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Was versteht man unter Schutzfaktoren?

Gefragt von: Enno Huber B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Als Schutzfaktoren (auch Protektivfaktoren oder Ressourcen genannt) werden Faktoren bezeichnet, welche Menschen gesund erhalten, d.h. die Auftretenswahrscheinlichkeit von Erkrankungen, Gesundheitsstörungen oder problematischen Verhaltensweisen vermindern und die Resilienz stärken.

Was sind Schutzfaktoren einfach erklärt?

Unter Schutzfaktoren – oder synonym: Ressourcen, Protektivfaktoren, Resilienzfaktoren – werden in Gesundheitsförderung und Suchtprävention Merkmale eines Individuums, seines sozialen Umfelds und der Gesellschaft verstanden, welche das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen positiv beeinflussen.

Was sind Risiko und Schutzfaktoren?

Risiko- und Schutzfaktoren betreffen physikalisch-materielle (z.B. Luftqualität), physische (z.B. körperliche Fitness), psychische (z.B. eigene Kompetenzerwartung) sowie familiäre und soziale Aspekte (z.B. Bezie- hung zu den Eltern, Anschluss an eine Peergruppe).

Was sind persönliche Schutzfaktoren?

Als personale (auch: persönliche oder interne) Schutzfaktoren bezeichnet man individuelle Lebenskompetenzen (englisch: life skills), Persönlichkeitsmerkmale und spezifische Bewältigungsstrategien, aber auch körperliche Schutzfaktoren wie ein stabiles, widerstandsfähiges Immunsystem und körperliche Gesundheit.

Wie viele Schutzfaktoren gibt es?

Die Schutzfaktoren, bzw. protektiven Faktoren der Resilienz. In der Literatur über Resilienz ist sehr häufig die Rede von Schutzfaktoren, beziehungsweise Resilienzfaktoren. Dabei wird oft das Buch „The resilience factor“ zitiert, in dem es sieben solcher Faktoren gibt.

Risikofaktoren der kindlichen Entwicklung | ERZIEHERKANAL

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Was sind Schutzfaktoren Beispiele?

Beispiele für Schutzfaktoren sind ein widerstandsfähiges Immunsystem, ein positives Selbstwertgefühl, eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung, aktive Stressbewältigung, gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, familiärer Zusammenhalt, soziale Unterstützung, ausreichend materielle Ressourcen oder ein anregendes ...

Was sind Schutzfaktoren für Kinder?

Als wichtigster Schutzfaktor für die Kindesentwicklung gilt eine gute Beziehung zu mindestens einer primären Bezugsperson. Kinder mit solch einer Beziehung entwickeln nach bisherigen Erkenntnissen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein besonderes Bindungsmuster, nämlich eine sogenannte sichere Bindung.

Welche Schutzfaktoren fördern Resilienz?

Es sind besonders vier Schutzfaktoren, die Team-Resilienz stärken: Psychologische Sicherheit, der Umgang mit Unerwartetem, die Verarbeitung kritischer Situationen und ganzheitliches Vorgehen/ganzheitliche Sicht.

Welche psychischen Schutzfaktoren gibt es?

Risiko- und Schutzfaktoren

Nach diesem Modell gibt es biologische (z.B. Genetik, Infektionen, Allergien etc.), soziale (z.B. Familie, Schule, Freunde etc.) und psychologische (z.B. Stress, Selbstvertrauen, Erfahrungen etc.) Faktoren, die das Auftreten einer psychischen Erkrankung begünstigen oder verhindern können.

Was gibt es für Risikofaktoren?

Risikofaktoren
  • Bluthochdruck. ...
  • Rauchen. ...
  • Fettstoffwechselstörungen. ...
  • Übergewicht und Bewegungsmangel. ...
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ...
  • Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern)

Welche 4 Faktoren beeinflussen die Resilienz?

Resilienzfaktoren. Wesentliche Faktoren, die die Resilienz einer Person beeinflussen, sind personale Faktoren, Umwelteinflüsse und Prozessfaktoren. Umweltfaktoren: Unterstützung durch die Familie, die eigene Kultur, die Gemeinschaft, das soziale Umfeld und die schulische Umgebung.

Sind Stressoren Risikofaktoren?

Risiken wurden dabei in zwei Hauptgruppen unterteilt: In kindbezogene Risikofaktoren, so genannte Vulnerabilitätsfaktoren (Vulnerabilität = Verletzlichkeit), und in Risikofaktoren aus der Umwelt, die auch als Stressoren bezeichnet werden (Abb. 1).

Wie kann man die Resilienz stärken?

Tipps für mehr Resilienz
  1. Resilienz gewinnen durch Akzeptanztraining. Es gibt immer wieder Situationen im Leben, die wir einfach nicht ändern können. ...
  2. Werden Sie zum Optimisten. ...
  3. Werden Sie selbst wirksam. ...
  4. Schaffen Sie sich ein stabiles soziales Netzwerk. ...
  5. Werden Sie kreativ – denken Sie in Lösungen.

Welche Resilienzfaktoren gibt es?

Resilienzfaktoren: Meine Sets im Überblick
  • Akzeptanz.
  • Optimismus.
  • Selbstwirksamkeit.
  • Eigenverantwortung.
  • Netzwerkorientierung.
  • Lösungsorientierung.
  • Zukunftsorientierung.

Was sind körperliche Risikofaktoren?

Übergewicht, Rauchen oder Bewegung sind Beispiele für Verhaltensweisen, die man selbst beeinflussen kann. Das Alter oder genetische Voraussetzungen dagegen sind nicht beeinflussbar. Trotz allem können all diese Beispiele Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In der Medizin spricht man daher von Risikofaktoren.

Was sind Risikofaktoren Psychologie?

Ein Risikofaktor ist also eine psychische Belastung, die sich auf Dauer und ohne passenden Schutz negativ auf die Gesundheit auswirkt. Das Gegenteil davon sind die Schutzfaktoren. Diese begünstigen Resilienz und stärken den Menschen von innen heraus.

Ist Resilienz stabil?

Zunächst einmal begegneten resiliente Menschen Herausforderungen und Krisen mit viel Optimismus. Zweitens blieben resiliente Menschen auch in Krisensituationen emotional stabil und gelassen.

Was sind die sieben Säulen der Resilienz?

Zu den 7 Säulen der Resilienz gehören Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, das Verlassen der Opferrolle, ein Erfolgsnetzwerk, positive Zukunftsplanung und Selbstreflexion.

Wie entwickelt man Resilienz?

Psychische Gesundheit und Widerstandsfähigkeit (Resilienz) sind nicht angeboren, sondern entwickeln sich aus den Erfahrungen, die Ihr Kind mit Ihnen und seiner Umwelt macht.

Was ist das Gegenteil von Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen und Rückschläge als Anlass für die eigene Weiterentwicklung zu nehmen. Man kann Resilienz auch als psychische Widerstandsfähigkeit beschreiben. Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit.

Wie erkennt man Resilienz?

Menschen mit hoher Resilienz werden häufig mit folgenden Eigenschaften beschrieben:
  • selbstbewusst.
  • gelassen.
  • humorvoll.
  • menschlich.
  • zuversichtlich.
  • zielorientiert.
  • intelligent.
  • selbstreflektiert.

Ist Resilienz eine soziale Kompetenz?

Soziale Kompetenzen

Resiliente Kinder können auf andere Menschen zugehen und Kontakt aufnehmen; sie können sich in andere einfühlen und soziale Situationen einschätzen; sie können sich selbst behaupten, aber auch Konflikte lösen.

Welche Risikofaktoren und welche Schutzfaktoren beeinflussen die Entwicklung des Kindes?

Geborgenheit: Viele Studien konnten zeigen, dass psychisch stabile und verfügbare Bezugspersonen, die Vertrauen, Nähe und Sicherheit fördern, sowie die Qualität der Beziehung zwischen der Bezugsperson (meistens der Eltern) und dem Kind die wohl wichtigsten Schutzfaktoren sind (z. B. 11).

Was ist ein Risikofaktor in der Pädagogik?

Zusammenfassung. Bedingungen, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit, einer Störung, hier der kindlichen Entwicklungsstörungen, erhöhen, werden als Risikofaktoren bezeichnet (4).

Wie erkennt man Resilienz bei Kindern?

Resiliente Kinder können: ihre eigenen Gefühle und die von anderen erkennen und einordnen. die eigenen Gefühle kontrollieren, regulieren oder dafür um Rat bitten. eigene Stärken und Kompetenzen erkennen.

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