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Was tun wenn ein Kollege handgreiflich wird?

Gefragt von: Elli Seifert B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Handgreiflichkeiten am Arbeitsplatz können zur fristlosen Kündigung führen. Eskalierende Auseinandersetzungen unter Kollegen rechtfertigen grundsätzlich eine fristlose Kündigung. Dabei ist es gleich, ob »die Fäuste fliegen« und/oder verbale Kraftausdrücke verwendet werden.

Was passiert wenn ich einen Arbeitskollegen schlage?

Bei schweren Tätlichkeiten (z.B. Schlägerei, Bespucken, erhebliche Handgreiflichkeiten) kann schon ein einmaliger Vorfall eine fristlose Kündigung rechtfertigen. Für den Ausspruch einer fristlosen Kündigung ist es auch nicht entscheidend, ob der Arbeitnehmer als unmittelbarer Angreifer die Schlägerei angezettelt hat.

Ist Gewalt ein Kündigungsgrund?

Gerade unter Kollegen ist Gewalt nicht nur keine Lösung, sondern auch eine schlechte Zukunftsvorsorge: Verletzt man seinen Kollegen oder greift ihn tätlich an, ist das ein Grund für eine verhaltensbedingte Kündigung. Denn ein tätlicher Angriff stellt eine schwere Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten dar.

Was tun bei Bedrohung am Arbeitsplatz?

Traue ruhig deinem unguten Gefühl und beachte Folgendes:
  1. Achte auf dein Bauchgefühl,
  2. unterdrücke intuitives Handeln nicht,
  3. denke zunächst an deine eigene Sicherheit,
  4. versuche, wenn möglich, (im Gespräch) zu deeskalieren,
  5. melde eine Drohung deinem Vorgesetzten und in schweren Fällen der Polizei.

Ist es ein Kündigungsgrund wenn man einen bei der Arbeit schubst?

Tätlicher Angriff - Eine körperliche Auseinandersetzung mit dem Vorgesetzten oder Kollegen kann sofort ohne Abmahnung zur verhaltensbedingten ordentlichen und sogar außerordentlichen Kündigung führen. Das kann ein Schubser oder eine Ohrfeige sein.

?10 Anzeichen für faule Kollegen!?

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Wann ist ein Mitarbeiter nicht mehr tragbar?

Was ist eine personenbedingte Kündigung? Grundsätzlich gilt: Wenn ein Arbeitnehmer unter Kündigungsschutz steht – also bereits länger als sechs Monate im Betrieb angestellt ist und es sich nicht um einen Kleinbetrieb mit unter zehn Mitarbeitern handelt – kann er nicht grundlos ordentlich gekündigt werden.

Was fällt unter Vertrauensbruch?

Hält sich ein Arbeitnehmer nicht an die Vereinbarungen im Arbeitsvertrag, kann dies einen Vertrauensbruch darstellen. Je nachdem, wie schwerwiegend das entsprechende Fehlverhalten war, kann durchaus eine fristlose Kündigung wegen Vertrauensverlust erfolgen.

Was zählt als grobe Beleidigung?

Nach der Rechtsprechung kann allerdings nur eine grobe Beleidigung, also nur eine solche, die eine erhebliche Ehrverletzung für den Betroffenen darstellt, zu einer außerordentlichen Kündigung führen.

Wie soll man auf Drohungen reagieren?

Ratschläge bei Bedrohung
  1. Vorbereiten! ...
  2. Ruhig bleiben! ...
  3. Aktiv werden! ...
  4. Gehen Sie aus der Ihnen zugewiesenen Opferrolle! ...
  5. Halten Sie den Kontakt zum Gegner/zur Gegnerin oder zum Angreifer/zur Angreiferin! ...
  6. Reden und Zuhören! ...
  7. Nicht drohen oder beleidigen! ...
  8. Holen Sie Hilfe!

Wie mit einer Drohung umgehen?

Bei Drohungen sollte man konsequent reagieren und den Rechtsstreit nicht scheuen. Denn wenn man einmal signalisieren, dass man sich nicht „wehren“ wird, nehmen die Bedrohungen oft zu.

Was ist Nötigung am Arbeitsplatz?

Wird das Opfer unter Androhung von Sanktionen zu einer bestimmten Handlungsweise, einer Duldung oder Unterlassung gezwungen, handelt es sich um Nötigung. Diese Form des Mobbings geht oftmals von Vorgesetzten aus. Nicht selten werden die persönlichen Gegenstände des Opfers in die Schikane mit einbezogen.

Was ist Gewalt am Arbeitsplatz?

Nach der Definition der International Labour Organization (ILO) ist Gewalt am Arbeitsplatz: "Jede Handlung, Begebenheit oder von angemessenem Benehmen abweichendes Verhalten, wodurch eine Person in Verlaufe oder in direkter Folge ihrer Arbeit schwer beleidigt, bedroht, verletzt, verwundet wird."

Was versteht man unter der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?

Fürsorgepflicht: Definition

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Darunter fallen zum Beispiel der Schutz vor Unfällen, ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und ein fairer Umgang miteinander.

Ist Bedrohung ein Kündigungsgrund?

Wer seine Kollegen bedroht und beleidigt, stört den Betriebsfrieden und riskiert eine fristlose Kündigung. Das gilt umso mehr, wenn ein solches Verhalten vorher bereits einmal vom Arbeitgeber abgemahnt worden ist, aber gleichwohl nicht abgestellt wurde.

Was tun wenn Mitarbeiter mit Kündigung droht?

Alles in allem sollten Sie also nach Erhalt der verhaltensbedingten Kündigung unbedingt zeitnah (!) einen Anwalt aufsuchen und sich umfassend beraten lassen. Ansonsten droht Ihnen nicht nur die Arbeitslosigkeit, sondern auch noch eine zwölfwöchige Sperrfrist für den Bezug von Arbeitslosengeld.

Was passiert wenn man fristlos gekündigt wird?

Was ist eine fristlose Kündigung? Eine fristlose Kündigung ist eine Kündigung, die das Arbeitsverhältnis sofort beendet. Die für den Normalfall vorgeschriebene Kündigungsfrist wird bei einer fristlosen Kündigung nicht eingehalten. Das ist für die gekündigte Vertragspartei eine besondere Belastung.

Wo fängt eine Drohung an?

Sie liegt vor, wenn der Täter ankündigt, dass er gegen das Opfer oder eine ihm nahestehende Person ein Verbrechen verüben wird. Gemäß § 12 Abs. 1 StGB sind in diesem Fall mit Verbrechen solche Taten gemeint, die mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden.

Was zählt zu einer Bedrohung?

Bedrohung: Wenn jemand einer anderen Person körperliches oder finanzielles Leid zufügen will. Nötigung durch Drohung: Wenn jemand andere Person mit der Androhung von Gewalt zu einer Handlung oder einem Unterlassen zwingen will.

Wann ist es eine Nötigung?

Eine Nötigung liegt vor, wenn ein Mensch durch Gewalt oder Androhung selbiger zu einer Tat oder dem Unterlassen einer Tat gezwungen wird. Wie wird Nötigung bestraft? Nötigung wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren sanktioniert. In weniger schweren Fällen kann auch eine Geldstrafe ausgesprochen werden.

Ist Respektlosigkeit ein Kündigungsgrund?

Ein respektloses, beleidigendes Verhalten gegenüber Kollegen oder Vorgesetzten verletzt die Rücksichtnahmepflichten aus dem Arbeitsvertrag. Ein geringfügiger Verstoß führt in der Regel zu einer Abmahnung, die den Arbeitnehmer auf sein Fehlverhalten hinweist und im Falle einer Wiederholung die Kündigung androht.

Wie spricht man Probleme mit Kollegen an?

Wie spreche ich Probleme mit den Kollegen beim Gespräch mit dem Vorgesetzten an? Sie sollten versuchen, den Sachverhalt so objektiv wie möglich zu schildern und das Ganze mit einer ganz klaren Bitte an den Vorgesetzten versehen, wie er Sie unterstützen kann. Denn auch viele Vorgesetzte weichen Konflikten gerne aus.

Welche Beleidigungen führen zur Kündigung?

§ 626 Abs. 1 BGB hierdurch: Eine Beleidigung ist der Ausdruck einer Missachtung der Ehre des Arbeitgebers oder der eines Dienstvorgesetzten des Arbeitnehmers. Eine solche Beleidigung rechtfertigt eine fristlose Kündigung, wenn eine von gegenseitiger Achtung getragene Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist.

Was ist ein Arbeitswidriges verhalten?

Vorwerfbares arbeitsvertragswidriges Verhalten

Ein einfaches Beispiel ist die „Verspätung“. Wenn im Arbeitsvertrag niedergelegt ist, dass die Arbeitszeit von 9:00 bis 17:00 Uhr ist und ein Arbeitnehmer erscheint um 9:20 Uhr, dann liegt ein Verstoß gegen den Arbeitsvertrag vor.

Kann man wegen Lügen gekündigt werden?

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat die außerordentliche Kündigung für unwirksam gehalten, die ordentliche Kündigung jedoch für wirksam erachtet (Urteil vom 9.6.2011 – 2 AZR 284/10). Dabei stellt es klar, dass die „Lüge im Arbeitsverhältnis" nicht per se einen Kündigungsgrund darstellt.

Was kann man gegen faule Mitarbeiter tun?

Faule Mitarbeiter – was tun? 5 Tipps
  1. 3.1 Schritt 1: Tatsachen und Beispiele dokumentieren.
  2. 3.2 Schritt 2: Situation ansprechen.
  3. 3.3 Schritt 3: Lernen, Nein zu sagen.
  4. 3.4 Schritt 4: Was Teammitglieder tun können.
  5. 3.5 Schritt 5: Den Chef einschalten.

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