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Was tun wenn man falsch behandelt wird?

Gefragt von: Birgitta Günther-Kirchner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Vermuten auch Sie, dass Ihr Arzt Sie nicht sorgfältig behandelt hat, sollten Sie zuerst ein klärendes Gespräch mit ihm oder der Beschwerdestelle des Krankenhauses versuchen. Kann auch das Ihren Verdacht nicht ausräumen, dann sollten Sie sich an Ihre Krankenkasse wenden. Warten Sie nicht zu lange!

Was tun bei Behandlungsfehlern?

Behandlungsfehler – der Weg zu Ihrem Recht
  1. Eine Klärung mit dem Arzt versuchen. ...
  2. Die Patientenberatung nutzen. ...
  3. Patientenakte, Röntgenbilder – alle Unterlagen anfordern. ...
  4. Beweise für den Kunstfehler sichern. ...
  5. Kostenloses Gutachten des Medizinischen Dienstes anfordern. ...
  6. Schmerzensgeld und Schadenersatz – Höhe verhandeln.

Was tun wenn man vom Arzt falsch behandelt wurde?

  • Falsch behandelt oder unzufrieden mit der ärztlichen Behandlung? ...
  • Behandlungsunterlagen anfordern. ...
  • Ihre Angaben zum Behandlungsverlauf aufschreiben. ...
  • Gutachten abwarten. ...
  • Die Alternative: Prüfung durch eine Schlichtungsstelle.

Wo meldet man Behandlungsfehler?

Die Krankenkasse kann den Medizinischen Dienst (MDK) mit einem Gutachten beauftragen. Bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler können Sie sich auch an die Gutachterkommissionen für Behandlungsfehler der Landesärztekammern und Landeszahnärztekammern wenden.

Wie kann man einen Behandlungsfehler nachweisen?

zu beweisen, dass es sich um einen Behandlungsfehler und nicht etwa um eine unvermeidliche Komplikation handelt. Ein Anwalt kann dabei helfen, den Behandlungsfehler nachzuweisen, indem er Ihre Behandlungsunterlagen sichtet oder ein medizinisches Gutachten beauftragt.

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Wie kann man gegen einen Arzt vorgehen?

Den eigenen Arzt verklagen – mit oder ohne Anwalt? Um gegen Ärztepfusch vorzugehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine der ersten Anlaufstellen für betroffene Patienten sind oftmals Patientenverbände, die eigene Krankenversicherung oder auch die Gutachter- und Schlichtungsstellen der Landesärztekammern.

Wer prüft Behandlungsfehler?

Die Ärzteschaft selbst hat Einrichtungen gegründet, die Patentinnen und Patienten bei der Klärung eines Behandlungsfehlerverdachts unterstützen. Diese Gutachterkommissionen oder Schlichtungsstellen sind meistens bei der jeweils zuständigen Landesärztekammer oder der Landeszahnärztekammer angesiedelt.

Was passiert wenn ich mich bei der Krankenkasse über ein Arzt beschwere?

Wichtig zu wissen: Wenn Sie eine offizielle Beschwerde einreichen, kann die betroffene Ärztin oder der betroffene Arzt den Behandlungsvertrag mit Ihnen kündigen, da sie oder er das notwendige Vertrauensverhältnis als nicht mehr gegeben sieht.

Wann liegt ein grober Behandlungsfehler vor?

Der grobe Behandlungsfehler bezeichnet in Deutschland einen Sonderfall. Ein derartiger grober Fehler liegt vor, wenn der Arzt eindeutig gegen grundsätzliche, bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse verstoßen hat.

Wie lange kann man Behandlungsfehler anzeigen?

Die regelmäßige Verjährungsfrist nach Behandlungsfehlern beträgt 3 Jahre (§ 195 BGB) und beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem der Fehler passiert ist und der Patient diesen bemerkt hat (§ 199 Abs. 1 BGB).

Welche Rechte habe ich als Patient?

Zu den Rechten gehören unter anderem: das Einsichtsrecht in die Behandlungsunterlagen, das Recht auf Information und Aufklärung, das Recht auf Selbstbestimmung, das bedeutet, dass eine medizinische Maßnahme grundsätzlich nur mit Einwilligung der Patientin beziehungsweise des Patienten erfolgen darf.

Wie oft machen Ärzte Fehler?

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) geht bei rund 19 Millionen Krankenhausbehandlungen pro Jahr von rund 190.000 Behandlungsfehlern jährlich aus, die in einem von tausend Fällen tödliche Folgen haben.

Sind Ärzte gegen Behandlungsfehler versichert?

Ärzte haften im Praxisalltag für die korrekte medizinische Behandlung ihrer Patienten. Da Behandlungsfehler schnell sehr teuer werden können, sollten Sie eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Hier erfahren Sie u. a. Außerdem helfen wir Ihnen, eine günstige Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte zu finden.

Ist ein Behandlungsfehler eine Straftat?

Wann ist eine fehlerhafte Behandlung strafbar? Die fehlerhafte Behandlung ist als fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB) oder fahrlässige Tötung (§ 222 StGB) strafbar, wenn der Arzt die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat.

Was tun bei Verpfuschter OP?

Ist der kosmetische Eingriff fehlgeschlagen, sollten Patienten sich umgehend von einem anderen Arzt beraten lassen – auch wenn der behandelnde Mediziner behauptet, die gewünschten Veränderungen würden noch eintreten. Warten Sie nicht zu lange darauf! Dokumentieren Sie die verpfuschte Schönheits-OP mit all ihren Folgen.

Wie beschwert man sich über einen Arzt?

Patienten, die sich über einen Arzt/eine Ärztin beschweren möchten oder eine ärztliche Fehlbehandlung vermuten, stehen verschiedene Wege offen. Die Patientenberatung hilft Ihnen gern telefonisch weiter, den für Sie richtigen Beschwerdeweg zu finden (040-20 22 99 222).

Was bringt eine Beschwerde bei der Ärztekammer?

Die Mitteilung über Defizite aus Patientensicht kann einen wichtigen Beitrag zur Veränderung des Verhaltens und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung und Qualitätssicherung leisten. Grundlage für die Beurteilung einer Beschwerde ist das ärztliche Berufsrecht.

Welche Patienten mögen Ärzte?

Das bedeute aber nicht, dass Stamm-Patienten per se bevorzugt oder besser behandelt werden. Alle befragten Ärzte gaben an, dass sie sich unabhängig von ihren Emotionen immer bemühten, alle Patienten bestmöglich zu behandeln.

Kann man rechtlich gegen ein Krankenhaus vorgehen?

Neben dem Schadensersatz können geschädigte Patienten auch Schmerzensgeld vom Mediziner bzw. Krankenhaus verlangen. Jedoch ist zuvor stets der Diagnosefehler zu beweisen. Ein Fehlverhalten kann beispielsweise bei unterlassener Befunderhebung oder der Fehlinterpretation eines Befundes vorliegen.

Wie lange dauert ein Gutachten vom MDK aufgrund eines Behandlungsfehler?

Wie lange dauert ein Gutachten durch den Medizinischen Dienst? Das hängt in erster Linie von der Komplexität des zu beurteilenden Falles ab. Im Schnitt dauert ein Behandlungsfehlergutachten durch den MDK drei Monate.

Wie viel Schmerzensgeld steht mir zu?

Die Höhe kann zwischen 250 Euro (Urteil: LG München, 1994) und 13.000 Euro (OLG München, 2014) liegen. So eine Schmerzensgeld-Liste bzw. Schmerzensgeldtabelle ist also mit Vorsicht zu genießen, denn ein Urteil kann niemals wirklich deckungsgleich mit einem anderen Fall sein.

Wie fordere ich Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist wo zu beantragen? Die Zivilprozessordnung, kurz ZPO, bestimmt, dass eine Klage immer einen Antrag enthalten muss. Sie können also Schmerzensgeld vor Gericht beantragen. Dafür ist ein Zivilgericht erforderlich, da Schmerzensgeld ein zivilrechtlicher Schuldanspruch ist.

Wer zahlt den Anwalt bei Schmerzensgeld?

Wer übernimmt die Kosten für den Anwalt? Sollte der Prozess zu Ihren Gunsten ausgehen und Ihnen wird Schmerzensgeld zugesprochen, muss die Versicherung des Schädigers die Kosten für Ihren Anwalt tragen.