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Was regelt die Bildschirmarbeitsverordnung?

Gefragt von: Frau Dr. Jasmin Bittner B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Bildschirmarbeitsverordnung dient dem Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern. Bereits seit 1996 trägt die „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit an Bildschirmgeräten“ dafür Sorge, dass gewisse Standards eingehalten werden, welche die Gesundheit der Arbeitnehmer schützen sollen.

Welche Regelungen gibt es in der Bildschirmarbeitsverordnung?

Nach § 6 Bildschirmarbeitsverordnung müssen Untersuchungen der Augen und des Sehvermögens angeboten werden. Sie sind von fachkundigen Personen (etwa Augenärzten, Betriebsärzten oder dem Arbeitsmedizinischen Dienst) vorzunehmen. Sind nach deren Einschätzung spezielle Sehhilfen nötig, muss der Arbeitgeber diese bezahlen.

Wo gilt die Bildschirmarbeitsverordnung nicht?

Ein Maschinenführer mit einem Bildschirm im Führerhaus fällt beispielsweise nicht unter die Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV), ähnlich ergeht es auch Mitarbeitern an der Kasse oder Busfahrern. Arbeitsschutzgesetze greifen bei Berufsgruppen, die hauptberuflich an ortsfesten Bildschirmgeräten arbeiten müssen.

Wie definiert sich ein Bildschirm laut Bildschirmarbeitsplatzverordnung?

7 wichtige Grundsätze für Bildschirmarbeit laut ArbStättV

Die Beleuchtung ist so ausgerichtet, dass der Bildschirm nicht spiegelt. Texte sind scharf dargestellt und gut lesbar. Arbeitsmittel (Maus, Tastatur und Stifte) sind beweglich. Laptops mit fester Tastatur dürfen nur kurzzeitig verwendet werden.

Wann spricht man von Bildschirmarbeit?

Was ist Bildschirmarbeit? Bildschirmarbeit wird in § 1 (2) BS-V als die Ausführung von Tätigkeiten wie Datenerfassung, Datentransfer, Dialogverkehr, Textverarbeitung, Bildbear- beitung oder CAD/CAM an Bildschirmarbeitsplätzen unter Verwendung von Bildschirmgeräten definiert.

Bildschirmarbeitsverordnung, wichtige Bestimmungen

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Was gehört alles zu einem Bildschirmarbeitsplatz?

Er besteht in der Regel aus Bildschirm, Tastatur, Software sowie Pheripheriegeräte und sonstige Arbeitsmittel (Drucker, Telefon, Tisch, Stuhl, Ablageelemente usw.), die dem Beschäftigten bei der Ausführung seiner Aufgaben zur Verfügung stehen.

Wo steht die Bildschirmarbeitsplatzverordnung?

Die gesetzlichen Vorgaben dazu finden sich in § 5 des Arbeitsschutzgesetzes. Der Arbeitgeber hat beispielsweise die Pflicht, die Bedingungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit am Bildschirmarbeitsplatz zu überprüfen und anschließend zu beurteilen.

Wie lange bildschirmpause?

Pausen oder Tätigkeitswechsel müssen bei längerer Arbeit am Bildschirm unbedingt eingeplant werden. Nach jeweils 50 Minuten ununterbrochener Bildschirmarbeit muss eine Pause von mindestens 10 Minuten gehalten werden. Dabei gilt der Blickwechsel auf die Schreibvorlage nicht als Unterbrechung.

Ist bildschirmpause Arbeitszeit?

Bildschirmpausen sind Pflicht für gesunde Bildschirmarbeit

Damit sind bezahlte Arbeitsunterbrechungen gemeint, nicht die im Arbeitszeitrecht geforderten Ruhepausen.

Wie soll ein Bildschirmarbeitsplatz aussehen?

Die Position des Monitors sollte quer zur Fensterfläche und Deckenbeleuchtung sein. Auch sollte er nicht zu hoch stehen. Beleuchtung: die Beleuchtung darf weder zu Reflexionen noch zu Spiegelungen auf der Bildschirmoberfläche führen.

Ist ein Laptop ein Bildschirmarbeitsplatz?

Laptops oder Notebooks gehören zu den sogenannten tragbaren Bildschirmgeräten. Grundsätzlich sind tragbare Bildschirmgeräte an ständigen Bildschirmarbeitsplätzen nicht zulässig. Die Buchstaben sind kleiner und damit schlechter erkennbar als an Feststationen. Es kann zur Ermüdung oder zu Kopfschmerzen kommen.

Sind Kassenarbeitsplätze Bildschirmarbeitsplätze?

Ist Kassentätigkeit Bildschirmarbeit? Kassenarbeitsplätze, die optische Anzeigen, wie Daten- oder Messwertanzeigevorrichtungen oder Monitore aufweisen, sind Bildschirmarbeitsplätze.

Welche Kosten muss der Arbeitgeber für eine Bildschirmarbeitsplatzbrille bezahlen?

Der Arbeitgeber muss nur die Kosten für die medizinisch notwendige Basis-Ausführung der Brille übernehmen. Aufpreise für “Luxusausstattungen” wie spezielle Gläser oder modische Gestelle trägt der Beschäftigte. In der Praxis üblich ist eine Zuschussregelung von bis zu 150 Euro.

Wer hat Anspruch auf eine Bildschirmarbeitsplatzbrille?

Zwar wird bei den meisten Menschen eine Bildschirmbrille erst ab einem Alter von rund 40 Jahren erforderlich, dies ist aber keine zwingende Voraussetzung. Solange ein augenärztliches Gutachten vorliegt, dass der Arbeitnehmer eine Bildschirmarbeitsplatzbrille benötigt, steht ihm eine solche auch zu.

Wie groß muss ein Bildschirm im Büro sein?

"Für normale Büroanwendungen – zum Beispiel Textverarbeitung – wird mindestens ein 19“-CRT-Bildschirm oder ein 17“-LCD-Bildschirm empfohlen. Es ist notwendig, die auf dem Bildschirm dargestellten Informationen in einer Größe und Qualität anzubieten, die ein leichtes, beschwerdefreies Erkennen ermöglichen.

Wie groß muss ein Computerarbeitsplatz sein?

Unabhängig von weiteren Faktoren gilt: Jeder Arbeitsraum muss bei einem Arbeitsplatz mindestens eine Bürofläche von 8 Quadratmetern aufweisen. Für jeden weiteren Arbeitsplatz müssen weitere 6 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Wie viele raucherpausen stehen mir zu?

Für die regelmäßige Unterbrechung der Arbeitstätigkeit durch Raucherpausen gibt es keine gesetzliche Regelung. Dabei müsset ihr euch notfalls an die Vorgaben des Vorgesetzten halten. Das bedeutet, wenn Raucherpausen am Arbeitsplatz nicht vorgesehen sind, müsst ihr bis zur Pause aufs Rauchen verzichten.

Werden Bildschirmpausen bezahlt?

Arbeiten und Tätigkeiten, die in erster Linie am Bildschirm passieren oder mit einem hohen Lärmpegel verbunden sind, müssen regelmäßig unterbrochen werden. Hier spricht man von kurzen Bildschirmpausen. Sie fallen nicht unter die Arbeitspausenregelung und gelten als ganz normale bezahlte Arbeit.

Warum wird Pause nicht bezahlt?

Ruhepausen zählen nicht zur Arbeitszeit und werden daher in der Regel nicht bezahlt. Wie muss die Pause gestaltet sein? Wichtig ist, dass die Pause durch den Arbeitnehmer selbst gestaltet werden kann und die Pausenzeit klar festgelegt ist.

Wie alt darf ein Monitor sein?

Die Nutzungsdauer von Monitoren ist nicht an eine bestimmte Frist gebunden. Vielmehr ist wichtig, darauf zu achten, dass Bildschirme/Monitore für den Einsatzzweck geeignet sind und bestimmten Mindestanforderungen an die Qualität (Strahlung, Zeichendarstellung, Ergonomie, etc.) entsprechen.

Ist die G37 Untersuchung Pflicht?

Zusammengefasst handelt es sich bei der Vorsorgeuntersuchung G37 um eine Angebotsvorsorge. Der Arbeitgeber muss die Vorsorge zwar anbieten, jedoch ist die Teilnahme für Beschäftigte freiwillig. Arbeitnehmer müssen die Untersuchung für Bildschirmarbeitsplätze somit nicht annehmen.

Welche monitorgröße zum Arbeiten?

Für das Büro sollte grundsätzlich auf einen Monitor mit mindestens 22 Zoll gesetzt werden. Monitore mit 24 Zoll oder mehr eignen sich jedoch am besten für die Arbeit im Büro. So lassen sich mehrere Programm-Fenster gleichzeitig auf dem Monitor anzeigen – für viele Büroarbeiten ist das ein großer Vorteil.

Ist eine Gefährdungsbeurteilung für Bildschirmarbeitsplätze durchzuführen?

Die gemeinhin als risikolos eingeschätzte Arbeit am Bildschirmarbeitsplatz ist dennoch nicht frei von Unfall- und Gesundheitsgefahren. Daher ist die Gefährdungsbeurteilung hier genauso wichtig wie an anderen Arbeitsplätzen.

Was versteht man unter Bildschirmarbeit?

Als "Bildschirmarbeit" wird jene berufliche Tätigkeit bezeichnet, welche sich an einem Bildschirmarbeitsplatz abspielt, also an einem Arbeitsplatz am Computer.

Wie viel Abstand zu Bildschirm?

Der Abstand zwischen Augen und Monitor sollte zwischen 45 und 80 cm betragen. Auch Ihre Tastatur und die Vorlagen, die Sie bearbeiten, sollten in etwa den gleichen Abstand zu Ihren Augen haben wie der Monitor. Das entlastet Ihre Augen und die Muskeln von Nacken und Rücken.