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Was tun bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs?

Gefragt von: Heribert Kaiser-Stahl  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie – welche Therapieoption zu Einsatz kommt, richtet sich danach, wie groß der Tumor ist, ob er sich im Körper ausgebreitet hat und wie der Allgemeinzustand des Patienten ist.

Wie fängt Speiseröhrenkrebs an?

Der Konsum von Tabak und Alkohol, Infektion mit dem humanen Papillomavirus und bestimmte Krankheit der Speiseröhre sind die wichtigsten Risikofaktoren für bestimmte Arten von Speiseröhrenkrebs. Typische Symptome umfassen Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust und später Schmerzen.

Wie kann Speiseröhrenkrebs festgestellt werden?

Spiegelung der Speiseröhre mit endoskopischem Ultraschall

Die Spiegelung von Speiseröhre und Magen – auch als Ösophago-Gastroskopie bezeichnet – ist, zusammen mit der Gewebeentnahme (Biopsie), die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung zur Feststellung von Speiseröhrenkrebs.

Was bedeutet Vorstufe von Speiseröhrenkrebs?

Barrett-Ösophagus kann eine Vorstufe zum Krebs sein. Die Erkrankung tritt auf, wenn Magensäure und Enzyme über einen längeren Zeitraum in die Speiseröhre zurückfließen. Im Laufe der Zeit verursacht die chronische Verletzung durch das Zurückfließen von Säure, dass sich die Zellen der Speiseröhre verändern.

Wie hoch sind die Heilungschancen bei Speiseröhrenkrebs?

So ist die Lebenserwartung bei Speiseröhrenkrebs oft gering, wie Zahlen des Robert Koch-Instituts belegen: 22 Prozent der Männer überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Nach zehn Jahren sind noch 18 Prozent am Leben. 24 Prozent der Frauen leben fünf Jahre nach der Diagnose noch.

Speiseröhrenkrebs: Symptome, Risikofaktoren, Therapie - Onkologie Kompakt #15 I health tv

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Wie schnell wächst Tumor in Speiseröhre?

So besteht bei Patienten mit starken Zellveränderungen (hochgradige Dysplasie) ein Risiko von 25% innerhalb von 10 Jahren ein Karzinom zu entwickeln. Das Adenokarzinom der Speiseröhre weist in den westlichen Industriestaaten heute die höchste Zuwachsrate aller bösartigen Tumoren auf.

Was passiert wenn man Speiseröhrenkrebs nicht behandelt?

Palliative Therapie

Ein weit fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs verengt häufig die Speiseröhre und blutet mitunter. Er ist nicht mehr heilbar.

Kann ein Tumor in der Speiseröhre gutartig sein?

Gutartige Tumore der Speiseröhre wie das Leiomyom, Hämangiom oder Fibrom sind selten. Eine definitive Abgrenzung zu einem bösartigen Tumor ist häufig unzuverlässig. Deshalb werden auch gutartige Tumore meist chirurgisch entfernt.

Wie habt ihr Speiseröhrenkrebs bemerkt?

Häufigstes Warnsignal bei Speiseröhrenkrebs sind Beschwerden beim Schlucken. Sie sind auf eine tumorbedingte Verengung der Speiseröhre zurückzuführen. Schluckbeschwerden treten anfangs nur bei der Aufnahme fester Nahrung auf, später stellen sie sich auch bei weicher und flüssiger Nahrung ein.

Welche Blutwerte sind bei Speiseröhrenkrebs erhöht?

Eine Analyse von Blutwerten, wie z. B. Leber- und Nierenwerte, geben Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und die Funktionstüchtigkeit seiner Organe. Außerdem können so genannte Tumormarker auf eine Krebserkrankung hindeuten.

Welcher Arzt diagnostiziert Speiseröhrenkrebs?

Besteht der Verdacht auf Speiseröhrenkrebs, sollte die genaue Diagnose durch einen spezialisierten Facharzt, den Gastroenterologen, erfolgen. Um die Symptome abzuklären, wird der Arzt zunächst die Krankengeschichte erheben (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung durchführen.

Wie lange lebt man mit Speiseröhrenkrebs ohne Behandlung?

Ohne Operation beträgt die die Überlebenszeit durchschnittlich unter einem Jahr. Etwa 40% der Speiseröhrentumoren werden als operabel eingeschätzt und mit dem Ziel der Heilung therapiert. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei diesen Patienten bei 10-20%.

Kann Speiseröhrenkrebs geheilt werden?

Das wichtigste und entscheidende Verfahren zur Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist die Operation. Das Ziel der Operation ist, den Tumor vollständig zu entfernen und damit die Krankheit zu heilen.

Welche Schmerzen bei Speiseröhrenkrebs?

Etwa 46 Prozent der Patienten mit Speiseröhrenkrebs empfinden brennende Schmerzen oder fühlen Druck hinter dem Brustbein. Schmerzen und Druckgefühl treten vor allem auf, wenn die Betroffenen schlucken.

Wie schlimm ist Speiseröhrenkrebs?

Die Prognose ist trotz Behandlung ungünstig. Da der Tumor meist sehr spät entdeckt wird, kann er nur bei ~ 10 % der Betroffenen noch operiert werden. Dabei gilt: Je höher der Tumor sitzt, desto schlechter sind die Überlebenschancen. Meist sterben die Betroffenen innerhalb von 12 Monaten nach der Diagnose.

In welchem Alter bekommt man Speiseröhrenkrebs?

Männer erkranken in Deutschland dreimal häufiger und mit 68 Jahren im Mittel drei Jahre früher an Speiseröhrenkrebs als Frauen. Bei beiden Geschlechtern gehen die Raten für die Altersgruppen unter 60 Jahre zurück, während sie in den höheren Altersgruppen eher ansteigen.

Wie fühlt man sich bei Speiseröhrenkrebs?

Häufige Beschwerden bei Speiseröhrenkrebs

Anhaltende Schmerzen oder Beschwerden beim Schlucken, wie zum Beispiel häufiges Verschlucken. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Grundloses Erbrechen, Erbrechen von Blut. Blut im Stuhl (Teerstuhl)

Kann man Speiseröhrenkrebs im Blutbild feststellen?

Krebs erkennen: Wirklich verlässliche Tumormarker, die im Blut einen Hinweis auf Krebs geben, sind für Speiseröhrenkrebs derzeit nicht bekannt. Auch der Nachweis sogenannter zirkulierender Tumorzellen im Blut hat keinen Stellenwert beim Ösophaguskarzinom.

Welcher Arzt ist für die Speiseröhre zuständig?

Ösophagoskopie zum Einsatz kommt. Tatsächlich gibt es im Gegensatz zu einer Ösophagogastroskopie, bei der ein Gastroenterologe verantwortlich ist, keinen Arzt, der sich auf die Speiseröhre spezialisiert hat. Wenn Sie also Probleme mit der Speiseröhre haben, können Sie sich an Ihren Hausarzt wenden.

Wie gefährlich ist eine Speiseröhren OP?

Risiken und mögliche Komplikationen

Nach der Entfernung von Teilen oder der gesamten Speiseröhre kann es zu Undichtigkeiten der Naht zwischen Speiseröhre und Magen bzw. Darm kommen, die bezeichnet man als Anastomoseninsuffizienz. Auch können Beschwerden wie Gallereflux und Sodbrennen auftreten.

Wie wird ein Geschwür in der Speiseröhre behandelt?

Lokal fortgeschrittene Tumorstadien werden zunächst mit Strahlenchemotherapie behandelt und anschließend operiert. Sollten Begleiterkrankungen eine Operation nicht zulassen, kann die Strahlentherapie als definitive Therapieoption intensiviert werden, ohne nachfolgende Operation.

Wo streut Speiseröhrenkrebs?

Mit dem Blut- und Lymphstrom gelangen die Krebszellen in andere Organe. Dort können sie sich ansiedeln und erneut vermehren; es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Metastasen treten beim Speiseröhrenkarzinom am häufigsten in Lymphknoten, Leber und Lunge auf. Aber auch andere Organe können betroffen sein.

Ist Speiseröhrenkrebs aggressiv?

Der Speiseröhrenkrebs ist mit circa 100 Fällen pro Million Einwohner und Jahr in der westlichen Welt ein zwar seltener, aber hinsichtlich seiner Behandlung überaus komplexer Tumor. Mit einer 5-Jahres-Heilungsrate von nur 16,8% (37,3% in Frühstadien) zählt er ausserdem zu den sehr aggressiven Krebsformen.

Wie lange dauert eine Operation bei Speiseröhrenkrebs?

Der gesamte Eingriff dauert zwischen 3 und 4 Stunden.

Kann man bei der Magenspiegelung auch die Speiseröhre sehen?

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) kann helfen, den Verdacht auf Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündungen und Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre abzuklären. Mithilfe eines flexiblen dünnen Schlauchs (Gastroskop) werden dabei die Speiseröhre, der Magen und ein Teil des Zwölffingerdarms untersucht.

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