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Was schuldet man beim Dienstvertrag?

Gefragt von: Nancy Wirth MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Beim Dienstvertrag schuldet der Dienstverpflichtete selbständige Dienste, also eine selbständige Tätigkeit. Neben dem Kauf-, dem Miet- und dem Werkvertrag ist der Dienstvertrag der häufigste schuldrechtliche Vertragstyp im Rechtsverkehr.

Was wird beim Dienstvertrag geschuldet?

Der Dienstvertrag

Der Dienstverpflichtete schuldet den Arbeitseinsatz. Ein konkretes Ergebnis, wie beim Werkvertrag, schuldet er nicht. Als Gegenleistung erhält der Dienstverpflichtete eine Vergütung. Gegenstand eines Dienstvertrages können Dienste jeder Art sein.

Auf was achten bei Dienstvertrag?

Checkliste Dienstvertrag: Worauf muss ich achten?
  • Die Vertragsparteien: Name und Anschrift von Arbeitgeber und -nehmer.
  • Zeitlicher Rahmen: Beginn des Arbeitsverhältnisses, eventuelle Probezeit (Dauer), eventuelle Befristung (Länge) sowie Kündigungsfrist.

Was wird bei einem Dienstvertrag versprochen?

Erklärung zum Begriff Dienstvertrag

Bei einem Dienstvertrag (§ 611 BGB) wird die Erbringung einer Leistung gegen Zahlung einer Vergütung versprochen. Hierbei handelt es sich um einen gegenseitigen Vertrag. Am weitesten verbreite Formen sind der Arbeitsvertrag und der Behandlungsvertrag.

Was gehört zum Dienstvertrag?

Bei einem Dienstvertrag handelt es sich um einen Vertrag, in der eine Partei (der Dienstverpflichtete oder Schuldner) sich zur Leistung eines Dienstes verpflichtet. Im Gegenzug verpflichtet sich die andere Vertragspartei (der Dienstberechtigte oder Gläubiger) zur Zahlung eines Entgelts für den erbrachten Dienst.

Abgrenzung Werkvertrag und Dienstvertrag

39 verwandte Fragen gefunden

Wer haftet bei Dienstvertrag?

Wird die Dienstleistung fehlerhaft oder schlecht erbracht, ist der Auftraggeber nicht schutzlos gestellt. Zwar kennt der Dienstvertrag keine verschuldensunabhängigen Gewährleistungsansprüche (Nacherfüllung, Selbstvornahme, Rücktritt, Minderung) wie etwa der Werkvertrag oder der Kaufvertrag.

Ist Dienstvertrag gleich Arbeitsvertrag?

Der Arbeitsvertrag ist eine Unterform des Dienstvertrags nach §§ 611 ff. BGB mit der Besonderheit, dass seine Parteien Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind. Beim normalen Dienstvertrag ist derjenige, der zur Leistung von Diensten verpflichtet ist, vom Auftraggeber nicht sozial abhängig.

Was ist besser Werkvertrag oder Dienstvertrag?

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der Auftragnehmer beim Werkvertrag einen bestimmten Erfolg schuldet – eben jenes Werk. Der Dienstleister hingegen schuldet kein solches Werk. Er muss lediglich die im Dienstvertrag vereinbarte Leistung erbringen.

Wann ist ein Dienstvertrag ungültig?

Ein Arbeitsvertrag ist z. B. nichtig, wenn der Arbeitnehmer nicht geschäftsfähig ist, insbesondere wenn Kinder angestellt werden. Auch ein sittenwidriger Vertrag ist ungültig, etwa wenn das Gehalt den üblichen Rahmen extrem übersteigt (Lohnwucher).

Welche Arten von Dienstverträgen gibt es?

Im Wesentlichen werden drei Arten von Verträgen unterschieden: Ein echter Dienstvertrag, ein freier Dienstvertrag und ein Werkvertrag. Ein echter Dienstvertrag wird zwischen einem Arbeitgeber und einem unselbstständig Erwerbstätigen abgeschlossen (klassisches Angestelltenverhältnis).

Was schuldet der Arbeitnehmer?

Der Arbeitnehmer schuldet nach der Rechtssprechung durchschnittliche Tätigkeit, die seinem individuellen Leistungsvermögen entspricht. Er ist in diesem Zusammenhang einerseits nicht berechtigt seine Arbeitskraft zurückzuhalten, andererseits auch nicht überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen.

Ist ein Dienstvertrag verpflichtend?

Wird kein schriftlicher Arbeitsvertrag abgeschlossen, so ist seit 01.01.1994 jeder Arbeitgeber/jede Arbeitgeberin verpflichtet, dem Arbeitnehmer/der Arbeitnehmerin zu Beginn des Arbeitsverhältnisses eine schriftliche Notiz (= Dienstzettel) über die wesentlichen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag auszuhändigen.

Kann man von einem Dienstvertrag zurücktreten?

Ein Rücktritt des*der Arbeitnehmer*in ist sowohl vor Dienstantritt, als auch in der Probezeit, ohne Angabe von Gründen und ohne die Einhaltung von Fristen, möglich. Hierzu liegen bereits OGH-Entscheidungen vor.

Wann ist ein Dienstvertrag ein Arbeitsvertrag?

Der Arbeitsvertrag, § 611a BGB. Auch bei einem Arbeitsvertrag, § 611a BGB, handelt es sich um eine Art Dienstvertrag. Er ist jedoch insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitnehmer eine unselbständige sowie fremdbestimmte und sozial abhängige Tätigkeit ausübt.

Wann bekommt man den Dienstvertrag?

Ein Arbeitsvertrag kann ein Dienstvertrag sein, wenn der Arbeitnehmer in einem Unternehmen angestellt und nicht selbstständig tätig ist. Ein Unterschied zwischen Dienstvertrag und Arbeitsvertrag besteht dementsprechend fast ausschließlich in der Weisungsgebundenheit des Arbeitnehmers.

Was ist Reparatur für ein Vertrag?

Ein Reparaturvertrag ist eine Unterkategorie des in § 631 BGB geregelten Werkvertrages. Im Gegensatz zum allgemeinen Werkvertrag, der eine Dienstleistung regelt, verpflichtet sich der Auftragnehmer im Reparaturvertrag, den angezeigten Sachschaden zu beheben.

Welche 3 unfairen Klauseln sind häufig in Dienstverträgen zu finden?

Unfaire Klauseln in Arbeitsverträgen
  • Arbeitszeit.
  • Datenschutz.
  • Konkurrenzklausel.
  • Vertrags- bzw. Konventionalstrafe.

Was sollte in einem Arbeitsvertrag nicht stehen?

Ausschlussfristen: Fristen, innerhalb derer ein Arbeitnehmer seine Rechte geltend machen muss. Konkurrenzklausel / nachvertragliches Wettbewerbsverbot. Vertragsstrafe, z.B. Summe, die der Arbeitnehmer zahlen muss, wenn er nicht zur Arbeit antritt.

Was sind unzulässige Klauseln?

Unwirksam sind solche Klauseln, wenn sie vom Arbeitnehmer die Anzeige der beabsichtigten Nebentätigkeit verlangen und ihm einfach deren Aufnahme ohne vorherige Zustimmung des Arbeitgebers verbieten. Der Arbeitgeber muss hier zusätzlich festlegen, unter welchen Voraussetzungen er seine Zustimmung erteilt.

Wie kommt ein Dienstvertrag zu Stande?

Der Vertrag kommt durch übereinstimmende Willenserklärungen (Angebot und Annahme) zustande (siehe Vertragsschluss, Rz. 2). Der Dienstvertrag ist ein gegenseitiger Vertrag, da der Leistung (Dienstleistung) eine Gegenleistung (Geldleistung) gegenübersteht.

Kann ein Werkvertrag gekündigt werden?

So kann der Besteller (Auftraggeber) jederzeit, ohne Fristsetzung und ohne Angaben von Gründen, bis zur Vollendung des Werkes den Vertrag kündigen. Dies gilt sogar dann, wenn nur noch die Beseitigung behebbarer Mängel ausstehen. Der Auftraggeber muss auch grundsätzlich keine Kündigungsfristen einhalten.

Ist Friseur ein Dienstvertrag?

Friseurvertrag ist zumeist ein Werkvertrag

Da bei dem Friseurbesuch ein Werkvertrag im Sinne des § 631 BGB geschlossen wird (und zwar mündlich), ergeben sich die vertraglichen Ansprüche gegen den Friseur aus den werkvertraglichen Regelungen gemäß §§ 634 ff. BGB.

Wann kann ich einen Dienstleistungsvertrag kündigen?

Mögliche Gründe für die fristlose Kündigung von einem Dienstleistungsvertrag
  • wenn der Verdacht einer Straftat besteht.
  • wenn eine schlechte, fahrlässige oder gar keine Leistung erbracht wurde und dies sich auch nach einer Abmahnung nicht ändert.
  • wenn falsche Angaben im Vertrag gemacht wurden.

Was passiert wenn ich meinen neuen Job doch nicht antreten möchte?

Wird die Arbeitsstelle nicht angetreten, liegt ein Vertragsbruch vor und der Arbeitgeber kann nach §§ 280, 283 BGB Schadensersatz verlangen. Zu denken ist an Mehrvergütungen für Arbeitnehmer, die den Bedarf an Arbeitsleistung durch Überstunden ausgleichen müssen oder an Mehrkosten einer Ersatzkraft zur Aushilfe.

Was passiert wenn man selbst fristlos kündigt?

Eine fristlose Kündigung hat für den Arbeitnehmer in der Regel erhebliche negative Konsequenzen. Dies sind u.a.: Verlust des Arbeitsplatzes von einem Tag auf den anderen. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld.

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