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Was passiert wenn Pferde Schimmeliges Heu bekommen?

Gefragt von: Sylke Ludwig  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Pferde nehmen die Mykotoxine mit dem verschimmelten Futter auf oder atmen sie sogar ein. Wenn nicht gar eine Kolik das Pferd befällt, drohen chronisch obstructive Bronchitis, Kotwasserentwicklung und Muskelabbau.

Was passiert wenn Pferde schlechtes Heu fressen?

In beiden Fällen mangelt es dem Heu an Nährstoffen und es kann sogar zu Leber- und Gehirnschäden, Hufrehe und Asthma führen. Hat das Heu außerdem einen muffigen Geruch, deutet dies auf einen Schimmelbefall hin und es sollte keinesfalls verfüttert werden. Die Folge wären schwerwiegende gesundheitliche Probleme.

Ist Schimmel gefährlich für Pferde?

Mit Schimmelpilzen kontaminiertes Futter führt bei Pferden zu schweren Leber- und Nierenerkrankungen, kann Koliken auslösen und die Fruchtbarkeit schädigen. Das liegt an den Stoffwechselprodukten der Schimmelpilze, den Mykotoxinen, die hochgiftig sind und ein weltweites Ernährungsproblem darstellen.

Wann ist Heu verschimmelt?

Auch wenn das Heu in einer guten Qualität eingefahren werden konnte, durch die größtenteils warmen Winter hat die Qualität in vielen Scheunen aber – auch trotz optimaler Lagerbedingungen – oft gelitten. Bei Bodentrocknung geht innerhalb von 50 Stunden immer ein Schimmelbefall ins Trocknungsgut.

Wie erkennt man Schimmelsporen im Heu?

Feuchtes Heu riecht anfangs gut, erwärmt sich in den ersten Wochen aber stark und ist optimaler Nährboden für Bakterien und Schimmelpilze. Nach der Schwitzphase kühlt das Heu ab, später lässt es sich nur schwer aufschütteln. Häufig enthält es weißliche Stellen, ist staubig und riecht dann auch muffig.

Hochwertiges Pferdeheu erkennen - 5 wichtige Tipps von Sandra Fencl

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Wie alt darf Heu für Pferde sein?

Münster – „Heu muss sechs bis acht Wochen gelagert werden“, mahnt Dr. Gerhard Stalljohann, Fütterungsreferent von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Erst dann ist davon auszugehen, dass keine Gärungsprozesse mehr ablaufen – das natürliche Nachschwitzen ist abgeklungen.

Wie erkennt man gutes Heu für Pferde?

Gutes Heu riecht frisch und blumig, auf keinen Fall muffig, modrig oder säuerlich. Außerdem sollte es nicht grau oder fad wirken, sondern eine gelbe bis grünliche Farbe haben. Wenn du genau hinschaust oder etwas „wühlst“ sollten keine Fremdkörper oder Dreck drin sein.

Was tun gegen Schimmel im Heu?

Aufsprühen und das Heu kurz durchmischen genügt. Schutz- und Sicherheitsvorkehrung sind unnötig. AnoKath sorgt für schimmelfreies Heu. Weil AnoKath alle Arten von Keimen bekämpft, umfasst der unmittelbar einsetzende Wirkungsbereich auch Bakterien, Viren und Hefen.

Wie entsorgt man Schimmeliges Heu?

Staubige Heuballen oder Heuballen mit Schimmelnestern müssen - zum Gesundheitsschutz der Pferde - komplett entsorgt werden. Selbst kann man nur dann zur Heuqualität beitragen, wenn man ab Feld selbst einlagert. Der Heuboden sollte trocken, das Dach dicht sein.

Warum dürfen Pferde kein frisches Heu fressen?

Wird frisches Heu gefüttert kann es aufgrund dessen zu schweren Koliken (insbesondere Gaskoliken) kommen. Daher muss das Heu mindestens 6-8 Wochen lagern, bis der Wassergehalt im Heu unter 15% gesunken ist, da sich dann die Keime nicht mehr vermehren können.

Welche Giftstoffe können im Heu vorkommen?

Aflatoxin ist ein äußerst toxisches und zudem stark krebserregendes Pilzgift, welches insbesondere im Heu und im Getreide vorkommt. Das Aflatoxin B1, welches in der Leber verstoffwechselt wird und dort auch schwere Schäden verursacht, greift zudem auch Organe wie Herz, Lunge und Niere an.

Was fressen Schimmel Pferde?

Nicht nur in Heu, Stroh und Getreide nisten sich Schimmelpilze ein. Auch Äpfel können mit Mykotoxinen verseucht sein. Pferdefutter richtig dosieren: Wie viel Futter brauchen Pferde täglich?

Wo kann man Heu untersuchen lassen?

Die Analyse von Heu, Heulage, anderen Raufuttern sowie Kraftfutter bietet die LUFA Nord-West günstig und schnell an. Für die Interpretation der Ergebnisse der Futteranalyse und Fütterungsempfehlungen stehen wir gerne zur Verfügung.

Kann Heu schlecht werden?

Wenn das Heu richtig getrocknet wurde und trocken gelagert wird, kann es nicht richtig "schlecht" werden, aber mit der Zeit verliert es eben an Geschmack - zumindest merkt man das bei den Pferden, nach über einem Jahr essen sie es lange nicht mehr so gern wie wenn es frisch (also gut 6 Wochen alt) ist!

Wie feucht darf Heu sein?

Frisches loses Heu darf nicht über 20 Prozent Feuchte haben. Je höher die Restfeuchte beim Einfahren, desto größer ist die Gefahr, dass es sich erwärmt und verdirbt. Der Erntetermin ist immer ein Kompromiss. Dabei zahlen sich Feuchtegehalte unter 15 Prozent für Ballen und unter 20 Prozent für loses Heu aus.

Wie lange schwitzt Heu nach?

Nach der Ernte trocknet es nach. Es geschieht eine bakterielle Fermentation, bei der Wärme erzeugt wird (Brandgefahr). Während dieser 4 bis 8 Wochen dauernden Schwitzphase sollte Heu nicht verfüttert werden, da es sonst zu gefährlichen Verdauungsstörungen kommen kann.

Wie schnell verrottet Heu?

Es dauert ungefähr 2-3 Jahre bis das verrottet ist. Schneller geht es, wenn man den Komposthaufen gut pflegt, also ab und zu umschichtet, mit etwas Kalk oder Lehmboden mischt, mit Humus "impft". Und wenn ideale Bedingungen herrschen: feucht aber nicht naß, gut durchlüftet. Vielen Dank, das ist schon lange.

Warum kein 2 Schnitt für Pferde?

Das Hauptproblem des zweiten Schnittes ist neben dem Eiweißgehalt die mangelnde Struktur, im Dickdarm kann es deshalb zu Problemen kommen. Wegen der mangelnden Rohfaser kann man es auch mit Stroh füttern. Unsere bekommen aber z.B. kein Stroh und zwischendrin auch mal den 2. Schnitt.

Warum kein Grummet für Pferde?

Idealerweise liegt der Rohfaseranteil von gutem Pferdeheu zwischen 25 und 30 Prozent und enthält überwiegend stängelhaltiges Material (sehr feines und blattreiches Heu wie z. B. Grummet ist ernährungsphysiologisch eher ungünstig für Pferde).

Was ist besser 1 oder 2 Schnitt Heu für Pferde?

Grundsätzlich liefert der erste Schnitt das beste Heu für Pferde, vorausgesetzt es wurde nicht vor der Blüte gemäht. Heu mit dem Erntezeitpunkt „Mitte der Blüte“ weist eine für Pferde optimal geeignete Struktur und einen hohen Rohfaser- und Nährstoffgehalt auf.

Wie erkennt man schlechtes Heu?

Gutes Heu riecht auch einfach gut. Ist das Heu schon älter oder sogar schimmelig riecht es leicht modrig. Ein weiteres Indiz für gutes Pferdeheu ist die Länge der Halme. Kurz zusammengefasst: Schlechtes Heu riecht modrig, klebt vielleicht an manchen Stellen vom Schimmel zusammen und hat eine sehr dunkle Farbe.

Wie lange kann man Heu aufbewahren?

Da wandert sehr viel auf den Mist von! Solche Ballen sind durchkontaminiert falls auch Schimmel mit dabei ist und sollten nicht mehr verfüttert werden. Die Regel sagt, daß Heu nach einem Jahr so gut wie keine Nährwerte mehr hat. Anderes bei Heulage, die durch die Konservierung bis zu 2 Jahren die Nährstoffe erhalten.

Wie lange kann man Heulage füttern?

Wie lange muss Heulage lagern beziehungsweise wie lange muss Heulage silieren? Wie beim Heu sollte auch Heulage 6-8 Wochen gelagert werden, bevor es verfüttert wird. Ist die Folie intakt und die Gärung wie gewollt abgelaufen, kann Heulage auch noch nach einem Jahr verfüttert werden.

Wie macht man eine Heuanalyse?

Zunächst einmal bekommt man mit der Heuanalyse eine Aussage, wie trocken das Heu ist. Optimal liegt der Wert bei über 85% Trockensubstanz (TS), also in 1kg Heu sind im Idealfall weniger als 15% Wasser enthalten. Dieser Wert ist wichtig, da alle nachfolgenden Messungen sich meistens auf diesen Wert beziehen.

Wer macht Heuanalysen?

Ich empfehle die Heuanalyse bei der LUFA Nord-West zu machen. Sie sind auch auf Pferde spezialisiert. Man erhält nicht nur die gewünschten Werte, sondern auch einen Bericht mit Hinweisen und Empfehlungen wie die Fütterung gestaltet werden sollte bzw. worauf zu achten ist.