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Was verbietet das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb?

Gefragt von: Berta Konrad  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Unlauterer Wettbewerb widerspricht dem Prinzip des freien Wettbewerbs durch Leistung und ist daher durch das UWG verboten (§ 3 UWG). Die neue Generalklausel stellt nicht mehr auf die »guten Sitten« im Wettbewerb ab, sondern verbietet jede unlautere Wettbewerbshandlung.

Was verbietet das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb?

(1) Unlautere geschäftliche Handlungen sind unzulässig. (2) Geschäftliche Handlungen, die sich an Verbraucher richten oder diese erreichen, sind unlauter, wenn sie nicht der unternehmerischen Sorgfalt entsprechen und dazu geeignet sind, das wirtschaftliche Verhalten des Verbrauchers wesentlich zu beeinflussen.

Was Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht Beispiele?

Abmahnungen im Wettbewerbsrecht

Eine Abmahnung wegen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) kann zum Beispiel wegen irreführender Werbung mit Testergebnissen bzw. Firmenstandorten, einer falschen Widerrufsbelehrung oder dem Angebot von Nachahmungen eingehen.

Was verstößt gegen das Wettbewerbsrecht?

Verstöße gegen Wettbewerbsregeln geschehen gezielt in der Absicht, sich einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen, aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit. Selten greifen dann staatliche Stellen ein, vielmehr obliegt es der Wirtschaft selbst, sich gegen unlautere Werbemethoden zu wehren.

Wo greift das UWG?

Nicht selten werden insbesondere auch Verbraucher durch unzutreffende, irreführende Werbeaussagen getäuscht und auf diese Weise zum Kauf bewegt. Hier greift das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ein und regelt detailliert, wann Werbung nach dem deutschen Wettbewerbsrecht zulässig oder unzulässig ist.

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) - Abschlussprüfung Verkäufer / Kaufmann im Einzelhandel

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Was ist unlauterer Wettbewerb Beispiele?

Laut Definition werden als unlauterer Wettbewerb Geschäftspraktiken bezeichnet, mit denen sich Unternehmen gegenüber Konkurrenten mithilfe von rechtlich unzulässigen Maßnahmen einen Vorsprung verschaffen wollen. Als unlauterer Wettbewerb gelten zum Beispiel Schleichwerbung oder aggressive Verkaufsmethoden.

Warum ist unlautere Werbung nicht erlaubt?

Ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) aufgrund irreführender Werbung kann schnell zu einer Abmahnung führen. Verboten sind jegliche irreführenden geschäftlichen Handlungen. Die irreführende Werbung ist in der Praxis des Wettbewerbsrechts die wohl am häufigsten verletzte Bestimmung.

Was ist nach dem Wettbewerbsrecht verboten?

Unlautere Praktiken wie illegale Kontakte und Absprachen, Preisabsprachen und Marktaufteilung sind nach dem EU-Wettbewerbsrecht verboten.

Welche Ansprüche hat ein Verbraucher bei Verstößen gegen das UWG?

Bei jedem Verstoß gegen das UWG steht dem Anspruchsberechtigten gemäß § 8 Absatz 1 UWG ein Unterlassungsanspruch zu. Dieser ist darauf gerichtet, dass der Anspruchsgegner in Zukunft die wettbewerbswidrige Handlung nicht mehr vornimmt – sie ist unterlassen.

Welche Formen des unlauteren Wettbewerbs gibt es?

Unlauterer Wettbewerb im Gesetz
  • Aggressive Verkaufsmethoden.
  • Verwertung fremder Leistungsergebnisse.
  • Anschwärzen von Mitbewerbern.
  • Nachahmung.
  • Verleiten zum Vertragsbruch.
  • Vergleichende Werbung (siehe §6 UWG)
  • Irreführende und unwahre Angaben auf der Ware.

Wann liegt eine geschäftliche Handlung vor?

Von einer geschäftlichen Handlung im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr. 1 UWG kann nur ausgegangen werden, wenn die Handlung bei der gebotenen objektiven Betrachtung vorrangig dem Ziel der Förderung des Absatzes oder Bezugs von Waren oder Dienstleistungen dient.

Unter welchen Umständen sind geschäftliche Handlungen nach dem UWG unlauter?

1 UWG normierten Generalklausel vorliegen. Danach sind „unlautere geschäftliche Handlungen dann unzulässig, wenn sie geeignet sind, die Interessen von Mitbewerbern, Verbrauchern oder sonstigen Marktteilnehmern spürbar zu beeinträchtigen. “ die Interessenbeeinträchtigung muss für den Dritten spürbar sein.

Welche Gesetze Regeln den Wettbewerb?

Die Freiheit des wirtschaftlichen Wettbewerbs wird in Deutschland durch zwei Gesetze geschützt: das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) (PDF, 163 KB) und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Beide Gesetze verfolgen dabei unterschiedliche Schutzziele.

Was ist eine irreführende geschäftliche Handlung?

§ 5 Irreführende geschäftliche Handlungen. (1) Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt, die geeignet ist, den Verbraucher oder sonstigen Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte.

Was sind irreführende Handlungen?

Der Begriff der irreführenden geschäftlichen Handlung ist in § 5 Abs. 2 UWG definiert: Eine geschäftliche Handlung ist irreführend, wenn sie unwahre Angaben enthält oder sonstige zur Täuschung geeignete Angaben über die in § 5 Abs. 2 Nrn.

Was ist die schwarze Liste des UWG?

Was ist die schwarze Liste im UWG? Bei der schwarzen Liste handelt es sich um Aufzählungen von Handlungen, die gemäß dem UWG als unlauter gelten und somit unzulässig sind.

Wer kann gegen unlauteren Wettbewerb vorgehen?

Rechtsfähigen Verbänden, z.B. Wirtschafts- und Fachverbänden sowie Vereinen zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs. Verbraucherverbänden. Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern.

Ist unlauterer Wettbewerb strafbar?

(1) Wer in der Absicht, den Anschein eines besonders günstigen Angebots hervorzurufen, in öffentlichen Bekanntmachungen oder in Mitteilungen, die für einen größeren Kreis von Personen bestimmt sind, durch unwahre Angaben irreführend wirbt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wer kann Ansprüche aus UWG geltend machen?

1 UWG. Berechtigt zur Geltendmachung der Ansprüche sind Mitbewerber oder qualifizierte Vereine. Sofern die Abmahnung zu Recht besteht, ist der sich wettbewerbswidrig verhaltende Unternehmer verpflichtet, die durch die Abmahnung entstandenen Rechtsanwaltsgebühren zu erstatten.

Was verbietet das Kartellgesetz?

Preisabsprachen und andere wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen zwischen Unternehmen sind grundsätzlich verboten. Das Bundeskartellamt verfolgt illegale Kartelle und kann gegen die verantwortlichen Personen und Unternehmen sowie Unternehmensvereinigungen empfindliche Bußgelder verhängen.

Welche Kartelle sind grundsätzlich verboten?

Grundsätzlich sind alle Kartelle verboten, die sich einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen, durch ihre Absprachen die freie Marktwirtschaft gefährden oder die ein Monopol bilden, woraus sich Nachteile für die Verbraucher ergeben.

Was regelt das Wettbewerbsrecht?

Das Wettbewerbsrecht regelt, wie das Miteinander und Gegeneinander von Konkurrenten (Wettbewerbern) funktioniert bzw. funktionieren sollte. Unzulässig ist der Wettbewerb untereinander mit unlauteren Mitteln.

Warum muss der Werbung Grenzen gesetzt werden?

Ein immer stärkerer Wettbewerb verlockt zu unlauteren Werbemethoden. Werbe-Mails, Werbe-Anrufe, Flyern auf der Straße, Plakate aufhängen usw. sind unzulässige Werbemaßnahmen, wenn man dafür keine Erlaubnis hat: Die Erlaubnis kann bspw.

Welche rechtlichen Regeln gibt es für die Werbung?

Jede Art von Werbung, die sich gezielt an Minderjährige oder andere vergleichbar suchtgefährdete Zielgruppen richtet, verboten. Außerdem gilt ein grundsätzliches Werbeverbot für bestimmte Werbeplattformen. So ist die Werbung für Glücksspiele im Internet, Fernsehen und Radio generell verboten.

Ist Werbung Belästigung?

„Werbung“ ist im Zweifel immer belästigend:

Bei „Werbung“ (als Unterbergriff der „geschäftlichen Handlung“) geht das Gesetz immer von einer unzumutbaren Belästigung aus. Es gibt nur wenige Ausnahmen. „Werbung“ im Sinne des § 7 UWG ist nicht nur die klassische Werbemaßnahme.

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