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Was tun bei einer Ermahnung?

Gefragt von: Anneliese Vogt-Beck  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Wie auf eine Ermahnung reagieren? Soll die Ermahnung der Personalakte hinzugefügt werden, besteht für den Arbeitnehmer die Möglichkeit, eine Gegendarstellung zu verfassen, insofern er die Ermahnung für ungerechtfertigt oder sachlich falsch hält.

Soll man auf eine Ermahnung reagieren?

Soll man überhaupt darauf reagieren? In den meisten Fällen sollten Sie eine Ermahnung durch den Arbeitgeber nicht kommentarlos hinnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das bemängelte Fehlverhalten zutreffend ist oder nicht.

Wie schlimm ist eine Ermahnung?

Im Vergleich zur schärferen Abmahnung ist die Ermahnung noch ein mildes mittel. Trotzdem sollten Sie die ermahnenden Worte nicht auf die leichte Schulter nehmen: Sie kommt ebenfalls in die Personalakte und kann Folgen haben.

Wie lange hält eine Ermahnung?

Grundsätzlich gibt es für eine solche Abmahnung keine Verjährung: Das heißt, sie bleibt bestehen und verliert nicht - wie manchmal zu Unrecht angenommen - nach zwei Jahren ihre Gültigkeit. Somit existiert auch kein "Ablauf-oder Verfallsdatum", nach dem eine Abmahnung entfernt werden müsste.

Was passiert wenn man eine Ermahnung nicht unterschreibt?

Nicht erforderlich ist dabei die Unterschrift des Arbeitnehmers – die Abmahnung ist auch rechtswirksam, wenn er sie nicht eigenhändig unterschreibt. Eine unwirksame Abmahnung hat rechtlich keinen Bestand und muss aus der Personalakte entfernt werden.

Abmahnung - Die 3 häufigsten Unwirksamkeitsgründe!

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Was darf in einer Ermahnung stehen?

Eine Ermahnung muss zwei Komponenten enthalten – den Hinweis auf ein Fehlverhalten und die Aufforderung dies einzustellen. Die Ermahnung muss konkret sein. Aus einer Ermahnung darf laut Arbeitsrecht keine Kündigung resultieren.

Wie viele Ermahnungen bis zur Abmahnung?

Zwar ist der Arbeitgeber berechtigt, bei leichterem Fehlverhalten zunächst eine Ermahnung vor einer Abmahnung auszusprechen.

Wann kann eine Ermahnung aus der Personalakte entfernt werden?

In der Praxis wird eine Abmahnung meist nach 1 bis 3,5 Jahren entfernt. In der Regel wird der Mitarbeiter nach einer bestimmten Zeit auch sein Einsichtsrecht in die Personalakte wahrnehmen (§ 83 BetrVG), um zu überprüfen, ob der Arbeitgeber der Entfernungspflicht nachgekommen ist.

Was ist schlimmer Ermahnung oder Abmahnung?

Die Ermahnung ist gegenüber einer Abmahnung ein milderes Mittel. Sie soll dem Arbeitnehmer deutlich machen, dass er sich bei einer bestimmten Gelegenheit nicht korrekt verhalten hat, und der Arbeitgeber möchte auch, dass sich das ändert. Aber geht der Arbeitgeber nicht so weit, eine Kündigung anzudrohen.

Wie spreche ich eine mündliche Ermahnung aus?

Bei einer mündlichen Ermahnung reicht oft eine kurze Entschuldigung, und die Sache ist vergessen. Eine schriftliche Ermahnung deutet hingegen darauf hin, dass der Arbeitgeber die Angelegenheit weniger locker sieht. Nach einer schriftlichen Ermahnung sollten Sie deshalb mit dem Arbeitgeber über seine Kritik sprechen.

Wann bekommt man eine Ermahnung?

Eine Ermahnung ist eine bloße Rüge, die der Arbeitnehmer ausspricht, wenn er mit dem Verhalten oder der Arbeitsleistung eines Beschäftigten nicht zufrieden ist. Eine Ermahnung beinhaltet eine Rüge, aber nicht die Androhung einer Kündigung. Somit wohnt der Ermahnung nicht die Warnfunktion inne, die eine Abmahnung hat.

Wie oft abmahnen vor fristloser Kündigung?

Fazit. Dass der Arbeitgeber vor einer Kündigung stets drei Mal abmahnen muss, ist ein Irrglaube. Bei schweren Verstößen kann schon eine Abmahnung ausreichen, um dem Arbeitnehmer zu kündigen. Der Arbeitnehmer wird durch die Abmahnung zunächst nur vor einer drohenden Kündigung gewarnt.

Wer muss eine Ermahnung unterschreiben?

Der Arbeitgeber kann eine Ermahnung aussprechen. Diese Maßnahme ist eine Rüge ohne Sanktionsfunktion, die schriftlich erfolgen sollte. Sie ist als „Strafe” oder „Belehrung” zu verstehen. Mit der Ermahnung rügt der Arbeitgeber einen (vermeintlichen) Verstoß des Arbeitnehmers gegen dessen Pflichten.

Wann ist eine Gegendarstellung sinnvoll?

Bei formalen Mängeln ist es meist besser eine Gegendarstellung für die Personalakte zu schreiben. Ihr Arbeitgeber muss sie zur Personalakte nehmen (§ 83 BetrVG). In Ihrer Gegendarstellung können Sie Ihre Sicht der Dinge schildern und versuchen, die gegen Sie erhobenen Vorwürfe zu entkräften.

Wie viel Zeit zwischen Abmahnung und fristloser Kündigung?

Denn § 626 Abs. 2 S. 1 BGB gesteht selbst bei einer außerordentlichen Kündigung dem Arbeitgeber nur diese Überlegungsfrist zu. Im Anschluss an die Abmahnung muss dem Abgemahnten dann hinreichend Zeit zur Bewährung - wenigstens vier Wochen - gelassen werden, bevor eine Kündigung erfolgen sollte.

Kann man nach einer Abmahnung fristlos gekündigt werden?

Hat man als Arbeitgeber eine Abmahnung ausgesprochen und kommt es dann zu einem Wiederholungsfall, ist eine ordentliche verhaltensbedingte Kündigung im Prinzip zulässig, und bei sehr gravierenden (wiederholten) Pflichtverstößen auch eine außerordentliche bzw. fristlose Kündigung.

Kann man nach 2 Abmahnungen fristlos kündigen?

Eine Abmahnung ist also grundsätzlich nötig, um dem Arbeitnehmer wegen seines Verhaltens zu kündigen. Aber Achtung: Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Arbeitnehmer erst nach drei Abmahnungen gekündigt werden kann! Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, eine feste Anzahl an Abmahnungen auszusprechen.

Was ist ein grobes Fehlverhalten?

Grobes Fehlverhalten ist ein Verhalten am Arbeitsplatz, das eine Abmahnung oder im Extremfall die fristlose Kündigung nach sich zieht. Bestandteil von vielen Arbeitsverträgen sind Richtlinien, in denen die entsprechenden Verhaltensweisen festgehalten sind.

Ist eine mündliche Abmahnung schlimm?

Abmahnungen können sowohl schriftlich als auch mündlich ausgesprochen werden. Ein besonderes Formerfordernis existiert nicht; es ist keine Schriftform vorgeschrieben. Erteilt der Arbeitgeber die Abmahnung nur mündlich, so wird er später in der Regel erhebliche Beweisschwierigkeiten haben.

Wie lehne ich eine Abmahnung ab?

Eine Abmahnung ablehnen: Dabei kann ein Schreiben helfen. Dieser Ratgeber bietet dafür einen Vordruck. Arbeitgeber nutzen Abmahnungen, um ihre Beschäftigten auf unerwünschtes Fehlverhalten hinzuweisen. Gleichzeitig werden diese dazu ermahnt, sich in ihrem Verhalten in Zukunft zu bessern.

Wie kann man sich gegen eine Abmahnung wehren?

Wenn Sie eine Abmahnung erhalten haben, stehen Ihnen verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung, sich dagegen zu wehren:
  1. Gegendarstellung bzw. Widerspruch.
  2. Einschaltung des Betriebsrats.
  3. Anspruch/Klage auf Rücknahme der Abmahnung bzw. Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte.
  4. Nichts tun.

Was darf nicht in einer Abmahnung stehen?

Ein Abmahnschreiben darf nicht pauschal formuliert sein. Es muss das Fehlverhalten eines Mitarbeiters konkret benennen. Der Arbeitgeber muss außerdem genau darlegen, gegen welche Vorschrift der Betroffene verstoßen hat. Allgemeine Hinweise, etwa auf Verschwiegenheitspflichten, reichen nicht.

Was tun bei Fehlverhalten?

Wenn Sie am Arbeitsplatz ein Fehlverhalten bemerken, können diese Schritte Ihnen helfen, richtig damit umzugehen.
  1. Klären Sie die Situation auf. ...
  2. Sprechen Sie den Betroffenen an. ...
  3. Sammeln Sie Informationen. ...
  4. Informieren Sie Ihren Vorgesetzten. ...
  5. Behalten Sie es für sich.

In welchem Fall kann ein Mitarbeiter abgemahnt werden?

Eine Abmahnung kann aus einer ganzen Reihe von Gründen ausgesprochen werden, etwa wegen Arbeitsverweigerung, Unpünktlichkeit oder Alkohol am Arbeitsplatz. Haben Sie eine vermeintlich ungerechtfertigte Abmahnung erhalten, können Sie dieser widersprechen und im Zweifelsfall auch gegen Ihren Arbeitgeber klagen.

Was ist ein Fehlverhalten am Arbeitsplatz?

Hier können beispielsweise Beleidigungen, anhaltendes Mobbing oder Unfreundlichkeit gegenüber Kunden zählen. Auch körperliche Tätlichkeiten werden in der Regel umgehend mit einer Abmahnung getadelt. Kommt es zu einem besonders schweren Fall, ist auch die fristlose verhaltensbedingte Kündigung möglich.