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Was tun bei Eigentümerwechsel?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Mike Heck  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Will der neue Eigentümer die Wohnung für sich oder einen nahen Angehörigen nutzen, so kann er eine Eigenbedarfskündigung aussprechen. Dabei gelten die regulären Kündigungsfristen des Mietrechts, der Vermieter kann das Mietverhältnis also frühestens mit einer Frist von drei Monaten kündigen.

Wer muss bei Eigentümerwechsel informiert werden?

Bei einem Eigentümerwechsel sind Mieter jetzt besser geschützt: Nach einem neuen Urteil des Bundesgerichtshofs (Az. VIII ZR 133/07) müssen Mieter über die neue Eintragung im Grundbuch informiert werden, damit sie Forderungen gegenüber dem Alteigentümer noch rechtzeitig binnen eines halben Jahres geltend machen können.

Was ist bei Eigentümerwechsel zu beachten?

Erwerber*innen müssen einen vom Gesetz zugelassenen Kündigungsgrund haben, z.B. Eigenbedarf für sich oder Angehörige. Sie kön- nen erst nach Grundbucheintragung kündigen, er muss die Kündigungsfrist beachten, sowie seinen vernünftigen Kündigungsgrund nach- vollziehbar darlegen.

Wie lange Kündigungsfrist bei Eigentümerwechsel?

Außerdem muss der die gesetzlichen Kündigungsfristen einhalten – je nach Wohndauer des Mieters zwischen 3 und 9 bzw. 12 Monate. Anders allenfalls, wenn der neue Eigentümer die Wohnung in der Zwangsversteigerung erworben hat. Dann kann er nach dem Zuschlag zum nächst möglichen Termin mit Dreimonatsfrist kündigen.

Wer erstellt die Nebenkostenabrechnung bei Eigentümerwechsel?

Die Aufgabe der Erstellung der Nebenkostenabrechnung fällt so in der Regel dem neuen Eigentümer zu. Dieser kann in jener nur die Kosten auf Mieter umlegen, die im Mietvertrag festgelegt sind. Eventuell anfallende Nachzahlungsansprüche hat er gegenüber den Mieter geltend zu machen.

#69 Mietwohnung verkaufen - Eigentümerwechsel

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Wer zahlt Nachzahlung bei Eigentümerwechsel?

Guthaben und Nachzahlungen sind immer mit dem Eigentümer abzurechnen, der zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Jahresabrechnung grundbuchlich eingetragener Eigentümer ist. Dies gilt sogar für Abrechnungen über frühere Zeiträume, in denen der neue Eigentümer noch gar kein Eigentümer war.

Was benötigt die Hausverwaltung bei Eigentümerwechsel?

Eigeninitiative des Verwalters ist gefragt

Ferner sollte ihm ein Formular zur Erfassung seiner Stammdaten, der aktuelle Wirtschaftsplan und ein Formular zur Einzugsermächtigung der Hausgelder übersandt bzw. die Bankverbindung der Gemeinschaft mitgeteilt werden.

Kann neuer Eigentümer die Miete erhöhen?

Dennoch ist eine Mieterhöhung nach einem Eigentümerwechsel bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete laut Paragraph 558 BGB möglich. Allerdings nur wenn die letzte Erhöhung mehr als ein Jahr zurückliegt. Weiterhin darf die Miete in einem Zeitraum von 3 Jahren nicht mehr als 20 Prozent steigen.

Wann gehen Rechte und Pflichten auf den neuen Eigentümer über?

Ab wann bin ich Eigentümer einer Immobilie? Eigentümer der Immobilie sind Sie ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie im Grundbuch eingetragen sind. Erst dann gehen alle Rechte und Pflichten zur Immobilie auf Sie über. Bis zur Zahlung der Kaufsumme bleibt der Verkäufer Eigentümer und Besitzer der Immobilie.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

"Wenn im Laufe der Mietzeit Verschlechterungen oder Verschleißerscheinungen auftreten, muss der Vermieter tätig werden. Er muss reparieren und instandsetzen - auf eigene Kosten oder es aus der Miete finanzieren." Das heißt: Wenn etwas kaputt geht, kann der Mieter Ersatz verlangen, ohne dass es teuer wird.

Wer zahlt Grundsteuer bei Eigentumswechsel?

Die Grundsteuer wird nach den Verhältnissen am 1. Januar des Jahres festgesetzt und ist somit bis zum Ende des laufenden Jahres vom alten Eigentümer an die Gemeinde zu entrichten, unabhängig von einem Verkauf während des laufenden Jahres.

Welchen Nachweis erhält der neue Eigentümer nach dem Kauf?

Sobald die Zahlung beglichen ist, stellt das Finanzamt die Unbedenklichkeitsbescheinigung aus. Damit hat der Erwerber den Nachweis, dass er die Grunderwerbsteuer gezahlt hat und kann bürgerlich-rechtlicher Eigentümer des Grundstücks werden.

Was muss man tun wenn man ein Haus gekauft hat?

  1. Termin für die Schlüsselübergabe vereinbaren. Beim Termin Übergabeprotokoll unterschreiben. ...
  2. Kündigungen nicht vergessen. ...
  3. Gegebenenfalls renovieren oder Handwerker beauftragen. ...
  4. Umzug planen. ...
  5. Telefon und Internet ummelden. ...
  6. Namensschild anbringen. ...
  7. Versicherungen abschließen.

Wann darf der neue Eigentümer Eigenbedarf anmelden?

Erfolgt für eine Mietwohnung ein Eigentümerwechsel, muss eine Sperrfrist für die Eigenbedarfskündigung eingehalten werden. Erst wenn drei Jahre seit dem Verkauf der Wohnräume verstrichen sind, kann Eigenbedarf angemeldet werden.

Kann nach dem Notartermin noch etwas schief gehen?

Eine Auflassungsvormerkung ist eine Eintragung im Grundbuch einer Immobilie. Sie schützt vor allem euch als Käufer (§ 883 im BGB). Denn nach dem Notartermin seid ihr noch nicht der rechtmäßige Besitzer des erworbenen Hauses oder der Wohnung.

Wann ist der Eigentümerwechsel vollzogen?

Nach dem Gesetz ist ein Eigentümerwechsel nämlich erst vollzogen, wenn die Eintragung im Grundbuch erfolgt ist. Erst dann hat der Käufer alle Rechte, aber auch alle Pflichten des Alteigentümers.

Wie lange dauert es vom notartermin bis zum Grundbucheintrag?

Wenn alle Unterlagen vorliegen, dann erfolgt der Immobilienkauf innerhalb weniger Wochen. Eine einzuhaltende Frist sind die zwei Wochen, in denen Verkäufer und Käufer den Vertragsentwurf des Notars prüfen sollen. Der Grundbucheintrag dauert dagegen in der Regel mehrere Wochen oder sogar Monate.

Was passiert mit Mietvertrag Wenn Eigentümer wechselt?

Gibt es nach dem Vermieterwechsel einen neuen Mietvertrag? In Deutschland gilt der Grundsatz: Kauf bricht nicht Miete. Das bedeutet, dass der bestehende Mietvertrag auch nach einem Eigentümerwechsel unverändert weiterläuft.

Wie hoch darf die Miete erhöht werden bei Vermieterwechsel?

Bei einer Mieterhöhung nach einem Eigentümerwechsel ist neben der ortsüblichen Vergleichsmiete auch die Kappungsgrenze zu beachten. Das heißt, die Miete darf innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen, in vielen beliebten Wohngebieten sogar nur um 15 Prozent.

Wie schnell darf ein neuer Vermieter die Miete erhöhen?

Vermieter dürfen frühestens ein Jahr nach dem Einzug eine Mieterhöhung schicken und müssen dann eine Überlegensfrist bis zum Ablauf des übernächsten Monats einräumen. Tatsächlich kann die Miete also erst nach 15 Monaten steigen (§ 558 Abs. 1 Satz 1 BGB).

Wer holt Verwalterzustimmung ein?

Die Überprüfung führt auch der Notar durch, wenn er einen Kaufvertrag erstellt. Er koppelt die Fälligkeit des Kaufpreises an die Verwalterzustimmung. Nach Unterzeichnung des Kaufvertrages kümmert sich der Notar um dessen Abwicklung.

Wie viel kostet eine Verwalterzustimmung?

Häufig wird der amtierende Verwalter als Dritter in diesem Sinne bestimmt. Seine Zustimmungserklärung ist für den Grundbuchvollzug öffentlich zu beglaubigen. Für die Beglaubigung fällt eine Gebühr zwischen 20 und 70 Euro an.

Wer besorgt die Verwalterzustimmung?

Zustimmungspflicht: Der Verwalter muss persönlich beim Notar erscheinen und seine Zustimmung zum Kauf abgeben. Regelungen innerhalb der Eigentümergemeinschaft: Die Aufgabe des Verwalters ist es hier den neuen Eigentümer mit Informationen zu versorgen, z.B. mit dem Wirtschaftsplan.

Wer erhält die Abrechnung bei einem Eigentümerwechsel?

Bei einem Eigentümerwechsel hat der Erwerber für die in der Abrechnung festgestellten Abrechnungsspitze einzustehen, allerdings steht ihm auch ein etwaiges Guthaben zu. Für den Zeitpunkt ist maßgeblich, wer bei Beschlussfassung Eigentümer ist.

Wird Grundsteuer bei Verkauf erstattet?

Private Vereinbarung über anteilige Bezahlung der Grundsteuer. Unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen steht es Verkäufer und Käufer aber frei, Erstattungsansprüche mittels einer privatrechtlichen Regelung im Kaufvertrag zu vereinbaren.

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