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Was tun gegen Verfahrensbeistand?

Gefragt von: Kerstin Ritter  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der Verfahrensbeistand kann weder wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt werden, noch ist er weisungsgebunden. Er kann jedoch bei Zweifeln an seiner Eignung abberufen werden. Hat der Verfahrensbeistand beispielsweise eine Strafanzeige gegen einen Elternteil erstattet, kann dies seine Entpflichtung rechtfertigen.

Kann ich ein Verfahrensbeistand ablehnen?

Ablehnung Verfahrensbeistand wegen Befangenheit

Ein Verfahrensbeistand kann wegen Besorgnis der Befangenheit nicht abgelehnt werden. Die Entscheidung darüber, einen Verfahrensbeistand zu bestellen, ist nicht isoliert anfechtbar, sondern nur im Rahmen einer Beschwerde in der Hauptsache (§ 158 Abs. 3 S. 4 FamFG).

Was kann man gegen einen Verfahrensbeistand machen?

Der Verfahrensbeistand braucht keine vorgeschriebene Ausbildung zu absolvieren. Eine solche sieht das Gesetz nicht vor. Das Gesetz verlangt die Bestellung einer „geeigneten Person“. Der Verfahrensbeistand sollte sich gleichwohl mit den einschlägigen Rechtskenntnissen vertraut machen.

Was darf ein Verfahrensbeistand nicht?

Nicht zu den Aufgaben eines Verfahrensbeistandes gehören dabei Tätigkeiten, die anderen Personen originär zugewiesen sind. Dazu zählt unter anderem eine allgemeine Sachverhalts -Aufklärung, die Begutachtung des Kindes oder die Unterstützung des Jugendamtes.

Wann bekommt ein Kind einen Verfahrensbeistand?

In einem Verfahren, das bedeutsame Angelegenheiten für das weitere Leben des Kindes betrifft, muss das Gericht für ein minderjähriges Kind einen Verfahrensbeistand bestellen, wenn dies zur Wahrung der Interessen des Kindes erforderlich ist.

Familienrecht - Was tun wenn das Jugendamt oder der Verfahrensbeistand lügen?

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Was will ein Verfahrensbeistand hören?

Der Verfahrensbeistand geht nämlich zu den streitenden Parteien und hört sich ihre jeweilige Sichtweise nochmal detailliert an, um zu verstehen, wie er für seinen Mandanten – das Kind! – richtig Stellung beziehen kann bzw. was sich zwischen den Eltern ändern müsste.

Was fragt die Richterin die Kinder?

Der Richter will mit seinen Fragen zum Beispiel den Entwicklungsstand des Kindes herausfinden oder auch, ob das Kind von seiner Mutter oder seinem Vater beeinflusst ist. Natürlich geht es vor allem darum, zu erfahren, was dem Wohl des Kindes dient.

Was bedeutet fehlende Bindungstoleranz?

Dabei geht es nicht ausschließlich um die Frage der Häufigkeit des persönlichen Kontakts, sondern vielmehr um die Frage, inwieweit der andere Elternteil im Leben des Kindes überhaupt präsent bleibt. Wird beispielsweise der andere Elternteil negiert oder tabuisiert spricht man von Bindungsintoleranz.

Wie läuft es bei einer Anhörung vor dem Familiengericht ab?

Die Familienrichterin oder der Familienrichter hört das Kind an, um sich ein Bild von der Sicht des Kindes zu machen. Diese Anhörung findet in der Regel ohne die Eltern statt, damit das Kind nicht zwischen den unterschiedlichen Meinungen der Eltern hin- und hergerissen ist und möglichst offen sprechen kann.

Wer trägt die Kosten für den Verfahrensbeistand?

Zwar regelt § 158 Abs. 7 S. 5 FamFG, dass Aufwendungsersatz und Vergütung des Verfahrensbeistands stets aus der Staatskasse zu zahlen sind. Dies bedeutet aber nur, dass die Beteiligten keine Vorschüsse zahlen müssen.

Was prüft ein Verfahrenspfleger?

Der Verfahrenspfleger wird als Kontrollinstanz zwischen Justiz und ärztlichem Sachverständigen tätig. So prüft der Verfahrenspfleger bei der zwangsweisen Unterbringung auf einer geschlossenen Station in einer psychiatrischen Anstalt, ob diese Maßnahme auch notwendig und rechtens ist.

Wer bestellt den Verfahrensbeistand?

In sorge- und umgangsrechtlichen Streitigkeiten wird durch das Gericht oft ein Verfahrensbeistand für das Kind bestellt (geregelt in §§ 158, 167, 174, 191 FamFG).

Wie viel verdient ein Verfahrensbeistand?

Ausweislich § 158 Abs. 7 Satz 2 FamFG erhält der Verfahrensbeistand für die Wahrnehmung seiner Aufgaben nach Abs. 4 in jedem Rechtszug jeweils eine einmalige Vergütung in Höhe von 350 €, wenn die Verfahrensbeistandschaft berufsmäßig geführt wird.

Kann Verfahrensbeistand Rechtsmittel einlegen?

Wurde dem Kind ein Verfahrensbeistand bestellt, so hat dieser nach § 158 Abs. 4 S. 5 FamFG ein im Interesse des Kindes auszuübendes Recht zur Einlegung eines Rechtsmittels gegen die gerichtlichen Entscheidungen. Diese Rechtsmittelbefugnis dürfte auch die Einlegung einer Verfassungsbeschwerde umfassen.

Was bedeutet Paragraph 158?

§ 158 Bestellung des Verfahrensbeistands. (1) Das Gericht hat dem minderjährigen Kind in Kindschaftssachen, die seine Person betreffen, einen fachlich und persönlich geeigneten Verfahrensbeistand zu bestellen, soweit dies zur Wahrnehmung der Interessen des Kindes erforderlich ist.

Was ist ein Umgangsverfahren?

Das Recht auf Umgang ergibt sich aus den §§ 1684 und 1685 BGB. Der § 1684 BGB regelt das Umgangsrecht des Kindes mit seinen Eltern. Das Umgangsrecht wird von dem Grundsatz geprägt, dass der Umgang mit beiden Elternteilen zum Wohl des Kindes gehört.

Welche Chancen hat ein Vater auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Haben Väter schlechtere Chancen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen? Aus der rechtlichen Sicht haben Väter und Mütter die gleichen Chancen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen.

Wie lange dauert eine Entscheidung vom Familiengericht?

Die Dauer eines Termins beim Familiengericht hängt vom Gegenstand ab. Gut vorbereitete einvernehmliche Scheidungen sind manchmal nach 10 Minuten beendet, wohingegen streitige Verhandlungen durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen können.

Wann bekommt der Vater das Sorgerecht nicht?

Das BVerfG hält die Gerichte allerdings an, das gemeinsame Sorgerecht für den Vater abzulehnen, wenn die Beziehung zwischen ihm und der Mutter derart schlecht ist, dass dadurch das Kindeswohl gefährdet wird.

Wann ist eine Mutter nicht Erziehungsfähig?

Nach der durch das Gericht im Rahmen des hiesigen Hauptsacheverfahrens und aus den verschiedenen Umgangs- und sonstigen Verfahren gewonnenen Überzeugung des Gerichts, ist die Kindesmutter nicht hinreichend erziehungsfähig, um die elterliche Sorge für das Kind E verantwortlich auszuüben.

Wie wird die erziehungsfähigkeit geprüft?

Psychologische Tests: Mit dem Kind werden verschiedene kinderpsychologische Testverfahren durchgeführt. Außerdem können bei Elternteilen psychologische Tests eingesetzt werden, um die Bindungsfähigkeit und die Erziehungsfähigkeit zu überprüfen.

Was tun wenn der Vater das Kind manipuliert?

Hilfe bei Manipulation von Kindern. ‌Ist der manipulierende andere Elternteil nicht durch gutes Zureden von der Kindesmanipulation abzubringen, sollte man sich aktiv dagegen einsetzen. Dabei sollte man am besten eine „Eskalationsleiter“ im Auge behalten. Die Reihenfolge kann dabei leicht variieren.

Was tun wenn das Kind nicht mehr zum Vater will?

Besondern bei kleinen Kindern wie Säuglingen und Babys besteht die Gefahr, dass das Kind keine Bindung zu seinem Vater aufbauen kann, wenn die Mutter den Umgang verweigert. Daher sollte der Vater in solchen Fällen unbedingt das Jugendamt hinzuziehen und notfalls vor dem Familiengericht klagen.

Was ist wichtig für das Kindeswohl?

Eine genaue Definition des Kindeswohls kennt das BGB nicht, nichtsdestotrotz bietet das BGB beim Kindeswohl Beispiele und Kriterien für das Kindeswohl: Das Recht auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit. Die Möglichkeit zu einer selbstständigen und verantwortungsbewussten Person heranzuwachsen.

Wie lange dauert ein Verfahren wegen Umgangsrecht?

Wie lange es dauert, das Umgangsrecht einzuklagen, ist abhängig vom individuellen Einzelfall und der Auslastung der Gerichte. Gerichtliche Verfahren, die den Umgang regeln, können 4-6 Wochen dauern, aber auch mehrere Monate und mitunter Jahre.