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Was tun bei Eltern-Kind-Entfremdung?

Gefragt von: Irene Janßen  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Um wieder zurück in einen guten Kontakt zu kommen, sind folgende Maßnahmen hilfreich: Nehmen Sie Ihr Kind mit seinen Gefühlen Ihnen gegenüber ernst und hören Sie ihm zu, ohne sich zu rechtfertigen oder zu versuchen, seine Vorbehalte mit Argumenten zu entkräften.

Was kann man gegen Entfremdung tun?

Wie induzierte Eltern-Kind-Entfremdung verhindert werden kann
  1. Der entfremdende Elternteil erlangt Einsicht und ändert sein Verhalten hin zu bindungstolerantem oder bindungsfürsorglichen Verhalten.
  2. Das Kind wird vor dem entfremdenden Verhalten geschützt, in der Regel durch Obhutswechsel oder (zeitweilige) Inobhutnahme.

Warum entfremden sich Kinder?

In solchen Fällen findet oft Entfremdung statt, in rund 90 Prozent durch die Mutter. Die Gründe, warum ein Kind sich von einem geliebten Elternteil abwendet, können laut der Kindesschutz Organisation Schweiz Kisos Schuldgefühle, Loyalitätskonflikte und Verlustängste sein.

Ist Kindesentfremdung strafbar?

Nach § 235 Strafgesetzbuch macht sich ein Elternteil strafbar, wenn er dem anderen Elternteil das Kind anlässlich gerichtlich festgesetzter Umgangstermine entzieht, also den Umgang vereitelt. Allerdings tritt die strafbare Handlung erst dann ein, wenn der Umgang gerichtlich festgelegt ist.

Was ist Eltern-Kind-Entfremdung?

Im Fachjargon nennt man es Eltern-Kind-Entfremdung – das systematische Schlechtmachen eines Elternteils gegenüber dem gemeinsamen Kind. Das Kind bekommt Angst und möchte Vater oder Mutter nicht mehr sehen. Eine fast aussichtslose Situation.

Eltern-Kind-Entfremdung: Umgang mit Aussagen entfremdeter Kinder (Parental Alienation/PAS)

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Wie lange dauert eine Entfremdung vom Kind?

Eine Entfremdung kann bewusst und offen, aber auch sehr subtil und unbewusst ablaufen. Sie kann bereits in einer bestehenden Ehe beginnen oder auch erst nach der Trennung einsetzen. Sie kann innerhalb weniger Wochen oder auch über mehrere Jahre stattfinden und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Wie verhalten sich manipulierte Kinder?

Sie sind verschlossen, zappelig oder leiden an unbeherrschten Wutausbrüchen. Betroffene Kinder treffen widersprüchliche Aussagen und verhalten sich anders, je nachdem, welches Elternteil dabei ist. Die Kinder werden zudem genötigt manipulierte Aussagen zu verbreiten, um das Umfeld (Nachbarn, Schule, Kindergarten, …)

Was tun wenn das Kind beeinflusst wird?

Was Sie tun sollten

Lassen Sie das Kind frei erzählen, was es beschäftigt, was es wütend macht, was es belastet. Machen Sie deutlich, dass es jederzeit ausdrücken soll und darf, was es fühlt, insbesondere auch im Hinblick auf den Konflikt der Eltern und seine Liebe zu beiden Eltern.

Was tun wenn ein Elternteil das Kind manipuliert?

Dies ist der Fall, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Umgang ggf. nicht zum Wohl des Kindes ausgeübt wird. Das Gericht kann in solchen Fällen anordnen, dass der Umgang nur unter Aufsicht des Jugendamts wahrgenommen werden darf, also „begleitet“.

Wann machen sich Eltern strafbar?

Demnach müssen Eltern spätestens nach 30 Minuten nach ihrem Kind sehen. Unabhängig von der zivilrechtlichen Haftungsfrage können sich Eltern allerdings im Zusammenhang mit dem Jugendschutz auch strafbar machen. § 171 StGB ahndet die Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht gegenüber unter 16-Jährigen.

Was kann man machen wenn das Kind sich abwendet?

Wenn du sehr darunter leidest oder sich auch nach längerer Zeit keine Besserung einstellst, solltest du dir professionelle Unterstützung suchen, zum Beispiel von einem Psychotherapeuten bzw. einer Psychotherapeutin. Er oder sie kann dir helfen, mit deiner Situation besser umzugehen.

Warum wenden sich Kinder von den Eltern ab?

Häufig gab es in der Familie der Betroffenen Gewalt oder Missbrauch. Mitunter litten die Eltern an schweren psychischen Krankheiten, oder die Kinder fühlten sich schlicht nicht geliebt und beachtet. Fast immer drückt der Kontaktabbruch sehr große Not aus.

Wie manipulieren Eltern ihre Kinder?

Uneinigkeit in Erziehungsfragen und partnerschaftliche Probleme sind die Hauptauslöser dafür, dass Kinder versuchen, ihre Eltern zu manipulieren. Es geht dabei darum, den eigenen Willen durchzusetzen, aber auch, Grenzen auszuloten und Gewissheit über die aktuelle Situation zu bekommen.

Was tun wenn Kinder instrumentalisiert werden?

Die Kinder benötigen keine Therapie. Das Verhalten normalisiert sich schnell, wenn das Kind erfährt, dass es den anderen Elternteil verlässlich und ohne Schuldgefühle besuchen und sich an der gemeinsamen Zeit erfreuen darf.

Wie viel Kontakt mit den Eltern ist normal?

Viele Erwachsene haben mehrmals pro Woche bis täglich Kontakt mit der Mutter. Der Grund: Durch das Handy ist es heute einfacher, von überallher anzurufen. «Durch das Handy ist es heute einfacher von überall her und oft gratis anzurufen», sagt Psychologe Thomas Steiner.

Wie fühlt sich Entfremdung an?

Depersonalisation: Beschreibung

Die Depersonalisierung beschreibt eine Entfremdung von der eigenen Person. Betroffene haben eine gestörte Selbstwahrnehmung und fühlen sich von ihrem Ich losgelöst. Bei einer Derealisation hingegen plagt die Betroffenen der Eindruck, dass ihre Umwelt nicht real ist.

Wie manipulieren Narzissten ihre Kinder?

Diese Beziehung, in der das Kind vorrangig die elterlichen Wünsche und Bedürfnisse erfüllen soll, wird als narzisstische Bindung bezeichnet. Narzisstische Eltern missachten häufig persönliche Grenzen und wenden emotionale Gewalt an, um das Kind so zu manipulieren, dass es den elterlichen Erwartungen entspricht.

Wann liegt Kindeswohl Gefährdung vor?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt.

Wie Verhalten sich Narzissten gegenüber ihren Kindern?

Narzisstische Eltern interessieren sich meist nicht für die Meinung/Stimme ihrer Kinder und vermitteln ihnen, dass nur ihre Regeln oder die der Gesellschaft ("Das macht man nicht") zählen. Häufig strafen sie ihre Kinder dafür, zu widersprechen oder zu "stören".

Wie schütze ich mein Kind vor Manipulation?

Viele Kinder halten das auf die Dauer nicht aus. Um sich vor dem Konflikt zwischen den Eltern zu schützen, entscheiden sie sich schon einmal für einen der beiden Elternteile, zumeist für denjenigen, bei dem sie sich zeitlich mehr aufhalten. Das tun sie nicht, weil sie ihn lieber hätten.

Was ist das PAS Syndrom?

Das Parental Alienation Syndrome (PAS) gilt als eine extreme Ausprägung des Konfliktes zwischen Kindeswillen und Loyalitätsdruck von Bezugspersonen. Das Entfremdungssyndrom entsteht durch eine massive Beeinflussung des Kindes durch einen Elternteil mit der Folge der Entfremdung des Kindes vom anderen Elternteil.

Was tun wenn Eltern sich nicht einigen können?

Können sich die Eltern nicht einigen, muss bei Gericht ein Antrag auf Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts oder des Sorgerechts auf einen Elternteil allein gestellt werden. Für das Gericht ist wiederum maßgeblich, welche Entscheidung dem Kindeswohl am besten entspricht.

Was sind manipulative Eltern?

Eltern mit zwei Gesichtern

Emotionale Manipulation ist tückisch, weil das Kind nie weiß, wie es sich verhalten soll. Ein Elternteil baut in solchen Fällen großen Druck auf die Gefühle des Kindes auf. Der Sohn oder die Tochter wird mit Schuldgefühlen überladen und das Selbstbewusstsein zerstört.

Wann fängt Manipulation an?

Wo beginnt also manipulatives Handeln? Eine Beeinflussung an der Grenze zur Manipulation finden wir, wenn wir Menschen zu etwas »überreden«. Auch dann üben wir Einfluss auf einen anderen aus, meist gegen seine ursprüngliche Meinung, im weitesten Sinne manipulieren wir einen anderen Menschen.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Erziehungspersonen, wie Eltern oder Dritte, dem Kind körperlichen, geistigen oder seelischen Schaden zufügen bzw. zulassen. Dabei muss die Gefährdung gegenwärtig und erheblich sein. Es kommt im Einzelfall immer auf die Schwere der Schädigung beim Kind an.

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