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Was sind typische erste Anzeichen und Verhaltensweisen bei einer Demenz?

Gefragt von: Vera Adam  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Menschen mit beginnender Demenz haben Mühe mit dem Kurzzeitgedächtnis. Sie können sich zum Beispiel nicht mehr an eine Abmachung erinnern, die sie am Vortag getroffen haben. Oder sie verlegen Dinge. Es kann dabei auch vorkommen, dass die Betroffenen ihre Vergesslichkeit überspielen oder falsche Anschuldigungen machen.

Wie macht sich eine beginnende Demenz bemerkbar?

Eine Demenz beginnt schleichend: Erste Anzeichen können Kraftlosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen oder Schlafstörungen sein. Betroffenen fällt es bei allen Demenzformen zunehmend schwer, Neues zu behalten oder sich in ungewohnter Umgebung zu orientieren. Ihr Urteilsvermögen lässt nach.

Welche Verhaltensweisen zeigen demente Menschen?

An Demenz erkrankte Menschen verhalten sich manchmal verbal oder körperlich aggressiv. Sie schreien und beschimpfen die betreuenden Personen oder – was allerdings seltener vorkommt – schlagen oder werfen mit Gegenständen.

Was ist typisch für Menschen mit Demenz?

Demenz-Symptome und Anzeichen sind höchst unterschiedlich. Auch anhaltende Unruhe, Müdigkeit, plötzliche Aggressionen oder sogar Halluzinationen können Hinweise auf eine Demenz geben. Vergesslichkeit, Orientierungsschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen oder eine allgemeine Unlust können viele Ursachen haben.

Was sind die ersten Anzeichen für Alzheimer?

Die Stimmung und Charakter von Menschen mit Alzheimer kann sich verändern. Sie können verwirrt, misstrauisch, depressiv, ängstlich oder unruhig sein. Sie können zu Hause, am Arbeitsplatz, mit Freunden oder an Orten, an denen sie sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung befinden, leicht aus der Fassung geraten.

Demenz erkennen: Erste Schritte zur Behandlung und Hilfen für Angehörige

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Was ruft Demenz hervor?

Bei den primären Demenzen sind unheilbare Veränderungen des Gehirns ursächlich für die Erkrankung. Sekundäre Demenzen hingegen werden durch äußere Faktoren wie zum Beispiel Mangelerscheinungen oder Vergiftungen hervorgerufen und sind daher behandelbar.

Wie erkenne ich Demenz bei älteren Menschen?

Was sind die ersten, typischen Anzeichen von Demenz?
  1. Vergesslichkeit & Verwirrung. Den Geburtstag verpasst? ...
  2. Depression. ...
  3. Aggressivität & Gereiztheit. ...
  4. Persönlichkeitsveränderungen. ...
  5. Verlust des Geruchssinns. ...
  6. Halluzinationen & Wahnvorstellungen. ...
  7. Sprachliche Schwierigkeiten. ...
  8. Orientierungslosigkeit.

Wie verändern sich Menschen mit Demenz?

Menschen mit Demenz sind dadurch immer weniger in der Lage, mithilfe ihres Verstandes die auf sie einströmenden Informationen und Eindrücke zu ordnen oder zu bewerten. Deshalb fällt es den Betroffenen immer schwerer, Entscheidungen zu treffen oder Probleme durch logische Schlussfolgerungen zu lösen.

Was sollte man bei dementen vermeiden?

Kritik, Korrekturen, Diskussionen oder Vorwürfe erzielen bei Menschen mit Demenz meistens keinen positiven Effekt. Im Gegenteil, oft bringt es sie in Verlegenheit und frustriert sie. Daher sollte man davon Abstand nehmen. Loben sorgt indes für gute Laune – das ist bei Menschen ohne Demenz ja auch nicht anders.

Was tut Demenzkranken gut?

Halten Sie in Gesprächen Blickkontakt. Keine Tagesstruktur: Feste Abläufe sind enorm wichtig für Betroffene. Sie geben Sicherheit und Orientierung, zum Beispiel bei Mahlzeiten. Gefühle ignorieren: Gehen Sie unbedingt auf die Gefühle und Bedürfnisse der demenzerkrankten Person ein.

Wie zeigt sich herausforderndes Verhalten bei Demenz?

1.1 Demenz und herausfordernde Verhaltensweisen

Zielloses Herumwandern, Aggressivität, Schreien oder Apathie sind Verhaltensweisen, die meistens als belastend für Pflegende wie für das gesamte Umfeld empfunden werden (z. B. Zimber Andreas 1999).

Was löst einen Demenzschub aus?

Beispiele dafür sind Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-Mangelzustände und chronische Vergiftungen durch Alkohol oder Medikamente. Auch bestimmte Entzündungen und Infektionen sowie Depressionen können eine sekundäre Demenz verursachen. Sekundäre Demenzen sind mit etwa 9% aller Demenzerkrankungen jedoch selten.

Soll man dementen die Wahrheit sagen?

Diagnose schonungsvoll mitteilen

Noch ist die Einstellung verbreitet, daß es taktvoller sei, Demenz-Betroffenen nicht die Wahrheit zu sagen. Viele dieser im Unklaren belassenen Kranken befürchten dann aber oft jahrelang, verrückt zu werden und sind erleichtert, wenn sie endlich aufgeklärt werden.

Bin ich dement Teste dich?

Besonders bekannt und ziemlich zuverlässig sind „DemTect“, der „Mini-Mental-Status-Test (MMST)“, der „MoCa-Test“ und der „Uhrentest“. All diese Tests können aber nur Hinweise auf eine mögliche Demenz geben. Die Diagnose Demenz können ausschließlich Ärzte nach umfangreicher Untersuchung stellen.

In welchem Alter fängt Demenz an?

Auch wenn die Zahl der Demenzerkrankungen mit dem Alter stetig steigt, gibt es durchaus Menschen, die bereits deutlich vor ihrem 65. Lebensjahr an einer Demenz erkranken. Im Alter von 45 bis 65 Jahren ist etwa jeder 1.000ste betroffen, in Deutschland zwischen 20.000 und 24.000 Menschen.

Warum können Demenzkranke keine Uhr zeichnen?

Manchmal werden das Ziffernblatt mit seinen Zahlen und der Stundenzeiger korrekt dargestellt, der Minutenzeiger wird aber fehlerhaft platziert. Dieses sogenannte Minutenzeiger-Phänomen beim Uhrentest kann auf eine beginnende Demenz hinweisen.

Wo sind Demenzkranke am besten aufgehoben?

Je nachdem, in welchem Stadium der Demenz sich ein pflegebedürftiger Angehöriger befindet, müssen pflegende Familienmitglieder entscheiden, wo der Demenzkranke am besten aufgehoben ist – in der eigenen Wohnung mit regelmäßiger Betreuung, im Zuhause eines pflegenden Angehörigen oder in einem Pflegeheim.

Wie spricht man mit dementen?

So gelingt das Gespräch mit Demenzerkrankten am besten:
  1. von vorne ansprechen.
  2. Blickkontakt beim Gespräch halten.
  3. mit vollem Namen ansprechen.
  4. den Arm beim Gespräch berühren, um Sicherheit zu vermitteln.
  5. kurze und klare Sätze formulieren.
  6. positiv besetzte Schlüsselreize nutzen.

Kann man demente Menschen alleine lassen?

Allein lebende Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung leben. Das gewohnte Umfeld gibt ihnen Geborgenheit und Sicherheit. Die vertrauten Räume, Möbel und Bilder stärken die Identität.

Wie sind demente Menschen?

Bei Demenz lässt nicht nur das Gedächtnis nach, sondern auch andere Fähigkeiten. Demenzkranke finden sich zum Beispiel in ihrer Wohnung nicht zurecht, verlegen Dinge oder erkennen vertraute Personen nicht wieder. Auch das Sprechen ist oft schwierig. So ringen Patientinnen und Patienten um Worte und Sätze.

Kann Demenz wieder besser werden?

Demenz kann bislang nicht geheilt werden. Therapien ohne Medikamente haben daher das Ziel Wohlbefinden und Lebensqualität der Erkrankten zu erhalten oder zu erhöhen.

Warum wollen Demenzkranke nicht duschen?

Oft ist ihnen die Hygiene nicht mehr wichtig oder sie sind der Meinung, dass sie sich schon gereinigt haben. Auch geht zunehmend das Gefühl für die Körpergrenzen verloren. Sprechen Sie Anleitungen zur Körperpflege immer mit den gleichen Worten und in der gleichen Reihenfolge durch.

Was verschlechtert Demenz?

Der Zustand eines Demenzkranken kann sich verschlechtern, wenn er von seinem Zuhause in eine Langzeit-Pflegeeinrichtung kommt. Die meisten Betroffenen gewöhnen sich allerdings schon nach kurzer Zeit daran und finden sich in der stützenden Umgebung besser zurecht.

Wer ist anfällig für Demenz?

Achten Sie deshalb besonders auf Gefäßerkrankungen, aber auch auf Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte. Vermeiden Sie außerdem Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Übergewicht. Auch Menschen mit Depressionen, Schlafmangel und wenig Bildung haben ein erhöhtes Alzheimer-Risiko.

Wie fühlt sich Demenz im Kopf an?

An den Reaktionen Erkrankter auf ihre Fehlleistungen lassen sich Angst, Verwirrung, Frustration, Aggression und Depressionen ablesen. Obwohl viele der anfänglichen Ausfälle überspielt werden, ist dem Erkrankten bewusst, dass etwas nicht stimmt.