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Was war die FDJ in der DDR?

Gefragt von: Lieselotte Reiter B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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FDJ - Freie Deutsche Jugend
Die FDJ war die einzige staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Sie war als bedeutende Massenorganisation
Massenorganisation
Als Massenorganisation bezeichnet man eine Organisation in nicht demokratischen Staaten, die über eine große Anzahl Mitglieder verfügt. Massenorganisationen dienen der politischen Beeinflussung bzw. der Indoktrination der Massen, vor allem derjenigen Menschen, die keiner Partei angehören.
https://de.wikipedia.org › wiki › Massenorganisation
Teil eines parallelen Erziehungssystems zur Schule. Gegründet wurde sie am 7. März 1946.

Was ist die FDJ in der DDR?

Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ist ein kommunistischer Jugendverband. In der DDR war sie eine staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Sie war als Massenorganisation Teil eines parallelen Erziehungssystems zur Schule.

Was war das Ziel der FDJ?

März 1946 die Freie Deutsche Jugend gegründet. Die Ziele waren vor allem ideologisch begründet: Man wollte die Jugendlichen zu sozialistischen Persönlichkeiten formen, ihnen die Grundsätze des Marxismus-Leninismus beibringen und ihnen nahelegen, sich für die unterdrückten Völker und gegen den Imperialismus einzusetzen.

Wie war die FDJ?

1971 waren 58 Prozent aller Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren Mitglied der FDJ, 1986 war der Anteil auf 74 Prozent gestiegen und 1989 waren es sogar 88 Prozent. Die Mitgliedschaft war freiwillig, doch wer nicht beitrat, musste mit Nachteilen rechnen.

War die FDJ verpflichtend?

Rund 80 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren sind Mitte der 1980er Jahre Mitglied der FDJ. Die Mitgliedschaft ist „freiwillig“, doch alle anderen müssen mit Nachteilen rechnen. Die „Kampfreserve der Partei“ unterhält unter anderem ein eigenes Reisebüro „Jugendtourist“.

Jung, sozialistisch, indoktriniert? Die Jugend der DDR I Geschichte

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Waren alle Jugendlichen in der FDJ?

In ihren Gründungsjahren hat die FDJ zunächst erhebliche Mühe, Mitglieder auf freiwilliger Basis zu gewinnen und zur Massenorganisation zu werden. 1947, noch vor Gründung der DDR, sind lediglich 16 Prozent aller Jugendlichen in dem Jugendverband organisiert.

Wann wurde man in der DDR Fdjler?

Das offizielle Gründungsdatum der FDJ in der DDR-Geschichtsschreibung freilich ist der 7. März 1946.

Was bedeutet das Symbol der FDJ?

Warum aber war das FDJ-Hemd blau? Historiker Stefan Wolle: "Blau stand für die Zukunft, für Lebensfreude und Optimismus. Blau ist die Farbe des Himmels und der passt eben auch perfekt zur aufgehenden Sonne." Und genau so war von Anfang an die Fahne der FDJ gestaltet: Eine aufgehende Sonne auf blauem Grund.

Sind FDJ Lieder verboten?

Da ist einmal das Verbot der FDJ-West seit 1951, ein Relikt des Kalten Krieges. Die FDJ-Ost ist erlaubt, weil mit dem Einigungsvertrag alle in der DDR legalen Organisationen auch im wiedervereinigten Deutschland weiterexistieren durften. Die Zeichen beider Vereinigungen sind identisch.

War die FDJ freiwillig?

Die Mitgliedschaft in der Jugendorganisation war eigentlich freiwillig, aber die, die nicht Mitglieder wurden, mussten mit Beeinträchtigungen in ihrer beruflichen Entwicklung rechnen. Mit 14 Jahren, in der 8. Klasse, wurden die Jugendlichen in die FDJ aufgenommen, mit Erreichen des 25. Lebensjahres wieder entlassen.

Wer war alles in der FDJ?

Vorsitzender der FDJ waren 1946-55 Erich Honecker, 1955-59 Karl Namokel, 1959-67 Horst Schumann, 1967-1974 Günther Jahn, 1974-83 Egon Krenz und zuletzt Eberhard Aurich 1983-89. Die FDJ war Mitglied des WBDJ (Weltbund der demokratischen Jugend). Außerdem gehörte die FDJ dem ISB (Internationaler Studentenbund) an.

Wie heißt die Jugend in der DDR?

Die einzige staatliche Jugendorganisation in der DDR war die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie galt als die "Kampfreserve der Partei".

Ist das FDJ Symbol verboten?

FDJ-Hemdes mit Abzeichen, also des Uniformhemdes der in Westdeutschland verbotenen ‚Freien Deutschen Jugend'“ – das im Aussehen dem in der DDR glich – unter das Verbot des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen nach § 86a StGB, und sein öffentliches Tragen konnte und kann mit Freiheitsstrafe oder ...

Wer hatte in der DDR das Sagen?

Politisches System DDR - Das Wichtigste

Die Partei SED als Staatspartei hatte den Führungsanspruch in der DDR inne und stellte alle wichtigen Gremien wie das Politbüro, den Generalsekretär oder den Ministerrat, weshalb man auch von einer SED Diktatur spricht.

Wie war das Leben der Jugendlichen in der DDR?

Jugend sucht nach modischen Ausdrucksformen, in der Kleidung ebenso wie in der ihr gemäßen Musik. Nur selten konnte der staatliche Handel den Wünschen gerecht werden. Das Westfernsehen war fast überall in der DDR zu empfangen, dort wurden Konsumgewohnheiten vermittelt und modische Orientierungen gegeben.

Was ist die Jugendweihe in der DDR?

Durch die Jugendweihe werden die Jugendlichen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am Ende des 8. Schuljahres in die "Reihen der Erwachsenen aufgenommen". Den christlichen Kirchen soll so die Möglichkeit genommen werden, Jugendliche mittels Konfirmation oder Firmung für sich zu gewinnen.

Ist es verboten die DDR Fahne zu hissen?

Einige ehemalige Bürger der früheren DDR hissen auch die Flagge des umstrittenen Unrechtsstaates. Rechtlich ist das aber absolut in Ordnung. Verboten sind Nationalflaggen mit einem nationalsozialistischen oder politisch extremen Hintergrund und deren Symbolen.

Ist die FDJ Bluse verboten?

Mit dem Ende der DDR verschwand auch die FDJ fast gänzlich. Von den mehr als zwei Millionen Mitgliedern blieb aber ein kleiner Trupp dem Blauhemd mit der aufgenähten aufgehenden Sonne stets treu oder schloss sich der Gruppe an. Verboten ist die FDJ-Ost nicht.

Welche Farbe hatte das Halstuch der Jungpioniere in der DDR?

bis zur 3. Klasse waren sie Jungpioniere und trugen ein blaues Halstuch.

Wann bekam man in der DDR das rote Halstuch?

Im Unterschied zur Sowjetunion und anderen Ostblockländern war in der DDR ein blaues Halstuch üblich. Erst ab 1973, zum 25-jährigen Bestehen der Organisation, wurde für die Thälmannpioniere das rote Halstuch eingeführt, während die Jungpioniere beim blauen Halstuch blieben.

Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Was trugen die Kinder in der DDR?

Die Mädchen trugen in etwa schnittgleiche Kleider, Röcke und Blusen wie ihre Mütter, hatten lediglich einige kindgerechte Accessoires, die der Bekleidung ein niedliches Aussehen verliehen. in ihren Schnitten der Garderobe der Väter.

Wie war die Schule in der DDR?

Im Alter von 6 Jahren wurden in der DDR alle Kinder in die Polytechnische Oberschule, kurz POS, eingeschult. Mit dem Begriff Oberschule verbindet man auch Schulen mit ausschließlich höheren Klassen, aber die POS bestand aus drei Stufen: Unter- (1. –3. Klasse), Mittel- (4.

Welche Lieder waren in der DDR verboten?

Im Oktober 1965 verfügt ein Erlass des Politbüros, dass Beatmusik in den Medien verboten und den Beatgruppen in der DDR die Lizenz entzogen wird. Walter Ulbricht sah in der Beat-Musik den "Versuch westimperialistischer Drahtzieher, die akustische Kriegsvorbereitung in die DDR zu tragen".