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Was unterscheidet eine Waldorfschule von einer normalen Schule?

Gefragt von: Herr Cornelius Nowak  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Worin unterscheiden sich Waldorfschulen überhaupt von anderen Schulen? Waldorfschulen wollen gleichermaßen intellektuelle, kreative, künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten bei den Kindern und Jugendlichen entwickeln. Meist vom ersten Schuljahr an lernen Waldorfschüler:innen zwei Fremdsprachen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Waldorfschule und einer normalen?

In der Waldorfschule wird nicht nur der Intellekt des Kindes trainiert. Im Unterschied zur Regelschule widmet man sich hier auch ganz intensiv handwerklichen, künstlerischen und sozialen Fähigkeiten. Manche Eltern haben Angst, in der Waldorfschule würde man dem Kind eine heile Welt vorgaukeln.

Was ist so besonders an einer Waldorfschule?

Eine Besonderheit der Waldorfschule ist der Unterricht in so genannten Epochen, also der Konzentration auf ein Fach beziehungsweise Thema über mehrere Wochen. Während dieser Epochen schreiben sich die Schüler ihre Schulbücher selbst und erarbeiten sich ein Portfolio, das ihre eigenen Lernfortschritte genau abbildet.

Sind Waldorfschulen besser?

Die positiven Seiten der Waldorfschule

Auf einer Waldorfschule lernen Kinder nicht nur Fakten kennen, sondern werden ganzheitlich unterrichtet, sodass sie einen Sinn im Leben finden. Als besonders positiv sehen viele Eltern an, dass sich die Waldorfschule dem klassischen Leistungsdruck unserer Gesellschaft entzieht.

Welche Berufe ergreifen Waldorfschüler?

Dabei kam - wenig überraschend - heraus, dass sie doppelt so oft künstlerische und soziale Berufe ergreifen, hingegen weniger Juristen und Kaufleute hervorbringen. Ingenieure waren etwas öfter vertreten.

Die Waldorf Schule

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Wie viel Prozent der Waldorfschüler schaffen das Abitur?

Im Schnitt machen mehr als 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell das Abitur. Die anderen Schüler absolvieren die Mittlere Reife. Am 15. März 2018 hat für die Schülerinnen und Schüler der Abiturklasse der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell die heiße Phase des Abiturs begonnen.

Sind waldorfschüler erfolgreicher?

Mehr als 800 Schüler an zehn Schulen im Alter von 15 bis 18 Jahren wurden befragt. Das Ergebnis: Waldorfschüler lernen im Vergleich zu Schülern an staatlichen Schulen mit mehr Begeisterung, langweilen sich weniger, fühlen sich individuell gefördert und lernen in der Schule besonders ihre Stärken kennen.

Was kostet ein Kind in der Waldorfschule?

Was kann also der Besuch einer Waldorfschule kosten? Im bundesweiten Durchschnitt liegt das Schulgeld bei rund 200 Euro pro Monat. Jedoch können die Kosten für den Schulbesuch je nach Region und Schule teilweise erheblich davon abweichen.

Wie groß sind die Klassen in der Waldorfschule?

In Waldorfschulen können die Klassen bis zu 38 Schüler groß sein. Das liegt daran, dass in vielen Fächern die Schüler in Gruppen aufgeteilt werden. Die Schüler sollen sich so untereinander helfen: Die Schlechteren lernen von den Besseren.

Wann lernen Kinder in der Waldorfschule lesen?

Die Fähigkeit, lesen zu lernen, ist bei den Kindern äußerst unterschiedlich. Manche können schon vor der Einschulung lesen, andere lernen es vielleicht erst mühsam in der 4. oder 5. Klasse.

Für wen ist Waldorfschule nicht geeignet?

Waldorfschulen stehen grundsätzlich allen Kindern offen – unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Weltanschauung und Einkommen der Eltern. Nach ausführlichen Informationselternabenden findet für jedes Kind ein individuelles Aufnahmegespräch an der Schule statt.

Warum wollen Sie Ihr Kind in eine Waldorfschule geben?

In der Waldorfschule stehen nicht nur die Lehrpläne, sondern vor allem die Kinder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir lassen dem Kind Zeit und Raum sich zu entwickeln. Lernen findet in einer entspannten und aufmerksamen Umgebung statt, in der sich die schöpferische Selbständigkeit der Kinder entwickeln kann.

Was Lernen Kinder in der Waldorfschule?

Das Lernen an der Waldorfschule ist nicht rein kognitiv, es wird ganzheitlich gelernt. Die Fächer Mathematik, Deutsch, Musik, Religion, Werken, Handarbeit, Kunst, Sprachen, Biologie, Physik und Chemie, Erdkunde, Turnen, Eurythmie, Medien, Theater und was es noch alles gibt, haben alle den gleichen Stellenwert.

Was lehrt die Waldorfschule?

Die Waldorfpädagogik wurde in den 1920er Jahren von Rudolf Steiner, einem österreichischen Esoteriker und Publizisten, entwickelt. Er wollte das „Denken, Fühlen und Wollen“ im Dreiklang unterrichten. Neben fachlichen Kenntnissen sollten Kinder und Jugendliche künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten erlangen.

Wie werden waldorfschüler benotet?

In den Waldorfschulen gibt es bis zur Oberstufe keine Notenzeugnisse, sondern ausführliche Beurteilungen der Schüler*innen, aus denen sie ihre Stärken und Schwächen ersehen können. „Ein ‚gutes Zeugnis' ist eins, das den Kindern Mut macht, weil sie sich in ihren Stärken erkannt fühlen können.

Kann man in der Waldorfschule sitzenbleiben?

Zeugnisse und Noten an der Waldorfschule

„Sitzenbleiben“ ist in der Waldorfschule nicht möglich. Ab der zehnten Klasse gibt es auch in der Waldorfschule neben dem Berichtszeugnis eines mit klassischen Schulnoten.

Warum Russisch in der Waldorfschule so wichtig ist?

Die russische Sprache war für Rudolf Steiner vor allem deshalb interessant, weil sowohl der sprachliche Aufbau und Klang, als auch die russische Kultur ganz andere Qualitäten aufweisen, als man es aus unseren mitteleuropäischen Sprachen kennt.

Ist die Waldorfschule staatlich anerkannt?

In Deutschland sind Freie Waldorfschulen staatlich anerkannte Ersatzschulen, die meist auch staatlich bezuschusst werden. Um die Gesamtaufwände der Schulen zu leisten wird aber immer auch ein Schulgeld erhoben.

Warum gibt es Waldorfschulen?

Sie wurde 1919 von Rudolf Steiner (1861-1925) zusammen mit Emil Molt, Besitzer der damaligen Waldorf Astoria Zigarettenfabrik, für die Arbeiterkinder in Stuttgart gegründet und nach der Fabrik benannt. Mit dieser Schule wurde zum ersten Mal das Prinzip sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen verwirklicht.

Welches Bild vom Kind ist die Basis der Waldorfpädagogik?

Waldorfpädagogik – Bild vom Kind

Das Bild vom Kind ist vom anthroposophischen Menschenbild geprägt. Auf Grundlage der Einheit von Leib, Seele und Geist wird die Entwicklung des Kindes ganzheitlich betrachtet. Das aktive Erleben mit allen Sinnen fördert die Kinder in körperlicher und geistiger Hinsicht.

Was kostet Waldorfschule NRW?

Soll dein Kind an einer Waldorfschule gehen, bist du unter Umständen zu einem Schulgeld verpflichtet. Durchschnittlich liegt das aktuelle Schulgeld der Waldorfschulen oder die Elternbeiträge bei 2.052 EUR im Jahr.

Wie viel kostet die Rudolf Steiner Schule?

Das Schulgeld beträgt 15% des massgeblichen Einkommens (gemäss Anhang) und 0.6% des steuerbaren Vermögens. Eltern, die einen Beitrag über das errechnete Schulgeld hinaus erbringen, gleichen damit die Beiträge von Familien aus, die das errechnete Schulgeld nicht erreichen können.

Können waldorflehrer an staatlichen Schulen unterrichten?

Bei dem Schulversuch, der zum diesjährigen Schuljahresanfang mit drei ersten Klassen startet und auf acht Jahre angelegt ist, werden Waldorflehrer und Lehrer der staatlichen Schule gemeinsam unterrichten.

Was versteht man unter Anthroposophie?

Grundlagen der Anthroposophie „Weisheit vom Menschen“

Wörtlich übersetzt bedeutet Anthroposophie „Weisheit vom Menschen“. Rudolf Steiner begründete am Anfang des 20. Jahrhunderts die Anthroposophie als eine Wissenschaft zum Verständnis von Natur, Geist und menschlicher Entwicklung.

Wie viele Waldorfschulen gibt es in Deutschland?

End of interactive chart. Insgesamt besuchten im Schuljahr 2018/19 in Deutschland rund 85 500 Kinder und Jugendliche eine Freie Waldorfschule. Zum Vergleich: 2008/09 waren es rund 79 600 gewesen. Im Schuljahr 2018/19 gab es bundesweit 228 Freie Waldorfschulen und damit 24 mehr als zehn Jahre zuvor.

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