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Was passiert wenn man die Vermögensauskunft abgibt?

Gefragt von: Lucia Paul  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Durch die Vermögensauskunft (früher: Offenbarungseid, eidesstattliche Versicherung) erhalten Gläubiger Informationen zu Einkommen und Vermögensverhältnissen des Schuldners. Anhand eines ausführlichen Fragenkatalogs erfährt der Gläubiger, ob pfändbares Vermögen vorhanden ist und Geld beschlagnahmt werden kann.

Was passiert wenn man eine Vermögensauskunft abgibt?

Folgen der Vermögensauskunft

Dass Sie eine Vermögensauskunft abgegeben haben, wird elektronisch im zentralen Schuldnerverzeichnis gespeichert. Das Schuldnerverzeichnis wird in jedem Bundesland von einem zentralen Vollstreckungsgericht (Amtsgericht) geführt.

Ist eine Vermögensauskunft schlecht?

Welche Folgen ergeben sich für mich durch die Abgabe der Vermögensauskunft? Die Vermögensauskunft wird für zwei Jahre bei einem zentralen Vollstreckungsgericht elektronisch gespeichert. Sie erhalten einen Negativeintrag bei der SCHUFA. Sie bekommen in Zukunft keine Kredite von seriösen Banken mehr.

Warum Vermögensauskunft abgeben?

Eine Vermögensauskunft beantragt der Gläubiger beispielsweise, wenn der Schuldner den Gerichtsvollzieher nicht in die Wohnung gelassen hat oder die Pfändung erfolglos war. Die Vermögensauskunft wird dem Gerichtsvollzieher gegenüber abgegeben.

Wird die Vermögensauskunft überprüft?

Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.

Abgabe der Vermögensauskunft

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Wie wird Vermögensauskunft geprüft?

Bei der Abgabe der Vermögensauskunft müssen Sie alle Ihre Vermögenswerte angeben. Anschließend prüft die Kasse. Hamburg, ob pfändbares oder verwertbares Vermögen bei Ihnen vorhanden ist, das ausreicht, um die Forderungen gegen Sie zu begleichen.

Kann trotz Vermögensauskunft gepfändet werden?

Ja. Eine Pfändung ist trotz Abgabe der Vermögensauskunft zulässig. Sie dient der Vorbereitung der Zwangsvollstreckung und schützt eben nicht vor weiteren Vollstreckungsmaßnahmen. Lediglich unpfändbares Vermögen und Einkommen ist dem Schuldner zu belassen.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.

Wie viel kostet eine Vermögensauskunft?

Das Einholen der Vermögensauskunft durch den Gerichtsvollzieher kostet 36,30 Euro. Die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung wird mit 41,80 Euro berechnet. Die Vollstreckung eines Haftbefehls kostet 42,90 Euro.

Wie lange dauert es bis Schulden verjährt sind?

Gesetzliche Grundlage für die Schulden-Verjährung bildet das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). § 195 BGB legt die gesetzliche Verjährungsfrist von Schulden auf drei Jahre fest. Das gilt für Lohn- und Gehaltsansprüche, Kauf- und Lieferverträge, Forderungen aus Dienstleistungen sowie für Mietschulden.

Kann man wegen Schulden in den Knast kommen?

Wegen Schulden ins Gefängnis? Die Angst davor, wegen Schulden ins Gefängnis zu kommen, ist weit verbreitet. Immerhin tut man etwas Unrechtes, weil man Rechnungen nicht bezahlt oder vereinbarte Kreditverträge nicht einhält. In Deutschland kann jedoch niemand einfach ins Gefängnis kommen, weil er verschuldet ist.

Was passiert wenn man die Vermögensauskunft nicht abgibt?

Wenn Sie die Vermögensauskunft grundlos verweigern, droht ein Haftbefehl. Leisten Sie grundlos keine Abgabe der Vermögensauskunft, so kann dies auch andere Folgen haben. Der Gerichtsvollzieher kann in diesem Falle auch anordnen, dass der Schuldner im Schuldnerverzeichnis eingetragen wird, § 882c Abs.

Wann kommt der Gerichtsvollzieher mit der Polizei?

Der Gerichtsvollzieher schaltet die Polizei nur ein, wenn eine Verhaftung wirklich notwendig sein sollte. Dennoch sollten Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen, dass das Amtsgericht die Erzwingungshaft anordnet.

Wie lange bleibt eine eidesstattliche Versicherung in der Schufa?

Ebenso werden Haftbefehle zur Erzwingung der Abgabe der EV eingetragen. Diese Einträge werden grundsätzlich nach Ablauf von drei Jahren gelöscht. Löschung von Amts wegen nach drei Jahren: Der Eintrag wird nach Ablauf von drei Jahren vom Amtsgericht automatisch wieder aus dem Schuldnerverzeichnis gelöscht.

Wie lange dauert eine Vermögensauskunft?

Diesen kann der Gläubiger gemäß § 802g der Zivilprozessordnung (ZPO) beantragen. Die Haft dient der Erzwingung der Vermögensauskunft. Laut ZPO darf diese maximal sechs Monate dauern und endet in jedem Fall, wenn der Schuldner die entsprechenden Angaben macht.

Was passiert wenn keine pfändbaren Sachen vorhanden sind?

Kommt der Schuldner dieser Aufforderung nicht nach, droht ihm die Verhaftung zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung. Nicht pfändbare Dinge sind Gegenstände, welche für den persönlichen Gebrauch benötigt werden. Betroffene müssen den Gerichtsvollzieher nicht unbedingt in die Wohnung lassen.

Wer trägt Kosten für Vermögensauskunft?

Nach Nr. 260 KV GvKostG erhält der Gerichtsvollzieher für die Abnahme der erneuten Vermögensauskunft nach § 802d ZPO eine Gebühr in Höhe von 33 EUR zuzüglich Auslagenpauschale nach Nr. 713 KV GvKostG sowie der Ladungskosten für den Schuldner nach Nrn. 101, 702 KV GvKostG.

Was muss man dem Gerichtsvollzieher alles sagen?

Abnahme des Vermögensauskunft (früher eidesstattliche Versicherung) Der Schuldner ist verpflichtet, zum Zwecke der Vollstreckung einer Geldforderung auf Verlangen des Gerichtsvollziehers Auskunft über sein Vermögen zu erteilen sowie seinen Geburtsnamen, sein Geburtsdatum und seinen Geburtsort anzugeben, § 802 c Abs.

Was passiert wenn man Termin beim Gerichtsvollzieher nicht wahrnimmt?

Wenn Sie bereits den ersten Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft mit dem Gerichtsvollzieher verpassen oder einfach nicht wahrnehmen, kann und wird der Gerichtsvollzieher einen Haftbefehl gegen Sie erwirken.

Was darf gepfändet werden 2022?

Seit der letzten Anpassung im Juli 2021 liegt die Pfändungsfreigrenze bei 1.252,64 Euro pro Person an unpfändbarem Arbeitseinkommen. Sie steigt zum 1. Juli 2022 um 6,2 Prozent. Konkret bedeutet das auf einen unpfändbaren Betrag von 1.330,16 Euro. Dieser gilt allerdings für einen Schuldner ohne Unterhaltspflichten.

Was macht der Gerichtsvollzieher beim ersten Besuch?

Das Wichtigste in Kürze: Gerichtsvollzieher und Vollstreckungsbeamte kündigen ihren Besuch in der Regel per Post an. Sie müssen sie (zumindest beim ersten Besuch) nicht in Ihre Wohnung lassen. Doch verstecken und ignorieren bringt nichts – nutzen Sie professionelle Hilfe für den Weg aus den Schulden!

Kann Bargeld gepfändet werden?

Ja! Sicher kann der Gerichtsvollzieher in der Wohnung befindliches Bargeld pfänden. Aber nicht so einfach. Ihnen muss immer so viel Geld verbleiben, wie Sie zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts, bis zur nächsten Gehaltszahlung benötigen.

Welches Vermögen ist nicht pfändbar?

Die Höhe der pfändungsfreien Beträge für den Pfändungsschutz der Altersvorsorge Selbständiger in § 851c Absatz 2 ZPO beträgt 256 000 Euro, wobei die Ansparphase bis zum vollendeten 67. Lebensjahr erstreckt werden kann.

Wie viel Geld darf der Gerichtsvollzieher pfänden?

Um verschuldeten Menschen das Existenzminimum zu sichern, hat der Gesetzgeber sogenannte Pfändungsfreigrenzen festgelegt. Dieser Teil des Einkommens darf nicht gepfändet werden. Bis Ende Juni 2022 sind monatlich knapp 1.253 Euro nicht pfändbar, sofern Du keine Unterhaltsverpflichtungen hast.

Was darf nicht gepfändet werden Konto?

Wie hoch ist die Pfändungsschutzgrenze? Die Pfändungsschutzgrenze für Arbeitseinkommen liegt bei mindestens 1.339,99 Euro netto pro Monat (gilt vom 01.07.2022 bis 30.06.2023). Dieser Betrag darf nicht gepfändet werden. Beachten Sie jedoch, dass Sie sich bei einer Kontopfändung selbst um diesen Schutz kümmern müssen.