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Was passiert wenn man einen Meineid leistet?

Gefragt von: Toni Wegener MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Welche Strafen drohen laut Strafrecht? Über das Strafmaß gibt das Strafgesetzbuch (StGB) Auskunft. Bei falscher uneidlicher Aussage drohen laut § 153 StGB Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Für die Falschaussage unter Eid – den Meineid – ist laut § 154 StGB ein Jahr Freiheitsstrafe das Minimum.

Was passiert wenn man Meineid begeht?

Meineid ist ein Verbrechen (vgl. § 12 Abs. 1 StGB), das mit Freiheitsstrafe von einem bis fünfzehn Jahren geahndet wird. In minder schweren Fällen ist die Strafe eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Welche Strafe droht bei Meineid?

Bei einem Meineid handelt es sich um ein Verbrechen. Das Gesetz sieht als Strafe Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr vor. Dies bedeutet, dass eine Geldstrafe und Freiheitsstrafe von unter einem Jahr nicht möglich ist.

Wie wird ein Meineid bestraft?

(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Was passiert wenn man unter Eid lügt?

Wer als Zeuge einen Eid ablegt, schwört damit, dass seine Aussage der Wahrheit entspricht. Der Eid wird immer erst nach der Aussage abgelegt. Der assertorische Eid ist also eine förmliche Versicherung über die Wahrheit einer Aussage. Die Phrase „unter Eid aussagen“ ist insoweit sprachlich ungenau.

Verhältnis von Falschaussage und Meineid

43 verwandte Fragen gefunden

Ist Eidbruch strafbar?

Der geleistete Amtseid soll für alle Politiker verpflichtend und bei Nichterfüllung/Eidbruch juristische Konsequenzen haben.

Kann man Eid verweigern?

Hat der Zeuge seine Aussage zu beschwören und wird die Eidesleistung ohne gesetzlichen Grund verweigert, so werden dem Zeugen die durch die Weigerung verursachten Kosten auferlegt. Zugleich wird gegen ihn ein Ordnungsgeld und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, Ordnungshaft festgesetzt.

Was bekommt man bei Meineid?

Bei falscher uneidlicher Aussage drohen laut § 153 StGB Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Für die Falschaussage unter Eid – den Meineid – ist laut § 154 StGB ein Jahr Freiheitsstrafe das Minimum.

Ist ein Meineid ein Verbrechen?

Wer vor Gericht (oder einem Untersuchungsausschuss) als Zeuge oder Sachverständiger vorsätzlich falsch schwört, begeht einen M. und hat mit mindestens 1 Jahr Freiheitsstrafe zu rechnen ( Verbrechen).

Wann verjährt ein Meineid?

Wann verjährt ein Meineid? Nach deutschem Recht tritt beim Meineid eine Verjährung erst nach 20 Jahren ein. Eine Falschaussage verjährt bereits nach fünf Jahren.

Ist der versuchte Meineid strafbar?

§ 154 StGB hebt Meineid in den Rang eines Verbrechens. Es wird daher eine Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr verhängt. Auch der versuchte Meineid ist strafbar. In minder schweren Fällen können es auch sechs Monate bis zu fünf Jahre sein.

Wie beweist man eine Falschaussage?

Sascha Böttner: Eine Falschaussage liegt vor, wenn ein Zeuge, der vor Gericht zu einem Beweisthema befragt wird, vorsätzlich falsche Angaben macht. Nicht nur das "Hinzudichten“ von falschen Tatsachen, sondern auch das Weglassen von relevanten Punkten ist eine Falschaussage.

Kann man eine Falschaussage zurückziehen?

Denn eine Strafanzeige kann man nicht einfach zurücknehmen – im Unterschied zum Strafantrag, bei dem § 77d StGB eine Rücknahme ausdrücklich vorsieht.

Was kann man gegen falsche Aussagen machen?

bestraft wird nur, wer vor Gericht falsch aussagt

Eine "andere zur eidlichen Vernehmung von Zeugen zuständige Stelle" kann beispielsweise auch ein Zivilgericht sein, wenn es in einem Verfahren um die Bewilligung von Prozesskostenhilfe Zeugen vernimmt. Grundsätzlich muss man also vor Gericht die Wahrheit sagen.

Ist falsch Aussagen strafbar?

Falsche uneidliche Aussage. Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Was ist falsche Zeugenaussage?

Eine „falsche Zeugenaussage“ bzw. eine Falschaussage liegt vor, wenn jemand vor einem Gericht oder einer anderen Stelle, die zur eidlichen Vernehmung zuständig ist, wahrheitswidrige Tatsachen zu einem bestimmten Sachverhalt äußert.

Was versteht man unter einem Meineid?

Wer vor Gericht (z.B. als Zeuge) oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle (z.B. Konsulat) vorsätzlich falsch schwört oder falsch bekräftigt - „Der Eid ist dann nicht "rein", sondern "mein".

Ist eine Falschaussage vor der Polizei strafbar?

Falschaussage vor der Polizei

Werden Angaben gemacht, um eine unschuldige Person zu verdächtigen, liegt falsche Verdächtigung vor. Strafvereitelung und falsche Verdächtigung drohen dasselbe Strafmaß an: bis zu fünf Jahren Gefängnis oder Geldstrafe.

Wer die Tat zugunsten eines Angehörigen begeht bleibt straffrei?

(5) Wegen Strafvereitelung wird nicht bestraft, wer durch die Tat zugleich ganz oder zum Teil vereiteln will, daß er selbst bestraft oder einer Maßnahme unterworfen wird oder daß eine gegen ihn verhängte Strafe oder Maßnahme vollstreckt wird. (6) Wer die Tat zugunsten eines Angehörigen begeht, ist straffrei.

Kann man eine eidesstattliche Versicherung korrigieren?

Korrektur einer falschen eidesstattlichen Versicherung

Grundsätzlich ist möglich, eine ursprünglich falsch abgegebene eidesstattliche Versicherung zu berichtigen. Diese Möglichkeit ist ausdrücklich in einer Vorschrift des StGB vorgesehen und wirkt sich in der Regel strafmildernd aus.

Was versteht man unter einer Freiheitsstrafe?

Die Freiheitsstrafe – auch Haftstrafe – ist eine Form staatlicher Sanktion, um auf eine Straftat zu reagieren. Die Freiheit des Täters wird eingeschränkt, zum Beispiel durch Unterbringung in einem Gefängnis. Die Strafe wird von einem Gericht durch ein Urteil ausgesprochen.

Kann man in Deutschland unter Eid aussagen?

Muss ich unter Eid aussagen? Die Vereidigung eines Zeugen ist heute weder im Zivil- noch im Strafprozess der Regelfall, kann aber nach Ermessen des Gerichts dann angeordnet werden, wenn es zur Heibeiführung einer wahrheitsgemäßen Aussage oder wegen der Bedeutung der Aussage notwendig ist.

Wann muss jemand unter Eid aussagen?

Zeugen müssen seitdem nur dann unter Eid aussagen, wenn es das Gericht wegen der ausschlaggebenden Bedeutung der Aussage oder zur Herbeiführung einer wahren Aussage nach seinem Ermessen für notwendig hält.

Auf was schwört man vor Gericht?

Zeugen vor Gericht

„Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden einen reinen Eid, dass ich über Alles, worüber ich von dem Gerichte befragt worden bin (werde befragt werden), die reine und volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit ausgesagt habe (aussagen werde); so wahr mir Gott helfe!

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