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Was versteht man unter einer Dyslalie?

Gefragt von: Gerlinde Block-Steffen  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Kinder mit Artikulations- oder phonetischen Störungen (früher Dyslalien genannt) haben eine falsche Aussprache oder setzen Laute verkehrt ein. Andere verstehen sie deshalb nur schlecht oder gar nicht. Die betroffenen Kinder sagen zum Beispiel Totolade statt Schokolade, Keppe statt Treppe oder Bau statt Baum.

Was versteht man unter Dyslalie?

Wenn Kinder Laute falsch verwenden oder eine falsche Aussprache haben, spricht man von einer so genannten Artikulationsstörung oder phonetischen Störung (Dyslalie). Dies hat zur Folge, dass diese Kinder von ihrer Umwelt schlecht oder überhaupt nicht verstanden werden.

Ist Dyslalie eine Sprachstörung?

Es handelt sich hierbei also um eine Sprachstörung. Seltener tritt auch eine Mischform beider Störungen auf, die als phonetisch-phonologische Störung bezeichnet wird. Bei dieser Form bedingen sich Lautbildungs- und Lautverwendungsstörungen gegenseitig. Die Ursachen für eine Dyslalie können sehr unterschiedlich sein.

Was bedeutet Multiple Dyslalie?

Multiple Dyslalie: Es sind mehr als 2 Laute von der Störung betroffen. Die Sprache Deines Kindes ist nicht so gut verständlich. Universelle Dyslalie: Die meisten Laute sind betroffen. Dein Kind ist kaum zu verstehen, es äußert fast ausschließlich Vokale.

Was sind die Ursachen für Sprachprobleme bei Kindern?

Neben Sprachentwicklungsstörungen kann es im Kindesalter zu einer erworbenen Sprachbehinderung, einer Aphasie kommen. Schädel-Hirntrauma, Schlaganfälle, Hirntumore und entzündliche Erkrankungen können die Ursache dafür sein. Dabei sind Sprachfähigkeiten betroffen, die bereits erworben waren.

Dyslalie - Psychische Störungsbilder

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Kann man eine Sprachentwicklungsstörung heilen?

„Denn bei einer Sprachentwicklungsstörung hilft nur eine logopädische Therapie. “ 1. Thelen, K.: Störungen der Grammatik zwischen 3;0 und 5;0 Jahren.

Wann ist ein Kind Sprachverzögert?

Doch unabhängig vom Geschlecht - was Kinder wann können, variiert stark: Einige Kinder beherrschen ihre ersten Wörter bereits vor dem ersten Geburtstag, andere brauchen fast ein Jahr länger. Beides ist normal.

Wie hört sich Dyslalie an?

Dyslalie wurde damals mit Stottern oder Stammeln beschrieben. Heutzutage ist dies nicht mehr der Fall und man spricht von Artikulations- oder Aussprachestörungen. Man unterscheidet verschiedene Formen der Dyslalie. Zum einen kann das Bilden von Lauten fehlerhaft sein, wie z.B. beim Lispeln.

Was ist Dysglossie?

Dysglossien sind Störungen der Aussprache infolge organischer Veränderungen an den peripheren Artikulationsorganen. Damit sollen sie eine Abgrenzung zu anderen Störungsbildern, die z.B. eine zentral-neurologische, sprachsystematische oder rein funktionelle (ohne organische Veränderungen) Ursache haben, darstellen.

Was ist eine Lautbildungsstörung?

„Dyslalie“ ist die Störung der Artikulation, bei der einzelne Laute, Lautverbindungen oder Lautgruppen fehlen, durch andere ersetzt oder falsch gebildet werden. Heutzutage ist dies jedoch ein veralteter Begriff.

Was kann man bei Dysgrammatismus machen?

Die Therapie sollte in Grundzügen auf vier Hauptpfeilern basieren: Sprachausbau. Wahrnehmungstraining. Bewegungserziehung und musikalisch-rhythmische Erziehung.

Was ist eine Artikulationsstörung?

Eine Artikulationsstörung ist durch Fehler in der Lautbildung gekennzeichnet, die unter Berücksichtigung des Entwicklungsalters außerhalb des Normbereiches liegen. Die Lautbildungsfehler sind nicht durch sensorische, organische bzw. neurologische Erkrankungen oder falsche Sprachvorbilder zu erklären.

Was ist Poltern Sprachstörung?

Was ist Poltern? Betroffene sprechen unrhythmisch, wechseln zwischen normalem Tempo und sehr raschem Sprechen. Beim Vorgang des Sprechens werden Wörter, die sich bereits gedanklich gebildet haben, laufend vorauseilend und teils abgeschnitten in die Sätze eingefügt. Es finden keine normalen Sprechpausen statt.

Was gibt es für Sprachstörungen?

Bei einer Sprachstörung, auch als Sprachfehler bezeichnet, sind Sprachaufbau und Sprachvermögen beeinträchtigt.
...
Es sind verschiedene Arten der Sprachstörung zu unterscheiden:
  • Aphasie.
  • Dysphasie.
  • Dyslexie.
  • Dysgraphie.
  • Worttaubheit, fehlende akustische Wahrnehmung.
  • Dysgrammatismus.

Was ist eine sprachentwicklungsstörung?

Sprachentwicklungsstörungen können den Wortschatz, die Grammatik (Wort- und Satzbildung), die Aussprache (Lautbildung) und das Sprachver- stehen betreffen und führen in der Folge zu einer Beeinträchtigung in der Kommunikation mit Bezugspersonen und Gleichaltrigen.

Was ist Dysarthrie und Anarthrie?

Dysarthrie ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene motorische Sprechstörungen, die durch eine Schädigung des ZNS oder der Hirnnerven ausgelöst werden. Die völlige Unfähigkeit Sprechbewegungen auszuführen, nennt man Anarthrie.

Was ist eine Sprechapraxie?

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.

Was versteht man unter Wortfindungsstörung?

Menschen mit Wortfindungsstörungen haben Probleme, das “passende Wort” zu finden und in einen sinnvollen Zusammenhang zu setzen. Der Betroffene sucht nach passenden Worten, oft mit vielen Umschreibungen. Hierdurch kann es zu längeren Pausen im Gespräch kommen.

Was ist eine rezeptive Sprachstörung?

Probleme beim Sprachverständnis (rezeptive Sprachstörung): Den Kindern fällt es schwer zu verstehen, was andere ihnen sagen. Das führt zum Beispiel dazu, dass sie einfachen Aufforderungen nicht folgen oder unangemessen reagieren.

Was ist eine Sprechstörung?

Bei einer Sprechstörung handelt es sich um eine motorische Einschränkung, die die Artikulation behindert. Die Erzeugung von Lauten oder der Redefluss sind gestört. Verbreitete Beispiele sind Lispeln und Stottern. Die gedankliche Bildung der Sprache ist nicht beeinträchtigt.

Woher kommt eine Sprachentwicklungsverzögerung?

Zu den häufigsten Ursachen einer Sprachentwicklungsverzögerung gehört ein eingeschränktes Hörvermögen. Immer wiederkehrende Mittelohrentzündungen oder eine durchgemachte Hirnhautentzündung können der Grund dafür sein. Eine weitere wichtige Ursache ist eine allgemeine Entwicklungsverzögerung.

Wann spricht man von einer Sprachentwicklungsverzögerung?

Unter einer Sprachentwicklungsverzögerung (SEV) versteht man die zeitliche Abweichung des Spracherwerbs um mindestens 6 Monate bei einem Kleinkind bis zum Alter von 36 Monaten. Ab einem Alter von > 36 Monaten spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung.

Wann fängt ein Late Talker an zu sprechen?

Fast jedes fünfte Kind zeigt einen verzögerten Sprechbeginn, das heißt es kann im Alter von zwei Jahren noch nicht 50 Wörter sagen und/oder zwei Wörter miteinander verbinden; diese Kinder werden auch als „Late Talker“ bezeichnet.

Wann sollte ein Kind zur Logopädie?

Ein Beginn der Sprachtherapie bietet sich ab 2 Jahren an, da hier erste Anzeichen für Störungen in der Sprachentwicklung auffallen können (Late Talker). Aber auch mit 3 oder 4 Jahren (je nach sprachlichen Auffälligkeiten) ist der beste Zeitpunkt für den Beginn einer Sprachtherapie.

Ist eine Sprachentwicklungsstörung eine Behinderung?

Was ist eine Sprachentwicklungsstörung bei geistiger Behinderung? Bei einer geistigen Behinderung liegt eine komplexe Entwicklungsstörung in Verbindung mit einer Intelligenzminderung vor. In den meisten Fällen wird diese von einer Sprachentwicklungsstörung sowie einer Störung der Kommunikation begleitet.

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