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Was tun wenn Miterben nicht kooperieren?

Gefragt von: Eva Ackermann B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Die Teilungsklage gilt als letzter Ausweg, wenn die Mitglieder einer Erbengemeinschaft sich nicht einigen können, wer was aus dem Nachlass erhalten soll. Besteht ein solcher Konflikt, kann jeder Miterbe eine Teilungsklage beim zuständigen Gericht einreichen. Dieser muss ein Teilungsplan beiliegen.

Was tun wenn ein miterbe blockiert?

Erbteil auszahlen lassen oder verkaufen

Die gütlichste Lösung ist es, wenn der blockierende Miterbe sich seinen Anteil am Erbe auszahlen lässt beziehungsweise diesen verkauft. Es gibt allerdings keinen gesetzlichen Anspruch auf Auszahlung durch die Erbengemeinschaft. Die Miterben müssen einverstanden sein.

Was passiert wenn ein Erbe nicht reagiert?

Weigert sich hier ein Erbe, muss er vor Gericht verklagt werden. Er kann auf Zustimmung zur Auflösung des Kontos verklagt werden. Dabei ist eine genaue Formulierung maßgeblich. Denn ein falscher Klageantrag kann schnell zur Abweisung der Klage führen.

Wie lange wird nach Miterben gesucht?

Grundsätzlich gibt es keine Fristen für die Erbenermittlung.

In Einzelfällen kann die Suche nach Erben auch schon mal mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Erst nachdem alle Möglichkeiten abschließend ausgeschöpft sind, darf die Erbenermittlung auch bei Erfolglosigkeit eingestellt werden.

Was kostet eine Erbauseinandersetzungsklage?

Bei der teilweisen Erbauseinandersetzung entstünden hier Notarkosten in Höhe von 1.670 Euro (2 x 835 Euro) für das Beurkundungsverfahren. Bei einem Wert von 1,5 Millionen lägen die Kosten bereits bei 5.070 Euro (2 x 2.535 Euro).

ZERSTRITTENE ERBENGEMEINSCHAFT: Wie komme ich da raus? Anwalt erklärt die Teilungsversteigerung

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Kann man eine Erbauseinandersetzung erzwingen?

Ist die Auseinandersetzung oder Aufteilung nicht möglich, kann ein Erbe die Auflösung der Erbengemeinschaft erzwingen. Hierfür gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, wobei zwei Möglichkeiten das Einverständnis der anderen Erben der Erbengemeinschaft bedürfen.

Wer zahlt Notarkosten bei Erbauseinandersetzung?

Wer trägt die Kosten? Die Erben können die Kosten der Erbauseinandersetzung vom Nachlasswert abziehen. Das gilt für Kosten der Nachlassbewertung sowie Anwalts- und Gerichtskosten. Daher tragen im Prinzip die Erben selbst die Kosten – schließlich gehört ihnen der Nachlass.

Was passiert wenn bei Erbengemeinschaft einer nicht auffindbar ist?

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Wie lange kann eine Erbenermittlung dauern?

Die Dauer des Verfahrens kann je nach Umfang sehr variieren. Von 1-10 Jahren ist alles möglich. Die Abwicklung eines durchchnittlich komplexen Ermittlungsfalles dauert etwa 3 Jahre.

Wann sucht das Nachlassgericht die Erben?

Wie lange muss man nach einem Erben suchen? Bislang unbekannte Beteiligte haben eine gesetzliche Frist von sechs Wochen Zeit, sich beim zuständigen Nachlassgericht zu melden nach einer öffentlichen Bekanntmachung zur Erbensuche.

Was kostet eine Teilungsklage?

Ein entsprechendes Gutachten kostet in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Hinzu kommen zwischen 50 und 150 Euro für Antragstellung, Zustellungen sowie Zeitungs- und Internetanzeigen.

Was passiert wenn ein Erbe nicht verkaufen will?

Teilungsversteigerung auf Antrag

Eine weitere Option ist die Teilungsversteigerung, wenn eine Erbengemeinschaft ein Haus verkaufen möchte, aber einer nicht will. Dabei wird das gesamte Haus versteigert und der Erlös aufgeteilt. Hierzu muss ein Antrag beim Amtsgericht gestellt werden.

Was kostet es eine Erbengemeinschaft aufzulösen?

8. Welche Kosten sind mit der Auflösung einer Erbengemeinschaft verbunden? Im Grunde fallen keine Anwalts- oder Notarkosten an, wenn Sie eine Erbengemeinschaft auflösen. Dafür müssen sich aber alle Erben einig sein.

Kann Erbe Hausverkauf verhindern?

Sie kommen ohne Kosten und schnell an den Verkaufspreis des Erbteils und verwandeln Ihren Erbstreit in Lebensqualität. Blockiert ein Miterbe den Verkauf einer geerbten Immobilie, ist der Hausverkauf nicht möglich.

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben. Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Wie schnell muss man bei Erbe ausgezahlt werden?

Die Auszahlung des Pflichtteils muss im Erbfall von den rechtmäßigen Erben eingefordert werden. Die Frist, um einen Pflichtteil einfordern zu können, beträgt gemäß § 195 BGB 3 Jahre ab Kenntnis des Todes- und Enterbungsfalls, sowie generell maximal 30 Jahre, um einen erbrechtlichen Anspruch geltend machen zu können.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Wie viel Prozent bekommt ein Nachlassverwalter?

B. 250.000 € und einigt man sich auf einen Pauschalbetrag von 4,0 % des Nachlasses, erhält der Nachlassverwalter eine Vergütung von 10.000 €. Wurde ein Stundenlohn vereinbart, richtet sich dieser nach der beruflichen Qualifikation des eingesetzten Nachlassverwalters und der Schwierigkeit der Aufgabe.

Wer muss mögliche Erben ausfindig machen?

Ist ein Erbfall nach der gesetzlichen Erbfolge abzuwickeln, muss das Nachlassgericht bei begründetem Anlass alle in Betracht kommenden Erben ermitteln. Es bestellt dazu meist einen Nachlasspfleger, der wiederum einen Erbenermittler mit der Ermittlung potentieller Erben beauftragen kann.

Wie lange dauert ein Nachlassverfahren?

Nicht amtlich verwahrte Testamente müssen dem Nachlassgericht nach dem Auffinden umgehend übergeben werden. Bis zur Testamentseröffnung dauert es meist etwa einen Monat, in seltenen Fällen bis zu einem halben Jahr.

Was kostet ein erbenermittler?

Erbenermittler arbeiten in der Regel auf Erfolgsbasis. Üblich sind Erfolgshonorare in Höhe von 15 bis 33 Prozent des Nachlasswertes. Das OLG Naumburg hat in einem Fall bestätigt, dass ein Honorar in Höhe von ca. 33 Prozent angemessen ist.

Woher weiß das Nachlassgericht die Erben?

Sie können Ihr gesetzliches oder testamentarisch bestimmtes Erbrecht dokumentieren, indem Sie beim Nachlassgericht einen Erbschein beantragen. Der Erbschein ist ein amtliches Zeugnis, in dem bekundet wird, dass Sie Erbe sind. Der Erbschein ermöglicht es Ihnen, über die Erbschaft zu verfügen.

Kann man eine Erbengemeinschaft ohne Notar auflösen?

Es gibt drei Möglichkeiten, eine Erbengemeinschaft aufzulösen: einvernehmlich zwischen den Miterben, streitig mit Teilungsversteigerung und Rechtsanwalt sowie durch den Verkauf des Erbteils. Am besten einigen sich die Mitglieder der Erbengemeinschaft, wer welchen Anteil am gemeinsamen Nachlass bekommt.

Wie sieht ein Erbauseinandersetzungsvertrag aus?

In einen Erbauseinandersetzungsvertrag gehören: Nachlassverzeichnis (einschließlich Aktiva wie Grundbesitz, Wertgegenstände, offene Forderungen & Passiva wie Beerdigungskosten, Erblasserschulden, ggf. Vermächtnisse), Auseinandersetzungsvereinbarung (Verteilung des Nachlasses an Erben; ggf.

Wie lange kann ein erbstreit gehen?

Wie lange dauert ein Erbstreit vor Gericht? Die Verfahren können über mehrere Instanzen durchaus mehrere Jahre dauern. Wegen der meist hohen Streitwerte fallen bei Gericht auch auf Seiten der Anwälte hohe Kosten an.

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