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Was versteht man unter Sachmängelhaftung?

Gefragt von: Roland Heck  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei der Sachmängelhaftung haftet der Verkäufer dafür, dass das betreffende Auto bei Übergabe an den Käufer keinen Mangel aufgewiesen hat. Was dabei als Mangel gilt, wie lange der Verkäufer für Sachmängel haftet und Weiteres rund um die Sachmängelhaftung erfahren Sie hier.

Was fällt unter die Sachmangelhaftung?

Im Rahmen der Sachmängelhaftung steht der Verkäufer für mögliche Mängel am Fahrzeug ein, die bei Übergabe bestanden, aber nicht im Vertrag festgehalten wurden. Private Verkäufer eines Gebrauchtwagens können die Sachmängelhaftung ausschließen, wenn dies explizit im Kaufvertrag erwähnt ist.

Wann greift die Sachmangelhaftung?

Bei einem Sachmangel greift die Sachmangelhaftung. Das bedeutet, dass der Verkäufer dafür haftet, wenn die verkaufte Sache nicht die vereinbarte Beschaffenheit aufweist. Ein einwandfreier Zustand der Ware ist somit für Käufer sowie Verkäufer von Vorteil.

Was versteht man unter einem Sachmangel?

Von einem Sachmangel spricht man, wenn ein Mangel einer Sache anhaftet. Hierbei kann es sich auch um mangelhafte Dienstleistungen (Montage, Einbau) handeln. Verursacht eine mangelhafte Montage einen Folgeschaden, können zusätzlich Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden.

Welche 5 Sachmangel gibt es?

Sachmangel (§ 434 BGB)
  • Beschaffenheitsmängel (§ 434 Absatz 1 BGB) ...
  • Montagemangel (§ 434 Absatz 2 BGB) ...
  • Falsch- und Mankolieferung (§ 434 Absatz 3 BGB) ...
  • Gefahrübergang. ...
  • Private Rechte. ...
  • Öffentliche Rechte.

WAS IST EINE GEWÄHRLEISTUNG / SACHMÄNGELHAFTUNG BEIM GEBRAUCHTWAGENKAUF ? EINFACH ERKLÄRT

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Wie prüft man einen Sachmangel?

Vorliegen eines Mangels bei Gefahrübergang

Nach § 434 I 1 BGB ist ein Sachmangel gegeben, wenn die Sache nicht die vereinbarte Beschaffenheit hat. Entscheidend für das Vorliegen eines Sachmangels nach § 434 I 1 BGB ist damit allein die Vereinbarung im Vertrag; sog. subjektiver Fehlerbegriff.

Wie prüfe ich einen Sachmangel?

Einem Sachmangel steht es gleich, wenn der Verkäufer eine andere Sache als die vertraglich geschuldete Sache liefert. Die Lieferung einer zu geringen Menge, welche zuvor auch in § 434 Abs. 3 BGB a.F. normiert war, findet sich in § 434 Abs. 5 BGB n.F. nicht mehr.

Was ist der Unterschied zwischen Sachmängelhaftung und Gewährleistung?

Bei der Gewährleistung handelt es sich um eine Sachmängelhaftung, das heißt, der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer eine mängelfreie Ware oder Sache zu liefern. Bei Lieferung einer mangelhaften Ware oder Sache haftet der Verkäufer für alle Mängel, die bereits zum Zeitpunkt der Übergabe bestanden.

Welche Sachmängel gibt es BGB?

Ob es sich um eine gebrauchte oder neue Ware handelt, spielt keine Rolle. Zusätzlich zu den genannten und beschriebenen drei Arten von Sachmängeln existieren noch weitere vier Arten: die unsachgemäße Montage, die mangelhafte Montageanleitung, das Liefern einer anderen Sache sowie die Mindermenge.

Welche Arten von Sachmängeln werden im Kaufvertragsrecht unterschieden?

Sachmangel nach § 475b BGB

§ 475b BGB definiert den Sachmangel einer Ware mit digitalen Elementen. Entsprechend des § 434 BGB wird auch hier zwischen subjektiven und objektiven Anforderungen sowie Montageanforderungen unterschieden. Dazu kommen etwaige Installationsanforderungen.

Was fällt unter Sachmangelhaftung bei Gebrauchtwaren?

Bei der Sachmängelhaftung müssen Verkäufer von gebrauchten Automobilen ein Jahr lang für anfallende Mängel am Wagen haften. Auch wenn der Verkäufer Zusatzklauseln (Keine Sachmängelhaftung und Ähnliche) im Vertrag anführt, gilt dennoch die generelle Sachmängelhaftung ohne Minderungen.

Was deckt die gesetzliche Gewährleistung ab?

Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die das Produkt bereits zum Zeitpunkt des Kaufs hatte. Stellst Du einen Mangel fest, kannst Du vom Händler verlangen, dass er das Produkt repariert oder nachbessert.

Kann man bei Privatverkauf Gewährleistung ausschließen?

Im Gegensatz zu gewerblichen Verkäufern können private Verkäufer im Kaufvertrag über gebrauchte Sachen einen Gewährleistungsausschluss vereinbaren.

Wann besteht Sachmangel?

Ein Sachmangel liegt vor, wenn die Sache nicht den subjektiven Anforderungen entspricht. Eine Sache entspricht nicht den subjektiven Anforderungen, wenn sie: - bei Gefahrübergang nicht die vereinbarte Beschaffenheit hat (hierzu zählt u.a. auch die vereinbarte Menge; wird also zu wenig geliefert, liegt ein Mangel vor).

Kann man Sachmangelhaftung ausschließen?

Die Sachmängelhaftung muss regelmäßig ausdrücklich ausgeschlossen werden. "Keine Garantie" bedeutet im Allgemeinen, dass der Verkäufer eines gebrauchten Fahrzeugs für Mängel nicht einstehen, also die Gewährleistung ausschließen will.

Wann ist eine Sache frei von Sachmängeln?

(1) Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang den subjektiven Anforderungen, den objektiven Anforderungen und den Montageanforderungen dieser Vorschrift entspricht.

Welche 3 Mängelarten gibt es?

Mängelarten - Versteckter Mangel, offener Mangel & arglistig verschwiegener Mangel.

Wer muss einen Mangel nachweisen?

Die Beweislast für einen Mangel an einer gekauften Sache hängt von der Eigenschaft des Käufers ab. Ist der Käufer selbst ein Unternehmer, liegt die Beweislast für den Sachmangel bei ihm. Der gewerbliche Käufer muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe der Ware vorhanden war (sogenannter „Gefahrübergang“).

Was zählt als Mangel?

Eine Sache gilt dann als mangelhaft, wenn die falsche Ware geliefert wird (Mängel in der Art), wenn die Ware verdorben ist (Mängel in der Beschaffenheit), wenn sie nicht die versprochenen Eigenschaft besitzt (Mängel in der Qualität) oder nicht dem vereinbarten Umfang entspricht (Mängel in der Quantität).

Was bedeutet 12 Monate Gewährleistung?

Die Gewährleistung steht Verbraucherinnen und Verbrauchern gesetzlich zu und greift immer dann, wenn die Ware nicht fehlerfrei ist oder nicht der Beschreibung des Verkäufers entspricht. Seit 1. Januar 2022 kommt es 12 Monate nach der Warenlieferung zur sogenannten Beweislastumkehr.

Wer trägt die Beweislast bei Gewährleistung?

In der Regel ist das der Hersteller. Die Beweislast dafür, dass ein Garantiefall besteht, liegt grundsätzlich beim Kunden. Bei der Haltbarkeitsgarantie gilt aber eine Beweislastumkehr. Tritt ein Fehler am Produkt auf, wird vermutet, dass dies auch einen Garantiefall begründet.

Was greift zuerst Gewährleistung oder Garantie?

Um beurteilen zu können, wann es für Verbraucher besser ist, Ansprüche aus der Gewährleistung oder der Garantie abzuleiten, kommt es darauf an, wann der Mangel an der Kaufsache auftritt. Passiert dies innerhalb der ersten sechs Monate ab dem Kauf, ist zumeist die Gewährleistung besser.

Wann ist die Gewährleistung ausgeschlossen?

Liegt kein Verbrauchsgüterkauf vor, etwa wenn der Käufer ein Unternehmer ist oder der Verkäufer ein Privatmann, so können Gewährleistungsrechte komplett ausgeschlossen werden. Zeigt sich dann ein Mangel, ist kein Rückgriff auf den Verkäufer möglich, es sei denn, er hat den Mangel arglistig verschwiegen.

Wie schnell muss ein Mangel gemeldet werden?

Sofortige Mängelrüge: Falls Sie einen Mangel entdecken, müssen Sie diesen umgehend dem Verkäufer mitteilen. Mängel bzw. Schäden, die erst später auftreten und bei einer angemessenen Prüfung nicht entdeckt werden konnten (versteckte Mängel), muss der Käufer ebenfalls sofort nach der Entdeckung des Fehlers rügen.

Was bedeutet unter Ausschluss der Gewährleistung?

Ist die Gewährleistung ausgeschlossen, kann ein Käufer fehlerhafte Ware beim Verkäufer nicht mehr reklamieren. Bei Privatverkäufen erschwert das Verbraucherschutzrecht den Ausschluss der gesetzlichen Gewährleistungsansprüche.