenkrippen untergebracht. Die Kleinsten verbrachten Tag und Nacht in diesen Einrichtungen, damit die Eltern beim Aufbau des Sozialismus helfen konnten.

Bis wann gab es Wochenkrippen?

Es gab diese Betreuungsform von 1950 bis Anfang der 1990er Jahre. Das belegen unter anderem das Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau aus dem Jahr 1950 sowie die Anweisung zur Kindergartenordnung aus dem Jahr 1990 mit einem Hinweis zur Gruppengröße in Kinderwochenheimen.

Wie war die Kinderbetreuung in der DDR?

In der DDR war die Kinderbetreuung für die Eltern kostenlos, nur für die Mittagsversorgung war ein geringer Beitrag (1,70 Mark/Tag Kinderkrippe, 0,35 Mark/Tag Kindergarten, 0,55Mark/Tag Schule) zu entrichten.

Wie wurden die Kinder in der DDR erzogen?

Außer der Schule trugen Massenorganisationen wie die Pionierorganisation und die FDJ dazu bei, die Kinder und Jugendlichen mit Ritualen, Fahnenappellen, Liedern und Lagern zu einem Mitglied des "sozialistischen Kollektivs" zu erziehen.

Warum wurden in der DDR Kinder geklaut?

Mehreren hundert Frauen und Männern wurden in der DDR die Kinder weggenommen: weil sie als „Staatsfeinde“ galten, als arbeitsscheu oder weil ihre Lebensweise dem SED-Regime nicht passte. Manche von ihnen suchen bis heute nach ihren Kindern.

Wenn die Eltern Fremde sind - Kinder in DDR-Wochenheimen - Frontal 21 | ZDF

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Wie ist man in der DDR aufgewachsen?

Die große Mehrheit der Kinder wurde Junger Pionier und trat später der FDJ bei. Viele betätigten sich in Sportgruppen. In großen Teilen festgelegt war auch der weitere Lebensweg. Nach der Schule begann man eine Lehre oder ein Studium, wenn man dafür zugelassen wurde.

War der Kindergarten in der DDR kostenlos?

Von 6 bis 18 Uhr war dort geöffnet, damit die Eltern arbeiten konnten. Beispielsweise kostete ein Kinderkrippenplatz 25 Mark im Monat. Die Kleinen wurden von ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Krippenerzieherinnen betreut.

Wann waren Kinder in der DDR trocken?

Ich bin in der DDR großgeworden und da waren die Kinder im Durchschnitt mit 1 Jahr sauber. Meine Tochter war mit 1Jahr und 4 Monaten Tags und teilweise Nachts sauber und mit 1 3/4 Jahr komplett von den Windeln befreit.

Wie lange war das babyjahr in der DDR?

In der Studie analysierten Heisig und Zierow die in der Elternzeitforschung bisher unbeachteten Reformen der DDR in den Jahren 1976 und 1986, die das sogenannte „Babyjahr“ einführten. Damit wurde die bezahlte Elternzeit von 5 auf 12 Monate verlängert.

Was waren Wochenkrippen in der DDR?

Mindestens einhunderttausend Kinder waren zwischen 1950 und dem Ende der DDR in sogenannten Wochenkrippen untergebracht. Die Kleinsten verbrachten Tag und Nacht in diesen Einrichtungen, damit die Eltern beim Aufbau des Sozialismus helfen konnten.

Wie viele Kinderheime gab es in der DDR?

Insgesamt gab es in der DDR 662 Heime, davon 456 Normalheime mit 21.259 Plätzen, 168 Spezialheime mit 9364 und 38 Jugendwerkhöfe mit 3031 Plätzen.

Wie war das mit Kindergeld in der DDR?

Auch in der DDR wurde Kindergeld gezahlt

Die Kindergeld-Verordnung trat 1975 in Kraft. Die monatliche staatliche Leistung betrug für das erste und zweite Kind jeweils 20 Mark. Für das dritte Kind wurden bereits 50 Mark gezahlt, für das vierte Kind 60 Mark. Ab dem fünften Kind gab es immerhin jeden Monat 70 Mark.

Was durften die Frauen in der DDR?

Frauen in der DDR genossen in der Tat die gleichen Rechte wie Männer. Zahllose Gesetze vom Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit bis hin zu Erleichterungen für berufstätige Mütter sollten es Frauen erleichtern, arbeiten zu gehen und trotz Berufstätigkeit, ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter nachzukommen.

Warum war die Frau in der DDR so wichtig?

Auch die wirtschaftliche Lage der DDR machte die Berufstätigkeit der Frauen notwendig, um den gesellschaftlichen "Aderlass" durch den Krieg und die Flucht- und Abwanderungsbewegung von 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 auszugleichen und eine Produktionssteigerung zu gewährleisten.

Warum werden Kinder so spät trocken?

Kinder werden heute immer später trocken, und Schuld daran ist die Windelindustrie. Das behaupten Experten.

Wie wurde man in der DDR Gewindelt?

Gewickelt wurde täglich mit Baumwollstoffen, darüber zog man eine Gummihose. Die dreckigen Windeln kamen in Wassereimer, worin sie bis zum Waschtag lagerten. Das Einweichwasser wurde alle 1-2 Tage gewechselt, was geruchstechnisch kein Spaß war. Wie gesagt dann in großen Töpfen ausgekocht und nach dem Trocknen gebügelt.

Wie wurden Kinder früher trocken?

Früher wurden viele Kinder in der Trockenwerdphase auf das Töpfchen konditioniert. Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Windel morgens trockener ist, dann kann man den Versuch des Windelweglassens machen. Dies ist der natürliche Weg.

Wie war die Schule in der DDR?

War die DDR-Schule eine Bildungsoase? Ja, die DDR war ein Bildungsland, aber nicht wegen der immer größeren Schultüten, sondern weil Bildung und Erziehung zu zentralen Anliegen der Politik gemacht wurden und als solche auch besonders intensiv vorangetrieben wurden.

Was war die DDR für Kinder erklärt?

Die DDR entstand 1949 aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone. Das war der östliche Teil Deutschlands, der nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Verwaltung der Sowjetunion stand. Die DDR umfasste das Gebiet der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Wie viele Kindergärten gibt es in der DDR?

Bereits 1954 verfügte die DDR "über 6.931 Kindergärten mit 21.170 Erzieherinnen sowie über 1.864 Erntekindergärten mit 2.296 Erzieherinnen" (Krecker 1979, S. 443).

Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Was sind typische DDR Gerichte?

DDR-Küche – Die beliebtesten Speisen und Getränke in der DDR
  • Soljanka.
  • Jägerschnitzel.
  • Wurstgulasch.
  • Würzfleisch.
  • Steak au four.
  • Schaschlik.
  • Tote Oma.
  • Eier in Senfsoße.

Haben Frauen in der DDR gearbeitet?

Während 1950 49 Prozent der Frauen in der DDR berufstätig oder in einer Ausbildung waren, belief sich ihr Anteil 1989 auf mehr als 90 Prozent. Der Anteil der Studentinnen an den Universitäten erhöhte sich von 25,2 Prozent 1960 auf 50,2 Prozent in 1987. "Nur-Hausfrauen" gab es kaum.

Welche Berufe hatten Frauen in der DDR?

So waren Frauen insbesondere im Sozialwesen, Gesundheits- und Bildungsbereich, Dienstleistungsbereich, im Handel und im Post-, Bank- und Fernmeldewesen vertreten, während sie in der Industrie, im Handwerk, im Bau- und Verkehrswesen deutlich unterrepräsentiert waren.

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