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Was versteht man unter Burschenschaften?

Gefragt von: Elvira Hansen  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Burschenschaften sind eine tradierte Form einer Studentenverbindung. Sie finden sich heute an Hochschulorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Chile. Fast alle Burschenschaften bekennen sich zu den Prinzipien der Urburschenschaft von 1815, wobei der inhaltliche Bezug stark variiert.

Was haben Burschenschaften gemacht?

Ziel der Burschenschaften war es, ihre politische Stimme gegen die Restaurationspolitik der reaktionären deutschen Regierung und gegen die Kleinstaaterei in Form des Deutschen Bundes zu erheben. Sie forderten einen gesamtdeutschen Nationalstaat mit einer einheitlichen Verfassung und Grundrechten für alle Bürger.

Was war das Ziel der Burschenschaften?

Die Ziele der Burschenschafter waren die deutsche Einheit, eine demokratische Verfassung, Freiheit für die Menschen und Freiheit für die Presse. Die Burschenschaften waren ebenfalls heftige Gegner der Reaktion, also dem Festhalten an den herrschenden politischen Verhältnissen.

Was waren die deutschen Burschenschaften?

Die Deutsche Burschenschaft (DB) ist ein Korporationsverband von Burschenschaften, einer bestimmten Form von Studentenverbindungen, in Deutschland und Österreich. Sie entstand 1881 als Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) und erhielt ihren heutigen Namen 1902.

Wie rechts sind Burschenschaften?

Vier der bundesdeutschen BG-Burschenschaften wurden durch diese im Zusammenhang mit Rechtsextremismus genannt. Namentlich erwähnt wurden die Burschenschaft Frankonia Erlangen, die Burschenschaft Germania Hamburg, die Burschenschaft Danubia München und die Burschenschaft Teutonia Prag zu Regensburg (heute Würzburg).

Burschenschaften, Corps & Co: Studentenverbindungen in der Geschichte

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Warum gibt es Burschenschaften?

Ihren Ursprung haben sie Anfang des 19. Jahrhunderts, als Deutschland von Napoleons Truppen besetzt war und noch aus vielen Kleinstaaten bestand. Insbesondere Studenten hatten damals den Wunsch nach nationaler Einheit. Und so gründeten Hochschüler im Juni 1815 in Jena die erste Burschenschaft.

Ist eine Burschenschaft ein Verein?

Mit Burschenschaft oder Burschenverein, in anderen Regionen auch Junggesellenverein (JGV) oder Dorfjugend, bezeichnet man einen Verein lediger, zumeist junger Männer innerhalb eines Dorfes. Diese Vereine haben meist eine Tradition, die mehrere hundert Jahre zurückreicht.

Wie kommt man in eine Burschenschaft?

Wie werde ich Mitglied? Mitglied kannst Du werden, wenn Du an der HTWG (FH) oder UNI immatrikuliert bist. Zuerst hast Du die Möglichkeit als Gast alle unsere Veranstaltungen zu besuchen damit Du Dir ein eigenes Urteil über unsere Aktivitäten bilden kannst und darüber ob Dir das gefällt.

Was ist der Unterschied zwischen Burschenschaft und Verbindung?

Studentenverbindungen werden in ihrer Gesamtheit oft als "Burschenschaften" bezeichnet, doch die Burschenschaften bilden nur einen Teilbereich unter den Korporationen. Studenten schließen sich außerdem noch in Corps, Landsmannschaften, konfessionellen Verbindungen, Turner-, Sänger- und Jägerbünden zusammen.

Sind alle Studentenverbindungen rechts?

Die Mitglieder einer Studentenverbindung gelten als rechtskonservative Akademikerelite, die sich gegenseitig protegiert und geheime Seilschaften bildet. Ihnen wird unterstellt, systematisch die Schaltstellen von Wirtschaft und Politik zu besetzen, um einen autoritären Nationalstaat zu etablieren.

Was ist eine schlagende Burschenschaft?

Eine Verbindung, die das Fechten praktiziert, nennt man schlagend. Es gibt pflichtschlagende Verbindungen, die ihren Mitgliedern eine bestimmte Anzahl von Pflichtpartien vorschreiben, und fakultativ schlagende. In diesen wird zwar das Fechten trainiert; ob man eine Mensur bestreitet, ist einem jedoch freigestellt.

Sind Burschenschaften und Studentenverbindungen Synonyme?

Die beliebtesten und damit meist verwendeten Synonyme für "Burschenschaft" sind: Studentenverbindung. Korporation. Korps.

Wie wird man Mitglied in einer Studentenverbindung?

Von Eintritt bis Austritt: Das Leben in einer Studentenverbindung. Der Wunsch in eine Studentenverbindung einzutreten wird traditionell bei einer Zusammenkunft auf einen Bierdeckel geschrieben. Über diesen formlosen Antrag entscheiden dann die Mitglieder der Verbindung bei der nächsten Versammlung (Convent).

Welche Studentenverbindungen gibt es?

Listen nach Namen
  • Alemannia (Studentenverbindung)
  • Arminia (Studentenverbindung)
  • Baltia (Studentenverbindung)
  • Bavaria (Studentenverbindung)
  • Borussia (Studentenverbindung)
  • Brunsviga (Studentenverbindung)
  • Danubia (Studentenverbindung)
  • Franconia (Studentenverbindung)

Was waren Corps?

Die Corps sind die unbestrittenen Rechtsnachfolger der Landsmannschaften. Die Landsmannschaft aber bildete die eigentliche Studentenschaft, insofern von einer Bürgerschaft nur da die Rede sein kann, wo eine organisierte Vertretung stattfindet.

Kann man aus einer Burschenschaft austreten?

Die Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung kennt keine Kündigung. Wer beitritt, muss sich in die Hierarchie einfügen, sich bewähren und gegen Vorurteile ankämpfen.

Sind schlagende Verbindungen noch erlaubt?

Bestimmte Hiebfolgen wurden als zu defensiv ausgeschlossen. Diese Konzeption des Hiebfechtens besteht bis heute bei schlagenden Verbindungen an deutschen Hochschulen. In Österreich gibt es etwa bei den Corps in Graz bis heute Reste einer beweglicheren Fechtweise.

Was ist der Unterschied zwischen einer Burschenschaft und einem Corps?

"Burschenschaften" wird in der Öffentlichkeit gerne als Sammelbegriff für alle Verbindungen verwendet. Doch auch innerhalb der verschiedenen Burschenschaften gibt es viele Facetten. Einige davon sind politisch aktiv. Die Corps hingegen waren und sind stets strikt politisch neutral.

Was ist eine Mensurwunde?

Jahrhundert einen Hieb oder Schlag. Daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert in der Studentensprache die heutige Bedeutung als in einer Mensur entstandene Wunde oder Narbe. Umgangssprachlich wird häufig auch eine von einer anderen Verletzung stammende Narbe im Gesicht als Schmiss bezeichnet.

Welche Politiker waren in einer Burschenschaft?

Liste
  • Alexander Graf Lambsdorff.
  • Hermann Berg • Walter Drechsel • Oscar Funcke • Ludwig Gerstein • Steffen Kotré • Christian Kuhlemann • Helmut Prassler.
  • Walter Becher • Peter Felser • Theodor Oberländer.

Warum haben Studentenverbindungen griechische Buchstaben?

Die Namen der Verbindungen setzen sich gewöhnlich aus den Bezeichnungen dreier griechischer Buchstaben zusammen, zudem hat jedes chapter einen aus meist zwei griechischen Buchstaben zusammengesetzten Namen als Zusatz zum Verbindungsnamen. Diese Form des Verbindungswesens wird daher auch als Greek system bezeichnet.

Was machen Studentenverbindungen?

Eine Studentenverbindung ist ein Zusammenschluss von Studenten und ehemaligen Studenten (Alumni bzw. Alte Herren) einer Universität, (Fach-) Hochschule und ähnlichen Bildungsinstitutionen. Studentenverbindungen werden oft auch als "studentische Korporation" bezeichnet: Eine Korporation ist der im Mittelalter bzw.

Wo Rede und Schrift nicht frei sind da ist überhaupt keine Freiheit?

Dieses Recht muss das Wahlrecht des Bürgers ergänzen, wenn er die reelle Freiheit behalten soll. Wo Rede und Schrift nicht frei sind, da ist überhaupt keine Freiheit, da herrscht nicht das Gesetz, sondern die Willkür.

Wer feierte wann und warum das wartburgfest?

Die Versammlung der ca. 500 Studenten und einiger Professoren war eine Protestkundgebung gegen reaktionäre Politik und Kleinstaaterei und für einen Nationalstaat mit einer eigenen Verfassung. Als Zufluchtsort Martin Luthers 1521/22 galt die Wartburg als deutsches Nationalsymbol.

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