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Was tun bei Pfändungsbescheid?

Gefragt von: Christopher Schwarz-Stein  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn Sie einen Pfändungsbescheid bekommen haben, können Sie sich an verschiedene Stellen wenden. Sie können zum Beispiel eine Schuldnerberatung anrufen. Beachten Sie, dass sich einige Stellen nur an bestimmte Klienten richten.

Wie kann ich gegen eine Pfändung vorgehen?

Die sofortige Beschwerde (§ 793 ZPO) ist gegen Entscheidungen des Vollstreckungsgerichts möglich. Sie ist schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle des Gerichts binnen einer Frist von zwei Wochen ab Zustellung der Entscheidung bei dem Vollstreckungsgericht oder dem Landgericht einzulegen.

Was bedeutet ein Pfändungsbescheid?

Erhebt der Schuldner gegen einen Mahnbescheid keinen Widerspruch, ergeht auf Antrag des Gläubigers ein Vollstreckungsbescheid (§ 692 Abs. 1 ZPO), aus dem der Gläubiger die Zwangsvollstreckung betreiben kann. Der Pfändung unterliegen diejenigen beweglichen Sachen des Schuldners, die sich in seinem Eigentum befinden.

Kann man einer Pfändung widersprechen?

Kann die ausgesprochene Kontopfändung rückgängig gemacht werden? Grundlegend ist davon auszugehen, dass die Kontopfändung berechtigt ist und man davor auch schon über die weiteren Schritte informiert worden ist. Daher kann der Kontopfändung nicht widersprochen werden, wenn es sich um eine berechtigte Forderung handelt.

Wie verhalte ich mich bei einer Kontopfändung?

Gegen die Kontopfändung kann Ihre Bank nichts unternehmen. Hier müssen Sie selbst aktiv werden. Innerhalb der 14- Tage Frist müssen Sie einen Antrag auf Freigabe des unpfändbaren Einkommens bei Ihrem zuständigen Amtsgericht stellen. Wenn Sie ein Pfändungsschutzkonto haben, bleibt Ihnen dies erspart.

Pfändung durch Gerichtsvollzieher - Das sollten Sie wissen - Erklärt vom Anwalt

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Wie komme ich an mein Geld bei einer Pfändung?

Voraussetzung ist ein Vollstreckungstitel, also die rechtliche Anordnung zur Zahlung. Der Gläubiger kann das Guthaben auf dem Konto "pfänden". Dafür braucht er vom Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss. Der Kontoinhaber kann dann kein Geld mehr abheben oder Überweisungen tätigen.

Kann ich bei einer Pfändung noch Geld abheben?

Folgen einer Pfändung

Auszahlungen sind nur noch möglich, wenn Ihr Girokonto mehr Guthaben als der gepfändete Betrag ausweist. Dies gilt auch für Daueraufträge und Lastschriften.

Wird eine Kontopfändung in der Schufa eingetragen?

Eine Kontopfändung wirkt sich negativ auf die Bonität aus. Die Pfändung wird der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) gemeldet. Sie stellt einen negativen Schufa-Eintrag dar. Der negative Eintrag wird erst 3 Jahre nach Begleichung der Schuld gelöscht.

Kann ich nach einem Vollstreckungsbescheid noch zahlen?

Ein Schuldtitel, wie es der Vollstreckungsbescheid ist, besitzt für 30 Jahre Gültigkeit. Innerhalb diesen Zeitraums kann der Gläubiger immer wieder versuchen, den offenen Betrag zu vollstrecken. Im Zweifelsfall kommt es erneut zu einer Zwangsvollstreckung.

Kann ich nach Vollstreckungsbescheid noch in Raten zahlen?

Der Gläubiger ist Herr des Verfahrens und kann demzufolge die Ratenzahlungen bewilligen, befristen, ablehnen oder unter Bedingungen stellen. Diese Vorgaben können bereits mit dem Vollstreckungsauftrag erteilt werden und müssen vom Gerichtsvollzieher gem. § 114a Nr. 5 GVGA beachtet werden.

Was kommt nach einer Pfändung?

Der Gläubiger muss beim Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beantragen. Sobald das Geldinstitut diesen in den Händen hat, werden Bankguthaben des Schuldners beschlagnahmt – aktuelle, aber auch künftige. Der Gläubiger muss jetzt vier Wochen abwarten, dann erhält er den beschlagnahmten Betrag.

Was tun nach Pfändungs- und Überweisungsbeschluss?

Wird mit dem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss Ihr Girokonto gepfändet, können Sie binnen vier Wochen bei der Bank beantragen, dass das Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto umgewandelt wird. Sie können dann über einen persönlichen Freibetrag von 1028,89 € verfügen.

Was darf bei einer Pfändung gepfändet werden?

Die Gläubiger können, mit einem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss das Guthaben auf Ihrem Konto pfänden. Dies betrifft auch Ihr Sparguthaben und vermögenswirksame Anlagen. Aber nur der pfändbaren Anteil Ihres Einkommens, über den unpfändbaren Anteil Ihres Einkommens können Sie verfügen.

Wie lange dauert es von Vollstreckungsbescheid bis zur Kontopfändung?

Zwischen der ersten Zahlungserinnerung und der Kontopfändung liegen meistens mehrere Monate. Geht von einem privatwirtschaftlichen Gläubiger eine Zwangsvollstreckung ein, so haben Sie als Schuldner 14 Tage Zeit, um dieser Zwangsvollstreckung zu widersprechen. Anders ist das jedoch bei der Vollstreckung des Finanzamts.

Kann man eine Pfändung abwenden?

Es gibt verschiedene Rechtsmittel, mit denen sich eine Zwangsvollstreckung abwenden lässt. Hierzu gehören die sofortige Beschwerde, die Vollstreckungserinnerung, die Drittwiderspruchsklage und die Vollstreckungsgegenklage. Der Gläubiger besitzt ein vorläufig vollstreckbares Urteil.

Wann Kontopfändung nach Vollstreckungsbescheid?

Dem Schuldner wird die bevorstehende Pfändung spätestens durch die Zustellung eines Vollstreckungsbescheides angekündigt. Ab diesem Zeitpunkt muss dem Schuldner klar sein, dass eine Kontopfändung demnächst möglich ist. Die Zustellung des Vollstreckungsbescheides ist zwingende Voraussetzung für die Kontopfändung.

Wie lange habe ich Zeit einen Vollstreckungsbescheid zu bezahlen?

Schuldner: Zwei Wochen Zeit, um Zahlungen zu begleichen.

Wird ein Vollstreckungsbescheid immer in der SCHUFA eingetragen?

Denn der Vollstreckungsbescheid ist ein Schuldtitel im Sinne des Gesetzes. Damit ist klar: Der Vollstreckungsbescheid rechtfertigt die Einmeldung bei der SCHUFA!

Wann kommt der Gerichtsvollzieher mit der Polizei?

Der Gerichtsvollzieher schaltet die Polizei nur ein, wenn eine Verhaftung wirklich notwendig sein sollte. Dennoch sollten Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen, dass das Amtsgericht die Erzwingungshaft anordnet.

Wie lange dauert es bis die Pfändung aufgehoben ist?

Die Kontopfändung dauert so lange, bis alle Schulden getilgt sind. Wird die Forderung sofort vollständig aus dem Bankguthaben beglichen, endet damit die Pfändung. Ist jedoch nicht genug Geld auf dem Konto, so kann die Kontopfändung Monate oder gar Jahre andauern – je nach Guthaben und Höhe der Forderung.

Kann ich Geld überweisen obwohl mein Konto gepfändet ist?

Folgen einer Kontopfändung

Es gibt keinen automatischen Schutz Ihres Existenzminiums, auch nicht eventueller Sozialleistungen. Auszahlungen sind nur noch möglich, wenn Ihr Girokonto mehr Guthaben als der gepfändete Betrag ausweist. Dies gilt auch für Daueraufträge und Lastschriften.

Wann verschwindet eine Pfändung aus der SCHUFA?

So wirkt sich die Kontopfändung Schufa aus

Die Bank wird im Rahmen der Pfändung Schufa informieren. Es entsteht also ein negativer Eintrag durch die Pfändung Schufa. Dieser negative Schufa-Eintrag wird erst drei Jahre nach der kompletten Begleichung der Schuld gelöscht.

Wie schütze ich mich vor Kontopfändung?

Um Pfändungsschutz zu erhalten, müssen Sie Ihr Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto umwandeln lassen. Die Kündigung Ihres Girokontos ist dazu nicht erforderlich. Sie müssen der Bank unter Angabe der IBAN schriftlich mitteilen, dass Sie die Umwandlung in ein P-Konto wünschen.

Was tun bei Kontopfändung Trotz P-Konto?

Ja, es ist möglich ein P-Konto auch nach Eingang einer Kontopfändung zu beantragen. Nach Erhalt des Pfändungsbescheids hat der Kontoinhaber in der Regel einen Monat Zeit, den Pfändungsschutz zu beantragen. Der Pfändungsschutz gilt damit auch rückwirkend für den Kalendermonat, in welchem das Bankkonto gepfändet wurde.

Wie hoch ist der pfändungsfreibetrag 2022?

Seit der letzten Anpassung im Juli 2021 liegt die Pfändungsfreigrenze bei 1.252,64 Euro pro Person an unpfändbarem Arbeitseinkommen. Sie steigt zum 1. Juli 2022 um 6,2 Prozent. Konkret bedeutet das auf einen unpfändbaren Betrag von 1.330,16 Euro. Dieser gilt allerdings für einen Schuldner ohne Unterhaltspflichten.